E
EricP
Guest
Auf Wunsch poste ich hier meine Erfahrung mit einer (Ex-)Schwiegermutter:
(ich nenne diese Geschichte, wenn ich sie wieder einmal erzählen soll, gerne:
"A severe case of M.i.L. (Mother-in-law)"
"Ein schwerer Fall von S.M. (Schwiegermutter)"
1999/2000 lernte ich während eines Arbeitsaufenthaltes in den USA eine sehr nette Texanerin kennen. Abkürzend kann man sagen: wir kamen zusammen und lebten dann auch gemeinsam in Amarillo, TX.
Nach einiger Zeit kam es zu dem unvermeidlichen Treffen mit der Mutter, dies, nachdem sie und ihre Tochter lange Zeit keinen Kontakt gehabt hatten (der Grund hierfür war mir zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, aber ich fand es schön, dass die beiden sich wieder einander näherten ...).
Ich erfuhr im "Vorgespräch" zu diesem Treffen, dass Mutter krank (bipolar, eine Sonderform der Depression mit zeitweiligen Schüben mit möglicher Tendenz zu Schizophrenie - au weia!), Alkoholikerin und tablettenabhängig sei.
Egal!
Immer offen und höflich bleiben.
Ich lernte die Mutter in einer ihrer "guten" Phasen kennen, wir kamen augenscheinlich gut miteinander aus und sie erklärte, wie froh sie sei, dass ihre Tochter endlich einen ordentlichen Mann gefunden hätte.
Einige Tage später (Mutter war bei uns zu Besuch und übernachtete dementsprechend auch bei uns) kam es zwischen den beiden zu einem heftigen Streit (den Beginn bekam ich nicht mit), schliesslich verliess Mutter das Haus um die örtliche Bar auszusuchen ...
In der Zwischenzeit weinte sich Tochter bei mir aus, ihre Mutter hätte sie wieder so schlimm angeschrien, beleidigt, etc., etc., ...
(Vorspulen)
Mutter kommt wieder heim (hackedicht, wie man so schön sagt) und legt wieder los.
An dem Zeitpunkt, an dem Mutter und Tochter quasi Nase an Nase, Brust an Brust, wie man will, stehen und sich gegenseitig anbrüllen, schreite ich ein, trenne die beiden und erkläre Mutter nicht laut, aber bestimmt, dass ich ihr Verhalten in unserem Haus weder tolerie noch akzeptiere. Entweder sie benimmt sich und verzichtet darauf, meine Freundin zu beleidigen, oder sie verlässt das Haus.
Mutter ist geschockt, betitelt mich als Nazi u.Ä.
(Abgang Mutter, erbost)
;-)
Einige Tage geschieht nichts, dann erfolgen die ersten Anrufe und Nachrichten auf dem AB, von Beleidigung bis zu Morddrohungen ("deine Cousins kommen dich besuchen und dann machen die Euch fertig - neuer Mann hin oder her"), zuerst gegen die Tochter, dann gegen uns beide.
Nachdem ich die ersten Nächte mit dem Baseballschläger im Sessel neben der Haustür "geschlafen" habe, wird es mir zu dumm und informiere den örtlichen Sheriff.
Der schickt einen Deputiy vorbei, der hört sich die (27!) Nachrichten an und schüttelt den Kopf.
Deputy (seufzt):
"Man, and I thought MY mother-in-law was a bitch! I'd better get her some flowers tonight ..."
(Übersetzung:
"Mann, und ich dachte MEINE Schwiegermutter wäre eine *beep*! Ich sollte ihr wohl besser ein paar Blumen kaufen ..."
Fazit:
Sheriff Department kann nichts machen, es ist ja noch nichts passiert.
Im besten Fall könnten wir eine Zivilklage anstrengen.
Dazu kommt es jedoch gar nich erst.
Wenige Tage später, wir sitzen gemütlich im Wohnzimmer und sehen fern, bricht die Tür auf, ein paar Deputies, zwei Texas Ranger, zwei FBI-Agenten (?!) sowie zwei Border Patrole Officers stürmen die Wohnung und nehmen mich fest!
Grund:
Mutter hat einige Anrufe getätigt und gemeldet, dass "ein Ostdeutscher Spion und Terrorist" ihre Tochter einer Gehirnwäsche unterzogen hat und sie nun misbraucht, um so an sie (die Mutter) zu kommen, um sie umzubringen.
