Traurig -  Darf man hier Romane schreiben?

mad

on the run....
Ich kann dem eigentlich gar nichts mehr hinzufügen, denn ich sehe das ja genauso. Manchmal denke ich, ich versuche mich immer viel zu viel in die andere Seite zu versetzen, ich kann ihn und seine Gedanken ja auch sehr gut verstehen, und daß er glaubt, daß wir insgesamt gut für seine Tochter sind. Habe nur eben leider immer wieder die Erfahrung gemacht, daß es ihm genau darum geht: IHR soll es gut tun, egal, wer dabei leidet, benutzt oder verletzt wird.Das zeigt sich mir immer wieder, und wenn ich ihn anspreche sagt er "das ist aber gut für sie oder sie möchte das". (ich war zum Beispiel entsetzt, daß er sie mit Krätze zum Sportverein bringt, wo auch noch besonders viel Körperkontakt vorkommt. Sollte mich raushalten, geht mich nichts an!)

Gespräche ohne Außenstehende bringen bei uns nicht mehr viel.Er will mich dort und dann können wir das gerne durch eine Paarberatung klären,ich sage, ohne,daß es geklärt ist, will ich nicht kommen :wand

ach so, wohne nähe zentrum.......
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

also im Gush Dan ? Da gibt es ziemlich viele, die sowas machen. Wie gesagt, ich schreibe Dir gleich einige Ansprechpartner zusammen. Ich würde Dir aber empfehlen, alle Analysen, die Du über Dich selbst angestellt hast, über Bord zu werfen, und Dich lieber auf die Meinung der Experten zu verlassen. Es wird genug Arbeit, Deinem Freund beizubringen, dass er an dieser Situation auch beteiligt ist, und dass er nicht von Dir erwarten kann, dass Du sozusagen als seine Außenstelle in Israel fungierst, und Kontakt zu seiner Tochter pflegt, so lange er nicht anerkennt, dass es auch den Bedarf für ihn gibt, Dich ihr gegenüber als neue Partnerin zu präsentieren. Und vor allem: Die Probleme mit seiner Frau beizulegen. Das allerdings würde ich Israel machen, im Beisein von Leuten, die unsere Kultur und Denkweise kennen und Euch auf dieser Basis leiten können.

Ich weiß, dass vieles von dem, was ich schreibe, wie ein Aufruf zur Konfrontation klingt. Eigentlich möchte ich Dir damit nur beschreiben, wo ich die Probleme und Lösungsansätze sehe. Deshalb: Lass' Dich nicht aufbringen. Der Hauptgewinn ist Dein Freund, und um den sollte man möglichst besonnen, aber dennoch mit Nachdruck spielen. Wer vorwirft, verliert. Denn was war, ist Vergangenheit; die Aufarbeitung ist eine reine Hilfswissenschaft für den Weg in die Zukunft.

Allerdings: Die gemeinsame Annäherung sollte auch vor der Tochter nicht Halt machen. Sie gehört zu ihm, er zu ihr, und das musst Du akzeptieren lernen. Nicht akzeptieren musst Du, dass das Kind Probleme hat und macht, und Dich und Eure Beziehung damit belastet. Auch das muss angegangen werden - dafür lege ich Dir gleich die Nummer von einer sehr guten Kinderpsychologin bei, falls Ihr die mal brauchen solltet. Die wird auch von der Kupat Kholim abgedeckt. Denn, und da muss ich leider etwas differenzieren, was ich früher in einem anderen Posting geschrieben habe, nachdem ich mehrmals nun Dein erstes Posting gelesen habe, ich bin mir nicht mehr sicher, ob es die Mutter ist, die manipuliert, denn dafür ist die Tochter eigentlich zu alt, oder ob das Kind unter einer Mischung aus einsetzender Pubertät und Mangel an Fürsorge leidet, dass es durch eine Ablehnung Dir gegenüber kompensiert, wenn einer der leiblichen Eltern anwesend ist. Das müsste man sich mal anschauen (sorry für die Analysiererei - ich bin studierter Kriminologe; das ist eine Berufskrankheit).

Viele Grüße,

Ariel
 
U

UserD

Guest
es ist gut auch mal nein zu sagen,das setzt grenzen und bringt einem mehr akzeptanz als vorher
asl typische ja sagerin ,ist das natürlich für das soziale umfeld ers ta mal ungewohnt

nur gut das deine eltern nciht meine eltern sind da hätten soie mir ein bischen mehr als 4 beziehungen vor zu werfen :lhg :lhg

geh deinen weg von dem du glaubst das er für dihc und die kinder der richtige ist
 

mad

on the run....
Original von hitnak
Hallo,

also im Gush Dan ? Da gibt es ziemlich viele, die sowas machen. Wie gesagt, ich schreibe Dir gleich einige Ansprechpartner zusammen. Ich würde Dir aber empfehlen, alle Analysen, die Du über Dich selbst angestellt hast, über Bord zu werfen, und Dich lieber auf die Meinung der Experten zu verlassen. Es wird genug Arbeit, Deinem Freund beizubringen, dass er an dieser Situation auch beteiligt ist, und dass er nicht von Dir erwarten kann, dass Du sozusagen als seine Außenstelle in Israel fungierst, und Kontakt zu seiner Tochter pflegt, so lange er nicht anerkennt, dass es auch den Bedarf für ihn gibt, Dich ihr gegenüber als neue Partnerin zu präsentieren. Und vor allem: Die Probleme mit seiner Frau beizulegen. Das allerdings würde ich Israel machen, im Beisein von Leuten, die unsere Kultur und Denkweise kennen und Euch auf dieser Basis leiten können.

