C
Caea
Guest
Hallo, ich bin seit gestern hier registriert, habe ein bisschen durchgelesen und denke das ich hier richtig bin.
Da ich mein zweites Kind erwarte und die erste Schwangerschaft die reinste Katastrophe war, möchte ich davon erzählen. Vielleicht hilft es mir dabei, meinen Kopf von der Angst und den Sorgen zu befreien.
Da ich damals durch die Pille immer mal wieder erlebte dass meine Periode unregelmäßig kam (die längste Zeit des Wartens betrug 9 Tage), dachte ich mir zuerst nichts dabei, weil ich ja die Pille regelmäßig nahm. Doch als nach 16 Tagen immer noch keine Anzeichen des roten Überfalls zu sehen/spüren war, machte ich mich dann doch mal auf den Weg zu meiner Frauenärztin. Im Kopf gingen dann doch schon solche Gedanken rum wie, - Ich bin doch erst 19 geworden – habe gerade mit meiner Ausbildung angefangen, das kann nicht sein ich verhüte doch, usw. – ich versuchte mich zu beruhigen. Als ich dann zum zweiten Mal zu meiner Frauenärztin Reingerufen wurde, sagte sie zu mir dass das Ergebnis positiv sei. Ich war so geschockt das ich zuerst einmal fragte was das heißen sollte, - sie sind schwanger heißt das – logisch, wusste ich auch, warum ich die Frage gestellt habe weiß ich bis heute nicht.
Naja, da saß ich dann und war schwanger, mein erstes Ultraschallbild hatte ich in der Hand, der Entbindungstermin war auf den 07.10.1999 errechnet worden. Meine Schwangerschaft wurde zunehmend katastrophal. Im 3ten Monat lag ich mit Blutungen im Krankenhaus und betete mein Baby behalten zu dürfen. Ab dem Tag der Entlassung war Alarmstufe rot ausgerufen, Risikoschwangerschaft. Mir wurde gesagt ich solle mit der Arbeit langsamer machen, mich privat nicht stressen lassen. Doch wie sollte ich das anstellen, als Friseur Lehrling. Meine damalige Beziehung war auch für den A…, ER entwickelte sich immer mehr zu seinem Hinterteil. Ich fehlte auf der Arbeit mehr als alles andere.
Ich war im 6ten Monat und 3 Tage wieder am arbeiten, da bekam ich während des Haare waschen einer Kundin „wehen“. Die anderen beiden Mädels im Laden halfen mir in unsere Küche und wollten den Krankenwagen rufen. Ich lehnte ab und vertraute auf den werdenden Vater, riesen Fehler, das weiß ich heute. Ich rief ihn an, erzählte kurz was passiert war und er ganz schnell kommen sollte. Er druckste rum, er könne jetzt nicht weg, so schlimm sei es schon nicht, ich solle die Beine zusammen pressen. Ich gab ihm einen neuen Namen und legte auf. Meine Chefin fuhr mich dann zu meiner Ärztin. Die sagte mir dann dass der Muttermund nicht mehr ganz verschlossen sei, aber man noch keinen „Ring“ drum setzen müsse und ich sollte aufhören zu arbeiten. Nun hatte ich jede Woche einen Termin um sicher zu gehen dass auch alles in Ordnung war. Der letzte Termin, den ich bei meiner Frauenärztin wahrnehmen konnte war am 02.08. Zu hören bekam ich, dass alles in Ordnung sei, zeitgerechte Entwicklung, dem Baby ginge es gut.
Am 06.08. saßen wir bei Freunden, grillten, diskutierten, eigentlich ein ganz normaler Abend, bis nach dem Essen. Ich hatte das Besteck noch nicht richtig auf dem Teller liegen, da bekam ich ein ganz leichtes Ziehen. Vielleicht etwas zu schnell gegessen, dachte ich mir.