Langer Rede schwacher Sinn:
über 6 Wochen U-Haft im Staatsgefängnis, Einzug des Visums und der Arbeitserlaubnis, via Interpol Einsicht in mein polizeiliches Führungszeugnis (das "grosse"), vom FBI via MAD Einsicht in meine Militärakte.
Danach wird entschieden, dass, aufgrund meines Hintergrundes, wenigstens potenziell etwas an Mutter's Aussagen dran sein könnte - also erst einmal untersuchen.
Zwischenzeitlich setzen Tochter und (ehemaliger) Arbeitgeber "Himmel und Hölle in Bewegung" - Firmenanwälte schalten sich ein, Tochter tritt vor die Medien, das ganze Programm.
Nach etlichen Wochen zwichen Schwerstkriminellen aller Nationalitäten (in der Zeit hatte ich das erste Mal richtig Angst und habe Dinge gelernt, aif die ich nicht zwingend Wert gelegt hätte) endlich die Anhörung vor einem Richter.
Der erklärt, er würde es gerne abkürzen, er wisse mittlerweil, von wem diese Anschuldigen kommen und hätte sich sein eigenes Bild gemacht.
Dann sagt er sinngemäss:
"Wir wissen beide, dass du kein Terrorist bist und das die Frau offensichtlich "crazy" ist. Wir wissen aber auch beide, dass du das Potential hast, so etwas zu tun.
So oder so - die eingeleitete Ermittlung wird zu Ende geführt werden müssen.
(Zur Erklärung weiterhin: gerade nicht ganz 2 Wochen zuvor war an der US-Kanadischen Grenze ein Deutscher mit ein paar Kilo Sprengstoff gefasst worden - supi ...)
"Ich lasse dir die Wahl:
entweder gehst du jetzt zurück in deine Zelle und wartest hier im Gefängnis ab, bis die Untersuchung vorbei ist.
Oder aber du erklärst dich einverstanden, erst einmal das Land zu verlassen und später, wenn alles aufgeklärt ist, kommst du wieder.
Dann wärst du zwar nicht mehr hier, aber wenigstens auf freiem Fuss."
Selbstverständlich wählte ich Option 2, wurde ein paar Tage später vin ein paar Agents in ein Flugzeug eskortiert und nach Frankfurt geschickt.
Als Grund wurde von dem Richter "Overstay" angegeben, also quasi "aus Versehen" länger als das Visum erlaubt, in den USA geblieben - den Terroristenquatsch, die Untersuchung, etc. liess er bewusst "unter den Tisch fallen".
In Deutschland, da keine Wohnung, keine Arbeit, kein Geld, glugs die Eltern in Spanien kontaktiert.
Die helfen sofort per Western Union, Freundin kommt mit dem nächsten Flieger nach und bleibt erst einmal hier in Deutschland.
Der Rest ist eigentlich nicht mehr mit der Schwiegermutter verbunden, allerdings sollte man abschliessend wissen, dass ich hier aufgrund der Untersuchung, Ausweisung sowie ebtsprechender Notiz im polizeilichen Führungszeugnisses ("z.Zt. andauernde Ermittlung durch FBI sowie Interpol bzgl. Verdachts auf terroristische Aktivitäten gegen die Vereinigten Staaten") fast 1 1/2 Jahre arbeitslos, Freundin konnte die Sprache kaum und kannte niemanden, vermisste ihren Sohn (der bei Papa in Kansas lebt und den sie dort regelmässigt besucht hatte).
Kurzum:
nach einiger Zeit, literweise Tränen und Verfallen in Depressionen entschied ich, sie zurück in die USA zu schicken.
Der Plan war, dass sie regelmässig hierher zu Besuch kommt und wir dann auf lange Sicht wieder zusammen dort leben.
Wie das Leben so spielt (und eigentlich war es abzusehen), klappte das so nicht, kein Geld für Tickets, kein Urlaub vom Arbeitgeber bla bla bla ...
Fakt ist -
letztendlich lernte sie nach Jahren des Wartens (!) dort jemand kennen und liess sich scheiden.
Wir haben nach wie vor guten Kontakt, ich bin ihr nicht böse, auch wenn es traurig ist, dass unsere Beziehung so zu Ende ging.
