Kerstin Bergen
Neues Mitglied
Ein liebes Hallo an alle hier !
Zunächst etwas zu mir. Ich bin 38 Jahre alt, bin ganztags berufstätig und habe zwei Töchter im Alter von 10 und 8 Jahren. Im Jahr 1999 habe ich mich von meinem Mann getrennt, da ihm am Alkohol mehr lag, als an seiner Familie. Seit einem Jahr bin ich nun geschieden. Die Kinder leben bei mir und ich denke, sie haben die Tatsache, daß ihr Vater nicht mehr bei uns ist ganz gut verarbeitet. Während ich arbeite, gehen sie zur Schule und werden im Anschluß in einem Kinderhort betreut, den sie sehr gern besuchen.
Meine große Tochter, jetzt 10 Jahre alt, war als Baby der reinste Horror. Sie schrie den ganzen Tag und war durch nichts zu beruhigen. Heute ist sie ein absolut liebes, ausgeglichenes und sehr sozial eingestelltes Kind, welches ihre kleine Schwester trotz aller Schwierigkeiten heiß und innig liebt.
Meine jüngere Tochter ist im August 8 Jahre alt geworden. Sie wurde als Frühchen anfang der 34. SW-Woche per Notkaiserschnitt geholt, da ich eine Plazenta Praevia totalis hatte. Sie war schon als Kleinkind irgendwie anders als andere. Sie konnte mit 11 Monaten laufen, mit 12 M. sprach sie ganze Sätze, mit 2 1/4 Jahren fing sie an zu lesen und rechnen und mit 4 Jahren las sie schon ganze Bücher, ohne, daß ich ihr das beigebracht hätte. Sie war gleichzeitig immer sehr sehr dickköpfig und stur und ihr war mit Erziehung nicht beizukommen. Bekam sie ihren Willen nicht, schmiss sie sich auf den Boden und schrie und schlug um sich. Das ging noch so bis sie 6 Jahre alt war. Keine guten Worte und keine erzieherische Härte haben je bei ihr dauerhaft geholfen. Ich habe alles versucht. Sie ist wirklich ständig albern (ohne dabei ein Ende zu finden), streitsüchtig, laut und rechthaberisch. Ihre große Schwester ärgert sie wo und wann sie nur kann. Sie ist in ihrem ganzen Verhalten einem Jungen, eher gesagt, einem Lausbuben ähnlich.... nach dem Motto: Kein Baum ist zu hoch.... In der Unfallambulanz im Krankenhaus wurde ich fast schon freundschaftlich geduzt, da sie des öfteren Unfälle hatte durch ihre Wildheit (das hat sich Gott sei Dank etwas gelegt).
In der Schule macht sie alles mit links, alberte anfangs aber nur herum, da sie ja schon den Stoff der 1. Klasse beherrschte, als sie eingeschult wurde. Ein heftiges Donnerwetter der Lehrerin bewirkte, daß sie sich jetzt mittlerweile eher zurückzieht und sehr still ist während des Unterrichts.
Neulich waren wir mit einem unserer Kater beim Tierarzt und ich ließ die Kinder während der Behandlung im Wartezimmer. Mitten im Gespräch mit dem Arzt hörte ich einen Mann im Wartezimmer brüllen. Ja, er hat wirklich laut geschrien. Ich wußte sofort, daß meine Tochter der Auslöser dafür sein mußte. So war es auch..... Sie hatte wieder dermaßen aufgedreht und kein Ende gefunden, daß fremde Leute so genervt von ihr waren und sie angeschrien haben sie solle endlich aufhören. Ich war so geschockt, daß ich den Mann nicht einmal zur Rede stellen konnte ! Ich bin mit meinen Kinder aus dem Wartezimmer raus.... wie ein geprügelter Hund. Den ganzen Tag war nichts mehr mit mir anzufangen. Dies war schon das zweite mal in kurzer Zeit, daß fremde Leute Anstoß am Verhalten meiner Kleinen nahmen.... von meiner Familie und der meines Ex-Mannes mal abgesehen.
Sie kann nie nur eine einzige Sache tun. Sie macht immer mehrere Dinge gleichzeitig. Wenn sie mir etwas erzählt, fuchtelt sie z.B. gleichzeitig während des ganzen Gesprächs mit beiden Armen rythmisch in der Luft herum. Wenn ich sie dann frage, warum sie das tut sagt sie nur: "Das macht Spaß" Wenn sie z.B. fernsieht, sitzt sie nicht einfach. Sie wippt vom Po auf den Rücken.... immer wieder....dann rutscht sie auf den Boden, macht dort einige Verrenkungen, kugelt sich ein paarmal um die eigene Achse usw. usw. Selbst beim Essen kann sie nicht still sitzen. Ständig springt sie auf, läuft durch die Küche, setzt sich wieder und fängt grundlos an zu lachen. Sie lacht dann ca. 3 Minuten am Stück und kein Mensch weiß warum.
