Traurig -  Der Sinn des Lebens.

crazymike

Neues Mitglied
Hallo,

ich wollte eigentlich bei einem Artikel eine Antwort auf die Frage geben
wie man seine Ehe rettet.

Dann fiel mir ein, dass ich das nicht kann. Ich suche ja selbst nach
Antworten. Warum?

Ich war mit meiner Frau 21 Jahre zusammen, davon waren bzw sind noch, da
die Scheidung noch nicht rechtsgültig ist, 17 Jahre verheiratet. Wir
haben zwei Kinder, einen Hund, ein schuldenfreies Haus, wir hatten ein
schönes Leben.
Es gab für mich immer nur meine Familie. Ich ging nie allein weg, ich
machte im Haushalt alles mit. (Staubsaugen, Badputzen,
Kochen usw). Wir unternahmen sehr viel. Fast jedes Wochenende stellten
wir irgendetwas an. Wir fuhren oft weg. Wir konnten stundenlang
nebeneinander sitzen und nur die Aussicht genießen. Wir quatschten und
wir diskutierten. Es gab keinen der bestimmte, wir sprachen immer alles
ab. Wenn man meine Nachbarn hörte waren wir die Superfamilie. Ein
liebevoller Ehemann usw. Es gab von mir kleine und große Überraschungen
für sie.

Trotzdem, habe ich meine Frau verloren.

Meine Frau wollte wieder arbeiten. Ich unterstützte sie dabei (wir übten
am PC, da sie davor eine rießen Angst hatte usw). Dann hatte sie eine
Stelle und ich merkte am ersten Tag es ist etwas vorgefallen. Sie fing
an sich anders zu kleiden, neuer Haarschnitt und sie
nahm plötzlich ab. Irgendwann fragte ich ob es einen anderen Mann gäbe
(ich spielte auf einen speziellen an), aber sie sagte ich solle nicht so
spinnen. Nach drei Monaten sagte sie mir, dass sie mich nicht mehr liebe
und sie möchte, dass ich ausziehe. Nach langen Gesprächen, tat ich es,
da ich hoffte und sie sagte es auch, dies sei die einzige Möglichkeit
für einen neuen Anfang. Ab da ging sie mir konstant aus dem Weg. Nach
weiteren drei Monaten war ich am Ende (ich war ein wandelndes Skelett,
hatte eine Art Selbstmordversuch hinter mir, davon hat sie keine
Ahnung).
Als ich die Kinder holte, sagte ich zu ihr, dass es so nicht
weitergeht. Entweder will sie auch einen zweiten Versuch, oder sie soll
mir endlich definitiv sagen, dass es aus ist. Dann endlich sagte sie mir
die Wahrheit, dass es schon lange aus ist und das mit dem anderem Mann
stimmt auch.

Ich habe ihr und mir dann eines versprochen: Wegen der Kinder bringen
wir es zu einem Guten Ende.

Es macht einen fertig, aber wir haben es geschafft. Ich möchte nicht
näher ausführen, was für Aktionen ich abgezogen habe, wenn ich es nicht
mehr aushielt. Ich bin ständig auf
der Suche nach dem Kick, und dem Risiko. Fing Motorradfahren an usw. Ich
suchte etwas, damit ich nicht mehr nachdenken kann, etwas das mich
richtig ablenkt. Es gab zwar kurz immer das Gefühl, noch zu leben,
aber meine Fragen kann ich bis heute nicht beantworten.

Alles was mir wichtig war habe ich verloren und als Grund bekam ich
gesagt "Alltag". Dann fragst du dich, waren die Worte in den Jahren,
Monaten, Wochen und
Tagen davor gelogen. War alles gelogen. Lebte ich ständig mit einer
Illusion. 21 Jahre lang. Hat alles nichts bedeutet. Ich konnte es nicht
verstehen und mir blieb eigentlich nichts mehr als zu akzeptieren, dass
ich etwas falsch gemacht habe und einfach nur versagt habe. Es gab in
meinem Kopf so viele Fragen und Vielleichts.

