brauche Rat -  Sohn will mit 15 Jahren ausziehen

June77

Aktives Mitglied
Hallo viti,

inzwischen sind ein paar Monate vergangen.
Wie sieht es denn bei Euch aus?
Ich hoffe, es geht Euch gut.

Liebe Grüße
June
 

viti

Mitglied
Hallo June,
wie schön, dass Du nachfragst. Ich will mal in Kürze zusammenfassen.
Ein paar Monate ist das Jugendamt zu uns gekommen und weil sowohl mein Mann als auch unser Sohn NICHT mithelfen wollten die Situation zu verbessern, hat das JA es aufgegeben. Jede Ferien ist unser Sohn bei dieser Familie, erst gestern ist er wieder für 6 Wochen gefahren. Das tut so weh. Ansonsten bemühe ich mich mit ihm auszukommen, was manchmal gelingt, oft aber auch nicht. Dass ich mich bemühe können mein Großer und mein Mann nicht verstehen und reden kaum noch mit mir. So steht meine Ehe jetzt vor dem Aus. Die Spannung ist hier unerträglich. Und auch ich bin uneinsichtig in ihren Augen. Ich soll meinen Kleinen verstoßen, weil er uns so weh tut. aber das will ich nicht, denn ich hab ihn doch lieb.
Ich glaube, nein ich bin mir sicher, wenn mein Mann und mein Großer etwas verträglicher wären mit meinem Sohn/Bruder und auch zu mir käme irgendwann alles wieder ins Lot. ABer das tun sie auf keinen Fall. Hätte ich jetzt genug Geld, würde ich mir den Kleinen schnappen und wegziehen, aber das geht auch nicht.
Also nochmal stark zusammengefasst:
Mein Mann ist sauer auf mich, weil ich mich um den Kleinen bemühe,
mein Großer ist sauer auf mich, siehe oben
und mein Kleiner ist sauer auf mich, weil ich ihn nicht für immer zu der Familie lasse.
Kann man DA wieder rauskommen?????????????????????????????????????????????
Ich weine viel was hier niemanden mehr interessiert, nehme aber keine Tabletten mehr, denn so viele Tabletten gibt es auf der welt nicht die mich das hier vergessen lassen. Nochmals ganz lieben Dank für deine Nachfrage. es tut gut sich mal "auszuheulen"
Viti
 

June77

Aktives Mitglied
Hallo Viti,

wenn ich Dich richtig verstehe, ist Euer Sohn nicht ganz weg (so wie er es vorhatte), sondern "nur" in den Ferien bei der anderen Familie.
Ich verstehe, dass Dir das weh tut, aber es ist doch irgendwie eine Art Kompromiss.

Bitte suche Dir Hilfe für Dich und Deine Ehe (Familien-, Eheberatung).
Man bekommt dadurch oft einen ganz anderen Zugang zu den eigenen Problemen. Und wenn Dein Mann nicht mit mag, dann gehe bitte alleine.
Mein Sohn war besonders als Klein- und Grundschulkind ziemlich schwierig. Mein Mann und ich fanden auch keinen gemeinsamen Weg, damit umzugehen. Fast hätte es mich zwischen den Fronten zerrieben. Da habe ich mir Hilfe von außen gesucht, was vieles einfacher machte.

Alles Gute für Euch!

June
 
Hallo. Ich habe die Einträge am Stück gelesen und ich denke, dass das ganz gut war, um den Verlauf Eurer Geschichte zu rekapitulieren. Ich habe auch ein sehr schweres Jahr hinter mich gebracht und verstehe durch welch tiefes Tal Du gehst. ABER- wir dürfen unsere Kinder nicht dazu benutzen, eigene Bedürfnisse zu befriedigen und wir Mütter neigen mitunter sehr dazu. Du redest immer von Deinem "Kleinen"- er ist doch bestimmt bald 16 und signalisiert Dir permanent, dass er Deinen Respekt vor seinen Entscheidungen braucht. Seit er eigene Wege geht, scheint es bei Euch drunter und drüber zu gehen. Das zeigt aber doch, wie bedürfig DU bist und wie sehr Du Dich an das alte Familienidyll hängst. Versuche Dein Kind zu verstehen und Deine Bedürfnisse zu formulieren. Die Familie wie es sie mal gab, wird es nie mehr geben, aber das heißt doch nicht, dass Du nicht daran wachsen kannst. Vielleicht durftest Du Dich jahrelang als Expertin in Familiendingen fühlen, die Kinder haben es Dir gedankt und Du warst kompetent. und nun das..... Das verletzt ungeheuer und trifft in's Mark. Ich war auch immer die dominante Familienmanagerin und habe die Bedürfnisse meiner Kinder weniger geachtet als meine Eigenen- leider ist meine Tochter darüber magersüchtig geworden. Das hat mich sicherlich genauso schwer erschüttert wie Dich- aber ich will lernen!!!!!!!! Seit der Zeit habe ich mich natürlich sehr in Frage gestellt und meine Tochter anders wahrgenommem. Seit ich ich sie aber mit Respekt vor Ihrer Person behandle geht es richtig aufwärts und das seit nunmehr 7 Monaten. Hand auf's Herz- war Deine Ehe denn so toll, bevor das Problem mit Deinem Sohn anfing? Vielleicht konntest Du es unbewusst einfach nicht ertragen, dass Dein geliebtes Kind ein anderes weibliches Wesen mehr liebt als Dich. Was ich sagen will- wir dürfen unsere Kinder nicht für unsere Bedürfnisse herhalten lassen. Dein Kind appelliert doch an Dich, dass Du Dich um etwas anderes zu kümmern als um IHN. Bitte glaub daran, dass Du LOSLASSEN musst, das ist der Liebesbeweis an Dein Kind. Alles Liebe
 

viti

Mitglied
Danke für Eure Antworten. NEIN!!!!!!, ich bin nciht eifersüchitg auf eine andere Frau im Leben meines Sohnes. Mein großer Sohn hat auch eine Freundin und ich finde es toll.
WIE das ganze abgelaufen ist, das bringt mich um den Verstand.
Ich finde die Freundin meines jüngern Sohnes sogar nett, nur dass ihre Mutter von Anfang an mitmischt, ihn adoptieren wollte, ihm geraten hat das Jugendamt einzuschalten und zu sagen er würde geschlagen(NIE hat er auch nur einen einzigen Klaps gekommen, ich lehne das vollkommen ab) diese Mutter zu seiner Lehrerin gegangen ist und dort das gleiche gesagt hat, sie ihn überredet hat 800 km zu ihnen zu ziehen, weil (Zitat) er so süß ist und sie so einen süßen Schwiegersohn (damls noch 14) haben möchte, das alles geht nicht in meinen Kopf. Dabei sind sie nicht mal fair zu ihm. Er sollte dort seine Ferien verbringen und dann haben sie eine Woche vorher abgesagt, dann wieder zugesagt..... Jetzt verbringt er dann doch seine Ferien da, aber er ruft uns nur heimlich an, wenn sie mal weg sind, ansonsten nicht.
Mehr als 4 Monate sind wir von Familietherapeuten begleitet worden, aber er will nicht mit machen. So haben sie es aufgegeben. Jetzt tue ich was für mich, ich gehe zur Therapie, auch zur Eheberatung. Noch nützt das nichts.
Meine Ehe war bis zu diesem Knall gut, oder sagen wir mal ich war vollkommen zufrieden, Fehler haben wir ja alle. Nur jetzt? Mein Mann kann meine Gefühle nicht verstehen. Selbst wenn ich merke, dass er sich Mühe gibt, er kann nciht verstehen warum unser Sohn uns das antut. Oder findet Ihr es o.k. wenn man erzählt man würde geschlagen und es stimmt nicht.
Bestimmt klingt das jetzt hier alles verwirrt. Sorry, aber das bin ich auch. Vor einem Jahr hat das alles angefangen und noch ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Ich finde das hat mit loslassen nichts zu tun, oder irre ich mich? Ich will ihn einfach nur vor dieser Caotin beschützen und damit meine ich nicht seine Freundin!
Liebe Grüße viti
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Viti, ich hätte auch die allergrößten Probleme mit den falschen Beschuldigungen und der Tatsache, dass mein Kind lieber bei einer anderen Familie leben würde. Es ist gut dass du zur Therapie gehst und dir helfen lässt.
Ich nehme an, dass du am meisten gewinnst, wenn du deinem Sohn seinen Willen lässt, auch wenn das Runterschlucken und Stillhalten für dich ungesunde Nebenwirkungen hat.
Ich wünsche dir starke Nerven und eine schöne Ablenkung für diese harten Zeiten.
 

viti

Mitglied
Hallo Maju,
ich frag nochmal nach, weil ich Dich nicht verstanden habe. Meinst Du ich sollte ihn gehen lassen, damit es MIR besser geht? Ist es nicht die Aufgabe der Eltern ihre Kinder vor schlechten Einflüssen zu beschützen?
Wenn er sich nicht mal traut uns anzurufen, weil ihm eingeredet wird wir seien schlimme Eltern, wie kann ich ihn dann ganz dieser Beeinflussung aussetzen?
Mir geht soviel im Kopf vor, dass ich nicht mehr weiß was richtig und was falsch ist und die vielen Hilfen die ich mir gesucht habe sagen alle was total gegensätzliches.
Tatsache ist, dass er seitdem er diese Familie kennt, nur noch schwarz angezogen rumläuft, viel Alkohol trinkt, verbotene depressive Musik hört, mehr oder weniger die Schule verweigert, sich für Waffen i nteressiert und rechte Sprüche drauf hat.
Dass er das Mädchen liebt glaube ich, aber würdet ihr nicht versuchen euren Sohn vor dieser Familie zu beschützen?
auch nach einem Jahr weiß ich nicht weiter.
Liebe Grüße viti
 
