News -  Bundespräsident Köhler tritt zurück

Ilona

Moderator
Teammitglied
uff heftig. Dabei war er mir echt sympatisch.
Aber da sieht man wieder was passieren kann wenn man nicht alles genauestens ausformuliert und jedes bischen erklärt.
Da kann es schnell zu missverständnissen kommen und dann hilft meistens auch keine Richtigstellung mehr.

Vielleicht hätte der Moderator/Interviewer besser noch mal nachfragen sollen aber das ging anscheinend nicnht den Radio ist auch eine Wirtschaft und denkt nur daran den nächsten Werbeblock rechtzeitig einzuspielen anstatt mal eine Minute zu opfern und auf ungünstige Formulierungen diskret durch nachfrage hinzuweisen.
 
Original von Ilona
uff heftig. Dabei war er mir echt sympatisch.
geht mir genauso,und im Moment weiß ich auch echt nicht
was ich dazu sagen soll.
Hatte auch gar nicht so genau mitbekommen was er im
Interview geäußert hatte.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

das ist in der Tat unglaublich. Meine erste Reaktion war gerade: Endlich mal ein Mann, der sich zurück zieht, um sein Amt zu schützen.

Aber bei genauem Hinschauen stellt sich heraus, dass er das gar nicht tut. Er ist beleidigt. Er ist beleidigt, weil er glaubt, der Öffentlichkeit fehle es an Respekt vor dem Präsidentenamt, weil er als Inhaber dieses Amtes für eine Äußerung kritisiert wurde, deren Inhalte von einer bestenfalls eigenwilligen Interpretation der Verfassung zeugen, ganz gleich wie man zum Einsatz deutscher Truppen im Ausland steht. Die Annahme, der Präsident sei über jede Kritik erhaben, ganz gleich was er sagt, und wie missverständlich er es sagt, ist ebenso unverschämt wie irrig. Würde man dem Staatsoberhaupt eines Landes eine moralische Bedeutung zumessen wollen, müsste die Gesellschaft den Inhaber, die Inhaberin dieses Amtes nach Gesichtspunkten auswählen, die momentan nicht angewandt werden: Der Bundespräsident (wie auch das Staatsoberhaupt meines Landes) wird von der Politik nicht nach intellektuellen Fähigkeiten und Lebenswerk, sondern nach politischen Erwägungen ausgesucht und gewählt. Eine besondere moralische Instanzwirkung kann man daraus keinesfalls ableiten.

Wer moralische Instanz sein will, muss seine Worte und Ansichten wohl abwägen.

Aber immerhin ist jetzt der Weg für die Wahl Lenas zur Bundespräsidentin frei.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
hitnak welche laus ist dir über die leber gelaufen?

Das Amt des Bundespräsidenten hat keine großen politichen Aufgaben. Es ist eher repräsentativ.
Lediglich bei der Auflösung der Regierung hätte er größeres Mitspracherecht.
Bevor man etwas schreibt informiert man sich im besten fall über ein Amt.

Was den Grund angeht warum er zurückgetreten ist, dass die Presse einen Satz von ihm ausserhalb des Zusammenhanges zerrissen hat.
Wie würdest du dich fühlen wenn ich einen einzigen Satz aus einem posting von dir nehme der allein stehend eine andere Aussage hat als wenn man ihn mit dem rest des textes lesen würde und du dich dann erklären willst dir aber keiner zuhört, weil sich alle schon ihre meinung gebildet haben.
Das hat nicht unbedingt mit Respekt gegenüber des Amtes was zu tun sondern um Respekt im Allgemeinen.

Was lena nun hier zu suchen hat kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. ich weis, dass du keine großen Stücke auf sie zähltest aber die thematik gehört dann wohl besser in einen anderen threat.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

bitte entschuldige. Ich hatte ziemlich klar gesagt, dass die Person, die das Amt des Bundespräsidenten bekleiden soll, von politischen Parteien nach politischen Erwägungen ausgewählt wird. Mit keinem Wort hatte ich geschrieben, dass der Bundespräsident eine politische Funktion hat, die über das Unterzeichnen von Gesetzen, die Auflösung des Bundestages (die Regierung hingegen kann er nicht auflösen) nach einer gescheiterten Koalitionsbildung oder einem verlorenen Misstrauensvotum der Regierung sowie (mit Zustimmung des Bunderates) die Erklärung des Gesetzgebungsnotstandes, der es der Regierung ermöglichen würde, für sechs Monate ohne Parlament zu regieren, hinaus geht. Noch einmal: Er wird politisch gewählt, ist damit der Oberste Repräsentant des Staates. Aber er hat damit nicht per se eine "Höhere Weihe".

Was ich geschrieben habe war, dass Horst Köhler offensichtlich als Inhaber des Amtes des Bundespräsidenten die Ansetzung höherer Maßstäbe für sich fordert, nur weil er das Amt des Bundespräsidenten inne hat: Er hat etwas gesagt, dass insgesamt, in seinem Kontext, und in seinem Wortinhalt, als verfassungswidrige Interpretation des Auslandseinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan aufgefasst werden konnte. Es ist nicht Aufgabe der Medien, zu hinterfragen, was jemand gemeint hat, nur weil er der Bundespräsident ist. Und es ist nicht Aufgabe der Öffentlichkeit, auf Kritik zu verzichten, nur weil dieser jemand der Bundespräsident ist.

Aber es ist Aufgabe des Staatsoberhauptes, dass alle Bürger des Landes repräsentieren und die Verfassung schützen soll, höhere Maßstäbe an das eigene Handeln anzulegen, als der Normalbürger das tun muss: Im Auftreten. Aber auch im Gesagten.