Ich bin am Ende meiner Kräfte. Nicht nur ich leide unter ihrem Verhalten, sie selbst natürlich auch und ganz besonders die Große. Ich kann mich oft wirklich nicht beherrschen und schreie das Kind an, obwohl ich das nicht will und hinterher tut es mir sehr leid. Ich zweifele an mir, an meiner Erziehung.... obwohl ich immer strenger und konsequenter mit der Kleinen war als mit der Großen. Vorwürfe bleiben mir natürlich auch nicht erspart. Das reicht von.... ich hätte das Kind verwöhnt bis ich hätte mein Kind nicht im Griff, wäre unfähig usw.
Die Trennung vom Vater und die Scheidung kann nicht der Grund für ihr Verhalten sein, weil sie ja schon immer so war, und selbst die Schwiegereltern das Kind nie holten, weil sie ihnen zu schwierig war. Trotzdem muß ich mir auch dies anhören. Ich weiß einfach nicht weiter ! Ich liebe dieses Kind sehr. Sie war und ist ein Wunschkind und ich möchte, daß sie ein glückliches Leben hat. Ich glaube nicht, daß sie glücklich ist im Moment und ich möchte ihr helfen. Ich habe jetzt auf Anraten einer Freundin (sie ist Ergotherapeutin) einen Termin beim Kinderpsychologen gemacht. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich möchte ihr nicht das Gefühl geben, daß ich sie bestrafen will, oder das sie nicht normal ist. Ich fühle mich so alleingelassen mit diesen Entscheidungen und mit den Sorgen. Mein Exmann kümmert sich nicht mehr um seine Kinder. Er hat jetzt ein neues Leben und meldet sich vielleicht alle 4 Monate mal, um die Kinder stundenweise seiner Verwandtschaft vorzuführen. Ich will ihm nicht den Triumph gönnen. Er sagte mal verächtlich (er mochte die Kleine nie wirklich): "Du solltest mal mit ihr zum Psychiater gehen....mit der stimmt was nicht..." Und das nur, weil sie seine neue Freundin nicht mochte.
Was meint Ihr dazu ????
Viele Grüße
Kerstin
Zunächst etwas zu mir. Ich bin 38 Jahre alt, bin ganztags berufstätig und habe zwei Töchter im Alter von 10 und 8 Jahren. Im Jahr 1999 habe ich mich von meinem Mann getrennt, da ihm am Alkohol mehr lag, als an seiner Familie. Seit einem Jahr bin ich nun geschieden. Die Kinder leben bei mir und ich denke, sie haben die Tatsache, daß ihr Vater nicht mehr bei uns ist ganz gut verarbeitet. Während ich arbeite, gehen sie zur Schule und werden im Anschluß in einem Kinderhort betreut, den sie sehr gern besuchen.
Meine große Tochter, jetzt 10 Jahre alt, war als Baby der reinste Horror. Sie schrie den ganzen Tag und war durch nichts zu beruhigen. Heute ist sie ein absolut liebes, ausgeglichenes und sehr sozial eingestelltes Kind, welches ihre kleine Schwester trotz aller Schwierigkeiten heiß und innig liebt.
Meine jüngere Tochter ist im August 8 Jahre alt geworden. Sie wurde als Frühchen anfang der 34. SW-Woche per Notkaiserschnitt geholt, da ich eine Plazenta Praevia totalis hatte. Sie war schon als Kleinkind irgendwie anders als andere. Sie konnte mit 11 Monaten laufen, mit 12 M. sprach sie ganze Sätze, mit 2 1/4 Jahren fing sie an zu lesen und rechnen und mit 4 Jahren las sie schon ganze Bücher, ohne, daß ich ihr das beigebracht hätte. Sie war gleichzeitig immer sehr sehr dickköpfig und stur und ihr war mit Erziehung nicht beizukommen. Bekam sie ihren Willen nicht, schmiss sie sich auf den Boden und schrie und schlug um sich. Das ging noch so bis sie 6 Jahre alt war. Keine guten Worte und keine erzieherische Härte haben je bei ihr dauerhaft geholfen. Ich habe alles versucht. Sie ist wirklich ständig albern (ohne dabei ein Ende zu finden), streitsüchtig, laut und rechthaberisch. Ihre große Schwester ärgert sie wo und wann sie nur kann. Sie ist in ihrem ganzen Verhalten einem Jungen, eher gesagt, einem Lausbuben ähnlich.... nach dem Motto: Kein Baum ist zu hoch.... In der Unfallambulanz im Krankenhaus wurde ich fast schon freundschaftlich geduzt, da sie des öfteren Unfälle hatte durch ihre Wildheit (das hat sich Gott sei Dank etwas gelegt).