Nun habe ich den Eindruck, dass ich mich zu einem Zyniker entwickelt
habe, der ganz genau weiß, dass er ohne Partner nicht leben kann, der
aber Angst vor allem wie Gefühlen, Beziehung und den Worten hat. Nun
bin ich ein Mensch der seinen Kindern etwas vorspielt und sich nach dem
Sinn des Lebens frägt. Ein Mensch dem an seinem Leben nichts mehr liegt.
Ein Idiot der nur dann das Gefühl von Leben hat, wenn er Risiken eingeht
und das Adrenalin spührt. Ergebnis: Ein gebrochener Arm beim Skifahren,
fuhr mit Schmerzen noch 4 Stunden weiter und ein brutaler Motorradunfall
(ein paar gebrochene Rippen und ein gebrochenes Schlüsselbein).
Aber keine Antwort.
Ich wache viele Nächte mit Alpträumen auf
und frage mich warum ich weitermache. Wegen den ca. 60 Stunden im Monat
die ich meine Kinder sehe? Das ist zu wenig. Darauf kann ich kein Leben
aufbauen. Das einzige was mich noch hält ist das Wissen, dass meine
Kinder es nicht verstehen können und sehr darunter leiden würden, wenn
ich einfach Schluß mache. Auch meine Eltern, die ich sehr liebe, haben
große Angst um mich und würden, vorallem meine Mutter, es nur schwer
verkraften. Und irgendwo in mir muß es noch einn kleinen Funken Hoffnung
geben, jedenfalls zeitweise, dass es doch irgendwo eine
Antwort gibt. Es gibt nur eins: Zeit. Nur bleibt
mir genug Zeit. In
meinem Zustand fliegen mir in einem Anfall wieder alle Sicherungen raus
und denke nicht mehr sondern handle nur noch. Wie bei dem Unfall. Es war
nur eine Frage der Zeit.

Wie findet man Freude am Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Kann es
eine Antwort geben, wenn der Sinn weg ist und man einen neuen Start
nicht machen kann, weil man den Glauben verloren hat. Ich bin
ausgebrandt und leer. Was könnte ich noch geben.

Also: Warum? Warum lebt man? Warum lebe ich?

Antworten erwarte ich keine. Diese Zeilen schrieb ich nur, um mir
vielleicht irgendwie Luft zu verschaffen. Ob es hilft? Kaum. Zumindest
fühle ich mich irgendwie besser. Ein Grund war auch, weil ich so viel in
diesen foren gelesen habe und die vielen Fragen sah. Was soll ein
Gescheiterter auch schon für Ratschläge erteilen können. Ich könnte nur
Illusionen und Hoffnungen zerstören.

Mir fällt nur noch eines ein. Versuchen sollte man alles, wenn man davon
überzeugt
ist, dass die Ehe oder Liebe mit und zu einem Menschen etwas bedeutet.
Reden mit dem Partner, offen und ehrlich an alle Themen herangehen. Ich
tat es zu spät, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte und verlor.
Wenn der Partner will und ihm klar ist warum man zusammen war, was
nun anders ist und ob es einem wirklich etwas bedeutet hat, dann kann es
klappen. Wollen müssen beide. Falls nicht muß man irgendwann loslassen
und akzeptieren. Und dann steht man
leider bei meiner Frage. Und dann?


CM
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Hallo,

puh. Das muss ich erst mal sacken lassen.

Also mehr Gedanken wie Du Dir machst, kann man sich nicht mehr machen.

Bemerkenswert finde ich, das Du bei Deinen Gedanken an Deine Familie denkst. Das finde ich ehrlich toll von Dir. Hoffentlich wissen Sie Deine Liebe zu Ihnen zu schätzen.

Mir ist es ähnlich ergangen wie Deiner Frau. Ich lebte mein Leben in meiner 12-jährigen Ehe dahin, alles soweit ok. So ist der Alltag nunmal, so ist er bei Bekannten, bei meinen Eltern.... Also alles in Ordnung.