Ja, Gush Dan!
Den Satz mit der neuen Partnerin und der Außenstelle in Israel verstehe ich nicht. Ich glaube, Du hast da was falsch verstanden, seine Frau ist Deutsche und lebt auch mit seiner Tochter in Deutschland.


Ich weiß, dass vieles von dem, was ich schreibe, wie ein Aufruf zur Konfrontation klingt. Eigentlich möchte ich Dir damit nur beschreiben, wo ich die Probleme und Lösungsansätze sehe. Deshalb: Lass' Dich nicht aufbringen. Der Hauptgewinn ist Dein Freund, und um den sollte man möglichst besonnen, aber dennoch mit Nachdruck spielen. Wer vorwirft, verliert. Denn was war, ist Vergangenheit; die Aufarbeitung ist eine reine Hilfswissenschaft für den Weg in die Zukunft.

Du hast völlig Recht mit den Vorwürfen. Es müßte ein Schlußstrich gezogen werden. Ich krame immer wieder die Beispiele hervor, weil immer wieder das Selbe passiert, und ich ihm begreiflich machen will, daß es eine Folge von Vorkommnissen ist, die sich einfach nicht ändert, obwohl wir darüber sprachen. Es ärgert mich, daß er die Situation bei anderen so darstellt "sie mag meine Tochter nicht" aber nicht erwähnt, wie es dazu kam. Ich habe einfach irgendwann auch mal die Nase voll davon, meine Kinder jedesmal mit Läusemittel behandeln zu müssen und eine Grundreinigung des Hauses vorzunehmen.

Allerdings: Die gemeinsame Annäherung sollte auch vor der Tochter nicht Halt machen. Sie gehört zu ihm, er zu ihr, und das musst Du akzeptieren lernen.

Ich akzeptiere natürlich, daß die Tochter zu ihm gehört und auch die Probleme, ich akzeptiere nicht, daß er glaubt, ich muß verfügbar sein, nach ihren Wünschen und Belangen, und das, auch noch ohne, das er anwesend ist!


Nicht akzeptieren musst Du, dass das Kind Probleme hat und macht, und Dich und Eure Beziehung damit belastet. Auch das muss angegangen werden - dafür lege ich Dir gleich die Nummer von einer sehr guten Kinderpsychologin bei, falls Ihr die mal brauchen solltet. Die wird auch von der Kupat Kholim abgedeckt.

Die Tochter lebt ja in Deutschland, und die Mutter hatte aufgrund schulischer Probleme und anderer schon mal angedeutet, sie wolle sie untersuchen lassen, ER war strikt dagegen.Seine Tochter ist völlig in Ordnung und hat ja nur kleinere Problemchen, an denen seine Frau schuldig ist!

Denn, und da muss ich leider etwas differenzieren, was ich früher in einem anderen Posting geschrieben habe, nachdem ich mehrmals nun Dein erstes Posting gelesen habe, ich bin mir nicht mehr sicher, ob es die Mutter ist, die manipuliert, denn dafür ist die Tochter eigentlich zu alt, oder ob das Kind unter einer Mischung aus einsetzender Pubertät und Mangel an Fürsorge leidet, dass es durch eine Ablehnung Dir gegenüber kompensiert, wenn einer der leiblichen Eltern anwesend ist. Das müsste man sich mal anschauen (sorry für die Analysiererei - ich bin studierter Kriminologe; das ist eine Berufskrankheit).

Also einerseits wird die Tochter von der Mutter manipuliert und auch zum Lügen animiert. Doch mitlerweile, so denke auch ich, ist sie eigentlich zu alt dafür. Sie leidet auf jeden Fall an mangelnder Fürsorge, wurde als Baby schon immer irgendwo untergebracht usw. Andererseits ist ihr ganzes Verhalten oder wenigstens Teile davon darauf zurückzuführen, daß sie gefallen will. Das heißt, sie weint ihrer Mutter vor, sie will nicht mit Papa gehen, weil Mama das gut tut, daß sie weint. Daß sie Papa in dem Moment total verletzt, merkt sie nicht, weil sie ganz in ihrer Rolle aufgeht. So spielt sie, meiner Meinung nach, immer etwas vor, um zu gefallen. Sie tut ja das selbe bei mir, um mir zu gefallen, sagt sie, ihr schmeckt etwas, obwohl sie es nicht mag usw. Sie kopiert mich in manchem.Ich bin davon überzeugt, daß sie mich nicht ablehnt, sondern geliebt werden will. Auch das Beispiel, wo sie mich draußen ausgesperrt hatte, diente, meiner Meinung nach nur dazu, daß sie mich dann wieder befreien konnte.


Ich habe mal zu meinem Freund gesagt "Deine Tochter ist gar nicht das Problem, sondern Du". Er, mit seinem Verhalten, sie mir ans Bein binden zu wollen, verfügbar zu sein, MUTTER zu sein. Mein 5-jähriger fragte mich mal "warum spricht X eigentlich mit Y immer "so als ob"?" Er meinte damit, so, wie wenn wir mit Puppen spielen und die Stimme verstellen.

Viele Grüße,

Ariel

Analysiere du ruhig weiter, vielleicht hilft es ja auch meine Gedanken zu ordnen.
 

mad

on the run....
Original von Frühling
es ist gut auch mal nein zu sagen,das setzt grenzen und bringt einem mehr akzeptanz als vorher
asl typische ja sagerin ,ist das natürlich für das soziale umfeld ers ta mal ungewohnt

nur gut das deine eltern nciht meine eltern sind da hätten soie mir ein bischen mehr als 4 beziehungen vor zu werfen :lhg :lhg

geh deinen weg von dem du glaubst das er für dihc und die kinder der richtige ist

Es ist gut, nein sagen zu lernen, aber verdammt schwer, wenn man dann nur als die Böse und Seltsame dargestellt wird.
Ja, ja, ich und meine 4 Beziehungen, dann kriegt man die auch noch nach Jahren vorgehalten :schuettel
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich muss Dir leider die Telefonnummern noch ein paar Tage vorenthalten, weil ich mein Adressbuch in Herzlijah vergessen habe, und da im Moment nicht hinkomme, so lange Y sich nicht einigermaßen selbst bewegen kann; aber keine Sorge, sie kommen.

