basierend auf den bisherigen Informationen würden auch meine Alarmglocken schrillen. Es sieht ganz danach aus, als würden die Vorteile dieses Umzuges durch Nachteile erkauft, die deine Schwester zu tragen hat.
Seine Benzinkosten sinken, ihre steigen. Er kann länger schlafen, sie muss dafür eher aufstehen. Er gewinnt sein altes Umfeld zurück, sie muss ihres dafür aufgeben.
Solltest du nichts übersehen haben, was sehr deutlich für den Umzug spricht (immense Mietkostenersparnis, spezielles Verdienstangebot, "technische" Notwendigkeit), dann ist da was faul. Und damit an der Beziehung. Denn ohne solche besonderen Motive bleibt nix übrig außer Egoismus.
Du solltest also zunächst abklären, ob es tatsächlich kein starkes Argument für den Umzug gibt, das dir bisher nicht bekannt ist.
Und dann herausfinden, ob deine Schwester den Umzug aus Unwissenheit gut findet, oder ob sie sich der (für sie) entstehenden Nachteile bewusst ist und sie trotzdem in Kauf nimmt.
In ersterem Fall hast du zumindest noch die Möglichkeit, ganz nüchtern und sachlich mit ihr gemeinsam die Fakten abzuwägen. Und darauf zu hoffen, dass ihr die Augen "von allein" aufgehen, dass bei diesem Umzug er der große Gewinner und sie die Leidtragende ist.
Und wenn es dazu kommt, dann stellt sie sich hoffentlich auch von allein die Frage, ob sie das wirklich mitmachen sollte - denn der Liebe wegen lohnt es wohl kaum, wenn die Liebe offenkundig so einseitig verteilt ist...
In einem solchen Gespräch würde ich an deiner Stelle den gleichen strukturellen Ablauf wählen, den du hier (instinktiv?) gewählt hast: Benzinkosten, Fahrtzeiten etc. Alles gegeneinander aufrechnen und sie wahrscheinlich feststellen lassen: Huch, das ist ne Milchmädchenrechnung...
Wenn ihr dann erste Zweifel kommen sollten, wäre es eine gute Gelegenheit, sie an die Fehler der Vergangenheit zu erinnern - dass sie schon mal auf so jemanden reingefallen ist und dass du dich sorgst, dass es jetzt vielleicht wieder passiert. Falls sie abstreitet, dass es sich hierbei um eine ganz ähnliche Situation handelt, bleibt dir noch die Möglichkeit, deine Gegenwartsbeobachtungen auf den Tisch zu packen. Also das mit dem Verein und dass sie sich jetzt schon so rar macht.
Falls es aber so sein sollte, dass sie schon ganz nüchtern betrachtet gute Gründe für den Umzug hat - oder dir von vornherein klar macht, dass sie sich aller Nachteile längst bewusst ist und es dennoch tun will, dann bleibt dir wohl nicht viel mehr übrig, als ihr Glück zu wünschen, ihr Unterstützung anzubieten und ihr zu versichern, dass du für sie da sein würdest, falls es schief geht...