brauche Rat -  Alleinerziehend mit 2 kids (1 beh.)

M

Mäcki

Guest
Alleinerziehend, 2 kids (1 behindert) - was kommt auf mich zu?
Hallo, habe gerade diese Seite entdeckt und hoffe Antwort auf meine Fragen zu finden, bevor ich den Gang zu den Ämtern wahrnehme...habe ein bißchen Muffensausen, weil das alles für mich Neuland ist:-/
Vielleicht könnt Ihr mir bitte Tips geben, was ich wo beantragen kann oder sollte...
Die Situation ist folgende: bin vom meinem Noch-Mann getrennt, habe die 2 Kleinkinder (eins zu 100% schwerbehindert: krabbelt nicht, spricht nicht, kann nichts alleine (4 Jahre) das andere 'nur' einen kl. Herzfehler (2 Jahre)) bei mir.

Finanziell hatten wir für die Übergangszeit noch alles zusammen (seltene Situation, ich weiß:-/), jetzt wird auch das getrennt - d.h. für mich wohl versch. Dinge zu beantragen, aber ich weiß nicht welche!
Mein Anwalt hat mir schon vorhergesagt, daß mein Noch-Mann zu wenig verdient und soeben für die Kids Unterhalt zahlen werden kann, für mich aber nichts übrig bleibt.
Was gibt es an Alternativen bzw. weiß jemand, wie die Antrags-Reihenfolge ist bzw. ob erst die Trennung durch den Anwalt erfolgen muß, mit Belegen über Unterhalt etc....??? Bin überfordert z.Zt. und habe einfach Angst, finanziell ' in der Luft zu hängen' mit Zahlungsrückständen etc....

Hinzu kommt, daß meine Tochter sehr viel Hilfe und Förderung braucht - ich schaff das einfach nicht mehr alleine! Bin körperlich und seelisch momentan am Ende. Sie lernt, wenn überhaupt,nur durch ständiges Wiederholen...Falls hier zufällig jemand weiß, wo und wie man evt. eine Therapiehilfe beantragen kann.....! Einen Plan, nach dem sie Übungen bekommt, hat sie - aber mir fehlen ein paar Stunden bzw. Hände:-/

Bin Euch auch für Erfahrungsberichte sehr dankbar, was das Leben anderer AE mit behinderten Kids angeht....:) LG Mäcki
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Mäcki,

herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn es bei Dir sehr traurige Umstände sind...

Viel kann ich Dir wahrscheinlich nicht helfen, bin zwar auch AE mit zwei Söhnen (fast 6 und 2 Jahre), aber da mein Nochmann arbeitslos ist, bekomm ich den Kindesunterhalt, von der Unterhaltsvorschusskasse und ich selber bekomm gar keinen.

Ob Du den Unterhalt für die Kinder über den Anwalt regeln mußt, weiß ich nicht, ich war dafür beim Sozial-/Jugendamt.
Außerdem müsstest Du auf jeden Fall Wohngeld bekommen, wenn Du sonst kein Einkommen hast, das bekommst Du bei der Wohngeldstelle im Rathaus. Stell den Antrag sofort, es wird erst ab Antrageinreichung gewährt. Wenn es dann immer noch nicht reicht, dann bleibt Dir nichts, als aufs Sozialamt zu gehen. Davor bin ich im Moment noch verschont geblieben, ich komm so noch relativ gut zurecht (Erziehungsgeld, Kindergeld, Wohngeld und Unterhaltsvorschuß für die Kids und viel Unterstützung meiner Mum)

Wie gesagt, mit dem Kindesunterhalt kenn ich mich nicht aus, zumindest nicht, wenn dein Mann zahlungsfähig ist, aber ich würde Dir raten Dich auf jeden Fall an das zuständige Jugendamt zu wenden und dort nachfragen, was Dir für Hilfen bei Deiner behinderten Tochter zustehen (evtl. Betreuung, Kostenübernahme für Dinge, die Deine Tochter braucht aber sehr teuer sind, auch Fördertherapien, z. B. Heilpädagogisches Reiten), außerdem könntest Du mal bei der Krankenkasse oder besser noch beim Kinderarzt nachfragen, ob Du eine Art "Haushaltshilfe" oder "Betreuungsperson" für Deine Tochter bekommen kannst, damit Du ein wenig entlastet wirst.

Also genaue Tipps kann ich Dir nicht geben, nur ein paar Ratschläge, aber vielleicht wissen die anderen ja noch mehr.

Ach, ja, Du kannst auch versuchen, daß Du von den GEZ-Gebühren (Fernsehn, Radio) befreit wirst und mit dieser Befreiung kannst Du bei der Post noch einen Sozialtarif beantragen, d. h. Du sparst im Monat auch nochmal so ca. 8,- - 10,- Euro, ist nicht viel, aber es sammelt sich.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft, die Trennung so harmlos wie möglich zu vollziehen und ganz viele Nerven, diese schwere Belastung auszuhalten. Wenn du mal Zeit hast, lies doch den Beitrag "Besondere Mütter"..., ich glaube das könnte Dir etwas Kraft geben...