Guten Morgen- ich könnte mir vorstellen, dass Deine zum Teil kopflose und panische Reaktion ( kein Vorwurf- ich kenn das bei mir nur zu gut!) den Effekt hat, dass Dein Sohn nicht mehr auf seine innere Stimme hören kann, da er damit beschäftigt ist, sich zu wehren. Vertrau darauf, dass Dein Sohn schon ein Wertesystem verinnerlicht hat, dass er nun (noch) nicht abrufen kann. Über Eure Familie ist im letzten Dreivierteljahr so viel hereingebrochen, dass er nur noch dicht macht. Ich glaube, dass diese hektische Betriebsamkeit sich Hilfe von allen Seiten holen zu wollen, in Deinem Sohn auch eine große Traurigkeit hervorgerufen hat. Er sieht, dass er die Familie stark belastet ist, diie Mama leidet, alles aus dem Lot ist usw. und- das in seinen Augen alles wegen IHM. Das ist schon ein ganz schönes Päckchen. Wir Eltern sind ja auch Meister der nonverbalen Kommunikation und verströmen ja mitunter Schuldgefühle ohne Ende! Glaubst Du Deinem Sohn fällt es leicht zu denken, er sei der Schuldige für das Drama? Meine Tochter sagte mir mal auf dem Höhepunkt ihrer Essstörung, dass es wohl besser für die Familie sei, wenn sie tot wäre, weil sie uns alle so unglücklich macht. Das hat uns gründlich wachgerüttelt, denn es nicht der Job unserer Kinder uns glücklich zu machen! Wenn Dein Sohn erkennt, dass Mama wieder "runterkommt" und sich auch wieder um sich kümmert und nicht nur leidet wird es besser- vertrau darauf- bitte! Du kannst meiner festen Überzeugung nach nur gewinnen, wenn Du den Druck rausnimmst- alles Andere wird Dein Kind nur weiter von Dir wegtreiben. Meine Therapeutin hat mir mal dringend geraten, mir ein anderes"Projekt" als meine Tochter zu suchen. So schwer das ist, aber so ist es ... Alles Liebe
 

viti

Mitglied
Ich musste mal wieder ganz doll weinen als ich Deine Worte gelesen habe. Du hast vollkommen Recht, es gibt im Moment nur das "Projekt" Sohn. Ich kann an gar ncihts mehr anderes denken und so of wünsche ich mir nicht mehr denken zu müssen.
Wenn er nicht da ist wie jetzt, weiß ich was ich theoretisch tun sollte, wenn er aber vor mir steht, motzig, anklagend weil ich ihn nicht zu dieser Familie ziehen lasse, wenn er mal wieder nicht zur Schule geht, wenn auf seinem Schreibtisch Wodka steht, wenn ich Tabletten finde oder sogar einen Abschiedsbrief, dann ist die ganze Theorie dahin und ich mache Fehler über Fehler und mache Sachen, die ich später bereue und dann leider nicht rückgängig machen kann.
Ich sehe, auch er ist nicht glücklich. Als er beim JA war und eine Lawine losgetreten hat weil er gesagt hat wir würden ihn schlagen und das JA zahlreiche Gespräche mehrmals wöchendlich gefordert hat um zu sehen was an seiner Beschuldigung dran ist hat er es tausendmal bereutso etwas gesagt zu haben(hat er nur vor mir zugegeben).
Wie kann ich mich vorbereiten wenn er wiederkommt? Wenn ich mich sauer zeige, weil er nicht Verabredungen eingahlten hat die er hoch und heilig versprochen hat, will er noch lieber weg, wenn ich aber meinen Frust herunterschlucke denkt er so kann er weitemachen oder es wäre mir nicht wichtig genug dass er seine Vereinbarung einhält.
Ich bin so maßlos enttäuscht von ihm. Wie komme ich dagegen an?
Hier zu hause ist es die Hölle auch wenn er nicht da ist. Mein Mann udn auch mein älterer Sohn sind sauer auf mich, dass ich ihn nicht in den Wind schieße. Also habe ich hier mit allen Krach. Wie soll ich das überstehen, ich kanns mir nicht annähernd vorstellen.
Und wie soll ich an was anderes denken?
Liebe grüße viti
 
