Bin ratlos....

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sinah

Neues Mitglied
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Hallo,
ich bin sinah und neu hier.
Ich habe seit 7 1/2 Jahren meinen Enkel bei mir wohnen, weil seine Mutter ihn gleich nach der Geburt abgelehnt hat.
Die ersten Jahre waren top.
Dann kam er in den Kindergarten und es dauerte nicht lange und die Beschwerden fingen an.
Rico hat hier, Rico hat da, Rico kann sich nicht an Grenzen halten, hat kein soziales Verhalten und und und.
Zu Hause wurde es auch langsam schwierig,aber wir dachten das sind Phasen und jedes Kind ist eben anders.
Letztes Jahr kam er nun in die Schule und wieder die gleichen Beschwerden, Rico kann alles, will aber nicht, trödelt,stört,schreit ohne Grund los u.s.w.
Dann sagte er plötzlich eines Abends er habe Magenschmerzen,wir zum Arzt,bekam Medikamente,ein paar Tage Ruhe dann wieder: Magenschmerzen,div. Krankenhausaufenthalte, organisch nichts.
Jetzt soll er stationär in einer Psychiartrie aufgenommen werden.
Was passiert da,darf ich ihn sehen,wie lange geht das, ich habe um die Schule gekämpft, möchte die nicht aufgeben, weil er in einer anderen Schule untergeht.(Sprachheilschule, er lispelt etwas)
Ich bin so ratlos,wer kann mir einen Ratschlag geben ?
Ich bedanke mich,
Gruß Sinah
 
D

die_stille

Guest
Hallo sinah,

sicher wirst Du Deinen Enkel besuchen dürfen, warum auch nicht? Geschlossene Antstalten gibt es in dem Sinn doch längst nicht mehr und gerade Kinderstationen von psychiatrischen Krankenhäuser haben oft so ganz und gar keine Krankenhausatmosphäre.

Vielleicht solltest Du diesen Klinikaufenthalt als Chance für den Kleinen ansehen. Ich bin sicher, er wird gründlich durchgetestet und wenn man weiß, woran seine Verhaltensauffälligkeiten liegen, dann kann ihm sicher auch geholfen werden.

Ich wünsch Dir und dem Kind alles Gute!
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
hallo.

leider weiß ich zwar nicht wie es in einer Kinder-Psychiatrie zu geht, aber ich weiß wie es in einer Erwachsenen-Psychiatrie abläuft. Letztes Jahr im November kam ich selbst für 6 Wochen in solch eine Station. Es ist wirklich nicht mehr so, wie man das aus Filmen kennt. Es geht relativ normal zu. Man darf jederzeit Besuch bekommen - ist sogar erwünscht um nicht aus dem 'normalen' Leben zu sehr ausgeschlossen zu werden. Ansonsten stehen die Ärzte einem jederzeit bei. Mir hat der Aufenthalt sehr viel gebracht und mir tut es leid, dass ich nicht schon vor Jahren rein bin um meine Probleme in den Griff zu kriegen.
Dann ist da ja auch noch der Unterschied zwischen geschlossenen Stationen und offenen. Ich hab (leider) beide gesehen. Aber um in eine geschlossene zu kommen muss man schon viel 'anstellen' (bei mir war es ein Suizid-Versuch). Und selbst da darf man soviel Besuch wie möglich erhalten. Wir hatten damals auf der offenen Station sogar zwei Frauen die samt ihren Kindern drin waren, weil sie diese nicht allein lassen wollten und sie als seelische Stütze brauchten. Vielleicht kannst Du ja auch teilweise mit in dem Krankenhaus bleiben.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

Viel Glück für Dich und deinen Enkel weiterhin! Ihr werdet das schon schaffen!!!
 
G

Gitta1804

Guest
...

Hallo!
Ich bitte das hier jetzt nicht in den falschen Hals zu bekommen. Aber meiner Meinung nach braucht das Kind keine Phsychatrie sondern ne richtige Familie. Gäbe es nicht soviele arme Würmchen die nicht in *normalen* Familienverhältnissen aufwachsen müßten, bräuchten wir auch nicht immer neue Namen für diverse Krankheiten ... aber hat man erst mal nen Namen für ne imaginäre Krankheit braucht man sich ja nicht mehr um geordnete Familienverhälktnisse kümmern. Wie gesagt, nicht böse sein, aber hier sind richtige Mütter UND Väter gefragt. Und nicht, wie es häufig heutzutage passiert, Eltern die sich aus der Verantwortung stehlen....
Dir Sinah wünsche ich viel Kraft dass du das alles durchstehst und ich finds toll dass sich wenigstens du dem Kind angenommen hast. Viel Glück!

