Eine Traurige Geschichte

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Rabenvater

Guest
Hallo,

war heute mitmeinem Sohn bei meinen Eltern und meiner 22 jährigen Schwester in Köln,

Meine Schwester "pflegt" momentan einen 27 jährigen Freund, der stark Krebs hat. (Streukrps nennt man das, glaube ich)

Sein ganzer Körper ist voll mi Tumoren.

Als wir beim Mittagessen waren, klingelte das Telefon. Ein Kumpel, der neben ihrem Freund wohnt meinte, das ihr Freund gerade ins KH eingeliefert wurde. Er hatte geklingelt und als keiner öffnete, hat der den Notruf verständigt. Die Feuerwehr hat die Tür aufgebrochen und er lag im Flur, nicht ansprechbar.

Die Ärzte, die meiner Schwester natürlich keine auskunft geben wollten, riefen bei seiner Mutter an und meinten, das er die nächsten Tage wohl nicht überleben wird.

Meine Schwester ist völlig zusammengebrochen.

Habe versucht, ihr Klar zu machen, das der Tot für ihren Freund die Erlösung sei, da er sich nur noch mit Schmerzen rumquält, nicht richtig laufen kann ect..

Aber innerlich bin ich schon geschockt.

Warum muß ein so junger Mensch den schon gehen. Ist doch irgendwie ungerecht.

Fühle innerlich eine merkwürdige leere und traurigkeit.

Gruß

Rabenvater :angel
 
E

Engelflügel

Guest
es ist für ihn eine Erlösung, wenn er endlich einschlafen darf.

Ich hab damals meine Mutter gesehen, wie stark sie Schmerzen hatte durch Krebs und habe sie leiden sehen.

Ist echt kein schöner Anblick.

Tut mir leid, was ihr durchmacht ist echt nicht schön.

Irgendwie fehlen mir hier grad die richtigen Worte.

Sorry.
 
F

flower100

Guest
Ja, es ist traurig,,,und zu verstehen schon gar nicht. Wenn jemand schon so jung sterben muß, warum muß er dann so leiden....was ergibt das für einen Sinn? Es ist schon schlimm wenn jemand sein Leben gelebt hat und dann geht...aber auf diese Art? unbegreiflich....

Deine Schwester weiß dass es für ihren Freund besser ist...das sein Leiden bald ein Ende haben wird....aber es ist ihr auch bewusst das er bald nicht mehr da sein wird...sie nicht mehr mit ihm sprechen kann.....und, dass wir alle einmal diesen Weg gehen (wenn auch vielleicht nicht auf diese Art).

Es ist ein Schock den man da erleidet....denn der Tod ist für uns normalerweise sehr weit weg....und jetzt plötzlich so nah.

Ich kenne das auch, ein Onkel meines Mannes ist verstorben...von einer Sekunde auf die Andere.....ich habe ihn kaum gekannt...trotzdem war es seltsam zu wissen diesen Menschen gibt es nicht mehr.
Ein unbeschreibliches Gefühl....es dauerte Tage bis mich das loslies und es zur Normalität wurde.

Ich hoffe für den Freund deiner Schwester dass es ihm nicht allzu schwer fällt dieses Leben loszulassen und er in Frieden gehen kann.

:bye: Flower
 
R

Rabenvater

Guest
Das hoffe ich auch.
Ist halt ein merkwürdiges Gefühl.
Als Altenpfleger hatte ich sehr oft mit dem Tod zu tuen.
Aberes ist halt doch ein Unterschied, ob einer mit 85-90 Jahren stirbt oder so Jung.

Rabenvater :angel
 

Shana

Aktives Mitglied
Ich habe selber ziemlich lange in einer Krebsklinik gearbeitet und kann Dir nur beipflichten dass es fuer ihn nur eine Erloesung sein wird. Mir ging und geht es aber immernoch so wenn junge Menschen davon betroffen sind. Gerade bei denen geht es wegen dem raschen Stoffwechsel wahnsinnig schnell waerend alte Menschen wegen dem extrem langsamen Stoffwechsel oft noch viele Jahre leben koennen und oft sogar noch eher am Alter als an dem Krebs sterben! Ein Freund von mir ist auch gerade letzten Sonntag verstorben, er war 21 und hatte Lymphknotenkrebs! Gerade in diesem Alter wo sie alles noch vor sich ahtten, Heirat, Familie, Karriere und so weiter ist es besonders ungerecht dass all dies ihnen verwehrt blieb!

