Aber wenn wir so denken, dass die einen nicht streiken dürfen, weil "es bei den anderen" auch nicht mehr viel gibt - dann brauchen wir irgendwann für gar nichts mehr auf die Straße zu gehen.
Ich fiinde es mehr als mutig von den Lokführern, sich für ihre Interessen einzusetzen - gegen den Unmut vieler. Ich hoffe sehr, dass sie das Stehvermögen haben, solange durchzuhalten, bis die DB einen Abschluß anbietet, der für die GdL annehmbar ist.
Man wird schnell mundtod gemacht, wenn man als Gegenargument gegen höhere Löhne immer wieder Entlassungen bringt. Natürlich fürchtet man sich davor - aber dieses Argument der Bosse ist wirklich nur billig. Denn im Regelfall sind es nicht die höheren Löhne, sondern eher Lohnnebenkosten, riesige Verwaltungen und die Geldgier einiger Aktionäre, die die hohen Ausgaben verursachen.
Ich habe schon mal in einem anderen Thread geschrieben, dass ich es schrecklich finde, dass in vielen Betrieben (je größer, desto schlimmer) der Mensch nicht mehr als "Mensch", sondern nur noch als Ressource gesehen wird. Wenn sich ein Angestellter in einer Firma nicht mehr engagiert und nur noch "Dienst nach Vorschrift" macht, verliert die Firma mehr, als im ersten Moment offentsichtlich ist. (Stichwort: Innere Kündigung).
Und ganz ehrlich, um zum Anfangsthema zurückzukommen, ich fürchte mich vor Lokführern, die "nur" Dienst nach Vorschrift machen. Womöglich steh ich dann irgendwann mal in Hintertupfing und komm nicht mehr weiter, weil der Lokführer "nicht mehr kann"!!
Gruß, Schiffchen, die natürlich nicht die Augen verschließt vor den massiven Beeinträchtigungen, die durch den Streik hervorgerufen werden :scared: