7 Jahre ist er jetzt bei uns. Wir hatten: Schulverbote (max 9 Monate) Diebstahl, Sachbeschädigungen an Hauseinrichtungen, demolierte Möbel, übelste Beschimpfungen, körperliche Gewalt usw. Heute mit 13 Jahren merken wir die Pubertät gar nicht, da er vernünftiger und ruhiger geworden ist. Seine Therapie bringt auch etwas. Bindungsstörung aus dem Babyalter, Traumatisierung. Sein größtes Problem: Er mag nicht wenn man ihn lobt, er gute Zensuren bekommt. Sofort benimmt er sich so dass er negativ auffällt. Er ist der Schlechteste, er ist nichts wert auf der Welt, keiner mag ihn, er kann für sich selbst sorgen (als Baby hat er wohl auch um sein eigenes Leben gekämpft und hat irgendwann mal das Weinen aufgegeben) Wir bieten ihm ein 30 m2 großes Zimmer, PC in einem anderen Zimmer unter unsere Kontrolle, Fußballverein, Gitarrenspielen, Trampolin, 2 feste Freunde hat er auch. Der 4. Schulwechsel (für verhaltensauffällige Kinder); die Lehrer sagen wenn er möchte hätte er das Zeug um aufs Gymnasium zu gehen. Dennoch spricht er davon von uns wegzuziehen; ins Heim. Mag er unsere Regeln nicht? Uns als Pflegeeltern gegeneinander auszuspielen klappt nicht mehr. Fernsehen; werktags ist Schluss ab 21:30 Uhr, Samstag gegen 22:30 Uhr! Er ist bereit alles aufzugeben, verpackt seine Sachen in Säcken, verabschiedet sich schon von Freunden, alles egal, auch wenn er kein PC oder TV mehr hat. Ist es sein tatsächlicher Wunsch wegzuziehen? Macht er das weil er glaubt wir sind als Pflegeeltern zu gut zu ihm. Oder ist es der Versuch einer Erpressung: ich darf TV schauen so lange wie ich will, dann bleibe ich bei Euch? Laut Jugendamt schaffen es die wenigsten Pflegekinder bis 18 Jahre in den Pflegefamilien zu bleiben, aber mit 13 Jahren ist es doch noch zu früh!