In der Schule macht sie alles mit links, alberte anfangs aber nur herum, da sie ja schon den Stoff der 1. Klasse beherrschte, als sie eingeschult wurde. Ein heftiges Donnerwetter der Lehrerin bewirkte, daß sie sich jetzt mittlerweile eher zurückzieht und sehr still ist während des Unterrichts.
Neulich waren wir mit einem unserer Kater beim Tierarzt und ich ließ die Kinder während der Behandlung im Wartezimmer. Mitten im Gespräch mit dem Arzt hörte ich einen Mann im Wartezimmer brüllen. Ja, er hat wirklich laut geschrien. Ich wußte sofort, daß meine Tochter der Auslöser dafür sein mußte. So war es auch..... Sie hatte wieder dermaßen aufgedreht und kein Ende gefunden, daß fremde Leute so genervt von ihr waren und sie angeschrien haben sie solle endlich aufhören. Ich war so geschockt, daß ich den Mann nicht einmal zur Rede stellen konnte ! Ich bin mit meinen Kinder aus dem Wartezimmer raus.... wie ein geprügelter Hund. Den ganzen Tag war nichts mehr mit mir anzufangen. Dies war schon das zweite mal in kurzer Zeit, daß fremde Leute Anstoß am Verhalten meiner Kleinen nahmen.... von meiner Familie und der meines Ex-Mannes mal abgesehen.
Sie kann nie nur eine einzige Sache tun. Sie macht immer mehrere Dinge gleichzeitig. Wenn sie mir etwas erzählt, fuchtelt sie z.B. gleichzeitig während des ganzen Gesprächs mit beiden Armen rythmisch in der Luft herum. Wenn ich sie dann frage, warum sie das tut sagt sie nur: "Das macht Spaß" Wenn sie z.B. fernsieht, sitzt sie nicht einfach. Sie wippt vom Po auf den Rücken.... immer wieder....dann rutscht sie auf den Boden, macht dort einige Verrenkungen, kugelt sich ein paarmal um die eigene Achse usw. usw. Selbst beim Essen kann sie nicht still sitzen. Ständig springt sie auf, läuft durch die Küche, setzt sich wieder und fängt grundlos an zu lachen. Sie lacht dann ca. 3 Minuten am Stück und kein Mensch weiß warum.
Ich bin am Ende meiner Kräfte. Nicht nur ich leide unter ihrem Verhalten, sie selbst natürlich auch und ganz besonders die Große. Ich kann mich oft wirklich nicht beherrschen und schreie das Kind an, obwohl ich das nicht will und hinterher tut es mir sehr leid. Ich zweifele an mir, an meiner Erziehung.... obwohl ich immer strenger und konsequenter mit der Kleinen war als mit der Großen. Vorwürfe bleiben mir natürlich auch nicht erspart. Das reicht von.... ich hätte das Kind verwöhnt bis ich hätte mein Kind nicht im Griff, wäre unfähig usw.
Die Trennung vom Vater und die Scheidung kann nicht der Grund für ihr Verhalten sein, weil sie ja schon immer so war, und selbst die Schwiegereltern das Kind nie holten, weil sie ihnen zu schwierig war. Trotzdem muß ich mir auch dies anhören. Ich weiß einfach nicht weiter ! Ich liebe dieses Kind sehr. Sie war und ist ein Wunschkind und ich möchte, daß sie ein glückliches Leben hat. Ich glaube nicht, daß sie glücklich ist im Moment und ich möchte ihr helfen. Ich habe jetzt auf Anraten einer Freundin (sie ist Ergotherapeutin) einen Termin beim Kinderpsychologen gemacht. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich möchte ihr nicht das Gefühl geben, daß ich sie bestrafen will, oder das sie nicht normal ist. Ich fühle mich so alleingelassen mit diesen Entscheidungen und mit den Sorgen. Mein Exmann kümmert sich nicht mehr um seine Kinder. Er hat jetzt ein neues Leben und meldet sich vielleicht alle 4 Monate mal, um die Kinder stundenweise seiner Verwandtschaft vorzuführen. Ich will ihm nicht den Triumph gönnen. Er sagte mal verächtlich (er mochte die Kleine nie wirklich): "Du solltest mal mit ihr zum Psychiater gehen....mit der stimmt was nicht..." Und das nur, weil sie seine neue Freundin nicht mochte.
Was meint Ihr dazu ????
Viele Grüße
Kerstin