brauche Rat -  § 35a

C

chaosmama

Guest
Hallo zusammen,

nach endlosen vier Jahren habe ich nun endlich erfahren das mein Sohn Legasthenie hat.Was im Grunde auch nicht verwunderlich ist da Papa und Onkel auch davon betroffen sind/waren.

Nun möchte ich den §35a anstreben da ich mir auch in meiner jetzigen Situation eine Therapie finanziell nicht leisten kann.

Wer hat damit Erfahrung gemacht und kann mir von Erfahrungen berichten?
Das Jugendamt hat mir zum Beispiel gleich erklärt das sie eine Therapie bei LOS nicht unterstützen da sie nur Gruppentherapie anbieten.

Ich selbst habe mir lange Gedanken darüber gemacht ob Einzel- oder Gruppentherapie und ich finde letzteres immer noch am besten.

Hat vielleicht auch hier jemand Erfahrungen?

Um jeden Tipp wäre ich dankbar:)

LIebe Grüße

chaosmama
 
F

femojale

Guest
Hallo Choasmama,
netter Name, würde zu mir passen.
Bei meinem Sohn hat erst eine Legasthenietrainerin die Legasthenie festgestellt. Die Lehrer weigern sich permanent eine LRS anzuerkennen und von der Trainerin habe ich nach 2 1/2 jahren Rennerei endlich eine Bescheinigung erhalten. Auch wir haben nun die Kostenübernahme beim Jugendamt gestellt, d. h. ich mußte einen Antrag anfordern und alles beilegen, was wir bisher gemacht haben bzw. welche Diagnosen es bisher gab. Der Schulpsychologe und das Zentrum für Entwicklungsdiagnostik haben beide gesagt, daß er keine LRS hat (obwohl starke familiäre Belastung). Diese Ergebnisse habe ich irgendwie "vergessen". Das LOS hat damals gesagt, daß er eine ausgeprägte Legasthenie entwickelt, haben mir das aber leider nicht schriftlich gegeben, dafür aber der Pädaudiologe. Und das habe ich beigefügt, ebenso wie den Umschulungsantrag und das Gutachten der Legasthenietrainerin. Nichts desto Trotz müssen wir noch zum Amtsarzt des Jugendamtes, der meinen Sohn ebenfalls wohl testen wird. Sollte er wider Erwarten eine "drohende seelische Behiderung" anerkennen, wird die Therapie bezahlt. Wir haben hier nun eine Wartezeit von 4-5 Monaten für diesen Termin. Nun hat das Jugendamt aber meist eigene Therapeuten, die bei uns wiederunm auch schlappe 6-8 Monate Wartezeit vorweisen können. In dieser Zeit würde ohne unser Zutun nichts geschehen. Aber das Jugendamt kann, da es die Therapie bezahlt, auf die eigenen Therapeuten bestehen. Wir haben jetzt einfach in den sauren Apfel gebissen und zahlen die 120 Euro, was sehr günstig ist, erst einmal aus der eigenen Tasche. Sollte es anerkannt werden, und die Therapeutin ebenfalls, wird das Geld erstattet. Aber wir konnten einfach nicht mehr so lange warten. Denn auf diese Weise wird er so nie versetzt, denn wie gesagt, die Lehrer weigern sich, selbst dieses Gutachten anzuerkennen.
Außerdem hat unsere Therapeutin einen Vorteil - sie kommt zu uns. Und bei vier Kindern ist das für die gesamte Familie eine unheimliche Erleichterung. Ich habe lange gesucht und hoffentlich endlich das Richtige gefunden.
Wünsche Dir viel Glück und viel Durchhaltevermögen
Kerstinrechelt124@compuserve.de
 

Sabine2510

Mitglied
Hallo!