Da wir uns auf einem Campingplatz befanden und die Toiletten weiter weg waren, machten wir Mädels uns zusammen auf den Weg. Mit jedem Schritt wurden die Schmerzen schlimmer, ich hielt sie für Wehen, teilte es auch den beiden Mädels mit. Ich konnte kaum noch gerade stehen, es war höllisch, ich fing an zu weinen und sagte dauernd dass ich mein Baby nicht verlieren möchte. Eine der beiden rannte zurück um den werdenden Vater zu holen. Die Minuten kamen mir vor wie Stunden, dann kam einer der Jungs mit seinem Auto und fuhr mich vom Campingplatz zum Parkplatz, wo unser Auto stand. Doch anstatt direkt loszufahren, musste der werdende Vater ja seinen Aschenbecher erst ins Auto einbauen. Ich sagte ihm er solle doch endlich mal das Auto in Bewegung setzen und mich ins Krankenhaus fahren. Er schaute mich an, konnte nicht glauben dass ich Krankenhaus gesagt hatte, dann fing er auf einmal an zu diskutieren. – So schlimm kann es nicht sein, ich müsste mich nur ruhig ins Bett legen, er hätte keine Lust sich jetzt noch zu blamieren, nur weil ich einen Vorsichtsanfall hätte. – Wut kam in mir hoch, ich versuchte ruhig zu bleiben, sagte ihm ein letztes Mal er solle das Auto in Bewegung setzen und mich ins Krankenhaus bringen. Mein Blick war dann wohl Grund genug, dies auch zu tun. Ich teilte ihm dann mit, das ich zum Winterberg Krankenhaus wollte, das war näher und auch das einzige mit Kinderklinik.
Dort angekommen, ging alles sehr schnell. Ich wurde an den Wehenschreiben angeschlossen (das verdammte Ding zeigte keine meiner Schmerzattacken an), wurde zum Ultraschall gebracht und dort kam dann die Horrornachricht. – Sie haben kaum noch Fruchtwasser, das Kind befindet sich seit mindestens 20 Minuten im Sauerstoffmangel und ist unterentwickelt. Sie sind in der 32. SSW, ihr Kind von der Entwicklung her in der 27. SSW. Sie müssen sich jetzt ganz schnell überlegen ob sie einem Kaiserschnitt zustimmen, je schneller wir ihr Kind zur Welt bringen desto größer ist vor allem ihre Chance. In Prozent ausgedrückt hat ihr Kind eine höhere Überlebenschance als sie. – Meine Tränen kamen mir vor wie ein Wasserfall, ich wollte die Prozentzahl hören. 70% hatte meine Tochter und 30% ich. Ich überlegte nicht länger und unterschrieb den Kaiserschnitt. Dann kam ein zweiter Arzt dazu und meinte ich solle mich darauf einstellen das mein Kind zu 99% einen schaden zurückbehalten wird, sprich geistlich behindert sein wird, wegen dem langen Sauerstoffmangel. Mit meinen jetzigen Gedanken wurde ich dann dem Narkosearzt überlassen, der mir alles erklärte und versuchte mich aufzuheitern, er ging mir so auf die Nerven, machte mich wütend, das ich mir seinen Kragen schnappte und ihm sagte das mir jetzt nicht nach spaßen zumute sei. Später entschuldigte ich mich bei ihm, aber mir war das alles zu viel auf einmal gewesen. Ich hatte mich gefühlt als würde die Welt über mir zusammen brechen.
