Beerdigungen

Ulli

Neues Mitglied
Hallo, mein Name Ist Ulli , und ich bin neu hier.
Bin beim suchen hier gelandet.
Ich habe vor 4,1/2 Jahren meinen Sohn Nils Florian beerdigen müssen. Er wurde nur 9 Tage alt.
Neugeborenensepsis, die am Ende zum totalen Organversagen führte und schließlich zum Tot.
Für meine Tochter (damals 5J) war es sehr wichtig zur Beerdigung ihres Bruders zu gehen. Sie hat sich auf dem Friedhof von ihm verabschiedet.
Für sie war es Schmerzhafter, weil Ihre damalige beste Freundin, trotz vorheriger (mehrmaliger) Zusicherung nicht zur Beereigung gekommen ist.
Sie hat diese Freundschaft an diesem Tag mit beerdigt. Sie fühle sich von ihrer Freundin im Stich gelassen.
Sie konnte den Tot Ihres Bruders durch die Beerdigung besser verarbeiten.
Sie ,wir denken oft an ihn, es hängt ein großes Bild von Ihm bei uns in der Wohnung, und wir sprechen offen über ihn

bis bald
 

zuckersternchen

Namhaftes Mitglied
hallo kuschki!

ich bin auch der meinung das du die kinder selbst entscheiden lassen solltest. ich habe meinen sohn (9 jahre) auch die wahl gelassen. er wollte gerne mit. ich hab ihm alles erklärt, vorallem wegen der urna. kinder können nicht glauben, das da ein mensch drinne sein soll. ich hab f auch immer gesagt, das er sich auch noch kurz vorher noch anders entscheiden kann. er hat auch alles ganz toll gemeistert. bis wir vorm grab standen und er sollet ein blümchen rein werfen. da hat er dann nicht mehr mit gemacht. er wollte das hinterher. ich hab das auch verstanden. auch wenn anverwandte noch auf ihn eingeredet haben. wir waren dann hinterher nochmal auf dem friedhof. dann war das grab schon schön mit blumen bedeckt und ich glaube da ist es ihm leichter gefallen. da waren auch nicht mehr soviele menschen die ihn beobachtet haben. ich hätte ihn aber auch jederzeit aus der kirche gebarcht, wenn er das nicht mehr geollt hätte.

hallo ulli!

ich denke die ganze zeit darüber nach, was ich dir antworten könnte. aber ich finde irgendwie nicht die richtigen worte. ich glaube es ist das schlimmste im leben eines menschen, wenn man sein kind verliert. jemand der dieses nicht erlebt hat, kann da wohl auch nicht mitreden. ihr habt mein ganzes mitgefühl und ich wünsche euch für die zukunft alles gute! mehrkann man da wohl als außenstehender nicht tun.

alles liebe
 

nicole decker

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben,

ich habe eure Beiträge mit großer Aufmerksamkeit gelesen und bin sehr
berührt.
Ich beschäftige mich viel mit Trauer bei Kindern und Jugendlichen.
Und stelle dabei fest, daß es ein unendliches Thema mit unendlich
vielen Meinungen ist.

Meine persönliche Meinung dazu ist, daß Kinder nicht belogen werden
dürfen. Sie spüren sehr genau die Gefühle der Erwachsenen. Ob sie nun
mit zur Beerdigung sollen oder nicht, muß man im Einzelfall entscheiden.
Meine Erfahrung ist, daß es für die meisten Kinder eine wichtige
Erfahrung ist. Und hier ist meine Meinung, daß Kinder von einer Vertrauensperson
begleitet werden sollen, der sie alle Fragen stellen können.
Die nächsten Angehörigen sind meist selbst so in Trauer, daß es
schlicht eine Überforderung bedeuten würde.

Kinder trauern anders als Erwachsene, aber sie trauern! Das finde
ich sehr,sehr wichtig immer wieder zu sagen. Auch wenn sie sprunghaft sind
und viel lachen und im nächsten Moment weinen, sie trauern auf
ihre ganz eigene Weise.

Ich finde es sehr wichtig, mit Kindern klar und offen zu sein, natürlich
immer ihrem Alter entsprechend.

Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, schaut auf unsere homepage:
www.alles-ist-anders.de Diese homepage ist für trauernde Kinder und Jugendliche
und deren Angehörige, Freunde usw. Ihr findet dort Foren und viele Infos

Ich will nicht oberklug hier klingen, bin für jede Kritik offen!!!

Ich sende euch ganz herzliche Grüße
Nicole
 
M

martini

Guest
Liebe Nicole,

vielen Dank für den Beitrag, ich werde dort bestimmt vorbei schauen.
Und Du bist bestimmt nicht oberklug. Du hast recht. Irgendwie machen wir ja alle gerade diese Erfahrungen.

Und meinen Respekt, dass Du Dich in einem Hospiz engagierst (steht in Deinem Thread). Durch die Krankheit meines Vaters habe ich mich darüber belesen gemacht. Das ist bestimmt nicht einfach...

Herzliche Grüße von Moni
 
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