Liebe viti- es sind ja unsere heißgeliebten Kinder, die uns so an unsere Grenzen bringen. Mir ging es ja ganz genauso wie Dir. Als ich festgestellt habe, dass mein kleines Mädchen eine so schwere psychische Störung entwickelt hat, wollte ich mit aller Macht gegensteuern. Füttern, füttern, füttern...wie bei einem Kleinkind. Ich habe nichts von Ihren Beweggründen verstanden, sondern nur blindlings gehandelt. Beratungsstelle hier, Hotline da, familientherapeutische Sitzung usw... Im Endeffekt habe ich mit meinem Verhalten dazu beigetragen, dass sie so tief in die Störung hineingerutscht ist. Dieser Stachel sitzt sehr tief und wird mich wahrscheinlich immer begleiten. Aber alle Schuldgefühle bringen nichts, sondern verstellen den Blick auf das Wesentliche. Auch Du trägst doch nicht die alleinige Verantwortung für die Familie, selbst wenn wir uns immer gerne so sehen, nicht wahr? Ihr seid vier Leute und Du musst Dir wahrscheinlich klarmachen, dass Du es jetzt gerade nicht bist, die helfen kann. Das auszuhalten ist schwer.. Für Deinen Sohn wäre es sicher eine unglaubliche Entlastung zu sehen, dass Du das Leben wieder auf etwas anderes lenken kannst. Den Blick von ihm wegnehmen kannst. Er steht ja quasi mit dem Rücken zur Wand und er wird wohl kaum einen klaren Gedanken fassen können- natürlich wissen wir Eltern immer wie es zu gehen hat und wo Gefahren lauern- aber so hart das ist, dass müssen die Jugendlichen selbst erfahren. Wenn er nur mit Dir und Deiner Reaktion befasst ist, wird er nie dazu kommen auf sich zu schauen. Vielleicht wäre die Beziehung zu dem Mädel schon vorbei- wer weiß? Vielleicht müssen wir uns ab und zu daran erinnern, dass massiver Druck immer das Gegenteil von dem erzeugt, was man möchte...Weisst Du, 13 Jahre lang hast Deinen Sohn gut begleitet und im hLiebe gegeben- das wird er irgendwo wissen und auch eines Tages wieder abrufen können. Wir Eltern hier im Forum lieben unsere Kinder ja so sehr, dass wir uns hier Unterstützung holen. Aber Liebe macht auch blind. Liebe viti- eines Tages wird Dein Sohn erkennen, dass Deine sicher größeren Fehler aus Liebe passiert sind. Aber meiner Meinung nach müsstest Du jetzt die Wende einleiten. In wie weit hilft Dir die Therapie? Ich habe meine monatelang dazu gebraucht, um mit den Schuldgefühlen fertig zu werden. Aber es geht! Es geht immer weiter und es wird sich zum Guten wenden!! Ich habe mich in der schlimmsten Zeit auch einsam wie nie gefühlt- trotz Familie. Wie ist der Kontakt Deines älteren Sohnes zu dem jüngeren Bruder? Mein älterer Sohn ist auch sehr hart mit uns haltlosen Eltern in's Gericht gegegangen und hat seine Schwester sehr unterstützt. Na ja das Leben hält wirklich alles bereit, aber man kann daraus Erkenntnisse gewinnen. Es ist leicht Kinder zu lieben, die einem keine Sorgen machen- teilweise tun sich ja auch bei einem selber echte Abgründe auf. Also- wir müssen an uns arbeiten. ... Mach's gut
 

viti

Mitglied
Hallo, danke für Deine Anteilnahme. Mir geht es genauso wie es Dir ging, ich habe solche Schuldgefühle und finde immer wieder Gründe die mir die Schuld geben, dass er so geworden ist. Die Therapie tut mir gut, wenn ich dort bin und noch einige Stunden danach, aber dann ist wieder alles vergessen und ich bin wieder unten durch.
Ich bin trotz Familie auch alleine und einsam. Mein Mann, sein Vater, ist so in seiner Männerehre verletzt, dass er nicht mehr mit ihm redet, ihn sozusagen ignoriert, sein Bruder, der mir, als er mit Selbstmord gedroht hat, geholfen hat ihn in die Klinik zu bringen redet auch nicht mehr mit ihm, weil er uns so weh tut. Die beiden weigern sich an einem Tisch zusammen zu sitzen. Ich denke, wenn mein Mann und mein Großer ihre starre Haltung aufgeben könnten wäre das schon ein Schritt in die richtige Richtung. Sie tun es aber nicht. Trotz Familien und eheberatung. Nun kannst Du Dir vorstellen wie es hier zugeht: Die Männer sprechen nicht mehr zusammen und jeder ist böse auf mich, wenn ich Stellung beziehe.
Ich rede und rede und niemand höft mir zu.
Wie hast Du es geschafft etwas für Dich zu tun? ich habe nämlich nicht die leiseste Lust dazu. Möchte einfach nur noch.....
Wie geht es Deiner Tochter heute? Kann man Magersucht überhaupt heilen?
Liebe Grüße viti
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Moin,

ich habe eben den Thread das erste mal gelesen, weil ich (leider) so arg wenig Zeit für dieses Forum habe.

Ich frage mal ganz konkret nach:

Welche Hilfesyteme sind ausser deiner Einzeltherapie noch in eurer Familie?

Was macht das JA im Moment in dem Geschehen?

Was ist aus dem betreutem Wohnen geworden?
Das war nämlich die 'Lösung' die mir sofort in den Kopf schoss? An deiner Stelle (und ich habe auch 2 pubertäre Kinder und kann mir vorstellen wie das schmerzt) würde ich diesen Weg weiterverfolgen.
In eurer Familie sind so tiefgreifende Verletzungen von jedem an jedem passiert, das es vermutlich nur noch über solche Mittel zu einer Entkrampfung der Situation kommen kann.
Dein Sohn wird anscheinend demnächst 16, dann ändert sich die Rechtslage zu dem ABR.

Ihr wart dich in einer Ki-Ju Psychiatrie. Warum machen die keine Nachsorge mit euch, auch wenn sie deinen Sohn nicht als akut selbstgefährdent eingeschätzt haben so sind doch die Konflikte bei euch so offensichtlich.