Dass Horst Köhler ein netter, sympathischer Mensch ist, der sehr einfach im Umgang ist und international stets eine extrem gute Figur gemacht hat, tritt dahinter leider zurück.

Dass meine Bemerkung über Lena nichts damit zu tun hatte, dass ich "keine großen Stücke auf sie zählte", was ich im Übrigen auch nie so gesagt habe, sondern damit auf die vergangenen beiden Tage eingegangen bin, in denen Lena geradezu mysthisch verklärt wurde, dürfte Dir klar sein.

Im Übrigen verzichte ich darauf, zurück zu karten.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hitnak da sieht man wieder wie etwas falsch verstanden werden kann. Entschuldige wenn ich aus deinen Zeilen etwas anderes als von dir gemeint gelesen habe.

Das mit Lena nun ja du hast es nicht so hart gesagt aber doch geschrieben dass du sie musikalisch nicht so ansprechend findest. Aber sie hat hier nun wirklich nichts verloren.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Der Unterschied zwischen mir und Köhler ist, dass ich kein Bundespräsident bin, und das seine Worte wirklich schwer unter Missverständnisverdacht geraten konnten, während meine Worte mutwillig missverstanden worden sind, was vermutlich damit zusammen hängt, dass mir als angenommenem Ausländer von vorneherein das Recht abgesprochen wurde, mich zum Rücktritt des deutschen Präsidenten zu äußern.

Was Dich allerdings dazu gebracht hat, ich würde mich nicht vorher informieren, entzieht sich meiner Auffassungsgabe. Ich dachte, Du würdest mich besser kennen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ilona und Ariel: Jetzt aber NICHT dem Vorbild Horst Köhlers folgen und zurücktreten, ihr beiden!

Liegt das jetzt am Dauerregen, dass alle so empfindlich sind? Selbst ein Mann wie Horst Köhler, der ja ein Bundespräsident mit Ecken und Kanten sein wollte, reagiert schon heftig auf Probleme. Ich bedauere sehr, dass sich keine andere Lösung für das Problem gefunden hat, denn ich mochte ihn sehr.

Es ist ja nicht so, dass er für einen begangenen Fehler einstehen möchte und deshalb zurücktritt, wie Margot Käßmann z.B., sondern er wirft anderen mangelnden Respekt vor. Das ist schon eine Reaktion, die ich gerade noch nicht einordnen kann...
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja und in den ersten beiden Wahlgängen gab es keinen Gewinner.
Nun kommt der dritte und letzte Wahlgang
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Wulff auch im zweiten Wahlgang durchgefallen
Berlin (dts) - Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff ist bei der Bundespräsidentenwahl auch im zweiten Wahlgang durchgefallen. Wulff erhielt nur 615 Stimmen. Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Details.


Im dritten Wahlgang reicht übrigens die einfache merheit
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ach so Sonstige setzt sich übrigens wenn ich das richtig mmitbekommen habe aus.
4 der Sonstigen parteien zusammen und 10 aus menschen aus folgenden bereichen: ehemalige Politiker, Prominente, Sportler und Künstler, die das volk repräsentieren sollen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Bundespräsidentenwahl: SPD und Linke treffen sich zu vertraulichem Gespräch
Berlin (dts) - Die Spitzen von SPD und Linken haben sich zu vertraulichen Gesprächen über das Vorgehen beim anstehenden dritten Wahlgang der Bundespräsidentenwahl zurückgezogen. Nach Informationen der Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung" findet zur Stunde ein Gespräch zwischen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, Linken-Fraktionschef Gregor Gysi sowie SPD-Chef Sigmar Gabriel statt. Steinmeier hatte Gysi in sein Büro auf der Fraktionsebene eingeladen. Der dritte Wahlgang soll um 18:15 Uhr beginnen. Wenn die Wahlmänner der Linken den SPD-Kandidaten Gauck wählen würden, würde dieser Bundespräsident. Ansonsten hat Christian Wulff die besten Chancen.

Na was die wohl aushecken??
 

Dragon82

EF-Team
Teammitglied
Wenn im schlimmsten Fall die einfache Mehrheit reicht, warum versucht man vorher, die absolute Mehrheit zu bekommen?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Die einfache merheit ist sozusagen die Notlösung. Den schau mal wenn immer alle bei ihrer Stimme bleiben kann es passieren, dass sie in 2 Wochen noch nicht mit Abstimmen fertig sind. natürlich ist immer der bessere Weg die Absolute merheit zu haben den ein bundespräsident kann die Unterschrift unter einem Gesetz verweigern. da gesetze aber immer von der merheit im bundesrat beschlossen werden ist es schon ratsam wenn der präsident auch die merheit der Stimmen bekommt weil dann die Wahrscheinlichkeit einer Ablehung eines gesetzen geringer ist.

Ist alles ziemlich kompliziert und ich ahbe auch ewig gebraucht bis es es verstanden habe und einige aus meiner klasse damals haben es nach dem 5 mal erklären nciht verstanden.

Einfach gesagt kann man sagen, dass es immer besser ist wenn der bundespräsident eine ähnliche Ansicht hat wie die Regierenden Parteien, da es so einfacher wird gesetze zu ändern. natürlich müssen da grundrechte und menschenrechte eingehalten werden wobei Grundrechte wurden ja auch schon geändert.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Berlin (dts) - Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff ist im dritten Wahlgang von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt worden. Wulff erhielt 625 Stimmen. Für die Wahl reichte im dritten Durchgang die einfache Mehrheit. In den ersten beiden Wahlgängen hatte er mit 600 und 615 Stimmen die absolute Mehrheit verpasst.
 
Oben