Hallo,
daß man mit der Ernährungsumstellung einiges erreichen kann, kann ich auch bestätigen. Jedoch ist die "falsche" Ernährung nicht Auslöser eines ADHS, sondern verstärkt die ADHS-Symtome nur.
Bei meinem Sohn werden die ADHS-Symptome durch sämtliche Milchprodukte um einiges verstärkt. Das haben wir, als er ca. 3,8 J war, in einer Auslass-Diät festgestellt. Dr. Anne Calatin hat zum Thema Nahrungsmittel-Allergie super Bücher geschrieben (1. Die Rotationsdiät und 2. Zeitkrankheit Nahrungsmittel-Allergie). Durch weglassen von sämtlichen Milchprodukten ist das hyperaktives Verhalten meines Sohnes wesentlich weniger geworden. Auch Konservierungs- und künstliche Farbstoffe gehören bei ihm als Verstärker dazu. Somit darf mein Sohn auch kein Aspirin nehmen, wegen der Kreuzallergie. Sein ADHS ist aber deshalb nicht weg, aber wir konnten die Zeit, wo mit Ritalin behandelt werden sollte, doch um einiges herausschieben. Jedoch auch nur, weil jeder (Kiga- und Horterzieher, Therapeut und Lehrer) mit eingebunden war und jeder wußte, was er meiden soll und wie zu reagieren ist.
Diese Auslassdiät aber bitte nicht einfach selbständig machen, sondern nur in Absprache mit dem Arzt und so, daß alle Beteiligten davon wissen. Es kann nämlich beim Wiedereinführen der(s) Produkte(s), welche Unverträglich ist(sind), zu ganz heftigen Reaktionen kommen. Bei Pascal handelt es sich um eine Unverträglichkeit, d.h. jeder Allergietest ist negativ. Ihr braucht also auch einen Arzt, dem ihr vertraut und der Euch auch glaubt.
Jetzt mit knapp 12 J ging es dann aber doch nicht mehr ohne Methylphenidat, weil seine Konzentration so im Keller war, daß er ständig etwas für die Schule vergass und er nur noch 5er in den Arbeiten schrieb. Ich entschied mich dann doch dafür und nachdem er jetzt optimal eingestellt ist mit Equasym und Concerta, schreibt fast nur 2er und 3er und wurde sogar in die Kunst-AG der 13.Klässler aufgenommen, obwohl er erst in der 5. Klasse ist. Ihm hilft es. Milchprodukte meidet er weiterhin, auch wenn er es ab und zu einfach wissen will. Er probiert es dann mit einem Stück Käse oder einem Joghurt und merkt selbst, daß er dann wieder wesentlich mehr am Zappeln ist und fast nicht aufnahmefähig und läßt es freiwillig wieder weg.
Was ich bei einem ADHSler auch wichtig finde ist, herauszufinden, ob es eventuell zu Paradox-Reaktionen kommt. D. h. auf Cola und Kaffee werden sie "verträglicher". Sowas ist wichtig zu wissen für eventuell OP's und der Narkosearzt muss sowas wissen.
Ich selbst bin auch ADHSlerin und nehme seit März Ritalin. Was bei mir ganz ausgeprägt ist, daß bei ambulanten OP's und auch beim Zahnarzt, daß lokale Narkosemittel mindestens 2 - 3 mal so viel sein müssen, wie normaler Weise. Ob das jetzt mit dem ADS zusammenhängt oder einfach eine Laune meines Körpers, weis ich nicht. Es könnte aber, laut meiner Zahnärztin, mit dem ADHS zusammen hängen.
Ich wünsch Euch viel Glück beim Herausfinden was Euren Kindern hilft und wehrt Euch nicht zu lange gegen Ritalin. Mein Sohn wäre beinahe auf der Sonderschule gelandet, weil ich ein wenig zu lange gewartet habe. Wir haben gerade noch die Kurve bekommen.
Gruss Gaby