Ich drück Dich... :maldrueck

Carmen
 
D

danielad

Guest
Hallo,
Pflegegeld wirst du doch sicher bekommen.
Dann weiß ich nicht ob es bei Euch eine Stelle gibt für Frühförderung,die kommen auch nach Hause.Frag mal bei der Krankenkasse.
dann sagte Carmen ja schon,die Haushaltshilfe,auf jeden Fall beantragen.Geht das 4 jährige Kind in einen Kindergarten?.Es gibt auch integrierte Kindergärten,mit Kindern ,die schwer behindert sind.
Dann gibt es die Diakonie,oder Caritas die auch finanziell unterstützen.Und das Jugendamt könnte dir vielleicht eine Hilfe sein bei den ganzen Behördengängen.
Wenn mir noch mehr einfällt,schreibe ich nochmal.
Halt den KOpf hoch.Du schaffst das schon.
Ganz liebe Grüße
 
D

danielad

Guest
Hallo,
könntest du mir vielleicht schreiben,wo Oberberg in etwa liegt.dann würde ich dir ein paar Adressen raussuchen.
 
K

Kathy

Guest
Hallo Mäcki

Ich bin auch Alleinerziehend mit 3 Kindern. Ich wohne in Baden Württemberg und einige Dinge sind Bundesländer-Abhängig geregelt.
Da der Kindesvater keinen Unterhalt zahlt bekomme ich Unterhaltsvorschuß vom Jugendamt. Das habe ich allerdings erst bewilligt bekommen, nachdem ich eine Unterhaltsklage eingereicht hatte.

Dann ist es sehr wichtig, daß das Kindergeld auf Deinen Namen läuft. Laß es umschreiben (Arbeitsamt) falls das geld noch auf deinen mann gezahlt wird.

Für das 2 Jährige Kind müßtest du auch noch Erziehungsgeld bekommen, falls das Erziehungsgeld gekürzt war, bekommst du nun wieder den vollen Betrag. Ich mußte damals nur eine Kopie der Wohnungsummeldung hinschicken, damit die auch sicher waren, daß wir wirklich getrennt leben.

Geh auch so schnell wie möglich zum Sozialamt. Der Antrag auf Sozialhilfe (Heißt nun "Hilfe zum Lebensunterhalt") kann einige Wochen dauern, bis die was auszahlen und den bearbeitet haben.

Das Jugendamt übernimmt die Kinderbetreuungskosten (Kindergarten, Kindertagesstätte...usw.), solange das Sozialamt noch nichts zahlt...später wird es vermutlich vom Sozialamt übernommen.

Wegen Deiner Tochter kannst du noch bei der Caritas oder Diakonie nachfragen. Die haben Beratungsstellen, an die man sie bei Trennung wenden kann. Sicher können die dir weiterhelfen und wissen, ob dir z.B. eine Haushaltshilfe zusteht.
Deine Krankenkasse müßte auch Bescheid wissen, da kannst du auch anfragen.

Mehr fällt mir da nun gerade nicht ein.

Ich wünsche Dir alles Gute!
 
M

Mäcki

Guest
Hallo, Ihr lieben Antworter:)

Erstmal vielen Dank für die wirklich lieben Antworten, Mitgedanken und Vorschläge:)
Ein paar Anregungen habe ich bekommen und morgen habe ich einen Termin bei einem Frauenzentrum zur Trennungsberatung....die Probleme sind halt ziemlich vielfältig...hoffe, ich komme da mit der Zeit durch:-/
Der oberberg. Kreis liegt übrigens in NRW zwischen Köln und Olpe
Für das Erziehugnsgeld hatte ich damals den Budgetfall gewählt, die Zahlungen dauerten 1 Jahr - glaube nicht, daß da noch was zu 'holen' ist.
Meine Große ist lt. Ausweis von Rundfunkgebühren befreit, die GEZ hatte dem aber nicht statt gegeben! Das ändert sich wohl nicht durch Alleinerziehung, oder?
Die Große ist z.Zt. in einem heilpäd. Kindergarten, aber die betreiben absolutes Mobbing - ich kämpfe für einen anderen Platz in einer Integrativgruppe, aber zur Zeit ist nichts frei:-( Beide alleine zuhause - das schaffe ich noch nicht, deshalb will ich sehen, daß ich eine Betreuungshilfe bekomme - von der Krankenkasse schon mal abgelehnt, also auch wieder kämpfen, wie gegen einige Ärzte, seine Familie etc. - Akku alle!
Werde schon einen Weg finden, wie immer, aber wenn Ihr noch Tips habt: immer gerne:)
Ciao MäckiB
 
K

Kathy

Guest
Hallo Mäcki

Wenn Du selbst einen guten Hausarzt hast, könnte der dir vielleicht bescheinigen, daß Du momentan psychisch und körperlich überlastet bist. Dann bekommst Du vielleicht wenigstens einige Wochen eine Haushaltshilfe.
Oder beantrage eine Kur, dann kannst du dich mal erholen und bist erst mal weg von allem....naja ich weiß, dazu hat man in der Situation vermutlich keinen Kopf.