Gitta
 

sinah

Neues Mitglied
Re: ...

Hallo Gitta,
sicherlich hast Du Recht, aber was soll man tun, wenn die Eltern nicht wollen.
Hätte man die Mutter damals gezwungen sich um ihr Kind zu kümmern,hätte es wohl kaum noch gelebt.
Jetzt muß man das Beste draus machen und das Richtige.
Ich verstehe nur nicht, ich bin schon 100 mal beim Arzt gewesen,dem erklärt wie das Kind sich verhält,sich im Kindergarten verhalten hat und jetzt in der Schule.
Er macht seit einem Jahr eine Therapie in der Erziehungsberatung,aber alle zucken mit den Schultern und sagen er ist eben so und mit seinen Magenschmerzen muß er lernen umzugehen.
Anderen Kindern bei "normalen" Eltern hilft man sofort.
Ich komme mir vor, als hätte ich ein Kind 2.ter Klasse.
Ich selber habe 6 Kinder groß gezogen,2 eigene und 4 Pflegekinder und habe sowas noch nicht gehabt,deswegen wollte ich mal wissen wie es in einer Psychiartrie vor sich geht,denn ich will dieses Kind ja nicht zerbrechen lassen.
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Gitta,

es gibt sicher einige Kinder, die ihre Probleme aufgrund der Situation zu Hause haben, aber ADS Kinder sind wirklich krank. Durch die Störung der Balance der Hinrbotenstoffe entstehen gravierende Probleme bei der Informationsverarbeitung. Die betroffenen Kinder und auch Eltern können dies nicht steuern. Ungünstige psychosoziale Bedingungen können natürlich verstärkende Faktoren darstellen, aber es ist ein unterschied ob ein Kind wirklich krank ist oder nur schlecht erzogen.

Deine Äußerungen sind für alle betroffenen Eltern ein Schlag ins Gesicht, denn jeder versucht, das beste für sein Kind zu tun.

Leider sehen viee in der Gesellschaft in ADS nur eine Modekrankheit, aber ADS gibt es schon lange, nur sind wir heute zum Glück soweit, dass man die Krankheit erkennt und Gott sei dank gibt es auch immer mehr Leute, die es als Krankheit akzeptieren statt den Eltern und Kindern das Leben noch zusätzlich schwer zu machen.
 
G

Gitta1804

Guest
...

Hallo Stöpsel!
So wie du das schreibst leuchtet mir das ein. Nur ich hab was gegen vorschnelle Ärzte die meinen mit ner Pille wäre es getan.
Körper und Geist kann man nun mal nicht trennen. Leider arbeiten die meisten Ärzte aber immer noch nach diesem Schema. So eine *Krankheit* liegt sicher nicht nur alleine an irgendwelchen Hirnbotenstoffen, kann mir keiner erzählen. Wäre auch zu einfach ...
Ich will hier niemandem was, ehrlich, aber ich sehe, wenn ich mich so in meinem Beakanntenkreis umsehe einen Trend der solche Krankheiten begünstiget. Nehmen wir z.B. mal die Mütter die meinen sie müßten unbedingt wenn das Kind mal grade drei Jahre alt ist wieder arbeiten. Ich rede hier NICHT von Frauen die dies müssen, auf keinen Fall. Ich rede hier von den vielen Müttern denen zuhause die Decke auf den Kopf fällt, die wieder arbeiten gehen und sich dann nicht mehr richtig kümmern können so wie ein Kind das vielleicht braucht. 14 Tage im Jahr sind da reichlich wenig für Windpocken und ko oder? Oder wenn das Kind z. B. mal Nachts überhaupt nicht oder schlecht geschlafen hat. Eine arbeitende Mutter kann das Kind nicht einfach zuhause lassen und es die Nachtruhe nachholen lassen. Ich finde aber grade solche Situationen die eigentlich verlangen dass die Mutter ZEIT hat für das Kind sehr sehr wichtig. das kann eine arbeitende Mutter schon mal nicht. Wie gesagt, ich meine nur die Mütter die ohne Not wieder arbeiten gehen. Die gibt es in meinem Bekanntenkreis fast nur.
Das sind meiner Meinung nach Sachen die Auffälligkeiten bei Kindern begünstigen. Kleinigkeiten die sich sumieren. Viele Eltern nehmen sich überhaupt keine Zeit mehr für die Kinder. Sie hetzen am Wochenende mit ihnen durch irgendwelche Freizeitparks oder melden ihr Kind in sämtlichen Vereinen der Stadt an nur um das Kind beschäftigt zu haben.
Wie sollen Kinder da ruhig und ausgeglichen heranwachsen?? Sowas ist doch zum ausrasten und die Wände hochgegen :wand