LG,
Tina
 

viti

Mitglied
Hallo, ich denke ich habe alle Hilfe geholt, die es gibt.
Erziehungsberater: ist mein Sohn nur ein paar Mal mitgegangen und gehe ich noch allein hin
Psychiater: mein Sohn hat sich noch ein paar Besuchen geweigert hinzugehen
Psychologin .ebenso
Jugendamt: wir waren mehrmals dort und sind dann auch über Monate betreut worden, jetzt werden sie nicht mehr kommen, weil alle außer mir immer ihr nettes Gesicht aufsetzen und so oft ich das auch sage, sie mir nicht glauben, wie es hier zugeht.
(Du kannst gar nicht glauben, wie sich mein Sohn/Mann verstellen kann)
Aus genau diesem Grund wurde betreutes Wohnen abgelehnt.
Polizei: eingeschaltet, als er mit Selbstmord drohte oder weggelaufen ist.
und letztendlich meine Therapeutin, die mir zwar gut tut, aber es geht so langsam vorwärts.
Ach ja, dann bin ich auch noch zur Schule gegangen. Da mein Sohn aber dort gesagt hat er würde geschlagen war man mir gegenüber nicht gerade freundlich.
ich weiß nicht wer mir noch helfen könnte und außerdem geht mir nach jetzt einem Jahr die Kraft aus.
Wenn ich mehr Mut hätte und ihn nicht so lieb hätte, würde ich spurlos verschwinden und alle mit ihrem Sch.... alleine lassen, sowie sie es jetzt bei mir tun.
Danke fürs lesen.
Gruß viti
 

Maju

Namhaftes Mitglied
In dem Moment wo du deine Familienmitglieder ihren "Sch..." alleine machen lässt, entwickeln sie Eigenverantwortung und es kann sein, dass ihr alle als freie und mündige Menschen wieder zueinander finden könnt. Aber vergiss nicht, dass auch du frei werden musst von dem Zwang dich um alles kümmern zu müssen.

Wann hast du das letzte Mal schallend gelacht? Was macht dir Spaß? Treibst du Sport? Triffst du dich mit Freunden? Fange an, eine andere Geschichte zu erzählen als die von deinem Sohn.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von viti
(Du kannst gar nicht glauben, wie sich mein Sohn/Mann verstellen kann)

Oh, doch das kann ich.

Aus genau diesem Grund wurde betreutes Wohnen abgelehnt.

Also will dein Sohn das jetzt auch nicht mehr?

Es gibt leider auf den JA's auch jede Menge Schnarchnasen :( Aber es wundert mich echt das die das aufgegeben haben wenn es dein Sohn doch wollte.
Er soll erneut nachfragen wenn er 16 ist, ich denke die dürfen dann nicht ablehnen und eure Zustimmung ist dann AFAIK nicht mehr erforderlich. Ich kenne jede Menge Leutz auf JA's, wenn du willst frage ich nach was dein Sohn machen kann das ihm das bewilligt wird und ihr so endlich Entlastung erfahrt.

und letztendlich meine Therapeutin, die mir zwar gut tut, aber es geht so langsam vorwärts.

Je nu, das ist halt etwas was wirklich langsam geht. Aber wenn es kleine Schritte gibt, dann ist es die richtige Richtung.

Da ja wirklich alles was es gint an Hilfesystemen bei euch nicht greift, ist denke ich der Weg das du zu dir schaust genau der richtige.
So das du Ressourcen in ihr entdeckst das alles durchzustehen und evtl. neue Wege für dich findest mit den Verletzungen und Kränkungen umzugehen, deinen Sohn loszulassen und wieder Zugang zu deinem Mann und anderem Kind zu finden. Oder auch einen anderen Weg für dich einzuschlagen.

LG,
Tina
 
Hallo viti- bin gerade erst nach Hause gekommen- auch ich hatte lange Zeit keine Lust dazu etwas für mich zu unternehmen, aber irgendwann dachte ich mir, dass ich doch nicht einfach 45 Jahre meines Lebens an den Nagel hängen kann, nur weil wir in einer Krise stecken. Das Leben läuft nunmal auch so und niemand hat die Garantie für ein reibungsloses Ablaufen. Aber seit ich mir das wieder gestatte, geht es in allen Bereichen wieder aufwärts. Eventuell ist die Magersucht nicht "heilbar"- zu 30% können die Betroffenen auf komplette Genesung hoffen, weitere 30% lernen damit umzugehen- so die Zahlen die mir geläufig sind. Aber ich will positiv denken, weil meine Tochter so schnell gemerkt hat, dass sie raus will. Sie wird natürlich arztlich und therapeutisch begleitet, aber sie ist ein starkes Mädchen.Wir sind uns auch wieder deutlich näher gekommen und sehr im Gespräch. Wir unterstützen sie, wann immer sie es wünscht, zwingen ihr aber nicht mehr unseren Willen und unsere elterliche Macht auf. Sie lacht wieder und das macht mich sehr glücklich. Aber auch meine Ehe hat sehr gelitten, da mein Mann einen ganz anderen Umgang mit Problemen hat- das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich finde natürlich hart, dass Du keine seelische Unterstützung mehr bekommst, aber vielleicht können Deine Männer alle nicht mehr! Mein Mann hat mir mal vorgeworfen, ich sei ein Brandstifter und habe uns erst zu dem Drama verholfen..Daswar hart, aber ich muss ehrlicherweise sagen, dass da was dran war. Mein blinder Aktionismus und Panik hat so viel beschädigt und ich wage mir nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn ich mehr Vertrauen gehabt und Ruhe bewahrt hätte. Aber so ist es nun mal gelaufen und nicht mehr rückgängig zu machen. Ich möchte es schon besser machen. Ich sehe an meiner eigenen Mutter, wie ätzend es ist, wenn jemand als leibhaftiger Vorwurf durch das Leben geht und das möchte ich meinen Kindern gerne ersparen. Ich glaube liebe viti, dass auch Du etwas über das Ziel hinausgeschossen bist und weniger definitiv mehr gewesen wäre. Aber wir sind halt Mütter und keine Maschinen. Die Probleme unserer Kinder hanen uns mitten ins Herz getroffen. Mitunter ärgert es mich natürlich auch, wenn ich hier lese, was für Patentrezepte gegeben werden, wie z.B.von der Mutter eines 8- jährigen Kindes. Es gibt keinen Masterplan ....
 