Hast Du denn seit Deinem letzten Posting wieder etwas unternommen. Leider hatte ich in der Tat verpeilt, dass seine Frau Deutsche ist, und die Tochter auch. Ich halte, es aus der hohlen Hand heraus, für ziemlich starken Tobak, ein Kind in ein fremdes Land (ich nehme nicht an, dass sie länger in Israel gelebt hat, oder) zu einer Frau zu schicken, die sie kaum kennt.

Aber ich mal kurz eine andere Baustelle aufmachen: Wie gut kannst Du Hebräisch; wie gut spricht Dein Freund Deutsch? Und die Tochter? Wie verständigt Ihr Euch? Ich frage das, weil Kommunikationsfähigkeit sehr wichtig ist im Leben - in der Tat wichtiger, als man normalerweise annimmt. Denn ein Mensch, der sich nicht fließend, mit allen sprachlichen Nuancen einem anderen Menschen gegenüber ausdrücken kann, hat damit auch nicht die Möglichkeit, seine Emotionen so zu transportieren, dass sie vom Gegenüber angenommen und verstanden werden können. Das kann dann zu Missverständnissen (übrigens auch fatalen Missverständnissen, wenn es zum Beispiel um das Arzt-Patient-Verhältnis geht) und dann auch zu agressivem Verhalten führen, wenn dieser Mensch unbedingt etwas rüber bringen möchte, nicht verstanden wird und dann sauer wird, weil er glaubt, der andere will ihn nicht verstehen. Könnte das ein Konfliktherd sein?

Wenn dem so sein sollte, ist die Einsicht, dass dem so ist, ein sehr wichtiger Schritt zur Problemlösung: Ihr müsst Beide auf Augenhöhe miteinander kommunizieren, und solltet Ihr (ich weiß es ja nicht) erkennen, dass Ihr Euch nicht bis hin zum Maximum ausdrücken könnt, ist es wichtig, die Kommunikation zu verlangsamen, sich zurück zu nehmen, und mit mehr Worten als notwendig zu erklären, was man fühlt und denkt. Regel: Jeder darf ausreden; es wird nicht diskutiert; wer schreit, verliert. Es geht um das Verstehen. Und: Keine Vorhaltungen. Wichtig ist die Zukunft; beide Seiten müssen die Vergangenheit als gegeben hinnehmen, denn änderbar ist sowieso nicht. Ganz gleich, ob Ihr Euch für einen professionellen Mediator entscheidet, oder nicht, würde ich das in angenehmer, entspannter Atmosphäre machen, denn es gilt nicht allein zu klären, wie Ihr beide künftig mit der Tochter umgeht, sondern auch darum, den Narrativ, den Lebensweg des und der Anderen kennenzulernen. Da würde ich selber Fragen stellen: Was fühlst Du für Deine Tochter? Willst Du es nochmal mit dem Sorgerecht versuchen? Ihm muss klar sein, und wenn das nicht der Fall, klar werden, welche Rolle er künftig im Leben seiner Tochter spielen will - und das muss umgesetzt werden, denn eine Vorstellung beim Psychologen ist wohl nur eine Option, wenn die Mutter dem zustimmt, zumal ein Psychologe auch nur raten und anleiten kann. Ich brülle mal aus meiner eigenen Seifenblase heraus: Das Kind braucht Halt, Fixpunkte, Anleitung, Liebe. Du musst Dir die Frage stellen, ob Du einen Teil dieser Rolle übernehmen kannst - denn es könnte darauf hinaus laufen, denn weg gehen wird sie nicht, so lange Du im Leben Deines Freundes bist.

Gefallen wollen - das haben wir in anderer Form mit Y gehabt: Er hat auch immer das getan, von dem er annahm, dass wir es so wollen. Bei ihm war der Wunsch, nicht verprügelt werden zu wollen (an Liebe hat er damals wohl gar nicht zu denken gewagt); bei Deiner Tochter ist es wohl, wenn sie tatsächlich gefallen will, der Wunsch nach Zuneigung.

Wie immer Deine Rolle in der Zukunft aussehen wird, was immer auch DU selbst bereit bist zu tun, und in welcher Form auch immer Ihr Euch darüber austauschen werdet, denn das müsst Ihr klären, bevor Du Deine Sachen und Deine Kinder packst und nach Deutschland verfrachtest, muss eine der Grundlagen sein, dass er Dir vertraut und glaubt, dass das was, Dü über die Treffen mit der Tochter sagst. Denn ansonsten werdet Ihr Euch auf ewig im Kreis der gegenseitigen Vorwürfe und Vergangenheitsbewältigung bewegen - bevor Ihr dann am Ende auseinander geht. Oder eine unglückliche Beziehung führt.

Das war jetzt etwas unsortiert, aber hoffentlich dennoch verständlich.