Wenn Deine Tochter zu 100% behindert ist, verstehe ich aber nicht, warum dir die Krankenkasse eine Hilfe ablehnt, das ist echt unverschämt.

Aber immer am Ball bleiben, nachfragen und hartnäckig sein...anders kommt man nicht weiter ;)

Bin mal gespannt ob sie dir im Frauenzentrum weiterhelfen können.
 
K

kuestennebel01

Guest
Rat!

Moin Moin Mäcki!

Ich bin vor kurzem wieder zu diesem Forum dazugestoßen.
Auch ich bin Mutter eines behinderten Kindes und bin natürlich sofort über dein Hilfeaufruf gestolpert.

So wie ich lesen konnte, hast du schon einige super gute Tipps bekommen.
Habt ich vor Ort die Lebenshilfe oder besser noch eine Selbsthilfegruppe?

In unserer Stadt gibt es die Kinderhilfe, dort laufen alle Fäden zusammen!
Angefangen über Frühförderung - super wichtig!!! - , entlastender Dienst, verschiedende Arten von Therapien, Hilfe bei Fragen aller Art, Treffen mit Gleichgesinnten, bis hin zum Behindertensport und integrativen Kindergarten!

Vor allem, lass dich nicht von der Krankenkasse abschrecken! Es wird fast jeder Antrag ersteinmal abgelehnt. Immer Wiederspruch einlegen!

Du befindest dich zusätzlich ja noch ein einer besonderen Situation, da du nun allein für deine Kinder verantwortlich bist. Das ist natürlich eine Last, die es zu überstehen gilt.

Man kann so vieles ändern, wenn man zu kämpfen bereit!

Ich verpreche dir, du wächst mit deinen Aufgaben und entwickelst dich zu einer sehr starken Persönlichkeit!

Aber um zu kämpfen, muss man ersteinmal wieder Boden unter den Füssen haben. Ich weiß nicht, ob du schon einmal eine Mutter-Kind Kur gemacht hast. Wenn nicht, wende dich einmal an die Caritas. Dort gibt es einige tolle Kurheime, in denen du Zeit hast über deine Zukunft nachzudenken und wo du mit Power in deinen Alltag zurückkehren kannst.

Meine Tochter ist heute 15 Jahre alt. Wir haben schon einiges durchgemacht und durchgekämpft. Aber immer noch trauere ich um das gesunde Kind welches ich mir vor 15 Jahren gewünscht hatte.

Nicht wegen mir, sondern wegen meiner Tochter! Unsere Gesellschaft ist nicht fähig mit behinderten Menschen umzugehen bzw. zu akzeptieren! Aber das wirst du sicherlich auch schon bemerkt haben.

Ich wünsch dir ganz viel Power und vor allem ein dickes Fell. Dein Leben wird anders aussehen, wie das der Eltern gesunder Kinder. Aber es wird um so Vieles reicher sein!

Liebe Grüße
kuestennebel
 

Tatze

Neues Mitglied
Hallo

Ich bin auch alleinerziehend, und habe eine Schwerbehinderte Tochter von 3 jahren. Ich denke das ich ihnen vieleicht mit meinen Erfahrungen helfen könnte.
Melden Sie sich doch einfach mal bei mir per mail unter t.tatze@web.de

gruß Tanja
 
J

janina

Guest
Hallo,

eigentlich bin ich heute auf diese Seite gestossen, weil ich mal wieder im Netz nach Antworten auf meine Fragen gesucht habe, aber durch das Stöbern noch gar nicht dazu gekommen meine Fragen zu stellen, ich will erstmal auf Deine Frage antworten: tja leider kommen die Männer oft mit einem besonderen Kind nicht klar, in 80 % der Fällen kommt es zu Scheidung, bei mir auch.
Ich wünsche Dir viel Kraft, Du hast hier schon einige gute Tipps bekommen, ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, Du mußt kämpfen und am Ball bleiben und vor allem gegen ALLES Widerspruch einlegen. Eins ist ganz wichtig: in den Scheidungsvereinbarungen muß stehen, dass dein Kind gesundheitlich angeschlagen ist!! und viel Betreung und Pflege braucht. Wer weiß was in 10 Jahren ist, vielleicht verdient dein Mann dann viel und Du kannst immer noch nicht arbeiten gehen, weil Du dich aufopfernd um Dein Kind kümmerst.
Meine Adressen wären auch: Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Behindertenausweis Versorgungsamt (hast Du schon), Pfelgegeld bei der KK (dadurch wird ja auch in Deine Rente eingezahlt), sowie zusätzl Betreuungsperson zB. der Lebenshilfe oder Diakonie, unbedingt Frühförderung (ganz wichtig, die wissen echt in allen Lebenslagen Rat), Wohngeld, notfalls Sozialhilfe, Eingliederungshilfe für Kiga, und so komisch es sich auch anhört die Kirchen haben auch sehr viele Möglichkeiten einem zu helfen.
Exitenzangst hatte ich auch, aber irgendwie gehts immer weiter, und man kann stolz sein, dass man so eine Situation alleine meistert. Auf der Homepage "Mütter besonderer Kinder" findest Du viele Literaturhinweise, auch zum Thema Trennung/Scheidung.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe

Janina

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