Hallo,
Ich lebe mit einem erwachsenen und erst vor 2 Jahren diagnostizierten ADS'ler zusammen :love1 und kann weitergeben, was für ihn Ausschlag gebende Symptome waren:
- Probleme damit, Aufgaben von Anfang bis Ende gut strukturiert durchzuführen, weil immer etwas anderes gleichzeitig wichtig erscheint
- Neigung zu impulsiven Handlungen, kann in Aggressivität umschlagen, wenn's eng wird
- Gefühl der Überforderung, wenn Situationen oder Räume unübersichtlich und "zu voll" sind, dann auch leicht "Stress" und Chaos und Gereiztheit.
- Neigung zu Abhängigkeiten ... alles, was "entspannt" (ob Nikotin, Alkohol oder PC-Spiele ...) wird gerne und viel genutzt, um das innere Stresslevel zu verringern
- innere Unruhe und Angespanntheit, immer wieder Stunden oder Tage, die ganz ineffektiv "vertan" werden, ohne dass der Betroffene das "möchte"
- sekundär folgt meist eine gewisse Depressivität oder Selbstwertbeeinträchtigungen, weil man immer wieder nicht dem entspricht, was andere Menschen von einem erwarten und sich selbst hilflos fühlt, weil man es nicht ändern und steuern kann
- besonders unter Druck (schwierige Aufgabe, akute Veränderung, Konflikte) kommt das Gleichgewicht besonders schnell durcheinander und die Symptome verstärken sich.
Viele dieser Symptome sind nicht sehr spezifisch und es war eine ziemlich umfangreiche Testung bei einer Ärztin nötig (und sinnvoll) , die sich auf ADS bei Erwachsenen spezialisidert hatte.
Über 50% auch der Erwachsenen sprechen gut auf MPH an - ich kann zB gerade in etwas schwierigeren Situationen sofort "sehen", ob er seine Medis genommen hat oder nicht ;-)
Zu den Medis gehört gerne eine Verhaltensschulung /-therapie, weil Training bei ADS ja oft Wunder wirkt ... und unbedingt ein positiv akzeptierendes Umfeld ... wer immer Negativbotschaften für sein Verhalten bekommt, hat es noch schwerer, sich "angemessen" zu verhalten.
War das in etwa das, was Du wissen wolltest?
Liebe Grüße, Lili