Selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen - Olav Schwarz
Selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen - Olav Schwarz
Selbstverletzendes Verhalten greift in den Industrieländern mehr und mehr um sich. In Deutschland wird derzeit mit etwa 800.000 Betroffenen gerechnet, die Tendenz ist steigend. Es sind besonders Jugendliche und junge Erwachsene weiblichen Geschlechts betroffen. Sie versuchen mehrheitlich durch Schnitte in die Arme, in leichter Form "Ritzen" genannt, nicht mehr auszuhaltenden Stress, seelischen Kummer oder innere Leere abzubauen. Gründe für SVV liegen oft in traumatischen (Kindheits-)Erlebnissen, Depressionen, Mobbing usw. Wie die meisten anderen psychischen Störungen und Erkrankungen ist auch SVV ein Tabu-Thema. Das Phänomen Selbstverletzung scheint in der Öffentlichkeit nicht zu existieren. Die Unwissenheit in der Bevölkerung und die fehlende Akzeptanz von psychischen Störungen allgemein macht die Situation für selbstaggressive Menschen und deren Angehörige schwierig. Die Betroffenen verbergen ihre Verletzungen und Narben - teils aus Scham, teils aus Angst. Das Umfeld reagiert zu oft mit Unverständnis, Vorurteilen oder Ignoranz. An Hilfe wird in dem Zusammenhang selten gedacht.
Jährlich nehmen sich über 100 Kinder und Jugendliche das Leben und die
Anzahl der Suizidversuche ist zehnmal so hoch. Die Dunkelziffer fließt
hierbei nicht mit ein. Bei allen betroffenen Eltern, Geschwistern,
Angehörigen, Freunden, Klassenkameraden und Lehrern, löst solch ein
Versuch einen Schock aus und jeder macht sich große Schuldvorwürfe.
Da die Kinder und Jugendlichen die meiste Zeit in der Schule sind, stehen
die Probleme, die mit der Schule einhergehen, an der Spitze.
- Ursachen und Risikofaktoren
- Häufigkeit und Formen von selbstverletzendem Verhalten
- Hilfesuche und Hilfemöglichkeiten