Drehe bald durch!

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Hallo, ihr alle,

bin neu hier und habe da ein Problem, das eigentlich nicht meins ist, wirkt sich aber trotzdem auf meine Familie aus. Ich bin Mutter von 2 relativ lieben Jungs (4Jahre u. 9 wochen) und mit einer Familie befreundet, die ein auffälliges Kind haben. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Junge ADS oder sonst etwas in dieser Art hat und werde mich hüten, da ein Urteil zu fällen, aber egal wo man mit ihm ist, man fällt (meist negativ) auf. Mein großer und dieser Junge sind von klein auf zusammen, sie nennen sich schon seit sie sich kennen Freunde.
Das Problem bei der Sache ist, daß dieser Freund meinen Sohn beinah komplett unter seiner Fuchtel hat. Mimik und Gestik werden von meinem sohn nachgeahmt und ich frage mich immer nur: WARUM ? Sind wir ohne diesen Jungen bei Verwandten und Freunden, benimmt sich mein Sohn echt ok, manchmal kann er natürlich auch biestig sein, aber das in einem vertretbaren Rahmen. Ist er mit diesem Jungen zusammen, scheint er einen Hebel umzulegen rennt nur noch als Kopie herum. Es wird herumgeschrien (oberste Schallgrenze), nicht mehr gehorcht, man ist frech, macht nur noch einen Sch... nach dem anderen. Der andere kommt auf Ideen, wie Kellertreppe hinunterpinkeln, nackt von Haustür zu Haustür zu rennen, sich in dem Zimmer meines Sohnes einsperren, Spielzeug herumwerfen (ist schon genügend kaputt gegangen), beim Essen dauernd vom Stuhl aufstehen ( dieser Junge wird bald 6Jahre alt und seit er auf der Welt ist, habe ich ihn 2x still sitzen gesehen), frech zu Oma u. Opa sein, alles und jeden auslachen, die Liste könnte ellenlang werden... Das schlimme ist, mein Sohn macht ÜBERALL mit. ER kann sich da einfach nicht abgrenzen, obwohl ich ihm immer wieder sage, wenn Dir das zuviel ist, laß es. Mein Sohn ist dann einsichtig, macht das alles auch nicht mehr. Mit anderen Kindern spielt er ganz schön und "normal", aber trifft er auf diesen anderen Jungen, ist nur noch Chaos. Ich habe nicht mehr die Nerven, dauernd eingreifen zu müssen, wenn diese Familie auf Besuch ist, sind mein Mann und ich permanent am ermahnen und auch am schreien. Die beiden Eltern halten sich meist dezent zurück.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie kann ich meinem Sohn den Rücken stärken, daß er irgendwann einmal in der Lage ist, er selbst zu bleiben, wenn er auf diesen Jungen trifft? Es tut verdammt weh, da zusehen zu müssen. Ich habe schon alles versucht, aber es wirkt wie ein Zwang, daß mein Sohn sich total verändert, wenn er auf seinen Freund trifft, vielleicht einfach nur, um mithalten zu können.
Mit den Eltern haben wir schon versucht, zu reden, aber das ist zwecklos. Sie wissen alles besser und reden alles schön und am Ende machen dann wir selber immer alles falsch. Darauf hab ich einfach keine Lust mehr...
Aber den Kontakt abbrechen? Wäre das richtig, meinem Sohn seinen Freund zu verbieten?
Danke im voraus, vielleicht weiß ja jemand Rat...

lg
mamasanny
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
vielleicht ist ganz abbrechen zu hart, aber wie wäre es erstmal den kontakt zu verringern.
die eltern scheinen überfordert zu sein, sie setzen ihm keine grenzen er darf tun und lassen was er will, so habe ich das rausgehört.
ob das nun was mit ads zu tun hat weiß ich nicht, vielleicht ist der junge auch nur hyperaktiv.
haben die eltern ihn denn schon einmal testen lassen, auf beides? 6 jahre alt, dann kommt er ja dieses jahr zur schule, das wird nicht einfach werden.

