Eheprobleme - durch Omas

Arne90

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

eigentlich bin ich kein großer Forenleser-/schreiber und bin mir tatsächlich nicht einmal sicher ob das hier jemand liest. Jedoch muss ich mir das gefühlt einfach mal von der Seele schreiben und bin natürlich über jeden Kommentar, jede Empfehlung usw. froh und dankbar.

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat einen Lösungsansatz.
Ich möchte auch einmal klar stellen, dass das hier meine "Version" der Geschichte ist.

Meine Frau und ich waren von Anfang (vor Ehe und Kind) nicht immer gleicher Ansichten. Ich bin vom Personentyp jemand, der ein wenig das Leben auf sich zu kommen lässt und -wenn es mich nicht "direkt" betrifft- einfach andere machen lässt. Auch bei Konflikten zeige ich mich in aller Regel sehr kompromissbereit, was auch daran liegt, dass ich unglaublich Harmoniebedürftig bin. Meine Frau ist da eher, ich sage mal, etwas anders. Wenn Sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann will Sie das am besten auch so haben und kann unter umständen sehr Sturköpfig werden und wird dann relativ kalt bei Diskussionen und übt oft starken Druck aus.
Als Beispiel hier. Nach einem Besuch bei Freunden -jünger als wir und mit Haus(haben das Haus mit den Eltern gekauft) und Kind- kam prompt am selben Abend und die Tage danach das Thema: "Wieso haben die schon ein Haus und ein Kind und wieso wir nicht", "wann wollen wir ein Kind zeugen, ich will und muss wissen wann" auf meine Antwort "Es tut mir leid, wir sind halt nicht die und ich möchte weder mit meinen noch mit deinen Eltern wohnen und ein Haus können wir uns einfach akt. nicht leisten" kam die Aussagen " ok, aber ich will wissen wann wir ein Kind kriegen" und sie hat so lange Druck aufgebaut bis wir uns auf ein "Datum" geeinigt haben ab dem wir loslegen.

Nun ist es gekommen wie es oft kommt, sie ist früher schwanger geworden und wir beschlossen zu heiraten (ein Punkt auf den ich persönlich nie einen riesen Wert gelegt habe, es ihr aber wichtig war). Jetzt kam das Thema Ihrerseits auf "Ich möchte gerne in die Nähe meiner Mama ziehen, da ich Ihre Hilfe gerade in der ersten Zeit brauche". Zu diesem Zeitpunkt haben wir ca. 80 km entfernt von Ihren Eltern gewohnt und 360km von meinen. Man muss dazu sagen, dass ich ein unglaublicher Familienmensch bin und eig. seit dem Studium wieder zurück wollte entweder direkt in den Heimatort, oder eben einen Ort der genau zwischen unseren beiden Familien liegt (jeweils 180 km) der Fairness halber. Das kam für Sie so erstmal nicht in Frage, da Sie es sonst nicht packen würde und ihre Mama nicht jeden Tag kommen könnte. Okay, also einigten wir uns auf: "Die ersten 3 bis allerhöchstens 5 Jahre bleiben wir in der Nähe Ihrer Eltern und ziehen dann um und wir fahren alle 4-6 Wochen mal zu meiner Familie, oder die kommen hierher". Hier ist noch wichtig zu erwähnen, dass ich ihr klar gemacht habe, dass wenn alles super ist und ich nen guten Job habe, ich nicht unbedingt umziehen will, für mich jedoch wichtig ist, dass wir entw. Besuch empfangen oder hin fahren. Gesagt getan, wir zogen an einen Ort (Der an sich sehr hübsch ist) ca. 10km von Ihren Eltern -oder besser gesagt ihrer Mutter- entfernt (20-30 km wären schon aus Ihrer Sicht zu weit).