Viele Grüße,


Ariel
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
PS:

Und ach ja: Vier Beziehungen, dass ist ja richtig viel. Ich weiß nicht, wie viele ich schon in den Sand gesetzt habe, aber es waren mehr. So ist das wohl, wenn die Eltern auf dem Land wohnen. Da kommt man eben nicht auf dumme Gedanken :)
 

mad

on the run....
Original von hitnak
Hallo,

ich muss Dir leider die Telefonnummern noch ein paar Tage vorenthalten, weil ich mein Adressbuch in Herzlijah vergessen habe, und da im Moment nicht hinkomme, so lange Y sich nicht einigermaßen selbst bewegen kann; aber keine Sorge, sie kommen.

macht nichts, laß Dir Zeit, da muß ich jetzt auch nichts in den nächsten Tagen entscheiden

Hast Du denn seit Deinem letzten Posting wieder etwas unternommen. Leider hatte ich in der Tat verpeilt, dass seine Frau Deutsche ist, und die Tochter auch. Ich halte, es aus der hohlen Hand heraus, für ziemlich starken Tobak, ein Kind in ein fremdes Land (ich nehme nicht an, dass sie länger in Israel gelebt hat, oder) zu einer Frau zu schicken, die sie kaum kennt.

oh, er hat sich sehr viel Mühe gegeben, seine Tochter spricht einfaches hebräisch und war immer so 2 - 3 mal im Jahr in Israel.Geplant war damals, daß sie nur ein paar Jahre in D bleiben, und sie dann hierherkommen.Dies ist mit der Trennung bzw dann Scheidung ins Wasser gefallen. Er würde nie eine Arbeit finden, wo er so gut bezahlt würde, wie in D, um seiner Frau den Unterhalt zu zahlen bzw jetzt den Kredit, weil er sie ausbezahlt hat.
Seine Tochter ist es so gewöhnt, bei irgendwelchen Fremden, Tanten, Bekannten, Schulfreunden zu sein, sie hatte da mit mir gar keine Probleme.Sie fragt immer gleich, ob sie irgendwo schlafen kann, wenn sie nur auf nen Geburtag geht oder jemanden nachtmittags besuchen, wo es ihr gefällt.


Aber ich mal kurz eine andere Baustelle aufmachen: Wie gut kannst Du Hebräisch; wie gut spricht Dein Freund Deutsch? Und die Tochter? Wie verständigt Ihr Euch? Ich frage das, weil Kommunikationsfähigkeit sehr wichtig ist im Leben - in der Tat wichtiger, als man normalerweise annimmt. Denn ein Mensch, der sich nicht fließend, mit allen sprachlichen Nuancen einem anderen Menschen gegenüber ausdrücken kann, hat damit auch nicht die Möglichkeit, seine Emotionen so zu transportieren, dass sie vom Gegenüber angenommen und verstanden werden können. Das kann dann zu Missverständnissen (übrigens auch fatalen Missverständnissen, wenn es zum Beispiel um das Arzt-Patient-Verhältnis geht) und dann auch zu agressivem Verhalten führen, wenn dieser Mensch unbedingt etwas rüber bringen möchte, nicht verstanden wird und dann sauer wird, weil er glaubt, der andere will ihn nicht verstehen. Könnte das ein Konfliktherd sein?

Er redet sehr gerne und sehr viel, fließend deutsch und hebräisch, mein hebräisch ist sicher ausbaufähig, da ich nie einen ulpan besucht habe, wenn ich nicht weiter weiß, rede ich dann in deutsch.Aber sicherlich gibt es da die ein oder andere Sprachfeinheit, die wir beide auch mal falsch verstehen.

Wenn dem so sein sollte, ist die Einsicht, dass dem so ist, ein sehr wichtiger Schritt zur Problemlösung: Ihr müsst Beide auf Augenhöhe miteinander kommunizieren, und solltet Ihr (ich weiß es ja nicht) erkennen, dass Ihr Euch nicht bis hin zum Maximum ausdrücken könnt, ist es wichtig, die Kommunikation zu verlangsamen, sich zurück zu nehmen, und mit mehr Worten als notwendig zu erklären, was man fühlt und denkt. Regel: Jeder darf ausreden; es wird nicht diskutiert; wer schreit, verliert. Es geht um das Verstehen. Und: Keine Vorhaltungen. Wichtig ist die Zukunft; beide Seiten müssen die Vergangenheit als gegeben hinnehmen, denn änderbar ist sowieso nicht. Ganz gleich, ob Ihr Euch für einen professionellen Mediator entscheidet, oder nicht, würde ich das in angenehmer, entspannter Atmosphäre machen, denn es gilt nicht allein zu klären, wie Ihr beide künftig mit der Tochter umgeht, sondern auch darum, den Narrativ, den Lebensweg des und der Anderen kennenzulernen. Da würde ich selber Fragen stellen: Was fühlst Du für Deine Tochter? Willst Du es nochmal mit dem Sorgerecht versuchen? Ihm muss klar sein, und wenn das nicht der Fall, klar werden, welche Rolle er künftig im Leben seiner Tochter spielen will - und das muss umgesetzt werden, denn eine Vorstellung beim Psychologen ist wohl nur eine Option, wenn die Mutter dem zustimmt, zumal ein Psychologe auch nur raten und anleiten kann. Ich brülle mal aus meiner eigenen Seifenblase heraus: Das Kind braucht Halt, Fixpunkte, Anleitung, Liebe. Du musst Dir die Frage stellen, ob Du einen Teil dieser Rolle übernehmen kannst - denn es könnte darauf hinaus laufen, denn weg gehen wird sie nicht, so lange Du im Leben Deines Freundes bist.