was habt ihr, du un dein mann, zu den eltern für ein verhältnis?

ich denke wenn du/ihr nicht mehr könnt müsst ihr das nicht bis sonstwann aushalten.


sterni
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Es ist mit ein paar Worten ganz leicht erklärt,was wir für ein Verhältnis zu ihnen haben: geg. Paten der Kinder, geg. Trauzeugen, langjährige Freundschaft, schon bevor die Kinder geboren wurden. Man kann also sehen, wie schwierig die Situation ist, man könnte ja was falsches sagen. wie schon gesagt, ich habe nicht das recht hier abzuurteilen, aber jeder hat nur nerven.
Mein Mann und ich haben gestern überlegt, ob wir das ganze Thema doch noch anschneiden. Fürs erste werden wir bei uns einfach Maßnahmen ergreifen, die deutlich machen, daß man in unserem Haus nicht einfach grenzenlos seine Zerstörungswut ausleben kann.
Dieser Junge wurde übringens mit einem Jahr schon untersucht auf Hyperaktivität, man hat wohl eine Neigung dazu festgestellt, es wurde eine Spieltherapie vorgeschlagen, welche aber nie gemacht wurde, weil...weiß ich echt nicht. Wäre das mein Sohn, ich hätte es bestimmt getan.
Bei der nächsten gelegenheit werde ich einfach mal explodieren, wenns dann auseinandergeht, war das wohl keine echte Freundschaft. denn da kann man sich alles sagen, was man denkt.
Kann auch sein, daß durch mein Baby jetzt meine "Raubtierklauen" angefangen haben zu wachsen...

immer noch ratlose Grüsse

mamasanny :wand
 
D

die_stille

Guest
Hallo,

gerade weil das Verhältnis zwischen euch so eng ist, sollte es eigentlich möglich sein, dieses Thema in Ruhe und ohne Vorwürfe zu besprechen.

Mag sein, dass es sich um ein besonders lebhaftes Kind handelt, mag sein, dass es ADS hat, ob man das mit einem Jahr schon feststellen kann, möchte ich jetzt allerdings stark bezweifeln...... im Schulalter allerdings bestimmt.

Doch ganz egal, in eurem Haus habt ihr das Sagen und das müssen auch eure Freunde begreifen.

Vielleicht lassen sich die Besuche ja auch einschränken und zeitlich begrenzen. Wichtig ist nach meiner Ansicht, dass du DEINEM Sohn immer wieder klarmachst, was er darf und was nicht.
 

sandra

Aktives Mitglied
hallo!
So wie du den sohn deiner freundin beschreibst, könnte ich auch meinen adhs sohn beschreiben (manchmal).ER hat auch das gleiche alter.Ich denke mir, die eltern des kindes fallen bestimmt nicht nur bei euch negativ auf, und werden bestimmt auch aufgrund ihres kindes oft ausgegrenzt und verurteilt!ICh würde schon versuchen mit den eltern zu sprechen, aber nicht ihr kind als monster hinstellen, wenn er sich so bei euch aufführt, und er wirklich ads hat, sollte euch auch klar sein, das er eben nicht anderst kann! er macht das sicherlich nicht mit absicht um euch zu ärgern! Was mir auch aufgefallen ist die art, wie andere leute mit meinem sohn umgehen.Ein beispiel wenn meine schwester, die patin meines sohnes sonst immer zu besuch kam, hat er ihr schon meisst die tür vor der nase zugehauen, so ging es dann munter weiter, beschimpfungen hin und her geworfen, es war kein angenehmes verhältnis, mich hat es meisst gestresst.auch der adhs diagnose stand sie sehr skepisch entgegen.Nun ich habe ihr dann mal ein buch in die hand gedrückt, und ihr mal ein paar geschichten erzählt, die ich mit meinem sohn schon erlebt habe, und auch solche, wo mein sohn einfach schon von vorneherein abgestempelt, und echt mies behandelt worden ist.Nachdem sie das buch gelesen hatte, klappt das mit den beiden, ich hätte es mir nie vorstellen können, sie weiss bald besser über das thema bescheid wie ich, informiert sich, und wenn ich am ende bin, hat sie mir nun auch schon so manchen tipp geben können.ICh finds gut, das es leute gibt, die das nicht nur verurteilen!
Nun, wenn dieses kind so schlimm ist, dann würde ich einfach mal öfters zu euren freunden zu besuch gehen, da kann er ja dann das haus auf den kopf stellen!!ansonsten ist mir auch schon aufgefallen, das schimpfen, oder gar schreien bei einem ads kind wenig nützt , das einzige,das was bei meinem passiert, ist das er sich gar nicht mehr zusammenbekommt.Ich würde es einfach mal mit etwas ganz unerwartetem für ihn versuchen?!
Hm also ich wünsch euch viel erfolg!
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
genau stille udn auch sandra, der vorschlag mit dem ganz unerwarteten und das ihr zu ihnen zu besuch geht finde ich gut.