Irgendwann mitten in der Nacht wurde ich dann wach, hatte Schmerzen ohne Ende und wollte wissen was mit meinem Kind ist. Eine richtige Antwort bekam ich nicht, mir wurde gesagt das der Vater bei ihr sei (ihr aha, also ein Mädchen) und alles in Ordnung wäre. Ich dachte mir wie billig sie einen doch versuchen abzuspeisen. Ich wusste ganz genau dass der Vater nicht bei ihr ist. Er ist ja direkt wieder abgehauen. Ich wurde auf mein Zimmer gebracht, hatte immer noch Schmerzen ohne Ende aber wurde nicht müde zu fragen, ob mir mal jemand sagen könne was mit meinem Kind ist. Ich glaube es war 11:00 Uhr als der Kindesvater bei mir auftauchte, eine Karte mit Bildchen, den Daten und einen Zettel mitbrachte, auf dem die Schwestern der Kinderklinik, von meiner Tochter an mich, ein paar Sätze aufgeschrieben haben. Auf dem Bildchen war ein kleiner Wurm zusehen, mit einem großen Schlauch durch die Nase und vielen kleinen am Körper verteilt. Auf der Karte las ich dann dass sie 765 Gramm hatte, 32.5 cm groß war, am 07.08. um 01:15 das Licht der Welt erblickte (genau 2 Monate zu früh) und einen winzig kleinen Fußabdruck war auch drauf. Als ich dann noch den Zettel las, liefen mir die Tränen wieder davon. Ich wollte natürlich direkt zu ihr, durfte aber nicht, doch die wussten ja nicht wie sehr ich nerven kann.
Am Nachmittag durfte ich dann im Rollstuhl zu meiner kleinen, sie war so winzig. Sie hat am nächsten Tag direkt selbstständig geatmet, brauchte auch kein einziges mal mehr Hilfe dabei. War vollkommen gesund, hatte keinerlei Schaden davon getragen. Konnte schimpfen wie ein Weltmeister und war von Anfang an eine Kämpferin. 3 Monate dauerte es bis sie mit 2560 Gramm nach Hause durfte. Vom Kindesvater hatte ich mich getrennt..
Mir wurde gesagt dass ich einen defekten Mutterkuchen habe, er versorgte meine Tochter nicht richtig. Ich fragte wie es mit einem zweiten Kind aussehen würde (ich hatte mir seit ich denken kann immer 2 Kinder gewünscht, vielleicht normal als Einzelkind?). Mir wurde gesagt, dass ein zweites Kind kein Problem sei so lange die Schwangerschaft richtig überwacht wird. Danach sollte ich mir besser die Unterbindung machen lassen, denn ein drittes Kind könnte mich mein Leben kosten. Meiner Tochter muss ich später auch sagen, dass sie sich untersuchen lassen muss, denn bei uns ist es leider erblich bedingt. Meine Mutter hat einen verkrüppelten Mutterkuchen, bei mir ist es zum Glück nicht ganz so schlimm, aber es kann bei meiner Tochter genau so auftreten.
Meine Frauenärztin wollte ich zur Rede stellen, sie spielte alles locker an die Wand und meinte das Krankenhaus würde übertreiben. Wir sollten uns treffen und das alles bereden. Ich sagte ihr dass ich mich nicht mit ihr treffen wolle, denn ich könnte für nichts garantieren. Sie hätte es sehen müssen, die Anzeichen waren da, die Untersuchung war nur 4 Tage vorher. Abschließend gab ich ihr den Rat, sie solle sich zur Ruhe setzen wenn sie zu alt für ihren Beruf sei.
Durch das „Erlebte“ habe ich nun Angst. Obwohl, meine jetzige Beziehung ist super, mein Partner der beste den ich mir je hätte wünschen können, also sehe ich der jetzigen Schwangerschaft lockerer entgegen. Trotzdem bleibt die Angst, Angst davor wieder einem Arzt zu vertrauen. Es geht mir dabei nicht um mich, ich möchte einzig und alleine dass mein Kind alles gut übersteht. Doch kann ich mich wirklich wieder einem Frauenarzt anvertrauen? Eine Ärztin kommt für mich nicht in frage, vielleicht doof aber das würde alles schlimmer machen. Mir ist klar das mir gar nichts anderes übrig bleibt als zum Arzt zu gehen, es sollte doch aber schon so sein das man dem Arzt vertrauen hat!?
Jetzt ist meine Erzählung doch länger geworden als ich dachte. Ich hoffe Ihr verzeiht mir, aber ich musste das jetzt einfach loswerden. Ich habe so keinen mit dem ich darüber reden kann und mein Schatz macht sich eh schon Sorgen genug.