viti

Mitglied
Ja auch ich bin übers Ziel hinausgeschossen, das stimmt schon. Wenn ich nur ein bisschen Rückendeckung gehabt hätte, sprich, mein Mann mich in irgendeiner Weise unterstützt hätte, dann wäre es nicht so weit gekommen. Das war schon immer so, dass er sich aus allem rausgehalten hat, aber in guten Zeiten fällt das nicht auf.
Und auch jetzt hält er sich raus, ich kanns einfach nicht verstehen und unser Ehe leidet sehr darunter.
Zu der Frage ob mein Sohn noch ins betr. Wohnen will: Er will nicht mehr weil er erkannt hat, dass er, wenn er dort wäre, seine Freundin nur einmal im Jahr besuchen darf(wie gesagt sie wohnt ca. 800 km entfernt) und bei uns fährt er in allen Ferien und auch sonst noch oft. Das sit es ihm werrt uns zu ertragen. Sagt er jedenfalls. ob es noch andere Gründe hat weißi ich nicht. Wie gesagt er will nicht reden.
Ab heute habe ich Urlaub und möchte am liebsten nur im Bett rumhängen, weil ich ihn so sehr vermissen,a ber ich werde mich zwingen etwas für mich zu tun, auch wenn ich zu dieser Stunde nicht die leiseste Ahnung hab was das sein könnte, denn mir macht nichts mehr Spass und auf die frage wann ich das letzte Mal gelacht habe, ich kann mich nicht erinnern, jedenfalls nciht in den letzten 12 Monaten.
Na dann will ich mal mein Bestes versuchen....
Vielen Dank viti
 

viti

Mitglied
Hallo, ich will mich nach langer Zeit nochmal melden. Vielleicht ist noch jemand hier, der meine Geschichte verfolgt hat. Wäre schön.
Wie sieht es heute aus? Die Einstellung meines Sohnes hat sich nicht geändert. Gerade heute ist er wieder in den Ferien zu seiner Freundin gefahren. Ab und zu ist er zu hause
netter drauf. Dann hab ich wieder Hoffnung,
Einmal am Ende der Sommerferien dachte ich schon es würde alles wieder gut. Da kam er nach 6 wochen zurück und fragte ob seine Freundin auch einmal hierhin kommen könnte. Was für eine Frage! Ich habe Luftsprünge gemacht. Heiß das doch er vertraute uns wenigstens etwas. Sie kam dann auch, aber hat kein einziges Wort mit uns geredet. Angeblich aus Schüchternheit. Damit war meine Hoffung wieder hin, Kontakt zu ihr zu bekommen. Jetzt wo diese Liebe schon so lange dauert denke ich es ist besser ihn im Sommer ziehen zu lassen, auch wenn es mir das Herz bricht daran zu denken.
Wenn er dieses Mädchen wirklich nach 18 Monaten und einer Fernbeziehung so liebt und sie ihn dann will ich nicht mehr im weg stehen.
Allerdings, und da bahnt sich der nächste Streit an, ich bestehe darauf endlich diese Mutter kennenzulernen, die Wohnsituation zu sehen, die Schule gemeinsam auszusuchen, das finazielle gemeinsam zu regeln. Da blockt er total ab. Dann läuft er weg, bingt sich um..... die Drohungen von vorigem Jahr kommen wieder hoch.
An machen Tagen klappt es zwischen uns wirklcih gut, mit seinem Vater und seinem Bruder redet er kein Wort mehr. Und ich habe in meiner Therapie gelernt, dass ICH versuchen soll mit ihm klarzukommen, die Anderen haben eine eigene Verantwortung.
Einer der Knackpunkte ist noch immer die Schule. Trotz Richigstellung des JA bei der Schule, dass wir ihn NIEMALS geschlagen haben glauben sie mir nicht und die Lehrer blocken mich ab, d.h. ein Termin ist so gut wie nicht zu bekommen. Zu Elternabenden werde ich nicht eingeladen usw. Beweisen lässt sich das nicht, "zufällig! sind immer die Nachrichten verloren gegangen.
Trotz der Besserung geht es mir noch immer schlecht und obwohl ich langsam einsehe, dass ich nicht mehr Fehler gemacht habe wie andere Mütter, mache ich mir die allergrößten meist sinnlosen Vorwürfe. Daran muss ich wohl noch lange arbeiten.
Danke fürs lesen. Vielleicht meldet sich nochmal jemand
Gruß viti
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Viti,

ich verfolge mit Spannung deine Berichte und freue mich, dass du uns wieder auf den neuesten Stand gebracht hast!

Du bist total tapfer und wirkst schon einiges gefestigter als zu Anfang deiner Berichte. Mach weiter so!

Kann vielleicht das Jugendamt (für dich) die Wohnsituation bei der Freundin checken? Ich denke, es ist dein gutes Recht, wenn du ihn schon minderjährig ziehen lässt, dass du auch ganz genau wissen möchtest, wohin er da kommt. Da sollte dir dein Sohn etwas entgegenkommen, du kommst ihm ja auch ein großes Stück entgegen.