ich finde auch mit einem jahr kann man da noch nicht viel feststellen. allerdings frage ich mich warum die eltern diese spieltherapie nicht gemacth haben. aus bequemlichkeit? oder weil sie angst haben das ihr kind dann nohc mehr abgestempelt ist?
trefft ihr euch auch mal ohne die kinder? das wäre für ein ruhiges und vernünftiges gespräch am besten, dann kommen die racker nicht dazwischen.

drück dir die daumen fürs gespräch


sterni
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Hallo, ihr Lieben,

Ich hab mir das jetzt noch eine Zeit angeschaut und auch an meinem Verhalten gearbeitet. ich äußere jetzt, was mir nicht paßt und gebe einfach nichts mehr auf das, was andere denken (zumindest nicht mehr sooo viel).
die letzten Male, die wir aufeinander trafen, sind relativ gut verlaufen und ich bin gerade dabei, aufzuatmen. Ich hab meinem Sohn jetzt zwei Wochen lang erklärt, daß er tun soll, was ER mag und er hat es echt super umgesetzt.
dieser andere Junge bekommt jetzt einen Rüffel nach dem anderen von meinem Sohn verpasst und ihr werdet es nicht glauben- von IHM nimmt er Zurechtweisungen an. Ich hab mir einfach nur gedacht, wenn mein Junge ein besseres Selbstvertrauen hat, müßte es gehen und ich glaube, da lag ich nicht ganz falsch. Den Freund meines Sohnes zu diagnostizieren steht mir nicht zu, da bin ich nach wie vor der Meinung, daß müssen SEINE Eltern tun.

Was ich in der letzten Zeit noch gelernt habe, ist, daß unsere Kinder in den allermeisten Fällen bei uns Eltern abschauen, wie man sich verhalten kann.
Ich hoffe, daß es jetzt besser wird.
Zum Thema, mit den Eltern reden hab ich einfach nur in letzter Zeit bestätigt bekommen, daß da einfach nichts zu machen ist. Ich laß es gut sein. ich versuche bei meinem EIGENEN Kind anzusetzen und ich sehe, daß es was bringt und das reicht mir. Unser Patenkind tut mir einfach leid in dieser Hinsicht...

ich danke euch auf jeden Fall ganz arg, denn das eine oder andere konnte ich mir herauspicken und ihr habt mir sehr geholfen.

Bis bald
:winken:
mamasanny
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo, mamasanny,

ich finde das ganz genau richtig, wie du das gemacht hast. Denn an dem fremden Kind kann man nichts ändern, dafür sind die Eltern zuständig. Ich sage solchen "Rabauken" in meinem Haus klipp und klar, ohne böse zu werden, wie bei uns die Regeln sind: "Es ist nicht üblich hier, über die Couch zu laufen!" "Wenn du was aus dem Kühlschrank willst, fragst du mich bitte!" Und solche Sachen.