viele Grüße,
Gitta :bye:
 

mamalero

Aktives Mitglied
Hallo Gitta,

ich gehe mal stark davon aus, dass du nicht betroffen bist. Ich habe früher auch mal gedacht, dass das meinen Kindern nicht passieren kann, da sie ein funktionierendes Umfeld haben, ich mir für meine Kinder immer Zeit nehme und ich auch einige pädagogische Erfahrung habe. Also, kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Und was höre ich heute? Mein Kleiner ist die reinste Katastrophe, kann sich nicht benehmen, ist schlecht erzogen, ich kümmer mich wahrscheinlich nicht genug um ihn, ich bin unfähig als Mutter... Die Liste könnte ich noch endlos lang fortsetzen. :firedevil Solche Äußerungen kommen auch nur von Leuten, die nicht richtig über das Thema informiert sind und keine Ahnung haben. Auch wir machen sicherlich Fehler in der Erziehung, aber so gravierend sind diese mit Sicherheit nicht, dass mein Sohn, für den ich alles tue, damit er sich einigermaßen zurecht findet, solche Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
Es tut mir wirklich leid, aber ADS ist keine Modediagnose, hinter der Mütter sich verstecken, diese Krankheit gibt es seit sehr langer Zeit.
Deine Aussage ist ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen, und eine Mutter zu verurteilen, nur weil sie, aus welchen Gründen auch immer, arbeiten geht, geht, finde ich doch ein bißchen heftig.
Ganz im Gegenteil, ich habe allergrößten :respekt vor allen Betroffenen, für die Zeit und die Erziehungsarbeit, die in ADS-Kinder inverstiert werden muss.
 

Nin@19

Neues Mitglied
Re: ...

Hallo Gitta,

ich mache Dir mal einen Vorschlag.
Frag mal Mütter mit unauffälligen Kindern wieviel Zeit sie intensiv mit ihnen verbringen und vergleiche dies mit dem Zeitpensum, das Mütter von ADS-Kindern für ihre Kleinen aufwenden...
Und auch, wenn Frauen früher daheim blieben (absehen von den vielen Armen, bei denen die Frauen trotzdem arbeiten mußten und den Reichen, die Gouvernanten hatten, und den damals typischen Großfamilien, bei denen die Kinder mal bei der Oma, mal bei der Tante, mal bei der Schwester waren...), war es so, daß der Mann mindestens zehn Stunden bei der Arbeit war (waren nun mal die Arbeitszeiten früher) und die Frau nicht nur ein oder zwei sondern viele Kinder und einen anspruchsvollen Haushalt hatte und so nicht viel Zeit für jedes einzelne übrig blieb.
Die gesellschaftliche Erscheinung einer Mutter, die gut versorgt mit interessiertem Mann für ihre zwei, drei Kinder Daheim bleibt bis sie größer sind, gibt es erst in den letzten Jahrzehnten.
Da finde ich es schon ein wenig gewagt dies zu dem einzig richtigen Familien- bzw. Erziehungsstil hochzustilisieren.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Hallo Gitta!!!

Ehrlich gesagt finde ich Deine Einstellung den arbeitenden Müttern gegenüber auch nicht besonders lobenswert. Ich habe wirklich allen Respekt vor solchen Müttern und in den meisten Fällen sehen Kinder das gar nicht so schlimm, wenn die Mama mal nicht da ist, weil sie in die Arbeit muss. Ganz im Gegenteil. Ich gewinne dem sogar etwas positives ab, weil Kinder dann lernen auch mal mit Situationen klar zu kommen ohne immer an Mamas Rockzipfel zu hängen und sich auch mal mit Problemen an andere Leute zu wenden.
Genau weiß ich zwar nicht, was ADS ist, aber ich kann mir darunter etwas vorstellen, wenn - wie oben geschrieben - es mit den Hirnbotenstoffen zu tun hat. Ich selbst leide an Depressionen und auch die sind nicht immer seelisch bedingt. Es gibt mehr Menschen die an solchen Krankheiten leiden, als man für möglich hält, nur wird im allgemeinen darüber 'geschmunzelt' oder es einfach auf das 'falsche oder mangelde Elternhaus' geschoben - ist ja auch einfacher für die Leute. Sich mit soetwas auseinander zu setzten ist da schon schwerer.