Die Zeit in der Schwangerschaft verlief ganz ok. Wir waren in der gesamten Zeit nur 2x bei meiner Familie, weil ihr die Fahrt zu anstrengend war - ok, kein Problem.
Schwierig wurde es erst kurz vor der Geburt und die Zeit danach. Auf einmal war Ihre Bedingung, dass meine Eltern erst doch bitte 10 Tage nach der Geburt kommen sollen, weil Sie sich erholen müsse. Ihre Mutter durfte selbstverständlich bei der Abholung aus dem KH dabei sein und die ersten Tage jeden Tag vor Ort sein. Auf mein Nachdruck -weil mir das wichtig war und aus meiner Sicht die Fairness nicht gegeben war, konnten wir uns auf nach 3 Tagen (für 2 Nächte )einigen. Auch solle das Kind in der ersten Zeit niemand anfassen, um die Bindung zwischen Mutter, Vater und Kind nicht zu stören, Ihre Mutter hat es jedoch anfassen dürfen.
So gab es die erste Eskalation als meine Ma den kleinen kurz halten wollte und ich nichts dagegen sagte.
Hier war dann Ihre Argumentation immer "Meine Mutter macht das nur um zu helfen, während deine Mutter nur mit dem kl. spielen will und sich in den Mittelpunkt stellt". Und ich verstehe Sie, das war etwas, dass nicht geplant war, aber ich weiß das meine Ma einfach nur froh war den kleinen zu sehen und es nicht Böse meinte. Als meine Mutter dann mit Ihr reden wollte kam nur von Ihr:"Ich dachte dein Sohn hat dich darüber unterrichtet, dass wir das so nicht wollten und sei froh, dass ich nicht mit dir rede wie ich mit meiner Mutter rede".
Seit das Kind da ist, haben wir quasi nur noch Streit. An meinem Geb. - da war der Kleine gerade 2 Mon. alt- wollte ich das mein Bruder (wohnt 450 km entfernt) zu Besuch kommt. Ich musste darum kämpfen, dass er kommen darf und durfte mir permanent anhören, wie schlimm und schwer es für Sie war. Man muss dazu sagen, dass Sie zu dieser Zeit nichts hat im Haushalt machen müssen. Es ging nur darum, dass wir Besuch haben.
Und solche Situationen gibt es permanent. Wenn ich ihr mal vor Anderen nicht Zustimme, dann stehe ich nicht hinter ihr, egal worum es geht.
Zu meinen Eltern fahren wollte / will Sie nicht. "Die lange Fahrt schadet seinem Rücken und er könnte ersticken" - belegt mit irgendwelchen Studien, die einfach falsch waren -das weiß ich, weil ich sie gelesen habe und sie nicht. Dann hieß es Sie fühlt sich bei mir und meiner Familie absolut nicht sicher und muss dort bestimmt kochen und putzen -musste sie noch nie-. Jede mal wenn ich anspreche, dass meine Eltern -akt. meist nach 2 Monaten - kommen wollen ändert sich ihre Stimmung und sie fragt meist nur "Wann wollen sie kommen, wie lange wollen sie bleiben?" und vor allem meine Mutter darf sich permanent spitze Kommentare von ihr anhören "Oma weiß es wie immer besser", oder als meine Ma ihn hatte und kurz auf die Uhr auf dem Handy geschaut hat " Leg bitte das Handy weg, er guckt schon genug drauf wenn er mit dir telefoniert (Whatsapp Call, alle 3 Tage so 5-10 Minuten). So ist aus vielleicht waren wir wenn er 3 Monate ist zu deiner Familie, wenn er ca. 5 Monate ist geworden und nun eventuell wenn er 7 Monate ist. Die Gründe sind geblieben. Sie hat Angst vor der Fahrt - was wenn es zu heiß ist und im Auto durch die Klima zu kalt, was wenn es einen Stau gibt, was wenn es regnet, was wenn ...." und wenn ich versuche zu beruhigen heißt es " ich fühle mich bei dir nicht mehr sicher, du verstehst mich nicht, du stehst nie zu mir".
Der eig. von mir angepeilte Besuch mit 7 Monaten - da feiert ein Cousin von mir Geburtstag- wurde jedoch abgelehnt...zuviele Leute (würden so um die 10-12 Personen da sein). Ihre Aussage dazu, ich zitiere "Naja, wenn dir deine Familie so wichtig ist, dann fahren wir, aber nur unter folgenden Bedingungen: 1. Wir fahren und der Woche, 2 nicht länger als 2 Tage, 3. ich hoffe deine Mutter hat niemandem gesagt dass wir eventuell kommen. Sonst kommen einfach Leute und das wird für den kl. zuviel und ich kann dann wieder nicht schlafen". So zieht sich das hin und her. Wenn ich irgendwas mache was ihr nicht passt, werde ich zur Seite zitiert und solange diskutiert bis ich in den allermeisten Fällen nachgebe. Beispiel: Ich wollte mit dem Kl. Blümchen giessen. Sie fand, dass das eine Blöde Tätigkeit ist und ich soll ihn doch lieber fördern als "nur zu spielen". Das Highlight ist nun, dass sie mir gesagt hat. Sie will und wird hier nicht wegziehen - Punkt! Ich muss ehrlich sagen, ich kann kaum noch. Sie hat im Endeffekt alles bekommen was sie wollte. Das Kind wann sie es wollte, wir wohnen in der Nähe der Eltern, in der Wohnung die sie wollte (ich wollte erstmal nicht weil die Wohnung sehr teuer ist), sie fährt mind 3x die Woche zu Ihrer Mutter und hat nun eben entsch. hier zu bleiben. Ich stehe jetzt einfach da und habe das zu akzeptieren. Die einzigen 2 Sachen die ich wollte: Meine Familie besuch und ->eventuell<- später umziehen hat sie einfach "übergangen".
Meine Eltern haben inzw. Angst zu fragen ob und wann sie kommen dürfen, oder wann wir kommen. Meine restl. Familie weiß von nichts und fragt sich einfach wann wir mal vorbeikommen - weil eig. mögen alle meine Frau. nur scheinbar nicht umgekehrt.
Ich darf mir ständig anhören, was ihr nicht passt und dass das so nicht weiter geht. Meinen Standpunkt sieht sie jedoch überhaupt nicht. Ich habe ihr versucht klar zu machen, dass wenn wir uns trennen, ich im Endeffekt alles verliere. Wegziehen werde ich nicht, weil mein Sohn mein ein und alles ist. Ich werde an dem Ort im Endeffekt alleine sein und ihn nur noch höchstens abends sehen und vielleicht an den Wochenenden. Die Freunde die wir hier haben sind zum größten Teil Ihre Freunde und meine Familie wohnt weiterhin über 300km entfernt. Sie behält quasi "alles" und verliert "nur" ihren Mann.
Ich sage nicht, dass ich oder meine Eltern nicht Fehler gemacht habe. Keiner von uns ist Fehlerfrei (wobei sie bei sich und ihrer Familie absolut keine Fehler seiht laut eigener Aussage) ich würde gerne einfach die alten Brücken abreissen und gemeinsam von neu beginnen aber eben nicht nur einseitig sondern eben auch, dass wir an meiner Familie teil haben.

Ich habe inzwischen das Gefühl verrückt zu werden. Bin ich damit so egoistisch und ist das wirklich so viel verlangt, im Endeffekt nach 7 Monaten mal meine Seite zu besuchen?

Es tut mir leid wenn es gegen Mitte / Ende etwas chaotisch wird, aber ich wollte nicht noch mehr ins Detail und wollte einfach im Endeffekt die Gedanken niedergeschrieben haben.

Ich wünsche allen einen schönen Tag
 
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