Dass du deinem Kind den Rücken stärkst finde ich auch genau richtig. Denn... der jetzige Freund deines Kindes ist möglicherweise nicht der einzige im Leben deines Jungen, der "schlechten" Einfluss auf ihn hat. Das wird ihm (und damit dir) sicher noch öfter begegnen.

Bei uns - mein Sohn ist 10 - haben sich Rollenspiele bewährt. Dh in deinem Fall: Ich würde meinen Sohn in die Rolle dieses wilden Freundes schlüpfen lassen und selbst meinen eigenen Sohn spielen. Das macht Spaß und daraus haben sich, zumindest bei uns, schon viele gute Gespräche über "wie man sich da nun jetzt fühlt" entwickelt. Eigentlich ist es das bewährte Prinzip, nach dem ich mich so gut es geht bei der Erziehung meines Sohnes zu richten versuche: Hilf mir, es selbst zu schaffen. Denn irgendwann müssen sie ja alleine raus und in der Welt zurechtkommen.

Liebe Grüße
Annkathrin
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo Mamasanny,

dieser Satz von AK hat mir gut gefallen:


"Ich sage solchen "Rabauken" in meinem Haus klipp und klar, ohne böse zu werden, wie bei uns die Regeln sind: "Es ist nicht üblich hier, über die Couch zu laufen!" "Wenn du was aus dem Kühlschrank willst, fragst du mich bitte!" Und solche Sachen. "

Das ist auch der einzige Weg: Regeln aufstellen, die bei euch gelten, und an die sich alle halten müssen. Dann merkt der Junge, und mit etwas Glück auch seine Eltern, was geht und was nicht.

Gruß Ute
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Ist ganz genau meine Meinung ! ich bin froh, daß ihr das auch so seht.
Wie gesagt, meine eigene Unsicherheit hat sich wohl auch irgendwie auf meinen "Grossen" übertragen.
Und ich finde den Satz auch gut: Hilf mir, es selbst zu schaffen...
Der "Freund" sieht die Grenzen bei uns langsam aber sicher. So lange es so bleibt, wie es die letzte Zeit gelaufen ist, bin ich auch zufrieden.
Das mit dem Rollenspiel finde ich gut, ich teste das mal, wenn wir mal nen Tag hatten, der nicht so gut verlaufen war( wird auch bestimmt wieder vorkommen).
Im Moment kommt auch die Sympathie zu dem Freund wieder etwas zurück, denn er hat neulich echt nen guten Tag gehabt und auch auf das, was ich gesagt habe gehört. Das sind dann wieder so kleine Lichtblicke, an denen ich mich festhalte.

Gute Nacht!
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Mammasanny,

ich finde es auch ok, daß Du dem Kind klare Regeln zeigst, die eben bei Euch daheim gelten. Falls Euer Patenkind wirklich ADS hat, ist es sehr schwer für ihn Grenzen zu erkennen...

Aber ehrlich gesagt, tut mir der Junge sehr leid... Du sagst, ihr habt schon seit Ewigkeiten eine gute Freundschaft mit den Eltern des Buben, aber dann müßte es doch selbstverständlich von den Eltern sein, daß sie einen gutgemeinten Ratschlag von Dir annehmen... Ich kann das nicht ganz nachvollziehen...

Ich selber hab auch einen 5-jährigen Sohn, der unter ADHS leidet, aber ich und auch mein Noch-Mann waren damals echt am Ende mit unserem Latein und vor allem mit den Nerven... die Eltern müssten doch eigentlich fix und fertig sein, so ein Verhalten fällt doch auf und irgendwann fragt man sich, was ist an meinem Kind anders, daß es sich so verhält?
Spätestens dann suche ich doch nach des Rätsels Lösung und mach mir meine Gedanken... Der Junge wird sein Leben lang Probleme haben, wenn man ihm nicht rechtzeitig helfen kann...

Aber zum Glück müssen seine Eltern ja diese Probleme dann ausbaden. Ich kann nur hoffen, daß sie - wenn er denn wirklich darunter leidet - es möglichst bald merken und dem Kind helfen können...