Es gibt nunmal Krankheiten bei denen Botenstoffe fehlen und da hilft die beste Therapie nix - da helfen oft nur Medikamente. Ich sag jetzt nicht, dass es immer so sein muss, aber ist oft so!!!
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo gitta!
Ich find deine auffassung, war die entstehung von ads angeht auch etwas empört!!
Ich selbst war 3 Jahre lang täglich zuhause, und habe mich um mein kind gekümmert, tag und nacht.Bei mir gab es keine familienfeiern, wenn es meinem kind nicht 100% gut ging.Als ich mitbekommen habe, das mein kind nicht wie die anderen ist, dachte ich,das es vielleicht zu überbehütet aufwuchs.#
Ich seh meinen kleinen im alter von 6 monaten im hochstuhl sitzen, als er das erste laute geräusch '( ein kochtopfdeckel war auf die fliesen gefallen) er hat sich fast nicht mehr eingekriegt.Damit will ich sagen, das mein sohn das erste jahr mind.!! in einer so geschüzten umgebung aufgewachsen ist, das ich nicht denke, das er von da einen schaden abbekommen hatte.Die raucher in meinem freundeskreis mussten sich hände waschen, gesprochen wurde nur im flüsterton, fernseher wurde in der gegenwart meines kindes immer aus gemacht, auch wenn wir bei freunden auf besuch waren.Im nachhinein muss ich sagen, hab ich ihn wohl eher in eine sterile schutzhülle gepackt, naja geholfen hats wohl auch net viel
gruss sandra
 
D

die_stille

Guest
Re: ...

Original von Gitta1804Sowas ist doch zum ausrasten und die Wände hochgegen :wand ...:

Das einzige, was ich hier zum Ausrasten und die Wände hochgehen empfinde, ist Dein Posting.

Eigentlich sollte man sich ja vorher informieren, bevor man sich zu einem Sachverahlt äussert.

Original von Gitta1804
So eine *Krankheit* liegt sicher nicht nur alleine an irgendwelchen Hirnbotenstoffen, kann mir keiner erzählen. Wäre auch zu einfach ...:

Natürlich nicht, es liegt an der Erziehung, woran auch sonst. Folglich kommt ein Kind auch bereits schlecht erzogen auf die Welt und folglich ist falsche Erziehung erblich. Sorry, aber bei soviel Schmarrn steigt mir Gift und Galle auf.

Mag sein, dass unsere Zeit die Symptome von ADS verschlimmert, an der Entstehung der Krankheit ist sie mit Sicherheit nicht beteiligt.

Ansonsten möchte ich Dir sagen, sei froh, dass Du offensichtlich den finanziellen Rückhalt hast und es Dir leisten kannst, nicht zu arbeiten.

Dein Posting ist ein Schlag ins Gesicht für jede Mutter, die arbeitet, aus welchen Gründen auch immer (kannst Du denn überhaupt so genau beurteilen, wo es nötig ist und wo nicht?) und ebenso, für jede Mutter eines ADS-Kindes, ganz besonders aber für die Themenstarterin hier, die sich ernsthaft Sorgen um ihr Enkelkind macht und ihm jede denkbare Hilfe zukommen lassen möchte. Vielleicht solltest Du darüber mal gelegentlich nachdenken.

Und nochwas....... wenn ich richtig informiert bin, ist Dein Kind gerade mal vier Jahre alt. Nimm Dir Zeit für Dein Kind, natürlich, und sorge dafür, dass es "ausgeglichen" heranwächst - und dann würde ich Dich gern in zehn oder 15 Jahren nochmal hören, ob sich Erziehung dann für Dich auch noch so einfach definiert.
 

mamalero

Aktives Mitglied
Liebe Sinah,

jetzt möchte ich auch noch ein paar Worte an Dich richten. Lass dich bitte nicht durch solch unqualifizierte und abqualifizierende Äußerungen verunsichern, dass es an der Erziehung liegt, wenn Kinder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Ich habe auch sehr lange an mir gezweifelt, ob ich nicht doch schuld daran bin, ein verhaltensauffälliges Kind zu haben. Mittlerweile verschwende ich meine kostbare Zeit nicht mehr mit solchen Gedanken. Du bist hier, weil du Hilfe suchst für deinen Enkel, und nicht, damit du dir noch anhören musst, dass es an dir liegt. Ich bin überzeugt davon, dass du nur das Beste für deinen Enkel willst und ich wünsche euch, dass euch beiden schnell geholfen wird. sieh seinen Aufenthalt in der Psychiatrie auch als Chance an, durch die ihm (und damit auch dir) geholfen wird. Ichfinde, dein Enkel kann froh darüber sein, dich zu haben.