THANX MOM !!!
(ich nenne diese Geschichte, wenn ich sie wieder einmal erzählen soll, gerne:
"A severe case of M.i.L. (Mother-in-law)"
"Ein schwerer Fall von S.M. (Schwiegermutter)"
1999/2000 lernte ich während eines Arbeitsaufenthaltes in den USA eine sehr nette Texanerin kennen. Abkürzend kann man sagen: wir kamen zusammen und lebten dann auch gemeinsam in Amarillo, TX.
Nach einiger Zeit kam es zu dem unvermeidlichen Treffen mit der Mutter, dies, nachdem sie und ihre Tochter lange Zeit keinen Kontakt gehabt hatten (der Grund hierfür war mir zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, aber ich fand es schön, dass die beiden sich wieder einander näherten ...).
Ich erfuhr im "Vorgespräch" zu diesem Treffen, dass Mutter krank (bipolar, eine Sonderform der Depression mit zeitweiligen Schüben mit möglicher Tendenz zu Schizophrenie - au weia!), Alkoholikerin und tablettenabhängig sei.
Egal!
Immer offen und höflich bleiben.
Ich lernte die Mutter in einer ihrer "guten" Phasen kennen, wir kamen augenscheinlich gut miteinander aus und sie erklärte, wie froh sie sei, dass ihre Tochter endlich einen ordentlichen Mann gefunden hätte.
Einige Tage später (Mutter war bei uns zu Besuch und übernachtete dementsprechend auch bei uns) kam es zwischen den beiden zu einem heftigen Streit (den Beginn bekam ich nicht mit), schliesslich verliess Mutter das Haus um die örtliche Bar auszusuchen ...
In der Zwischenzeit weinte sich Tochter bei mir aus, ihre Mutter hätte sie wieder so schlimm angeschrien, beleidigt, etc., etc., ...
(Vorspulen)
Mutter kommt wieder heim (hackedicht, wie man so schön sagt) und legt wieder los.
An dem Zeitpunkt, an dem Mutter und Tochter quasi Nase an Nase, Brust an Brust, wie man will, stehen und sich gegenseitig anbrüllen, schreite ich ein, trenne die beiden und erkläre Mutter nicht laut, aber bestimmt, dass ich ihr Verhalten in unserem Haus weder tolerie noch akzeptiere. Entweder sie benimmt sich und verzichtet darauf, meine Freundin zu beleidigen, oder sie verlässt das Haus.
Mutter ist geschockt, betitelt mich als Nazi u.Ä.
(Abgang Mutter, erbost)
;-)
Einige Tage geschieht nichts, dann erfolgen die ersten Anrufe und Nachrichten auf dem AB, von Beleidigung bis zu Morddrohungen ("deine Cousins kommen dich besuchen und dann machen die Euch fertig - neuer Mann hin oder her"), zuerst gegen die Tochter, dann gegen uns beide.
Nachdem ich die ersten Nächte mit dem Baseballschläger im Sessel neben der Haustür "geschlafen" habe, wird es mir zu dumm und informiere den örtlichen Sheriff.
Der schickt einen Deputiy vorbei, der hört sich die (27!) Nachrichten an und schüttelt den Kopf.
Deputy (seufzt):
"Man, and I thought MY mother-in-law was a bitch! I'd better get her some flowers tonight ..."
(Übersetzung:
"Mann, und ich dachte MEINE Schwiegermutter wäre eine *beep*! Ich sollte ihr wohl besser ein paar Blumen kaufen ..."
Fazit:
Sheriff Department kann nichts machen, es ist ja noch nichts passiert.
Im besten Fall könnten wir eine Zivilklage anstrengen.
Dazu kommt es jedoch gar nich erst.
Wenige Tage später, wir sitzen gemütlich im Wohnzimmer und sehen fern, bricht die Tür auf, ein paar Deputies, zwei Texas Ranger, zwei FBI-Agenten (?!) sowie zwei Border Patrole Officers stürmen die Wohnung und nehmen mich fest!
Grund:
Mutter hat einige Anrufe getätigt und gemeldet, dass "ein Ostdeutscher Spion und Terrorist" ihre Tochter einer Gehirnwäsche unterzogen hat und sie nun misbraucht, um so an sie (die Mutter) zu kommen, um sie umzubringen.