Wenn Deine Schwester die letzten Tage bei ihm am Bett verbringen kann/koennte waere es ihm eine grosse Hilfe denn er muss nicht alleine gehen, ausserdem hat er sicher grosses Vertrauen in Deine SChwester da sie ihn pflegt, das wird es ihm so angenehm wie moeglich machen und den Abschied erleichtern! :heul
 
R

Rabenvater

Guest
@Shana,

:respekt , in einer Krepsklinik könnte ich nicht arbeiten.
So viele junge Menschen und auch Kinder, die an Krebs leiden. :angst
Ich glaube, dort würde ich zu einem nervlichen Krüppel.
Scheinbar lasse ich doch zu viel von anderen (Leid und Schiksal) an mir ran.
Ich bewundere Leute, die solche Berufe wie in einer Krebs, Kinder oder Notfallklinik ausüben.

Gruß

Rabenvater :angel
 
N

nightshadelady

Guest
huhu schon traurig irgendwie nur denk mal jeder geht ich denk es net es ist leider nun mal so . Ich hab mein opa an lungenkrebs verloren er ist eingeschlafen ... ihr müsst jetz eigendlich nur noch stark sein ... es ist gut das er aufgefunden wurde
 
R

Rabenvater

Guest
Klar, mein inneres sagt ja auch, das es gut so ist, das sein Leiden bald ein Ende hat.
Aber es ist halt schwer, damit umzugehen, das er noch so jung ist. Und ich habe Angst um meine Schwester, die halt sehr Sensibel ist. Habe eben nochmal mit ihr Telefoniert. Sie leidet halt sehr darunter, das ein guter Freud einfach so dahin geht.

Gruß

Rabenvater :angel
 
N

nightshadelady

Guest
sicher ist es schwer ... mein opa ist mit 60 oder so gestorben und wir wussten es schon lange das er bald net mehr is nur er leidet so dann nicht mehr ... ich wein zwar heut noch weil ich ihn net besucht habe mehr nur ich wollte ihn wenigstens in guter erinnerung behalten . Denke mal des ist jetz auch der schock einfach bei ihr
 
D

danielad

Guest
Ist doch klar das sie leidet,und das darf sie auch.
Sei ihr eine Stütze,und ein guter Zuhörer.Sowas tut einfach weh,und dauert seine Zeit.Und besser sie trauert,wie ,wenn sie alles verdrängen würde.
 
N

nightshadelady

Guest
danielad denk ich auch sie braucht jetz einfach hilfe irgendwann wird sie es verstehen
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Rabenvater,

ich kann mehr als gut verstehen, was Deine Schwester gerade durchmacht, ich habe Freitag vergangener Woche meine Schwägerin im Alter von 44 Jahren an Krebs verloren... sie hinterläßt einen Mann, einen Sohn (20 ) und eine Tochter (14)...

Da sie aber 800 km entfernt wohnt, hatte ich leider "nur" telefonischen Kontakt, wir sahen uns vielleicht 1-2 x im Jahr. In diesem Fall war ich fast sogar froh, daß ich nicht mitbekommen mußte, wie sehr sie leidet... ich glaube ich wäre wohl auch zusammengebrochen... sie war eine Kämpfernatur und sie hat von Ostern letztes JAhr an gekämpft... am 9. Januar hat sie den Kampf verloren... ganz plötzlich, innerhalb weniger Tage konnte sie nicht mehr laufen, keinen Stuhlgang mehr machen, wußte vom Gehirn her fast nichts mehr, und ist dann einfach eingeschlafen...

An Neujahr, also 9 Tage vorher hab ich noch mit ihr telefoniert, da war sie noch spazieren und dann kam alles so verdammt schnell...
Eine Bekannte ist krankenschwester und sie meinte, wenn sie die Sachen nicht mehr wußte und so durcheinander war, hatte sie bestimmt Metastasen im Gehirn und dann geht es anscheindend ganz schnell...

Eigentlich müßten wir froh sein, daß sie nicht lange leiden mußte, aber ich bin immer noch irgendwo dabei, den Schmerz zu verdrängen, ich kann nur Teile davon zulassen... es ist irgendwie so irreal... so wie in Trance, wie in einem schlechten Film...

Es gibt so viele Dinge, bei denen man an sie erinnert wird... die selbstgestrickten Socken, die sie für mich und meine Jungs immer gemacht hat, die Geburtstagskarte, die sie im November noch an meinen Großen geschrieben hat, die Fotoalben... es tut einfach so unendlich weh... :traene :heul

Am Schlimmsten ist dieses Gefühl zu wissen, daß die Tochter jetzt niemanden mehr hat, sie hat so oft mit der Mama gekuschelt, sie umarmt, und jetzt hat sie nur noch den Papa, sie hat zwar auch ein gutes Verhältnis zu ihm aber es ist eben nicht dasselbe....