Warum meinst du, dass eine Gruppentherapie besser ist? Eine Einzeltherapie ist oft viel intensiver. Vor allem wenn das Kind schon verunsichert ist, ist eine Einzeltherapie besser, da es erst einmal Selbstbewußtsein aufbauen kann und nicht von anderen Kindern abgelenkt wird.
Um die Unterstützung vom Jugendamt zu erhalten, muss man auch ein wenig Durchstehvermögen haben. Kommt natürlich auch darauf an, in welcher Stadt man lebt und wie die Jugendamtsleute so sind. Auf jeden Fall benötigt man die Unterstützung von der Schule. Das Kind muss versunsichert sein, sich unter Druck setzen, in Prüfungssituationen versagen, vielleicht auch psychosomatische Beschwerden entwickeln. Man sollte sich gut vorbereiten, es ist nicht einfach, die Unterstützung zu erhalten. Viel Glück, Sabine Omarow www.dvld.de
 

Schnuffi

Putzfee
Hallo,
also wir haben einen viele Jahre dauernden Kampf hinter uns, der noch nicht ausgestanden ist.
Die Schulen haben ja die Pflicht, bei Verdacht auf LRS die Eltern zu informieren und auch zu sagen, dass sie sich an die Sonderpäd. Förder-und Beratungsstellen wenden sollen.
Bei meinem Sohn passierte da nichts. Ich wusste auch nichts von der Pflicht und dass es diese Zentren gibt. Man stieß immer wieder auf taube Ohren, setzte sich selber mit den Kindern hin um unendliche Übungen zu absolvieren, etc..........was überhaupt nichts brachte. Der Förderunterricht in den Schulen ist als nur dürftig zu bezeichnen, mehr kann ich dazu nicht sagen. Und die Kinder kamen immer nur für kurze Zeit in den Genuss der Förderung. Schreiben sie nach 4 Wochen wieder mal eine gute Note, wurden sie nicht weiter gefördert. Erst wenn sie wieder völlig in den Brunnen gefallen waren :-(
Mit unserer Tochter war ich alleine bei der Beratungsstelle, aber das Ergebnis war damals so, dass sie nicht schwer genug betroffen waren um gefördert werden zu dürfen. Mir wurde schlichtweg gesagt, es seien nicht genug Gelder da, und damit war das Thema erledigt.
Später wurden beide getestet, in der Praxis, in der sie wegen ADS behandelt werden............trotz ihrer massiven Probleme war das Ergebnis wieder negativ.
Nun hatte uns im letzten Jahr die Deutsch-Lehrerin darauf aufmerksam gemacht, dass die Uni Potsdam einen kostenfreien Diagnostiktag durchführt. Also haben wir beide Kinder dort angemeldet und siehe da, mein Sohn hat eine gesonderte Rechtschreibschwäche! Vorher sagte man, er kann ja lesen, also kann er auch keine Rechtschreibschwäche haben. Wer seine Probleme aber jeden Tag sieht, kann da nur unverständlich mit dem Kopf schütteln und die Haare raufen!
Unsere Tochter, die ja "nichts hat", trotz der Pobleme........ist sehr stark betroffen!
Auch eine Matheschwäche wurde festgestellt. Auf das Ergebnis des großen Tests warten wir noch. Mein Sohn hat am Donnerstag seinen Termin, da er nur mit Raten Grenzwerte erreichte.
Das Institut schickte mich zum Jugendamt, die stellten den Antrag auf Eingliederungshilfe. Und dort hatten wir heute das Gespräch wo wir dachten, dass man nun endlich zu Potte käme.............aber nein, es geht weiter!
Jetzt bin ich wieder genau dort, wo ich vor Jahren schon war! Wieder bei der Sonderp. Förder-und Beratungsstelle-----------
Nur mit dem Unterschied, dass ich nun endlich mal ein positives Gutachten in der Hand habe. Erst wenn sie dort keine Hilfe leisten, kann der Antrag nach §35 auf Eingliederungshilfe gestellt werden .
Ich könnte schreien!
So viele Jahre und nicht ein Stück vorwärts gekommen !
Mein Sohn ist jetzt in der 10. Klasse, meine Tochter in der 7.

Aber sobald man selber bereit ist Unsummen ! asuzugeben, klappt es mit der Förderung auf privatem Wege ganz schnell! Nur gehören wir leider nicht zu denen, die sich das leisten können ! :-(

Viele Grüße, Schnuffi

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Paragraph 35 a, wer kennt sich aus?
 
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