Betreutes Wohnen

Rohana

Neues Mitglied
Hallo, ich brauch wirklich Hilfe. Meine Schwester, 35 Jahre alt, ist alleinerziehend, mit ihrem 16 jährigem Sohn. Sie hat nie gearbeitet und schon mehrere Psychothreapien hinter sich. Der Junge ist ein sehr ängstliches Kind und hat leider ihre Lebensweise schon angenommen. Er schwänzt oft die Schule und hängt rum. Leider hat man das auch in der Schule allzulange nicht erkannt und er ist jetzt seit zwei Jahren auf der Sonderschule und das bei einem IQ von 128. Sie hat ihn nie richtig fördern können und steckt jetzt mal wieder in einer dicken Krise, wo sie starke suizid Gedanken hat. Sie hat mit ihrem Jungen gesprochen, dass er in betreutes Wohnen gehen soll, damit er nicht noch mehr Schaden nimmt. Allerdings will der Junge das nicht. Sein Hauptargument ist, dass er angst vor den anderen Jugendlichen hat. Ich werde morgen mit ihm versuchen zu sprechen. Wir sind alle der Meinung (auch meine Mutter), er hätte schon viel früher weggemusst. Auch der Rektor seiner Schule meint das.
Also. was ich jetzt unbedingt wissen muss: Wie rede ich am besten mit dem Kind und welche Überzeugungsmöglichkeiten gäbe es. Und zweitens: Kann mir jemand sagen, wie ich dann vorgehe? Schalte ich das Jugendamt ein? Und kann der Junge sich weigern?
Ich glaube nämlich, dass er das nicht entscheiden kann. und ich muss leider sagen, dass meine Schwester aufgrund ihrer Psyche, sehr viel in der Erziehung versäumt hat und das Kind sehr hilflos, faul und 'verdummt' ist. Ich denke um ihn in die richtige Richtung zu schubsen und damit er mal klar kommt im Leben, muss jetzt sofort was passieren. Wenns nicht schon zu spät ist. :-(
Mach mir wirklich Sorgen und bin ein bischen hilflos...
 
T

Tanja

Guest
Ich kenne mich da mit diesem speziellen Fall nicht aus.
Vielleicht kann der Arzt, der Deine Schwester psycholigisch betreut, mit Mutter und Sohn einmal reden. Er kennt seine Patientin und er wird vielleicht am besten Überzeugungsarbeit leisten, dass es für den Jungen besser ist, wenn er von der Mutter wegkommt.
Wahrscheinlich muss der Junge auch psychologische Hilfe bekommen.

Ich schätze, viel mehr als mit ihm zu reden und ihm zu sagen, dass Du auch für ihn da bist und dass er doch auch einen Beruf möchte und so weiter, kannst Du nicht tun.
Ihn zu zwingen, fürchte ich, wird ihm sehr weh tun. Das Jugendamt würde ich also erst einmal nicht einschalten.
 

Rohana

Neues Mitglied
Naja, sie selber möchte ja, dass er das macht. Sie schafft es nicht mehr. Und ihre Psychologin wollte sie eigentlich auch in eine Klinik einweisen. Das mit dem Zwingen halte ich aber auch für den schlechtesten Weg..naja, ich werd nachher mal hin und dann sehen wir weiter.
 
K

kirena

Guest
Hm..Ich sehe da eine grosse Schwierigkeit..

Ich weiss wie unheimlich schwer Depressionen und suizid Gedanken auf einem lasten können und wenn man dann noch Stress mit einem jungen Erwachsenen hat, ist das ein noch grösseres Problem. (Das ist mit 16 - ein junger Erwachsener - kein Kind.)

Ich sehe das kritisch. Die Mutter müsste natürlich eine Therapie machen, aber ich denke nicht, dass es hilft, den Sohn abzuschieben. Ich glaube nicht, dass der junge an der Psyche der Mutter schuld sein kann. Er kann höchstens nicht helfend sein, wenn es um die Heilung geht. Aber ihn einfach abzuschieben finde ich bedenklich. Zwingen kann man ihn dazu auch nicht, denn offensichtlich möchte er noch nicht von seiner Mutter weg.

Ich denke ersteinmal sind zwei Sachen dabei wichtig:

1. Therapie für Mutter UND Sohn
2. Therapie für die Mutter als Frau.

Auf "Abschieben" zu klicken ist da glaub ich nicht die richtige Lösung. Ich denke, sobald der Sohn versteht, was in seiner Mutter vorgeht und das tut er vielleicht ja schon, wird er ein bisschen mehr Verständnis haben und es lassen sich sicher Wege finden, wie sich dieses rausschmeissen vermeiden lässt.
Den Sohn wegschicken, sollte das letzte Mittel sein...denn schliesslich ist er ein Teil von ihr und nicht Schuld an der schlechten Situation. Ich denke, dieses abschieben könnte die Situation noch gefährlicher machen und dann auch den Weg frei machen für suizid. "Jetzt ist er betreut und unter Aufsicht..ich brauch mich nicht mehr darum zu kümmern..Jetzt kann ich sterben". Dieser Gedanke wird bestimmt nicht verborgen bleiben...

Denkt also bitte gut darüber nach und überlegt bitte über eine Familientherapie, denn das sind die beiden noch immer - eine Familie, auch wenn es mal harte zeiten gibt. Es ist wichtig, dem Sohn auch zu sagen, was die Mutter hat. Ich denke mit 16 kann er dann durchaus verstehen und Rücksicht nehmen, wenn sie das auch kann.

Liebe Grüsse, Kirena

(Der einfachste Weg ist nicht immer der beste).

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