Da verliebte ich mich in einen Mann, der mir total den Kopf verdrehte. Ich war, heute gesehen, wie von Sinnen. Kein klarer Gedanken, nur noch ihn.

Was mit meiner Familie, 2 Kindern und Mann passierte, wie sie darunter litten als alles rauskam. Es war mir alles egal. Ich lebte in einer anderen Welt.

Meine Liebe zu meinem Mann war von heute auf morgen weg. Einfach nicht mehr da. Ich stellte mir die Frage, wie ich es nur so lange mit ihm aushalten konnte. Weiss heute selber nicht mehr, welch Teufel mich da geritten hat.

Ich zog sogar nach 8 Wochen aus dem gemeinsamen Haus mit den Kindern aus und ließ mich ausbezahlen....

Mag jetzt nicht alles schreiben, würde ausarten. Ich wurde jedenfalls nach ca. 2 Jahren wach und sah was ich angerichtet hatte, tief in den Herzen der und des Menschen den ich einmal über alles geliebt habe. Ich schäme mich heute dafür und es tut mir unsagbar leid, auf welche Art und Weise ich gegangen und überhaupt gehandelt habe.

Du aber, hast Dein Denken nicht verloren. Das finde ich beneidenswert. Das zeichnet Dich aus..

Ich habe dann schließlich einen netten Menschen im Chat kennengelernt. Er hat mich rausgezogen und ich habe mich gaaanz langsam wieder verliebt. Wir kennen und lieben uns diesen Monat schon 3 Jahre. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft.

Diesen Menschen wünsch ich Dir auch. Aber er kommt nicht von selber, Du musst ihn suchen.

Viel Glück und denk immer daran - nach jedem Tal kommt ein Berg
 

lob

Mitglied
Hallo crazymike
Der Sinn des Lebens ist deine Frage. Ich denke, du hast die Antwort gefunden. Du hast eine Familie.Und du hast Charakter. Und du hast eine Zukunft,leider eine neue. Sie ist andes,aber muss nicht schlechter sein wenn du es WILLST. Du quählst dich, fühlst dich schuldig, fragst dich, was habe ich falsch gemacht, du hast nichts falsch gemacht. Du hast dein Bestes gegeben, das einzige was Zählt.
Du denkst, du bist nichts wert? Ich denke, du bist eine Bereicherung für dieses Forum die ich erst mal HERZLICH WILLKOMMEN HEISSE
Gruss Martin
 
S

silentsmile

Guest
lob hat die Worte gefunden, nach denen ich jetzt eine halbe Stunde gesucht habe....
 

muemmi

Mitglied
tut mir leid. gegen das von dir ist meine sache eine kleinigkeit.
manchmal frag ich mich auch, warum man sich eigentlich noch bindet und in die liebe investiert, wenn man nur verarscht wird.

lg sternle
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Hallo muemmi,

das hört sich aber nicht gerade sehr ermutigend an.

Natürlich sollte man in die Liebe investieren. Es macht das Leben doch schön.
- Lieben zu können und geliebt zu werden -. Muss ja nicht immer eine Niete sein an der man kleben bleibt.

Es stellt sich nunmal nach einer Weile erst raus, obs passt oder nicht. Glaub mir ich spreche aus Erfahrung. Heute bin ich froh, nicht von diesem "Zug der Gefühle" gesprungen zu sein. Ich habe mir immer gesagt, abwarten und sehen was die Zeit bringt. Die Liebe kommt erst nach dem das Verliebtsein vergangen ist. Oder überhaupt nicht.

Aber ein Versuch ist es allemal wert!

Alles im Leben hat seinen Sinn, Du musst es halt auch mal positiv sehen.

Das gilt auch für CRAZYMIKE.

Das Geschehene gibt nun Möglichkeiten preis, die Du vorher nicht gehabt hättest. Also, nimm alle Kraft zusammen und zieh Dich aus dem Sumpf raus.


*Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag*
(chin. Sprichwort)
 

crazymike

Neues Mitglied
Hi biene 38,

tja du standest anscheinend auf der anderen Seite. Es tat dir leid was du angerichtet hast. Nur das Leid muß durchlitten werden. Die Liebe macht das Leben schön. Das ist unbestritten. Sie kann aber auch grausam sein. Die Frage von muemmi stellt sich jeder in dieser Situation. Aber warum in die Liebe investieren, wenn das Ende so aussieht.
Einsamkeit ist das traurige Ende. Aus der kannst du nicht ohne weiteres ausbrechen. Erst mal habe ich niemanden, der mich rausreißen würde. Ich habe eigentlich nur noch meine Arbeitskollegen und ein paar Bekannte. Selbst losziehen. Schon versucht. Da stehst du in einer Menge und bist immer noch einsam. Man versucht krampfhaft Spaß zu haben. Allein irgendetwas zu genießen habe ich den 21 Jahren verlernt.
In den letzten Tagen habe ich hier viel gelesen. Es gibt viele einsame Herzen mit ähnlichen Gefühlen. Alle haben Angst.
Letzte Nacht war ich zwar fix und fertig, aber schlafen konnte ich nicht.
Jeder Mensch braucht liebe. Ich auch. Lieben bedeutet aber Vertrauen und vieles mehr. Nur eines steht für mich fest. Dieses Jahr das ich hinter mir habe wünsche ich niemanden und ich selbst möchte es nie wieder erleben.
Es stellt sich also die Frage, was schlimmer ist. Die Einsamkeit, aus der ich noch nicht mal wüßte wie ich ausbrechen könnte oder eine neue Liebe und immer der Gedanke es kann wieder so enden.
Es macht mich fertig. Ich wäre so gern wieder für jemanden da. Aber.....
Ich laufe einfach davon. Nicht mehr nachdenken.
Mir war immer klar, dass es keinen Persilschein gibt. Menschen ändern sich, auch das ist mir klar.
Du hast nicht erkannt, was du eigentlich anrichtest. Meiner Ex ist das schon klar. Jedenfalls sagt sie das. Ihr ist auch klar, dass es vielleicht nur eine Verliebheit ist. Trotzdem! Wenn ich sie fragte, ob ich etwas falsch gemacht habe, sagt sie nein. Und das ist das schlimmste für mich. Aber irgendetwas habe ich verbockt und nicht bemerkt.

Was sagst du, abwarten, stimmt, was stand noch weiter oben, Schritt für Schritt, stimmt auch. Alles kostet Zeit. Aber die Zeit vergeht so langsam. Die Wunden werden immer wieder aufgerissen durch die Kinder. Aber ich brauche sie auch. Soviel Zwiespalt bremst.

Jetzt hör ich besser wieder auf. Schade nur dass ich gerade kein Motorrad habe, dann könnte ich abschalten. Tja, leider zu Schrott gefahren.

Eines habt ihr aber doch geschafft. Ich habe geweint. Das habe ich seit Monaten unterdrückt. Darum geht es mir etwas besser.

Danke

Euer durchgeknallter Mike
 
S

silentsmile

Guest
Guten Morgen, Mike,

ich finde, gerade Dein letzter Satz ist der wichtigste momentan. Es gibt eine Art Schmerz, der so groß ist, dass man meint, ihn nicht ertragen zu können und deshalb läuft man vor diesem Schmerz weg, man lenkt sich ab, will sich nicht auf diesen Schmerz einlassen. Gerade das aber ist wohl der Punkt, an dem es hakt. Sich ab und zu einfach gehenlassen und einfach hemmungslos weinen, ich glaube, das macht den Schmerz mit der Zeit erträglicher und es bewahrt uns davor, innerlich zu verhärten.

Pass auf Dich auf, Mike.....
 
F

Florayla

Guest
Hallo Mike,
deine Worte gehen mir unter die Haut, erlebe ich doch gerade das Gleiche wie du. Und ich kann all das sehr gut nachvollziehen was du schreibst, es tut einfach nur weh.....!

Für mich ist am Schlimmsten, die Tatsache von unseren 11 Jahren die letzten 4 Monate nur belogen worden zu sein, behandelt worden zu sein wie ein abgenützter Schuh... einfach so.....