Ganz liebe Grüßee
Tina
 

mamalero

Aktives Mitglied
@ Gitta,

Meinst du nicht, dass einige Betroffene durch deine recht oberflächliche Einstellung verunsichert werden könnten? Hier sind auch einige Mütter, die sich nicht sicher sind, ob ihr Kind wirklich von ADS betroffen ist, oder ob es doch andere Ursachen hat. Gerade diese Phase ist häufig von Sebstzweifeln geprägt (war zumindest bei mir so)- Und wenn man dann noch liest, dass es an der Erziehung liegt... Leider trifft man viel zu häufig auf solche Vorurteile, also bitte informier dich doch erstmal richtig, bevor du hier solche Ratschläge erteilst!
Ach ja, ich kenne auch alleinerziehende Mütter, die aarbeiten gehen müssen, und deren Kinder sind in keinster Weise verhaltensauffällig oder "schlecht erzogen". Wie erklärst du dir das denn??
 

goldrosi

Aktives Mitglied
Mein Mann dachte früher auch immer, wie Kinder sind ist Erziehungssache.

Heute redet er ganz anders. Wir haben sicher sehr viel Zeit für unsere Kinder, sie wachsen in einer gut behüteten Familie mit viel Verwandschaft und Freunden auf.

Aber wenn unsere grosse ihre Aussetzer hat, ( kein ADS, aber vielleicht ein wenig in die Richtung), kann man gar nichts machen.

Ich glaube auch, dass heute sehr schnell von ADS gesprochen wird, auch bei Kindern die es nicht haben, einfach ein wenig aktiver oder wilder sind.
Ich kann mich der "stillen" nur anschließen, glaube auch das es ein wenig mit der heutigen Zeit zu tun hat, wir alle sollen - müssen immer besser - schneller funktionieren. Trotzdem gibt es viele ADS ler, kenne selber in unserem Bekanntenkreis ein paar, und die kommen alle aus guten, liebevollen Familien.Die laufen sich die Füsse wund weil sie nicht wissen was los ist, bis der Test gemacht wird und eben ADS als Diagnose feststeht.

@ Sinah:

warum glaubst du, dein Neffe geht in einer Sprachheilsschule unter?

meine jüngere Tochter geht auch seit einem Jahr in eine Förder - Diagnose - Schule, die Schule war früher eine Sprachheilschule und ist jetzt gemischt.

Dort können sie doch viel besser auf die Probleme unserer Kinder eingehen. Die sehr kleinen Klassen, die speziellen Förderungen usw.

Ich hatte auch meine Bedenken, wollte das sie auf eine sogenannte "normale" Schule geht, kann heute nur sagen dass sich meine Tochter sehr gestärkt hat, und wenn es so bleibt freuen wir uns, wenn sie in einem Jahr wieder zurück geht auf die Grundschule.
 

goldrosi

Aktives Mitglied
@ sinah:

im vergangenem Schuljahr, war eine Freundin meiner Tochter ( 4 Klasse), für 4 Wochen stationär in der Kinderpsychatrie. Es gab geregelte Besuchszeiten, wir durften die Freundin 2 x wöchentlich von 18.00 Uhr bis glaube 20.00 Uhr besuchen. Dem Mädchen hat es so weit man das so sagen kann, ganz gut gefallen.

Möchte dir nur ein wenig die Angst nehmen.

Es ist für euch bestimmt alle leichter, wenn ihr endlich wisst, warum Rico Magenschmerzen hat oder warum er auffällig ist.
 
E

elfenstaub

Guest
Re: ...

Hallo Gitta,
ich sehe das etwas anders und ich möchte dir echt nicht auf die Füße treten aber es macht mich echt sauer wenn ich das lese.


Original von Gitta1804
So eine *Krankheit* liegt sicher nicht nur alleine an irgendwelchen Hirnbotenstoffen, kann mir keiner erzählen. Wäre auch zu einfach ...:

Du denkst also es hat nichts mit irgendwelchen Hirnbotenstoffen zu tun, die nicht genügend produziert werden?
Dann sag mir an was liegt es bei einem Diabetiker das er Diabetis hat .Es liegt doch sicherlich nicht nur an dem Insulin das der Körper nicht ausreichend produziert oder? Wie bei jeder Krankheit ist selbstverständlich der Psychische Zustand sehr wichtig und beeinflusst die Krankheit . Es ist eine Krankheit glaub es auch wenn es Skeptiker und Gegner gibt.


Original von Gitta1804 Wie gesagt, ich meine nur die Mütter die ohne Not wieder arbeiten gehen. Die gibt es in meinem Bekanntenkreis fast nur.
Das sind meiner Meinung nach Sachen die Auffälligkeiten bei Kindern begünstigen. Kleinigkeiten die sich sumieren. Viele Eltern nehmen sich überhaupt keine Zeit mehr für die Kinder. Sie hetzen am Wochenende mit ihnen durch irgendwelche Freizeitparks oder melden ihr Kind in sämtlichen Vereinen der Stadt an nur um das Kind beschäftigt zu haben.