Bye

Carmen
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Ja, Carmen. Normalerweise sollte es auffallen, wenn sich das eigene Kind anders verhält, als andere.
Ich kapier die Denkweise der beiden auch nicht. Der Freund war früher schon immer müde, wenn er das ausflippen anfing. Dann hieß es aber nur: " Du mußt jetzt dann bald ins Bett." In meinen Augen sind da mindestens 3 Wörter falsch, denn der Junge hat bald herausgefunden, daß er noch ewig Zeit hatte, bis es tatsächlich ins Bett ging. Der Hammer war einmal (immer noch Lachreiz), als ich sie darauf ansprach, warum ihr Kleiner denn sich dauernd(auch oder besonders vor anderen Leuten...) nackt machen mußte: "Er hat Hormonstörungen." Der Junge war damals knapp 3 Jahre alt! Ein kleines Beispiel für viele andere Dinge, die ICH schon damals anders gehandhabt hätte.
Ich habe mir auch ein paarmal "erlaubt", was dazu zu sagen, aber wie schon gesagt, nichts wurde angenommen, denn ich bin die Jüngere und (wahrscheinlich) dümmere...
Langsam hab ich auch angefangen mich mit anderen Mamas zu treffen und merke immer mehr, wie mir diese "Freundschaft" einfach von Anfang an nie gutgetan hat. Ich hab jetzt einfach auch mal von anderen das Gefühl bekommen, nicht alles falsch zu machen, sondern eher andersrum und DAS tut mir gut.
Mittlerweile fange ich mir immer wieder diese Blicke ein, wenn ich diesen Jungen mal zurechtweise(aber nie böse, das hab ich selber schon festgestell, daß das nichts bringt) und es geht dann wieder ein paar Minuten gut. Sie schaut meinen Mann und mich an, als dürfe man bei uns gar nichts. Naja, es hilft zur Zeit nur eins: Augen zu und durch...

Ganz liebe Grüße

mamasanny
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Mamasanny,

ich denke spätestens wenn der Kleine in die Schule kommt, werden die Probleme massiver werden und dann müssen sie handeln...
Über die "Hormonstörung" mußte ich auch grad herzhaft lachen ;-) , es gibt immer irgendwelche Gründe, es abzustreiten, der gänigste ist halt: er ist halt ein lebhaftes Kind...

Und wenn ich von den Leuten Sätze wie: Seien sie froh, daß er so lebhaft ist und nicht nur still in der Ecke sitzt..., höre, dann könnte ich diesen Leuten buchstäblich ins Gesicht springen... Die haben NULL Ahnung, wie stressig so ein Kind sein kann und vor der Diagnose hätte ich mir mit aller Macht gewünscht, daß er wenigstens ein paar Mal so still in einer Ecke sitzen würde, so fertig war ich mit den Nerven...

Jedenfalls werden die beiden es über kurz oder lang merken, ich hoffe nur, daß sie dann wenigstens einsichtig werden und ihrem Kind helfen...

Bye

Carmen
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
@ carmen

Deine Prophezeiung hat sich irgendwie erfüllt ;-) .
Obwohl der Junge seit der Trennung der Eltern sich total gedreht hat, gibt es jetzt nach 2 Wochen Schule das erste Gespräch zwischen Lehrer u. Eltern.
nach dem Motto: "Er hält sich nicht an Regeln...usw."
Ich hoffe, daß jetzt herausgefunden wird, was los ist.
Und vor allem, daß meine Freundin jetzt ihre Augen aufmacht und etwas unternimmt, wenn sich etwas herausstellen sollte.

lg
mamasanny
 

Maren

Mitglied
Wenn ich mir das so durchlese, würde ich die Diagnose ADHS erstmal hinten anstellen. Es gab neulich im Fernsehen eine Doku über eine "Super-Nanny". Vielleicht hat das jemand gesehen.