Langer Rede schwacher Sinn:
über 6 Wochen U-Haft im Staatsgefängnis, Einzug des Visums und der Arbeitserlaubnis, via Interpol Einsicht in mein polizeiliches Führungszeugnis (das "grosse"), vom FBI via MAD Einsicht in meine Militärakte.
Danach wird entschieden, dass, aufgrund meines Hintergrundes, wenigstens potenziell etwas an Mutter's Aussagen dran sein könnte - also erst einmal untersuchen.
Zwischenzeitlich setzen Tochter und (ehemaliger) Arbeitgeber "Himmel und Hölle in Bewegung" - Firmenanwälte schalten sich ein, Tochter tritt vor die Medien, das ganze Programm.
Nach etlichen Wochen zwichen Schwerstkriminellen aller Nationalitäten (in der Zeit hatte ich das erste Mal richtig Angst und habe Dinge gelernt, aif die ich nicht zwingend Wert gelegt hätte) endlich die Anhörung vor einem Richter.
Der erklärt, er würde es gerne abkürzen, er wisse mittlerweil, von wem diese Anschuldigen kommen und hätte sich sein eigenes Bild gemacht.
Dann sagt er sinngemäss:
"Wir wissen beide, dass du kein Terrorist bist und das die Frau offensichtlich "crazy" ist. Wir wissen aber auch beide, dass du das Potential hast, so etwas zu tun.
So oder so - die eingeleitete Ermittlung wird zu Ende geführt werden müssen.
(Zur Erklärung weiterhin: gerade nicht ganz 2 Wochen zuvor war an der US-Kanadischen Grenze ein Deutscher mit ein paar Kilo Sprengstoff gefasst worden - supi ...)
"Ich lasse dir die Wahl:
entweder gehst du jetzt zurück in deine Zelle und wartest hier im Gefängnis ab, bis die Untersuchung vorbei ist.
Oder aber du erklärst dich einverstanden, erst einmal das Land zu verlassen und später, wenn alles aufgeklärt ist, kommst du wieder.
Dann wärst du zwar nicht mehr hier, aber wenigstens auf freiem Fuss."
Selbstverständlich wählte ich Option 2, wurde ein paar Tage später vin ein paar Agents in ein Flugzeug eskortiert und nach Frankfurt geschickt.
Als Grund wurde von dem Richter "Overstay" angegeben, also quasi "aus Versehen" länger als das Visum erlaubt, in den USA geblieben - den Terroristenquatsch, die Untersuchung, etc. liess er bewusst "unter den Tisch fallen".
In Deutschland, da keine Wohnung, keine Arbeit, kein Geld, glugs die Eltern in Spanien kontaktiert.
Die helfen sofort per Western Union, Freundin kommt mit dem nächsten Flieger nach und bleibt erst einmal hier in Deutschland.
Der Rest ist eigentlich nicht mehr mit der Schwiegermutter verbunden, allerdings sollte man abschliessend wissen, dass ich hier aufgrund der Untersuchung, Ausweisung sowie ebtsprechender Notiz im polizeilichen Führungszeugnisses ("z.Zt. andauernde Ermittlung durch FBI sowie Interpol bzgl. Verdachts auf terroristische Aktivitäten gegen die Vereinigten Staaten") fast 1 1/2 Jahre arbeitslos, Freundin konnte die Sprache kaum und kannte niemanden, vermisste ihren Sohn (der bei Papa in Kansas lebt und den sie dort regelmässigt besucht hatte).
Kurzum:
nach einiger Zeit, literweise Tränen und Verfallen in Depressionen entschied ich, sie zurück in die USA zu schicken.
Der Plan war, dass sie regelmässig hierher zu Besuch kommt und wir dann auf lange Sicht wieder zusammen dort leben.
Wie das Leben so spielt (und eigentlich war es abzusehen), klappte das so nicht, kein Geld für Tickets, kein Urlaub vom Arbeitgeber bla bla bla ...
Fakt ist -
letztendlich lernte sie nach Jahren des Wartens (!) dort jemand kennen und liess sich scheiden.
Wir haben nach wie vor guten Kontakt, ich bin ihr nicht böse, auch wenn es traurig ist, dass unsere Beziehung so zu Ende ging.
THANX MOM !!!