Die Frau ist mitlerweile verheiratet, hat genau den Zeitpunkt abgewartet, wo er noch Unterhalt für sie zahlen mußte, außer derAbfindung, die sie schon bekommen hat. Außerdem hat sie noch ein KInd bekommen, und es läuft wohl derzeit etwas geordneter ab. Ich glaube, mein Freund ist betroffen, daß sie schneller eine heile Familie vorweisen konnte, obwohl wir schon länger zusammen sind.Ein Spruch war "ich hätte ihr eine Schwester bieten können aber Du bis ja nicht gekommen, und jetzt hat sie das bei ihrer Mutter".Ich bin mir sicher, er dachte, wenn wir dort sind, will seine Tochter bei uns bleiben, wo Familie und Ordnung herrscht.Er mag auch enttäuscht sein, daß sein Plan nicht aufgegangen ist.Ich glaube, er wollte seine Tochter HABEN.
Ich dachte anfangs, ich könnte einen Teil der Anleitung seiner Tochter übernehmen.Diese ganzen Vorfälle brachten mich dazu, mich zurückzuziehen, zumal ich eben immer wieder den Eindruck habe, es geht ihm nur darum, was SIE will, wo SIE sich wohlfühlt und alle müssen springen.So wie sein Ausspruch "Wenn sie zu Euch will, dann hast Du sie selbstverständlich zu nehmen."Heißt, wenn Mama keine Lust hat, muß ich alle meine Pläne über den Haufen werfen und mich um sie kümmern.Ich möchte mich aber auch nicht von ihrer Mutter ausnutzen und benutzen lassen sondern frei entscheiden, was ich am Wochenende mache.Und es geht hier um die Wochenenden, wo er beruflich gar nicht da ist!Selbstverständlich kann er ansonsten seine Zeit mit ihr verbringen, so viel er möchte.


Gefallen wollen - das haben wir in anderer Form mit Y gehabt: Er hat auch immer das getan, von dem er annahm, dass wir es so wollen. Bei ihm war der Wunsch, nicht verprügelt werden zu wollen (an Liebe hat er damals wohl gar nicht zu denken gewagt); bei Deiner Tochter ist es wohl, wenn sie tatsächlich gefallen will, der Wunsch nach Zuneigung.

Seine Tochter, nicht unsere gemeinsame!

Wie immer Deine Rolle in der Zukunft aussehen wird, was immer auch DU selbst bereit bist zu tun, und in welcher Form auch immer Ihr Euch darüber austauschen werdet, denn das müsst Ihr klären, bevor Du Deine Sachen und Deine Kinder packst und nach Deutschland verfrachtest, muss eine der Grundlagen sein, dass er Dir vertraut und glaubt, dass das was, Dü über die Treffen mit der Tochter sagst. Denn ansonsten werdet Ihr Euch auf ewig im Kreis der gegenseitigen Vorwürfe und Vergangenheitsbewältigung bewegen - bevor Ihr dann am Ende auseinander geht. Oder eine unglückliche Beziehung führt.

Unser gestriges Gespräch bestand hauptsächlich daraus "ich will 2 termine: wann können wir zu dir kommen und wann kommst du nach Deutschland....."Dann ging es darum, daß ich einen Psychologen brauche, weil seine Tochter doch nichts tut und keine Arbeit macht, meine Krankheit spiele da keine Rolle, ich sei wahrscheinlich nur eifersüchtig.und außerdem habe ich mich um sie zu kümmern,wie um meine eigenen Kinder."

Das war jetzt etwas unsortiert, aber hoffentlich dennoch verständlich.

ich bin noch viel unsortierter und außerdem fühl ich mich seit gestern Nacht wieder total schlecht und krank.Trotz Antibiotika hat sich meine Halsentzündung verschlimmert, kann kaum Schlucken, Essen oder Trinken und mir tut die ganze linke Gesichtsseite mit Ohr weh.Fieber hab ich auch.Habe ein anderes AB bekommen.Und in solchen Momenten, denke ich einfach nur "der typ soll mir jetzt mit seinen zusätzlichen Belastungen vom Leib bleiben"



Viele Grüße,


Ariel
 

mad

on the run....
Original von hitnak
PS:

Und ach ja: Vier Beziehungen, dass ist ja richtig viel. Ich weiß nicht, wie viele ich schon in den Sand gesetzt habe, aber es waren mehr. So ist das wohl, wenn die Eltern auf dem Land wohnen. Da kommt man eben nicht auf dumme Gedanken :)

das waren dann die 4, die ich mit heim gebracht habe :gap
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ganz ehrlich: Ich sehe aus Deinen Ausführungen nicht, dass er bereit ist für ein gemeinsames Leben; Du bist diejenige, die das Risiko trägt, wenn es schief geht. Und bei mir leuchten gerade sämtliche Warnlampen auf. Ich kann nicht erkennen, dass er Dich erkennt, und wie sehr es Dich belastet, mit einem Kind auskommen zu müssen, dass Dir auf der Nase herum tanzt, ohne bei diesem Kind einschreiten zu können. Um in diesem Bezug eine gemeinsame partnerschaftliche Basis aufbauen zu können, ist absolut notwendig, dass er realisiert, wie seine Tochter sich benimmt, wenn sie bei Euch ist (was ich nicht ganz verstehe ist allerdings: Wie funktioniert das mit dem Spontan-Abschieben, wenn Du in Israel bist und die Tochter in Deutschland?) und das er Dir glaubt, dass es da ein Problem gibt. Das aber tut er nicht. Und das ist keine Basis für eine Beziehung, ganz gleich, wie groß die Liebe ist. Ich hätte Y nicht aufnehmen können, wenn meine Verlobte dagegen gewesen wäre, denn man kann nicht einfach über den Kopf anderer Menschen hinweg entscheiden, wie die in den kommenden Jahren zu leben haben. Reden bringt erst dann was, wenn er bereit ist, sich darauf einzulassen und darauf, dass nicht an allem Du schuld bist. Das ist zwar schon einfach, das so zu sehen, aber leider auch keine Basis für eine Beziehung: Welchen kulturellen Hintergrund hat er den? Ashkenaze, Sepharde, Sabra, Russe...?