Da ging es um ein Kind (6 J.), dass nichts tat, was seine Mutter wollte. Er schrie, trat gegen Türen, spuckte in die Gegend, machte alles kaputt, ... Das hört sich verdammt nach dem genannten Kind an.

Aber dieses kind hatte kein ADHS - es hatte einfach nie eindeutige Grenzen gesetzt bekommen, die dann auch konsequent durchgesetzt worden sind. Ein solches Kind sucht Grenzen - bis es sie kriegt. Es wird sich nichts ändern, bis sich die Eltern ändern.

Das ist sicherlich nicht leicht - zumal sich dieses Verhalten ja schon lange eingeschliffen hat. Aber sie muss jetzt anfangen, sonst verliert sie komplett die Kontrolle. Dann bekommt er keine Freunde, keine Erfolge in der Schule, die Negativspirale setzt sich fort.

Hoffentlich wachen die Eltern auf - sonst empfehle ihnen doch mal dieses Forum!

Dass du dich jetzt auch anderweitig orientierst ist gut für dich - man muss sich Dinge suchen, die einem gut tun, nicht die einen runterziehen. Sicherlich sollte man Freunden seine Hilfe und Unterstützung anbieten. Dafür sind Freunde ja da. Aber wenn man nach langer Zeit feststellt, man redet gegen eine Wand und wird nicht ernst genommen, muss man sich evtl. zurückziehen.

Ich wünsche dir alles Gute - und dass die anderen Eltern aufwachen.
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Hallo maren,

ich habe diese Sendung auch gesehen und ja da hast Du Recht, es muß nicht immer ADS usw. sein, wenn ein Kind keine Regeln annehmen will. Diese Meinung vertete ich schon lange.Deshalb erlaube ich mir nach wie vor auch keine Diagnose über diesen Jungen zu stellen, denn ich bin erstens kein Arzt und mir fehlt es da echt an Wissen. Ein paar Eigenschaften trafen da schon immer zu, andere widerum widerlegen es.

Ich gehöre zu den wenigen, die etwas Einblick in diese Familie(nicht die aus dem film;-)) hatten u. auch wieder haben.
neulich hatte ich ein Gespräch mit meiner Freundin, in dem sie zugegeben hat, daß sie (was Grenzen setzen anbelangt) etwas fahrlässig war. Man hat ihm von Kleinauf schon fast alles durchgehen lassen.
total außenstehende sagen sofort, der Junge ist hyperaktiv, habe ich schon oft mitbekommen. Bei keinem Kinderarztbesuch kam aber etwas in dieser Richtung heraus (bisher).
Den Kontakt hatten wir während meiner Schwangerschaft mit dem 2. Kind auf Eis gelegt. Als mein 2ter Sohn geboren war, haben sie mich dann im Krankenhaus besucht und daraufhin haben wir uns wieder angefreundet.
Ich habe ja meinen Großen damals aus der Kiga-Gruppe herausgenommen und jetzt , wo die beiden Größer sind, klappt es besser. Auch der Vater des Jungen hat sich Eingeständnisse gemacht. Konnte neulich ganz vernünftig mit ihm reden. Die beiden zusammen war das letzte Jahr schwierig und wenn dann das Kind tagtäglich dazwischensteht...
Diesen Druck hat er jetzt nicht mehr und man spürt, wie es besser geworden ist.
Es ist so, daß mein Kleiner Sohn auch in die aufmüpfige Richtung geht ;-) , er ist schwieriger als mein Erster und bringt mich oft an meine eigenen Grenzen.
Durch ihn lerne ich aber viel, speziell auch meine Freundin in gewisser Hinsicht zu verstehen (bis auf ihr handeln). Sie hatte oft keine Kraft und um der Ruhe u. des Friedens willen gab man eben nach.
die Kontakte zu anderen mamas sind auch nicht nur mir zugute gekommen.
Mein großer hat jetzt ein paar Freunde mehr.
Ich hoffe, daß alles gutgeht und werde sie heut abend mal anrufen.


Alles Liebe
mamasanny
 
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