Abschied von der Brille

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EngelchenC67

Guest
Beschlagene Gläser beim Sport, brennende Augen bei der Computerarbeit: Brillen und Kontaktlinsen bedeuten eine Beeinträchtigung im täglichen Leben. Wer hegt da nicht insgeheim den Wunsch, eines morgens die Augen aufzuschlagen und wieder klar zu sehen? Jetzt soll dieser Traum Realität werden. Während des Schlafs formt die neuartige Korrekturlinse "Dream Lens" das Auge so um, dass Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen tagsüber verschwunden sind und die Brille überflüssig wird.
Prinzip begrenzte Korrektur
Mit den neuen Linsen möchte der Hersteller MPG&E Contactlinsen fehlsichtigen Menschen ein neues Lebensgefühl vermitteln. Getragen wird die neue "Dream Lens" nachts beim Schlafen. Sie basiert auf dem Prinzip der Hornhautkorrektur (Orthokeratologie). Hierbei wird die Hornhautform mit Hilfe der individuell angefertigten Spezial-Linsen durch sanften Druck modelliert. Wenn der Grad der Abflachung sorgfältig gewählt wird, kann die Fehlsichtigkeit für einen bestimmten Zeitraum ausgeglichen werden. Das Verfahren der Hornhautkorrektur wurde bereits vor 30 Jahren entwickelt, damals allerdings mit zum Teil hohen Komplikationsraten. Neu sind jetzt die Form und das besonders Sauerstoff durchlässige Material. Dieses ermöglicht, dass die Linsen auch nachts getragen werden können.

Klare Sicht für einen ganzen Tag
Das nächtliche Tragen der formstabilen Korrekturlinsen beeinflusst die Hornhaut derart, dass die vollständige Sehfähigkeit für mindestens 16 Stunden zurückkehrt. Der Effekt wird nach Herstellerangaben je nach Korrekturanforderung innerhalb von fünf bis zwölf Nächten erreicht.

Konkurrenz zur Laser-OP
Die neuen Korrekturlinsen eignen sich für Menschen mit Hornhautverkrümmung und Kurzsichtige mit maximal minus 4,5 Dioptrien. Vor allem für diejenigen, die Probleme mit herkömmlichen Kontaktlisen haben, und vor dem operativen LASIK-Verfahren (Laser-Korrektur von Fehlsichtigkeit) zurückschrecken, könnte die neue "Overnight-Hornhautkorrektur" eine Alternative darstellen. Bei akuten Augeninfektionen, krankhaften Veränderungen der Augenform, extrem trockenen Augen sowie bei Diabetes und Rheumaerkrankungen darf die neue Sehhilfe jedoch nicht getragen werden.

Traumlinsen haben ihren Preis
"Zwischen 49 und 80 Euro pro Monat" betragen laut Auskunft des Herstellers die monatlichen Kosten für die "Traum-Linsen", die über Optiker, Kontaktlinsenspezialisten oder Augenärzte erworben werden können. Im Preis enthalten sind Pflegemittel, eine aufwendige Erstuntersuchung, die Anpassung der Linsen sowie regelmäßige Kontroll-Checks. Die Krankenkassen leisten hierfür keine Zuschüsse.

Augenärzte sind skeptisch
Der Euphorie um die neuen Kontaktlinsen stehen viele niedergelassene Augenärzte kritisch gegenüber. "Aussagen über Komplikationshäufigkeiten sind bisher nur schwer möglich", gibt Gerald Böhme, Leiter des Arbeitskreises Kontaktlinsen e.V., Hamburg, zu bedenken. Generell seien er und seine Kollegen der neuen Methode gegenüber offen und sammelten Erfahrungen mit ihr. Dennoch sei Vorsicht geboten, denn das oberste Prinzip sei immer "dem Patienten nicht zu schaden". Auch Dr. Georg Mehrle vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands in Düsseldorf sieht in der neuen Sehhilfe keine echte Alternative zum operativen LASIK-Verfahren. Der Mediziner warnt vor möglichen Langzeitschäden durch Manipulationen an der Hornhaut. Sein Fazit: "Ich persönlich würde die neuen Linsen nicht tragen."
 
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Engelflügel

Guest
Ich könnte niemals Kontaktlinsen anziehen glaube ich. Habe Angst davor und deswegen bleibe ich lieber bei meiner Brille.
 
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