LG Caea
Da ich mein zweites Kind erwarte und die erste Schwangerschaft die reinste Katastrophe war, möchte ich davon erzählen. Vielleicht hilft es mir dabei, meinen Kopf von der Angst und den Sorgen zu befreien.
Da ich damals durch die Pille immer mal wieder erlebte dass meine Periode unregelmäßig kam (die längste Zeit des Wartens betrug 9 Tage), dachte ich mir zuerst nichts dabei, weil ich ja die Pille regelmäßig nahm. Doch als nach 16 Tagen immer noch keine Anzeichen des roten Überfalls zu sehen/spüren war, machte ich mich dann doch mal auf den Weg zu meiner Frauenärztin. Im Kopf gingen dann doch schon solche Gedanken rum wie, - Ich bin doch erst 19 geworden – habe gerade mit meiner Ausbildung angefangen, das kann nicht sein ich verhüte doch, usw. – ich versuchte mich zu beruhigen. Als ich dann zum zweiten Mal zu meiner Frauenärztin Reingerufen wurde, sagte sie zu mir dass das Ergebnis positiv sei. Ich war so geschockt das ich zuerst einmal fragte was das heißen sollte, - sie sind schwanger heißt das – logisch, wusste ich auch, warum ich die Frage gestellt habe weiß ich bis heute nicht.
Naja, da saß ich dann und war schwanger, mein erstes Ultraschallbild hatte ich in der Hand, der Entbindungstermin war auf den 07.10.1999 errechnet worden. Meine Schwangerschaft wurde zunehmend katastrophal. Im 3ten Monat lag ich mit Blutungen im Krankenhaus und betete mein Baby behalten zu dürfen. Ab dem Tag der Entlassung war Alarmstufe rot ausgerufen, Risikoschwangerschaft. Mir wurde gesagt ich solle mit der Arbeit langsamer machen, mich privat nicht stressen lassen. Doch wie sollte ich das anstellen, als Friseur Lehrling. Meine damalige Beziehung war auch für den A…, ER entwickelte sich immer mehr zu seinem Hinterteil. Ich fehlte auf der Arbeit mehr als alles andere.
Ich war im 6ten Monat und 3 Tage wieder am arbeiten, da bekam ich während des Haare waschen einer Kundin „wehen“. Die anderen beiden Mädels im Laden halfen mir in unsere Küche und wollten den Krankenwagen rufen. Ich lehnte ab und vertraute auf den werdenden Vater, riesen Fehler, das weiß ich heute. Ich rief ihn an, erzählte kurz was passiert war und er ganz schnell kommen sollte. Er druckste rum, er könne jetzt nicht weg, so schlimm sei es schon nicht, ich solle die Beine zusammen pressen. Ich gab ihm einen neuen Namen und legte auf. Meine Chefin fuhr mich dann zu meiner Ärztin. Die sagte mir dann dass der Muttermund nicht mehr ganz verschlossen sei, aber man noch keinen „Ring“ drum setzen müsse und ich sollte aufhören zu arbeiten. Nun hatte ich jede Woche einen Termin um sicher zu gehen dass auch alles in Ordnung war. Der letzte Termin, den ich bei meiner Frauenärztin wahrnehmen konnte war am 02.08. Zu hören bekam ich, dass alles in Ordnung sei, zeitgerechte Entwicklung, dem Baby ginge es gut.
Am 06.08. saßen wir bei Freunden, grillten, diskutierten, eigentlich ein ganz normaler Abend, bis nach dem Essen. Ich hatte das Besteck noch nicht richtig auf dem Teller liegen, da bekam ich ein ganz leichtes Ziehen. Vielleicht etwas zu schnell gegessen, dachte ich mir.