Und dann dieses schreckliche Gefühl, dieser innere "Zwang" sie anrufen zu wollen (wir haben immer alle 3-4 Wochen telefoniert) und dann diesen Stich ins Herz zu bekommen, mensch, sie ist nicht mehr da - ich kann sie gar nicht anrufen...
Ich werde sie nie wieder anrufen können... sie wird nie wieder mit meinen Kindern am Telefon "snakken" (quatschen), die zwei haben ihre Tante so geliebt... Sie hat meine Kleinen nie vergessen, hat ihnen immer zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Päckchen geschickt... auch dieses Weihnachten... das letzte Weihnachten, das sie erleben durfte... :crying

Ich versuche damit klarzukommen, aber noch merke ich, daß es mir im Moment besser geht, wenn ich es verdränge und sage: Es ist nunmal so, ich kann nichts ändern, es mußte so kommen, es ist Schicksal!
Denn sobald ich anfange und frage WARUM, könnte ich nur noch heulen... und ich bin sicher, das hätte meine Schwägerin nie gewollt....

Versuch für Deine Schwester dazusein, wie auch die anderen schon sagten, ich kann nicht beurteilen, was besser für sie ist, ob es wirklich so gut ist, wenn sie sein Ende miterlebt, ob sie stark genug dafür ist, oder ob es besser wäre etwas Abstand zu bekommen und ihn einfach in schöner Erinnerung zu behalten...

Ich habe die letzten Tage oft darüber nachgedacht, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich sie nochmal besucht hätte, wenn ich bei ihr gewesen wäre, aber ich weiß wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, daß ich das niemals verkraftet hätte... es mußte so kommen wie es kam und ich nehme es so für mich an und versuche damit klarzukommen.

Sie hat jetzt ihren Frieden gefunden, ohne Schmerzen und ich bin mit sicher, daß sie uns alle von da oben sehen kann und uns hilft, daß der Schmerz nachläßt, aber auch dazu beiträgt, daß wir sie nie vergessen werden...

Ich wünsche Deiner Schwester ganz viel Kraft für die kommende schwere Zeit... sei einfach für sie da... mehr kannst du nicht tun...

Ich denk an Euch...
 
R

Rabenvater

Guest
Puhhh, das war gerade verdammt hart.
Das muß ich erst mal verdauen.
:troest

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das wäre, wenn es plötzlich einen aus meiner Familie trift. :sleep

Sorry, aber jetzt fehlen mir wirklich die Worte.

Es ist ein riesen unterschied, ob jemand stirbt, den man nur flüchtig kennt, oderjemanden, den man wirklich liebt. :(

Habe gerade das gleiche Gefühl wie heute Mittag, starke bestürtzung.
Sowas geht einen jedesmal wieder nahe. 8o

Ich wünsche dir sehr viel Kraft. :troest

Eine tolle Kourage, jemanden aufzubauen, obwohl man selbst mitten in der Trauer steckt. :respekt

Also nochmal, wünsche dir und vor allen der Kleinen, die ihre Mutter verloren hat, alle erdenkliche Kraft.

Liebe Grüße

Rabenvater :angel
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ach Rabenvater, es hat nichts mit Kourage zu tun... ich möchte einfach nur trösten, weil ich selber weiß, wie weh das tut... und es tut auch gut, es sich von der Seele zu schreiben, zu sehen, daß man damit nicht allein ist...

Danke für deine lieben Wünsche, ich kann sie im Moment sehr gebrauchen. Ich habe in der Trauerkarte einen Brief an die Kleine mitgeschickt (wir haben uns ab und an auch geschrieben ;D ) und da hab ich darin gesagt, daß ich für sie dasein werde, daß sie mich jederzeit anrufen und mir auch weiterhin schreiben darf...
Ich bringe es nicht fertig, bei meinem Schwager anzurufen... ich wüßte nicht, was ich ihm sagen soll, was ich der Kleinen sagen soll...

Vielleicht, wenn etwas Zeit vergangen ist, werde ich es versuchen, aber im Moment ist alles so frisch...

Ich :maldrueck dich auch mal, alles Gute...
 

Moon

Aktives Mitglied
Hallo Rabenvater,

auf das warum kann ich Dir leider nur sagen:" Das leben ist ungerecht"

Eine Freundin von mir hatte vor 2 Jahren einen Gehirntumor. Er wurde operiert und sie musste die selbstverständlichsten dinge wieder von vorne lernen.

Vor einem halben Jahr war Sie endlich wieder so weit, dass sie nun Ihr früheres Leben so langsam wieder leben konnte.

Vor ein paar Wochen ist sie unverschuldet bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.....Wo ist da die Gerechtigkeit??

Gruss Moon :winken:
 
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