Natürlich frage ich mich auch, was habe ich falsch gemacht, doch ich sehe auch, dass das unerheblich ist, weil mein Ex Partner die Entscheidung getroffen hat, mich nicht mehr zu lieben und damit die Auseinandersetzung völlig unsinnig macht.
Es tut mir verdammt weh, dass ich es ihm nicht wert war, dass er um mich kämpft und ich denke, das geht schon länger als 4 Monate. Er hat die Liebe einfach wegfliegen lassen und nie daran gedacht, dass es auch möglich ist um eine Liebe zu kämpfen.....

Ich habe mich in der Beziehung sehr sicher gefühlt und war sicher, wir reden über alles, hätte nie mit sowas gerechnet ... das war mein Fehler...

Im Augenblick tue ich mir auch schwer an eine neue Beziehung zu denken, doch ich denke das Vertrauen liegt in mir und ich weiß, wenn ich wieder vertraue, dann kann ich auch wieder verletzt werden, doch das ist Leben und das gehört dazu.
Nur hab ich gelernt: ich habe gelernt, dass auch ich nicht alles gesagt habe, dass ich Gefühle, Gedanken weggewischt habe und nicht ausgesprochen habe, dass ich mich ein Stück weit verloren habe in der Beziehung und es zugelassen habe, dass ich nicht hartnäckig genug war, wenn ich spürte, er will nicht alle sagen in Diskussionen......

Aber Mike, es ist einfach so.... die beiden Menschen um uns haben eine Entscheidung getroffen und wir müssen nun damit leben......

Mein Lebensmotto ist: Es hat alles einen Sinn im Leben, wir müssen ihn "nur" erkennen und es gibt nur zwei Möglichkeiten: untergehen oder kämpfen....
ich habe mein Leben lang gekämpft und ich habe auch entschieden für mich und meine beiden Kinder, dass es kein Mensch fertig bringt, mich unterzukriegen.... so weh es tut...aber ich komm da durch und irgendwann werde ich einem neuen Menschen vertrauen und versuchen, das was ich gelernt habe, zu tu und das Wichtigste dabei ist, mir und meinen Gefühlen zu vertrauen und das zu sagen.

Lieber Mike, ich wünsche dir auf gar keinen Fall ein Motorrad... lass es sein .... dich kaputt zu machen .... das ist nicht die Lösung.... weine, weine, weine, denn es tut weh, aber hör auf, dir für etwas die Schuld zu geben, was nicht deine Schuld war..... es geht nicht um Schuld ... es geht darum, dass ein Mensch mit dir in sehr unverantwortlicher und liebloser Weise umgegangen ist und dein Vertrauen mißbraucht hat und das gilt es erst mal zu verkraften.

Ich wünsche dir viel Kraft und :sonne , damit du weißt, dass es weitergeht, immer der Sonne entgegen..... siehst du das Licht dahinten?

Eva
 
S

Sadhana

Guest
Guten Morgen Mike

Glaubst Du den Sinn des Lebens zu finden, wenn Du das große Risiko anstrebst? Willst Du Dich durch Skifahren oder Motorrad selbst verletzen und Dich dafür bestrafen, weil Du glaubst für die Trennung die Verantwortung zu haben?

Ich kann sehr genau lesen, dass Du ein sehr reflektierter Mann bist und ich schreibe Dir nicht neues, wenn ich behaupte. Der Sinn des Leben liegt nicht im destruktiven Verhalten, das Dir Nahtoderfahrungen bringt, oder das Leben schlicht beendet. Der Sinn des Lebens liegt nicht im Tod. Denn Deine Flucht vor Dir selbst durch Adrenalinschub, ist nicht anderes als ein Suizidversuch auf Raten. Der Sinn des Lebens ist im Schöpferischen zu finden, in dem wir unser Leben gestalten, in die Hand nehmen, Krisen meistern und mit Weisheit daraus hervorgehen.