Da wir uns auf einem Campingplatz befanden und die Toiletten weiter weg waren, machten wir Mädels uns zusammen auf den Weg. Mit jedem Schritt wurden die Schmerzen schlimmer, ich hielt sie für Wehen, teilte es auch den beiden Mädels mit. Ich konnte kaum noch gerade stehen, es war höllisch, ich fing an zu weinen und sagte dauernd dass ich mein Baby nicht verlieren möchte. Eine der beiden rannte zurück um den werdenden Vater zu holen. Die Minuten kamen mir vor wie Stunden, dann kam einer der Jungs mit seinem Auto und fuhr mich vom Campingplatz zum Parkplatz, wo unser Auto stand. Doch anstatt direkt loszufahren, musste der werdende Vater ja seinen Aschenbecher erst ins Auto einbauen. Ich sagte ihm er solle doch endlich mal das Auto in Bewegung setzen und mich ins Krankenhaus fahren. Er schaute mich an, konnte nicht glauben dass ich Krankenhaus gesagt hatte, dann fing er auf einmal an zu diskutieren. – So schlimm kann es nicht sein, ich müsste mich nur ruhig ins Bett legen, er hätte keine Lust sich jetzt noch zu blamieren, nur weil ich einen Vorsichtsanfall hätte. – Wut kam in mir hoch, ich versuchte ruhig zu bleiben, sagte ihm ein letztes Mal er solle das Auto in Bewegung setzen und mich ins Krankenhaus bringen. Mein Blick war dann wohl Grund genug, dies auch zu tun. Ich teilte ihm dann mit, das ich zum Winterberg Krankenhaus wollte, das war näher und auch das einzige mit Kinderklinik.
Dort angekommen, ging alles sehr schnell. Ich wurde an den Wehenschreiben angeschlossen (das verdammte Ding zeigte keine meiner Schmerzattacken an), wurde zum Ultraschall gebracht und dort kam dann die Horrornachricht. – Sie haben kaum noch Fruchtwasser, das Kind befindet sich seit mindestens 20 Minuten im Sauerstoffmangel und ist unterentwickelt. Sie sind in der 32. SSW, ihr Kind von der Entwicklung her in der 27. SSW. Sie müssen sich jetzt ganz schnell überlegen ob sie einem Kaiserschnitt zustimmen, je schneller wir ihr Kind zur Welt bringen desto größer ist vor allem ihre Chance. In Prozent ausgedrückt hat ihr Kind eine höhere Überlebenschance als sie. – Meine Tränen kamen mir vor wie ein Wasserfall, ich wollte die Prozentzahl hören. 70% hatte meine Tochter und 30% ich. Ich überlegte nicht länger und unterschrieb den Kaiserschnitt. Dann kam ein zweiter Arzt dazu und meinte ich solle mich darauf einstellen das mein Kind zu 99% einen schaden zurückbehalten wird, sprich geistlich behindert sein wird, wegen dem langen Sauerstoffmangel. Mit meinen jetzigen Gedanken wurde ich dann dem Narkosearzt überlassen, der mir alles erklärte und versuchte mich aufzuheitern, er ging mir so auf die Nerven, machte mich wütend, das ich mir seinen Kragen schnappte und ihm sagte das mir jetzt nicht nach spaßen zumute sei. Später entschuldigte ich mich bei ihm, aber mir war das alles zu viel auf einmal gewesen. Ich hatte mich gefühlt als würde die Welt über mir zusammen brechen.