Ich wünsche dir alles, alles Gute!!!

Maju
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Viti,
war es mal so, dass die Freundin deines Sohnes fuer eine zeitlang verschwunden war? (dass nicht mal dein Sohn wusste, wo sie steckt?) - Oder verwechsle ich da was?

Wie alt sind die Koenigskinder jetzt?
Hast du nun Informationen, woher dieses Maedchen stammt?
Gibt es einen religioesen Hintergrund?
Weisst du, warum dieses Maedchen deinen Sohn liebt? (oder yu lieben scheint, ich gehe nur mal davon aus)
Hat es inzwischen eine Annaeherung zwischen dir und deinem Mann gegeben?

Alles neugierige Fragen, ich weiss.
Naja, du hast mein Mitgefuehl. Zu dem Schlagen: Ich kenne ein bischen unsere Nachbarn, das Holland. Und dort scheint es so zu sein, dass dort sogar Ohrfeigen als Kindesmisshandlung eingestuft werden. Bei uns in D werden Ohrfeigen zwar auch nicht gutgeheissen, aber dennoch nicht weiter geahndet.

Alles Gute :maldrueck
 

viti

Mitglied
Wie mich das freut, dass Ihr noch hier lest!
Zu Euren Fragen:
Nein, das Mädel war nie verschwunden. Da muss eine Verwechslung vorliegen. Die Beiden sind jetzt 15 und gerade 16.
Über die Familie weiß ich mur Bruchstücke, die Mutter alleinerziehend, hat aber einen Freund, es gibt noch einen älteren Bruder.
Wie auch im vergangenen Jahr hab ich da nur so einige Vermutungen. Ich habe das Mädchen ja nun gesehen, da sie hier war. Ich denke, so wie sie drauf ist hat das mit Schüchternheit nichts mehr zu tun, mein EB meint aus der Ferne so wie sie sich verhält hätte sie Angst vor Menschen(soziale Phobie) Und da kommt dann mein Sohn und hat enorme Kontaktschwierigkeiten. Die Beiden finden sich und Beiden ist mit dieser Liebe geholfen- meinem Sohn der sich schon immer eine/einen Vertrauten gewünscht hat und dem Mädchen, dass zusammen mit meinem Sohn mehr unter Menschen geht. Ja und dann will die Mutter umziehen und weiß was sie damit in ihrer Tochter anrichtet. So beschließt sie alles dafür zu tun, dass mein Sohn mitkommt. Wie gesagt, dass sind meine Vermutungen. aber alles deutet darauf hin.
Alles wäre so einfach wenn die Beiden offen mit mir darüber reden würden. Offenheit ist aber das was hier nicht herrscht.
Mein Mann und ich gehen zu einem Eheberater. Wenn auch sehr langsam und mit vielen Tiefen so sind wir uns doch etwas näher gekommen.
Nochmal zum Thema schlagen: NIE in meinem Leben habe ich meinen Sohn geschlagen, nicht mal einen Klaps auf seinen Windelpopo und erst recht nicht eine Ohrfeige. Und mein Sohn kennt meine Einstellung. Darum tut es ja auch so weh, dass er gerade das erzählt. Das kann ich bis heute nicht verstehen und wenn er mal gut drauf ist und ich ihn frage warum er das gesagt hat, dann leugnet er das gesagt zu haben. Und das obwohl das JA und die Lehrer deswegen eingeschaltet wurden.
Vielleicht hat ER es ja auch gar nicht gesagt, sondern diese Mutter, die ja mit dort war und er hat NUR nicht wiedersprochen. Das macht für mich keinen Unterschied.
Nun werde ich zwei Wochen nichts von ihm hören. Nach so langer Zeit tut es noch genauso weh wie damals. Geht das denn nie vorbei?
Wie mir meine Therapeutin geraten hat tue ich viel für mich, ohne jedoch daran Freude zu haben. Mein allergrößtes Probelm ist, dass ich mich von den Launen meines Sohnes abhängig mache. Wenn er mal (selten) gut drauf ist bin ich fröhlich und habe Kraft, wenn er wie meinst mürrisch ist, dass es schon krankhaft wirkt, dann liege ich am Boden. Die Zeit heilt alle Wunden, wann denn? In 10 Jahren?
Danke fürs lesen und liebe Grüße viti
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
liebe viti,
ich denke, dein Durchbruch ist geschafft. Wenn ich mal so überschlägig zusammenfassen darf:
Du brauchst Jahre, um deinen Sohn zu verstehen; Jahre um zu Lernen, auch um dich selbst weiterzuentwickeln. Aber genauso sind es die Jahre der Pubertät beim Sohn.
Reif, erwachsen ist dein Sohn noch nicht, siehe die Sache mit dem "...und er hat NUR nicht wiedersprochen" - jedoch, soll man ihm deswegen die Liebesfähigkeit zu dem Mädchen aberkennen?
Ich denke, mit 17,18, wird das gröbste vorbei sein. Ich glaube auch, daß die beiden dann immernoch zusammen sein werden.. und möglicherweise... äh äh na du weisst schon.
Finde auch, daß du richtigerweise ein Auge auf seine (Schul-)Ausbildung hast.