Das mag sich abgehoben anhören und für Dich noch sehr weit weg sein. Du bist ein Mensch der sich besinnt, nachdenkt und der Zeitpunkt wird kommen, wo Du das nachvollziehen kannst.

Du scheinst die Überzeugung zu haben, schuld an der Trennung zu sein, aber diese Allmacht hast Du doch garnicht?! Wenn ein Partner mit einem harmonischen Alltag unzufrieden ist und sich deshalb für eine neue Herausforderung entscheidet, kannst Du das nicht verhindern. Sie ist selbstbestimmt und hat sich damit auch selbst entschieden.

Auch an eine so dauerhafte Lüge kann ich nicht glauben. Sie hatte wohl die ungute Idee Dich zu schonen, wenn sie Dir verschweigt, dass sie eine neue Herausforderung gefunden hat. Die zeit der Partnerschaft ist damit aber nicht grundsätzlich Betrug.

Versuche nicht vor Dir selbst davon zu laufen (weder mit Skiern noch mich Motorrad), sondern versuche Dir zu begegnen und Dich auf Dich selbst einzulassen. Wenn Dein Beziehungsleben dadurch geprägt war Dich im Wir zu sehen, dann ist es jetzt notwendig Dich als Individuum, mit Traurigkeit aber auch Ideen und Visionen, wahrzunehmen.
Erst dann kannst Du wieder Vertrauen in andere fassen. Erst bist Du dran.

Irgendwann wirst Du Deine Kinder anschauen und nicht mehr vorwiegend den Schmerz des Verlustes spüren, der Dich zurückwirft, sondern Du wirst sie als Kinder der Liebe erkennen, die Du erfahren hast und die in Dir bleibt, ohne dass Du es als schmerzlich empfindest. Dann werden Dir Kinder besonders kraftgebend sein.

Ich wünsche Dir, dass Du an Dir festhältst und Deine ehemalige Partnerin loslassen kannst.

Alles Liebe
Sadhana
 

martinm

Neues Mitglied
Hallo Mike!

Erstmal: Nenn dich nicht "verrückt" denn deine Gefühle sind nur menschlich!
Habe grad die "light"version von deiner Geschichte erfahren:
4 Jahre zusammengewohnt, plötzlich sagt sie:"Ich lieb dich nicht mehr, muß den Weg "ALLEINE" gehen!" Ich fragte sie: Ist da niemand den du lieber hast?
Antwort: Nein. Dann offenbart sie mir Wochen später:" Es gibt da jm. anderen,
ich bin dabei mich zu verlieben!" Ich habe bereits vorher gewußt daß er es war den sie haben will, erst nicht -jetzt doch!!! Es macht mich krank wenn ich daran denke daß er meinen Platz eingenommen hat und sie ihn "Schatz" etc. ruft oder sie miteinander ins Bett gehen etc.....
War heute bei einer Lebensberatungsstelle der Kirche und habe gleich weitere Termine! Eine Psychologin hat mir zugehört und mich etwas aufgebaut und ich habe sehr wertvolle Anregungen erhalten! Das ganze kostet nichts, aber eine kleine Spende tut ja nicht weh! Jedenfalls hat es mich mind. einen Schritt weiter gebracht!
Meine größte Sorge ist: Oh Gott ich finde niemanden mehr (trotz erst 26 Jahren) ihr werdet lachen aber diese Angst besteht eben!
Aber es gibt Frauen und Männer jeden Alters die einen Partner suchen, denn alleinsein ist das grausamste was es gibt. Auch für dich gibt es garantiert eine neue Partnerin, das Problem: Du mußt dich von deiner alten Liebe lösen! Ich weiß daß es schwer ist, schon nach 4 Jahren! Aber nur so kann der WEg freigemacht werden für den nächsten Partner!
Noch ein guter Tip: Das Buch von:
DORIS WOLF
WENN DER PARTNER GEHT
12,80 EURO
hat mir wieder mehr Mut gemacht, die Anschafffung lohnt sich!
Viel Glück,
einer der vielen verlassenen
du bist nicht allein!!!
 
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