Irgendwann mitten in der Nacht wurde ich dann wach, hatte Schmerzen ohne Ende und wollte wissen was mit meinem Kind ist. Eine richtige Antwort bekam ich nicht, mir wurde gesagt das der Vater bei ihr sei (ihr aha, also ein Mädchen) und alles in Ordnung wäre. Ich dachte mir wie billig sie einen doch versuchen abzuspeisen. Ich wusste ganz genau dass der Vater nicht bei ihr ist. Er ist ja direkt wieder abgehauen. Ich wurde auf mein Zimmer gebracht, hatte immer noch Schmerzen ohne Ende aber wurde nicht müde zu fragen, ob mir mal jemand sagen könne was mit meinem Kind ist. Ich glaube es war 11:00 Uhr als der Kindesvater bei mir auftauchte, eine Karte mit Bildchen, den Daten und einen Zettel mitbrachte, auf dem die Schwestern der Kinderklinik, von meiner Tochter an mich, ein paar Sätze aufgeschrieben haben. Auf dem Bildchen war ein kleiner Wurm zusehen, mit einem großen Schlauch durch die Nase und vielen kleinen am Körper verteilt. Auf der Karte las ich dann dass sie 765 Gramm hatte, 32.5 cm groß war, am 07.08. um 01:15 das Licht der Welt erblickte (genau 2 Monate zu früh) und einen winzig kleinen Fußabdruck war auch drauf. Als ich dann noch den Zettel las, liefen mir die Tränen wieder davon. Ich wollte natürlich direkt zu ihr, durfte aber nicht, doch die wussten ja nicht wie sehr ich nerven kann.
Am Nachmittag durfte ich dann im Rollstuhl zu meiner kleinen, sie war so winzig. Sie hat am nächsten Tag direkt selbstständig geatmet, brauchte auch kein einziges mal mehr Hilfe dabei. War vollkommen gesund, hatte keinerlei Schaden davon getragen. Konnte schimpfen wie ein Weltmeister und war von Anfang an eine Kämpferin. 3 Monate dauerte es bis sie mit 2560 Gramm nach Hause durfte. Vom Kindesvater hatte ich mich getrennt..
Mir wurde gesagt dass ich einen defekten Mutterkuchen habe, er versorgte meine Tochter nicht richtig. Ich fragte wie es mit einem zweiten Kind aussehen würde (ich hatte mir seit ich denken kann immer 2 Kinder gewünscht, vielleicht normal als Einzelkind?). Mir wurde gesagt, dass ein zweites Kind kein Problem sei so lange die Schwangerschaft richtig überwacht wird. Danach sollte ich mir besser die Unterbindung machen lassen, denn ein drittes Kind könnte mich mein Leben kosten. Meiner Tochter muss ich später auch sagen, dass sie sich untersuchen lassen muss, denn bei uns ist es leider erblich bedingt. Meine Mutter hat einen verkrüppelten Mutterkuchen, bei mir ist es zum Glück nicht ganz so schlimm, aber es kann bei meiner Tochter genau so auftreten.
Meine Frauenärztin wollte ich zur Rede stellen, sie spielte alles locker an die Wand und meinte das Krankenhaus würde übertreiben. Wir sollten uns treffen und das alles bereden. Ich sagte ihr dass ich mich nicht mit ihr treffen wolle, denn ich könnte für nichts garantieren. Sie hätte es sehen müssen, die Anzeichen waren da, die Untersuchung war nur 4 Tage vorher. Abschließend gab ich ihr den Rat, sie solle sich zur Ruhe setzen wenn sie zu alt für ihren Beruf sei.
Durch das „Erlebte“ habe ich nun Angst. Obwohl, meine jetzige Beziehung ist super, mein Partner der beste den ich mir je hätte wünschen können, also sehe ich der jetzigen Schwangerschaft lockerer entgegen. Trotzdem bleibt die Angst, Angst davor wieder einem Arzt zu vertrauen. Es geht mir dabei nicht um mich, ich möchte einzig und alleine dass mein Kind alles gut übersteht. Doch kann ich mich wirklich wieder einem Frauenarzt anvertrauen? Eine Ärztin kommt für mich nicht in frage, vielleicht doof aber das würde alles schlimmer machen. Mir ist klar das mir gar nichts anderes übrig bleibt als zum Arzt zu gehen, es sollte doch aber schon so sein das man dem Arzt vertrauen hat!?
Jetzt ist meine Erzählung doch länger geworden als ich dachte. Ich hoffe Ihr verzeiht mir, aber ich musste das jetzt einfach loswerden. Ich habe so keinen mit dem ich darüber reden kann und mein Schatz macht sich eh schon Sorgen genug.
LG Caea