Wegen Deiner Krankheit: Warst Du bei der Kupat Kholim? Hast Du Dich mal anständig durchchecken lassen? Lass' Dich auf keinen Fall in etwas hinein drängen, und werd' erstmal gesund. Und wenn er nach Israel kommen will, dann sag' ihm, dass er erstmal allein kommen soll, weil Ihr ziemlich viel zu klären habt.

Und ach ja: Denk' an Deine eigenen Kinder, die Dich viel mehr brauchen als er. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr auch alle in ein paar Wochen zum großen Schabbat-Essen mit vielen anderen Eltern und Kindern kommen. Das lenkt ab.

Viele Grüße,

Ariel
 

mad

on the run....
nur ganz kurz, ich leg mich dann naemlich hin.......


ich glaub, das waren die treffensten woerter hie:ich trage das risiko und er erkennt nicht, wie mich die situation mit der tochter belastet.
das mit dem abschieben ist bis jetzt noch jedes mal passiert, wenn ich dort war.die mutter nutzt jeden greifbaren dafuer aus.und so wuerde meine zukunft dort aussehen: staendig muesste ich sprungbereit sein, weil mama vielleicht was vor hat, krank ist oder so.
mein nein jetzt hat ja mal wieder zu einem riesen streit gefuehrt, so waere es also hoechstwahrscheinlich staendig oder ich muesste halt verfuegbar sein wie er und exfrau mich wollen.

es sind polen ...........

an shavuot fing es mit 40 fieber ueber 6 tage an, dann erst war ich in der lage zum arzt zu gehen.meine 3 musste ich ja auch versorgen.die blutergebnisse der leber waren katastrophal aber einen grund hat man nicht gefunden.zum glueck haben sich alle werte normalisiert aber es wird jetzt einfach auf einen virus geschoben.deshalb kamen meine eltern von heut auf morgen aus deutschland,weil ich ja auch noch arbeite.sie haben mir viel abgenommen und umso weniger verstehe ich,dass mein freund noch meint,mit tochter kommen zu muessen,wo ich hilfe aber keine zusaetzliche belastung brauchen kann.dies sagte ich ihm auch und er hat kein verstaendnis dafuer.

das mit dem shabbat essen waer ja mal echt ne moeglickeit,die wir ins auge fassen koennten fuer die zukunft!
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich fabuliere jetzt mal: Er freut sich, dass seine Ex diese Gelegenheiten ausnutzt, denn so hofft er, an seine Tochter ranzukommen. Wieviel tut er selbst dafür? Wieviel Zeit verbringt er mit Ihr? Oder ist wirklich so, dass er Dich in der Rolle seiner Stellvertreterin im Amt des Vaters sieht? Wenn dem so ist, dann sehe ich da ein paar recht gravierende Probleme (mal abgesehen davon, dass man niemandem so eine Aufgabe aufdrücken kann): Er sieht Dich in der klassischen Rolle der Ehefrau, die das Essen auf den Tisch stellt, sich um die Kinder kümmert und tut, was der Mann sagt (nicht umsonst heißt Ehemann auf Hebräisch Ba'ali, mein Besitzer). Er erwartet, dass Du ihm sein Kind servierst, aber er realisiert nicht, dass das Kind Probleme hat, sich in dieser Welt zurecht zu finden, dort zwischen den Stühlen, zwischen Mamma und Pappa, zwischen Deutschland und Israel, wo man eine Sprache spricht, die Kind kaum versteht. Und in einer Welt, die, so scheint es mir, von Verständnislosigkeit geprägt ist. Aber auch eine Welt zwischen zwei Kulturen: Ich nehme an, dass Dein Freund das gesamte Programm an Schule und Militär mitgemacht hat, vermutlich in einer Eliteeinheit (all' das natürlich jetzt reine Mutmaßung), denn Polen sind Establishment, zweite Aliyah, haben Jahrzehnte das Land regiert, und sind nicht daran gewöhnt, dass ihnen Vorschriften gemacht werden, bis heute nicht - und: Das Militär prägt den Menschen; man ist darauf gedrillt, zu funktionieren, Befehle zu geben und zu akzeptieren.

Aber vielleicht liege ich auch falsch -Tatsache ist: Kindererziehung ist für viele israelische Männer nach wie vor was für Frauen, und ich merke im Moment selber, wie diese Mittelschichtseltern um mich herum staunend miterleben, was man erreichen kann, wenn man selber eine Rolle übernimmt. Die Grundlage dafür hat allerdings gebildet, dass sich das Sozialbewusstsein in den vergangenen Jahren stark verändert hat: Jugendliche und Männer entwickeln eine zunehmende Sensibilität für soziale Themen und das färbt auch auf die Haltung gegenüber der eigenen Familie ab. Man möchte, kann aber nicht mehr, weil einem nach vielen Jahren des Schweigens der Zugang fehlt. An Deinem Freund, der wohl schon seit Jahren im Ausland lebt, dürfte diese Entwicklung vorüber gegangen sein.

Und Du, Du kannst ihm dabei nicht helfen, so lange er sich nicht helfen lassen will. Was ich tun würde: Ich würde mir so viele so objektiv wie mögliche Informationen über das Leben seiner Tochter besorgen, über sein Verhältnis zu seiner Tochter auch, um damit eine Grundlage dafür zu haben, ihm zu sagen: "Hier, hier und hier sehe ich das Problem, und das kannst Du nicht allein mir überlassen." Und wenn er sich dagegen wehrt, Dir die Schuld an der Situation gibt, dann würde ich ihm klipp und klar sagen, was dass für Deine Auffassung über diese Beziehung bedeutet - und dieses "Worst Case Scenario" musst Du Dir vorher zurecht legen, und bereit sein, es umzusetzen. Denn nochmal: Du trägst das Risiko, und die Verantwortung für Deine Kinder, die Du möglicherweise für Nichts aus ihrem Leben heraus reißen könntest. Und deshalb ist ein Ende mit Schrecken besser, als ein Schrecken ohne Ende. Denn zu einer Partnerschaft gehören zwei, die an einem Strang ziehen, und sich nicht endlos bekabbeln.