Die alleinerziehende Mutter des Mädchens weiss, was sie mit dem Umzug ihm und ihrer Tochter antat. Ich glaube aber auch, daß das Mädchen die höchsten Nöte hat(te) und deinen Sohn richtig mit aua vermisste. Hört sich für uns Erwachsene etwas seltsam an - aber warum soll es sowas bei Jugendlichen nicht geben?

lg :sonne

PS: Gefühlsmässig dauerte bei mir die Pubertät von 14-18. Ich hab mich aber aufgeführt wie ein möchtegern schwerkrimineller und habe meinen Eltern/meiner Mutter das Leben noch viel schwerer gemacht..
 

viti

Mitglied
Danke Gerhard.
Du hast Recht, ich sehe viel klarer als noch vor einem Jahr. Klarer heißt leider nicht, dass es mir damit besser geht. Ich habe meine Ehe immer für gut gehalten, jetzt sehe ich die Schwachstellen, ich habe nie an meiner Erziehung gezweifelt, jetzt sehe ich was ich alles falsch gemacht habe.
Ich habe immer gedacht, wäre ich nur dieses ewige finanzielle Problem los, mein Leben wäre ein einiger Traum, tolle Söhne, toller Ehemann, nette Eltern.
Jetzt bin ich meine finanzielen Sorgen los und dann bricht alles was ich bis dahin für wunderbar gehalten habe in sich zusammen:
Sohn, der mir nur Vorwürfe macht und nicht mehr hier wohnen will
zweiter Sohn, der meine Nöte nicht verstehen will, so nach dem Motto: Wirf meinen Bruder doch endlich raus,
Ehemann der mich nur unterstützt wenn ich voll einsatzfähig bin und immer gut drauf und letztendlcih Eltern, die nichts von den Sorgen ihrer Tochter hören wollen bzw sich soviele Sorgen machen, dass ich gar nichts mehr erzähle.
liebe Grüße viti
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@viti,
hm ja, das mit den Eltern kenne ich. Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß nicht jeder mit Eltern bestückt ist, die die Sorgen ihrer Töchter/Söhne verstehen/verarbeiten können. Meine Eltern, insbesondere auch meine Mutter, ist mit Erzählungen von schlimmen Geschichten ebenfalls überfordert. So behalte ich inzwischen meine ärgsten Nöte bei mir, genauso wie du. Aufgrund ihres Alters ist sie auch Neuem, Modernen, nicht mehr so aufgeschlossen.
Aber eines muss ich ihr/ihnen lassen: Ich habe lange gebraucht, um Fehler meinen Eltern eingestehen zu können. Ich bekomme nun erklärt, daß das Leben nie fehlerlos sein kann. Mich treffe sozusagen keine Schuld. Und - sie vertrauen mir. Meine Jugendsünden von vor 33 Jahren sind längst abgehakt. Hätte meine Mutter einen anderen Sohn gehabt, wäre der auch in die Pubertät gekommen, sagt sie.
Insgesamt können mir meine Eltern nicht sonderlich helfen, aber dass mir meine Eltern vertrauen - diese Lebenserfahrung tut mir richtig gut. Dafür prästentiere ich ihnen ein Kind, daß sich trotz aller Widrigkeiten prächtig entwickelt und ihren Papa aufrichtig liebt.

lg
 

viti

Mitglied
Hallo Gerhard,
Du beschreibst das Verhältnis zu Deinen Eltern sehr nett. Genau so ist es zwischen meinen Eltern und mir. Grenzenloses Vertrauen und ich kann immer auf meine Eltern zählen, egal was ich mache. Ich glaube sie könnten mir einen Mord verzeihen.:)
Aber wenn ich ein Problem habe und sie NICHT helfen können wie jetzt, dann drehen sie durch. Anfangs habe ich noch alles erzählt bis meine Mutter immer häufiger depressiv im Bett lag, mehrmals am Tag anrief um zu fragen ob es schon besser klappt mit meinem Sohn und immer blasser aussah. Dann hab ich mit meinem Vater, der etwas stärker ist vereinbart nur noch zu sagen, dass es besser geworden ist. Da ich meine Eltern sehr liebe will ich nicht, dass sie sich meinetwegen aufregen. Trotzdem fehlen mir diese ehrlichen Gespäche sehr. Da konnte ich mal weinen um dann getröstet zu werden, da konnte ich mal so sein wie ich mich wirklich fühle und brauchte mich nicht zu verstellen. Schade.
Und so wie meine Eltern wollte ich auch immer für meine Söhne da sein, ohne wenn und aber. Leider sieht das mein Jüngster nicht so. Ich bin für ihn vollkommen überflüssig, er schaut mich manchmal an wie eine lästige Kakerlake. Das tut weh und ich weiß nicht ob das mit Puberät noch viel zu tun hat. Nun gut, jetzt ist er wieder für zwei Wochen weg und ich kann etwas Luft holen.
Dir noch einen schönen Sonntag und es hat mich gefreut wie lieb Du von Deinen Eltern schreibst. In meinem Bekanntenkreis einschließlich meinem Mann kenne ich nur Männer, die kein gutes Verhältnis, bestenfalls Desinteresse für ihre Eltern haben. Das lässt mich hoffen, dass es noch Hoffnung für meine Jungs gibt.
Liebe grüße viti
 
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