Wenn ich mir so die Eltern der meisten ADS Kinder ansehe dann fallen die in die Rubrik : Vater geht arbeiten verdient genug das die Frau zuhause beleiben kann.
Das sind die Mütter denen zuhause die Decke auf den Kopf fällt weil sie keinen Job nachgehn, da versuchen sie mal an ihren Kinder rumzubasteln.
Wenn es in der Schule mit dem Lehrer nicht klappt, dann schaun wir mal ob es nicht ADS sein könnte. Denn es muss ja eine Krankheit sein , wieso so solltedas Kind den sonst Probleme haben. Es wird sich doch ausreichend gekümmert und alles ermöglicht:Reiten ,Musikschule,Sportverein, Nachhilfe am Wochenende unternimmt die Familie was Freizeitpark , Disneyworld ....... und zum Geburtstag können alle Kinder mit dem Heißluftballon eine Runde über die Stadt drehen..........
So ähnlich läufts bei den meisten und es sind viele, fast zu viele Mütter dabei die nicht arbeiten sondern deren Job es ist, dem Problem ihrer Kinder einen klingenden Namen wie ADS zu geben. Das sind auch die die sich von unkompetenten Ärzten Medikamte verschreiben lassen und nicht weiter nachfragen warum? wieso? muss er jetzt ein mittel nehmen was unter BTM steht. Die meisten Mütter die arbeiten ( Ich spreche aus erfahrung) (weil sie das wollen ) werden sich jede freie Minute intensiv mit ihren Kindern beschäftigen weil sie ausgeglichen und zufrieden sind und genau das vermitteln sie ihren Kindern. Diese Mütter sind auch meistens die alles hinterfragen sich hintergrund info´s zu der Kranheit besorgen u.s.w.

Elfe
 

sinah

Neues Mitglied
Re: ...

Hallo,
ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen Antworten.
Ich habe da jetzt was ins Rollen gebracht und ich hoffe ich habe spätestens nächste Woche ein Vorgespräch in der Psychiartrie.
Man sagte mir, wenn sich was verdächtiges ergibt hat er auch sofort ein Bett.
Man sagte mir zwar im Krankenhaus Rico hätte ein psychosomatisches Problem, ich glaube aber es steckt mehr dahinter:hyperaktivität
Ich habe bis heute das Internet durchkämmt, habe 100 Berichte gelesen auch von betroffenen Eltern und in jedem Bericht finde ich Rico wieder.
Typischer Ablauf einer Mahlzeit:
2 Löffel essen,aufstehen, ich muß mal,2 Löffel essen losrennen, ich glaube mein Fernseher ist an,wieder 2 Löffel, ich mag nicht mehr,ich habe Bauchweh.
Ich räume den Teller weg, Rico sagt ich gehe runter, ich nein, mit Bauchweh legst du dich hin, er schreit, ich will aber essen,ich habe noch Hunger.
Ich mache sein Essen noch mal warm,stelle es hin, sage Rico, dein Essen, er fragt was für ein Essen?
In der Zeit hat er aber 2 Bleistifte halb abgefressen und ein Radiergummi,weil er ja auch malen wollte.
Wie gesagt, ich bin Rico´s Oma, aber keinesfalls der tyoische Oma-Typ,graue Haare, Dutt und mit Schürze backend in der Küche.
Ich habe auch nicht gearbeitet, sondern bin voll und ganz für das Kind da gewesen und mein Mann, der noch 5 Jahre jüger ist als ich auch.
Seine Welt müßte eigentlich total in Ordnung sein.
Trotzdem hat dieses Kind erst mit 3 Jahren das erste Wort gesprochen und darum ist er auch auf der Sprachheilschule,weil er bei vielen Dingen noch ein Defiziet hat,statt Treppe Kreppe sagt.
Ich kann heute guten Gewissens sagen, Eltern die erwiesener Weise ein hyperaktives Kind haben,tun mir in der Seele leid,denn ich habe erfahren wie es ist mit einem etwas "anderen" Kind zu leben, denn für mich war in der Zeit wo ich junge Mutter war "hyperaktiv und ADS" auch ein Unwort.
Ich werde,wenn sich was getan hat hier wieder berichten.
 

annerada

Mitglied
Re: ...

Also langsam läuft die Diskussion völlig aus dem Ruder. Ist es nicht möglich, unter erwachsenen Menschen sachlich zu argumentieren, statt arbeitende Mütter (durch Gitta), nicht arbeitende Mütter (durch elfenstaub), pauschal an den Pranger zu stellen??

Eigentlich hat sinah doch ein ernsthaftes Problem mit ihrem Enkel. Statt ihr Rat und Hilfe zu geben, konfrontiert man sie mit einer unmöglichen Diskussion.