Wenn Deine Krankheit schon so lange andauert, würde ich wieder mal zur Kupat Kholim, und mich auch mal von eine Hals-Nasen-Ohren-Arzt (könnte eine verstopfte und entzündete Nebenhöhle sein) und vom Orthopäden (verklemmter 2., 3. Wirbel?) anschauen lassen.

Viele Grüße und Gute Nacht,

Ariel
 

mad

on the run....
Original von hitnak
Hallo,

ich fabuliere jetzt mal: Er freut sich, dass seine Ex diese Gelegenheiten ausnutzt, denn so hofft er, an seine Tochter ranzukommen.

Richtig!

Wieviel tut er selbst dafür? Wieviel Zeit verbringt er mit Ihr?

Abgesprochen ist, daß sie jeden Freitag nach der Schule bis Sonntag morgens um 9 da ist.Etwas seltsame Regelung, da er oft am Wochenende arbeiten muß.Da wurde wohl schon ich mit einbezogen, die ja schließlich immer da sein sollte (mein Gedanke).Es läuft jetzt eben so, daß er sie hat, wenn er nicht arbeitet und das heißt, eben doch nicht jedes Wochenende.Er nimmt sie schon sehr oft auch dann zwischendurch, wie es die Arbeit erlaubt, aber ich finde, er reißt sich auch kein Bein aus.Wenn er zum Beispiel unterwegs ist, zieht er die Bequemlichkeit des Zuges vor, und der Übernachtung an dem Ort, und würde nicht wegen seiner Tochter mit dem Auto fahren, um sie noch am Abend abzuholen oder früh am nächsten Morgen!Ausschlafen ist ihm da auch sehr wichtig.


Oder ist wirklich so, dass er Dich in der Rolle seiner Stellvertreterin im Amt des Vaters sieht?

Irgendwie ja, denn sollte er eben unterwegs sein, soll sie trotzdem bei mir sein und er genießt dann nur die Anwesenheit aber nicht das Unbequeme.

Wenn dem so ist, dann sehe ich da ein paar recht gravierende Probleme (mal abgesehen davon, dass man niemandem so eine Aufgabe aufdrücken kann): Er sieht Dich in der klassischen Rolle der Ehefrau, die das Essen auf den Tisch stellt, sich um die Kinder kümmert und tut, was der Mann sagt (nicht umsonst heißt Ehemann auf Hebräisch Ba'ali, mein Besitzer). Er erwartet, dass Du ihm sein Kind servierst, aber er realisiert nicht, dass das Kind Probleme hat, sich in dieser Welt zurecht zu finden, dort zwischen den Stühlen, zwischen Mamma und Pappa, zwischen Deutschland und Israel, wo man eine Sprache spricht, die Kind kaum versteht. Und in einer Welt, die, so scheint es mir, von Verständnislosigkeit geprägt ist. Aber auch eine Welt zwischen zwei Kulturen: Ich nehme an, dass Dein Freund das gesamte Programm an Schule und Militär mitgemacht hat, vermutlich in einer Eliteeinheit (all' das natürlich jetzt reine Mutmaßung), denn Polen sind Establishment, zweite Aliyah, haben Jahrzehnte das Land regiert, und sind nicht daran gewöhnt, dass ihnen Vorschriften gemacht werden, bis heute nicht - und: Das Militär prägt den Menschen; man ist darauf gedrillt, zu funktionieren, Befehle zu geben und zu akzeptieren.

Er ist Musiker, war früh gefordert und wurde gedrillt und hatte sehr gut zu sein.Er ist sehr tallentiert, aber seiner Berufung zum Solokünstler stand seine Angst im Weg zu versagen.Auch heute leidet er unter großen Ängsten vor Auftritten.

Aber vielleicht liege ich auch falsch -Tatsache ist: Kindererziehung ist für viele israelische Männer nach wie vor was für Frauen, und ich merke im Moment selber, wie diese Mittelschichtseltern um mich herum staunend miterleben, was man erreichen kann, wenn man selber eine Rolle übernimmt. Die Grundlage dafür hat allerdings gebildet, dass sich das Sozialbewusstsein in den vergangenen Jahren stark verändert hat: Jugendliche und Männer entwickeln eine zunehmende Sensibilität für soziale Themen und das färbt auch auf die Haltung gegenüber der eigenen Familie ab. Man möchte, kann aber nicht mehr, weil einem nach vielen Jahren des Schweigens der Zugang fehlt. An Deinem Freund, der wohl schon seit Jahren im Ausland lebt, dürfte diese Entwicklung vorüber gegangen sein.

Er ist schon sehr an der Erziehung seiner beiden Kinder interessiert.Nur sage ich auch zu ihm, Du kannst nicht Stunden am Tag üben, weg sein, Deinen Mittagsschlaf halten, und wenn Du dann erscheinst, muß alles so sein, wie Du es Dir als perfekt vorstellst.Aber das ist wohl in jeder normalen Familie so, daß es verschiedene Ansichten über gewisse Themen gibt, in der Erziehung.Ist auch nicht weiter tragisch und kann man ja drüber reden.Er kann auch nicht von seiner Tochter erwarten, die ganz anders mit ihrer Mutter lebt, daß sie am Wochenende SEINE Tochter ist, und vergißt, was Mami ihr beibringt oder eben auch nicht.