Sinah:

Muss es denn gleich eine stationäre Psychiatrie sein? Die Schilderung über Kindergarten und Schule deuten schon in Richtung ADS. Die Schulschwierigkeiten führen bei dem einen ADS-ler zur völligen Verweigerungshaltung der Schule gegenüber, andere reagieren mit „eingebildeten“ Krankheiten, was nicht heißt, dass dein Rico nicht tatsächlich Magenschmerzen empfindet.

Ich würde vorschlagen, deinen Enkel zunächst auf ADS testen zu lassen. Adressen von kompetenten Ärzten bekommt man auf Anfrage z.B. bei www.ag-adhs.de
Möglicherweise wollen die in der Psychiatrie ja auf ADS testen. Es geht aber auch ambulant in der Praxis eines Arztes. Mir würde es auch sehr schwer fallen, ein knapp 8 jähriges Kind mit so massiven Problemen alleine ins Krankenhaus zu schicken.
Ich würde auf jeden Fall vor dem stationären Aufenthalt noch mal einen anderen Arzt fragen.

Ich weiß nicht, bei welchem Arzt ihr schon 100 mal wart, Kinderarzt, Hausarzt? Es ist leider so, dass erschreckend wenig Ärzte über ADS informiert sind und einen Verdacht darauf feststellen, geschweige denn eine Diagnose erstellen können. Das gleiche trifft für Erzieherinnen in den Kindergärten und auf die Lehrer in den Schulen zu. Es werden zwar Fortbildungen zu diesem Thema angeboten, aber eben nur angeboten, sie sind nicht zwingend. Es kommen aber Gott sei Dank inzwischen immer mehr junge Leute in die Schulen und Kindergärten, die während ihres Studiums wenigstens schon etwas davon gehört haben. Es geht also aufwärts.

Es gibt übrigens viele sehr gute Selbsthilfegruppen, die, weil ja alle Mitglieder irgendwie selbst betroffen sind, Ärzte empfehlen können. Auch kann man mit den Leuten sehr gut über die Probleme sprechen.

Ich hoffe, dass du durch die unsachliche Diskussion, die sich ergeben hat, nicht noch mehr verunsichert und entmutigt bist.

Außerdem möchte ich dir meine Hochachtung aussprechen dafür, dass du 6 Kinder großgezogen hast und jetzt auch noch deinen Enkel!!!

Lasst euch nicht unterkriegen und alles gute für Rico.

Liebe Grüße von Anne

PS. : Ich habe dies geschrieben, als dein neuer Beitrag noch nicht da war, hat sich überschnitten.
 

annerada

Mitglied
Re: ...

An Gitta: Zu den Äußerungen über intakte Familie, arbeitende Mütter, etc. möchte ich nichts sagen. Ich denke, dass muss jeder Mutter selbst überlassen werden, sofern die Kinder trotzdem vernünftig aufwachsen können. Auch zuviel Behütung ist sicher nicht gut.

Bevor man sich zu medizinischen Fragen so bestimmt äußert, wie es hier getan wird, sollte man sich informieren.
Es gibt eine seit langem als Krankheit anerkannte Krankheit, nämlich Parkinson (auch als Schüttellähmung bekannt). Bei Parkinsonpatienten wird der Hirnbotenstoff Dopamin nicht in ausreichender Menge produziert, sodass die Befehle des Gehirns nicht richtig übermittelt werden können. So kommt es zu unkontrollierbarem Zittern der Hände, verschwommener Aussprache, die Patienten bleiben mitten im Laufen wie angewurzelt stehen, usw, usw. Da hilft keine noch so intakte Familie, da hilft nur das Zuführen von Dopamin durch Tabletten.

Das gleiche trifft auf einen großen Teil der ADS/ADHS-Patienten zu. Es gibt die leichteren Fälle, wo alleine eine Verhaltenstherapie in Verbindung mit einem festen Tagesablauf, festen Regeln, Unterstützung und vor allem Verständnis durch Lehrer, familiäres Umfeld, etc., ausreicht, um den Kindern ein „normales“ Leben ohne Ausgrenzungen zu ermöglichen. Das erfordert von allen Beteiligten ein sehr hohes Maß an Disziplin. ADS-Patienten mit Hyperaktivität, also ADHS-Patienten, können diese Disziplin aber nicht aufbringen, weil eben die Befehle des Gehirns nicht dort ankommen, wo sie hin sollen. Diesen Kindern muss man, sobald ein qualifizierter Verdacht auf ADS/ADHS besteht (nicht durch die Nachbarin oder Oma diagnostiziert), mit Medikamenten helfen. Sie sind teilweise so ablenkbar, dass die erforderlichen Testungen überhaupt nicht gemacht werden können. Es ergeben sich nach der Einnahme der Medikamente viel bessere Testergebnisse, wie ohne.
Wenn das Kind merkt, dass es unter den Medikamenten viel weniger Probleme in Kindergarten oder Schule hat, dass sich auch Erfolgserlebnisse statt immer nur Frust wegen falscher oder unordentlichen Hausaufgaben einstellen, wird das Kind aus sich selbst heraus für die Verhaltenstherapie motiviert. Wenn diese dann anspricht, kann man die Medikamente reduzieren oder ganz weg lassen.

Ich möchte nur kurz zu der Wirkungsweise der Medikament etwas sagen. Obwohl es sich um Drogen handelt, wirken sie bei ADS-lern nicht aufputschend wie bei Gesunden, sondern sie helfen dem Gehirn, die Befehle an den richtigen Platz zu bekommen, im Moment überflüssige Reize erst mal zu parken und sich auf die Matheaufgabe zu konzentrieren, usw. Es sind auch keine Psychopharmaka, die die Patienten „ruhig stellen“. Kein verantwortlicher Arzt wird ein Medikament verschreiben, welches unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, wenn es nicht wirklich erforderlich ist. Die Ärzte unterliegen einer sehr genauen Kontrolle, was diese Rezepte angeht. Abgesehen davon, im Rahmen der Budgetierung im Gesundheitswesen wird sich der Arzt zweimal überlegen, welcher Patient aus dem verfügbaren Topf welches Medikament bekommt und ob er es braucht.

Die teilweise unsinnigen Bericht in den Medien über diese Medikamente haben die Leute mehr verunsichert, als aufgeklärt. Natürlich sollte man gerade bei Kindern mit Medikamenten nicht so verschwenderisch umgehen, aber was sein muss, um den Kindern zu helfen, muss sein. Es gibt Ärzte, die stehen auf dem Standpunkt, dass die Verweigerung der Medikamente in Sachen ADS/ADHS an unterlassene Hilfeleistung grenzt.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag etwas zur Rückkehr zur Sachlichkeit beitragen konnte und stehe für Fragen gerne zur Verfügung. Ich bin übrigens genauso medizinischer Laie wie wahrscheinlich die meisten hier. Ich habe mich aber informiert durch Bücher, Internet, etc. Daher also „carpe diem“ (Nutze den Tag) und informiert euch über das, worüber ihr redet.

Nichts für ungut und einen schönen Tag wünscht Anne.
 

sinah

Neues Mitglied
Hallo annerada,
dein Beitrag entspricht voll und ganz meiner Meinung.
Diese vielen Arztbesuche waren teilweise bei meiner Kinderärztin oder im Kinderkrankenhaus weil die Schmerzen meist dann sind, wenn kein Arzt mehr auf hat .Wir mußten ja erst einmal sicher ausschließen, das er nicht doch was mit dem Magen hat.
Jetzt ist es zu 99,9% ausgeschloßen und die Untersuchung auf andere Probleme ist angesagt.
Ob jetzt stationär oder nicht, wird sich durch ein Vorgespräch und eine Untersuchung dort ergeben,nur werde ich mich sicher nicht einer Behandlung verweigern, wenn mir ernsthaft dazu geraten wird.
Die Nachricht von der Untersuchung auf der Psychiartrie war nur zuerst für mich wie ein Schock,da geht es mir wie vielen Eltern " doch nicht mein Kind"
Meine Vorstellung davon war eben Tür auf rein, Tür zu und gut.
Ich hatte einfach Angst das Kind zu verlieren und nicht helfen zu können wenn er mich braucht.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Sinah, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, dass Du Deinem Kind nicht helfen könntest. Wenn der Kleine wirklich stationär betreut wird, dann wird das in sehr vielen Fällen so gemacht, dass die Eltern mit einbezogen werden. Und dann werden auch viele Gespräche mit den Eltern alleine geführt um auch diese auf die 'neue' oder veränderte Situation einzustellen und ihnen zu zeigen wie sie sich verhalten können.
Meine Kenntnisse beziehen sich zwar nicht direkt auf die Kinderpsychiatrie, aber es ist Psychiatrie und ich denke bei Kindern ist es ja noch viel, viel wichtiger die Eltern mit einzubeziehen!
Auf jeden Fall weiß ich eines: Dein Enkel hat wirkliches Glück bei Dir / Euch aufzuwachsen und so umsorgt zu werden! Das ist nämlich bei allem das Wichtigste!
Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass ihr das hin kriegt!

Bin ratlos......macht sich ein User Sorgen
 
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