Und Du, Du kannst ihm dabei nicht helfen, so lange er sich nicht helfen lassen will. Was ich tun würde: Ich würde mir so viele so objektiv wie mögliche Informationen über das Leben seiner Tochter besorgen, über sein Verhältnis zu seiner Tochter auch, um damit eine Grundlage dafür zu haben, ihm zu sagen: "Hier, hier und hier sehe ich das Problem, und das kannst Du nicht allein mir überlassen." Und wenn er sich dagegen wehrt, Dir die Schuld an der Situation gibt, dann würde ich ihm klipp und klar sagen, was dass für Deine Auffassung über diese Beziehung bedeutet - und dieses "Worst Case Scenario" musst Du Dir vorher zurecht legen, und bereit sein, es umzusetzen. Denn nochmal: Du trägst das Risiko, und die Verantwortung für Deine Kinder, die Du möglicherweise für Nichts aus ihrem Leben heraus reißen könntest. Und deshalb ist ein Ende mit Schrecken besser, als ein Schrecken ohne Ende. Denn zu einer Partnerschaft gehören zwei, die an einem Strang ziehen, und sich nicht endlos bekabbeln.

Rein theoretisch sieht er das ja so aber eben nur auf seine Tochter und Belange bezogen.Ich muß mit ihm an einem Strang ziehen. ;-) Muß betonen, daß er sich sehr gut mit meinen Jungs verhält, sie mögen ihn sehr, unsere Tochter ist verrückt nach ihm.ER hat mit meinen Kindern keinerlei Probleme, sie haben ihm aber auch nie welche gemacht!Ich denke sehr wohl, daß es da einen Unterschied zwischen den Kindern gibt, meinen, die wirklich lieb sind, keine Probleme machen, und ihn lieben und akzeptieren, und seiner, die sehr wohl Probleme macht, und ich ihm sage, ich komm damit nicht klar, besonders, wie er sich dann oft verhält.

Wenn Deine Krankheit schon so lange andauert, würde ich wieder mal zur Kupat Kholim, und mich auch mal von eine Hals-Nasen-Ohren-Arzt (könnte eine verstopfte und entzündete Nebenhöhle sein) und vom Orthopäden (verklemmter 2., 3. Wirbel?) anschauen lassen.

Viele Grüße und Gute Nacht,

Ariel

Danke für Deine Geduld, ich bin froh, alles mal rauslassen zu können.Ich hab das nie groß getan, weil ich niemand anderen da mit hineinziehen wollte.
Ich möchte dieses Kind nicht von seinem Vater entfernen aber ich verlange das, was ich ihm auch mit meinen Kindern gebe, nähmlich die Freiheit zu sagen, ich möchte mich jetzt kümmern oder ich mag jetzt nicht, weil es mir zu viel ist.ICH weiß, daß 3 Kinder nicht von jedem zu ertragen sind, und ich sie nicht einfach jemandem ans Bein binden kann.Mein Freund soll die Möglichkeit haben, zu üben, so viel er muß, sich auszuruhen und sich wohlzufühlen, dafür gehe ich auch mit meinen Kindern dann oft mal wohin, damit er sich ausruhen und entspannen kann.Ich plane ihn nicht einfach ein, bei Unternehmungen, er kann entscheiden, ob er mitmachen will, uns später treffen will, so wie er es für sich verkraften kann.

oh, ich muß weg, etwas in Eile.......
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich denke aber auch, dass Du, wenn er mit Deinen Kindern zusammen ist, ja wohl meist dabei bist, während die Tochter sich dann plötzlich einer fremden Familie wieder findet, und das zeitweise auch noch in einem Land, wo die Menschen völlig anders sind, als sie. Das würde ich als kleinen Unterschied betrachten. Die Bezugsperson ist nun mal der Vater, weil sie Dich nicht richtig kennt, und weil sie aber auch sieht, dass Du ein gutes Verhältnis zu Deinen Kindern hast. Vielleicht sieht sich dabei ja als fünftes Rad am Wagen - über die vorgenannten Probleme hinaus. Die Bezugsperson ist der Vater, und der müsste bei den Treffen eigentlich anwesend sein; dem Kind zeigen, dass er sie "nicht abschiebt, sondern liebt. Und, natürlich auch: So lange die Tochter bei der Mutter lebt, hat sie in Erziehungsfragen die Ansage; wenn er sich da einmischt, für ein Wochenende, oder so, dann verwirrt dies das Kind nur noch weiter. Das ist wie der klassische Konflikt zwischen Eltern und Großeltern.

Ich kann nicht erkennen, dass er sich damit auseinander setzt. Und das kann nur er allein. Denn das sind Probleme, die Du nicht lösen kannst. Die Entscheidung, Dich zurückzuziehen, halte ich für richtig und wichtig. Ich denke, er lebt sehr stark in seiner eigenen Welt, in der für kaum etwas Platz ist, als für ihn und seine Musik, und er betrachtet es als sein Recht, so zu sein. Das ist ein Problem, dass viele kreativ Tätigen haben.

Dabei fällt mir folgendes Zitat aus dem "Requiem für eine Freundin" von Rainer Maria Rilke ein:

"Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:
die Freiheit eines Lieben nicht vermehren
um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.
Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies:
einander lassen; denn dass wir uns halten,
das fallt uns leicht und ist nicht erst zu lernen. "

Ich denke, das beschreibt Deine Situation sehr gut: Von Dir wird verlangt, die Freiheit Deines Lieben zu vermehren, ganz gleich, was Du dafür aufbringen musst, während er eben Deine Freiheit nicht vermehrt. Zu lieben ist einfach.

Viele Grüße und Gute Besserung,

Ariel
 
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