Eltern-Kind-Entfremdung

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paracetamol

Guest
WAS IST ELTERN-KIND-ENTFREMDUNG ?

Eltern-Kind-Entfremdung umfasst die systematische Gehirnwäsche und Manipulation der Kinder mit dem einzigen Ziel, eine liebevolle und warme Beziehung zu zerstören, die einst mit einem Elternteil bestand.

Es bedeutet, dass ein Kind durch verbale und non-verbale Tätigkeiten und Angewohnheiten dahingehend emotional missbraucht wird (bis hin zur Gehirnwäsche), dass es denkt, der andere Elternteil sei sein Feind. Dies reicht vom Schlechtreden eines Elternteils vor dem Kind über das Verweigern von Besuchen bis hin zum Planen anderer Aktivitäten mit dem Kind während der geplanten Besuchszeiten des betroffenen Elternteils.

Entfremdete Kinder können an geringem Selbstwertgefühl, selbstzerstörerischem Verhalten, Wut, Aggressionen, Grausamkeit, Depressionen, Angst, post-traumatischem Stress und Neigung zum Selbstmord leiden.


WARNSIGNALE DES ENTFREMDENDEN ELTERNTEILS
(nach Dr. Douglas Darnall)

Das Kind vor die Wahl stellen, ob es den anderen Elternteil treffen möchte / das Kind glauben lassen, es sei seine eigene Wahl.

Dem Kind Einzelheiten über die Ehe oder Scheidungsgründe mitteilen.

Verweigern der Zusammenarbeit, indem dem anderen Elternteil der Zugang zu schulischen oder medizinischen Berichten verweigert wird, sowie die Termine außerschulischer Aktivitäten.

Beschuldigen des anderen Elternteils, für finanzielle Probleme oder das Zerbrechen der Familie verantwortlich zu sein, oder dafür, einen Freund / eine Freundin zu haben.

Weigerung, mit Besuchsterminen flexibel zu sein oder das Kind in so viele Aktivitäten einplanen, dass wenig Umgangszeit bleibt.

'Retten' des Kindes vor dem anderem Elternteil, ohne bestehende Gefahr. Schaffen einer Atmosphäre von Misstrauen.

Dem Kind vorschlagen, seinen Nachnamen zu wechseln oder dem Stiefelternteil antragen, das Kind zu adoptieren.

Benutzen des Kindes, um heimlich Informationen über den anderen Elternteil zu sammeln.

Schaffen von Versuchungen, um den Umgang des Kindes mit dem anderen Elternteil stören.

Mit Trauer/Schmerz reagieren, wenn das Kind Freude am Zusammensein mit dem abgelehnten Elternteil zeigt.

WELCHE ANZEICHEN ZEIGT EIN ENTFREMDETES KIND ?

Das Kind wird:
Über den anderen Elternteil schlecht sprechen mit rüder Ausdrucksweise und pauschalen Bemerkungen.

Schwache oder lächerliche Gründe nennen für seinen Ärger über den abgelehnten Elternteil

Bekennen, nur Hass gegenüber dem abgelehnten Elternteil zu empfinden/ nichts Positives über den Elternteil sagen zu können.

Kein Mitgefühl / keine Schuld für die Verletzung des abgelehnten Elternteils zeigen.

Möchte nichts mit der Familie des abgelehnten Elternteils/dessen Freunden zu tun haben.

Übernimmt die Aussagen des entfremdenden Elternteils, ohne diese zu hinterfragen.
Möchte den abgelehnten Elternteil weder sehen noch sprechen.

Aus:

http://www.manndat.de/fileadmin/Dokumente/Kalender/broschuere_deutsch.doc

Manfred


Edit: Meine Frage hierzu: Sind euch persönlich Fälle dieser Art bekannt und wie kann man das Parental Alienation Syndrom (PAS) vermeiden. "PAS-Syndrom" beschreibt wie sich Kinder nach Trennung oder Scheidung von einem Elternteil abwenden, weil der andere Elternteil sie dahingehend (bewußt oder unbewußt) beeinflusst.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Sind euch persönlich Fälle dieser Art bekannt

Nein, mir sind zwar krasse Fälle von emotionalem Missbrauch bekannt, aber kein s.g. PAS-Fall. Zumindest habe ich dieses Wort noch nie im RL dafür gehört, das kenne ich nur aus einschlägigen Foren.

und wie kann man das Parental Alienation Syndrom (PAS) vermeiden.

Vorrausgesetzt es wird je wissenschaftlich nachgewesen, gilt für diese Störung das gleiche wie für alle anderen Störungen die durch emotionale Belegung von Kindern durch ihre Eltern enstehen: Prävention durch Aufklärung (und zwar lange bevor es in einer Elternbeziehung auch nur kriselt)

Soetwas gehört IMHO in jeden Babypflegekurs für werdende Eltern, psychische Bedürfnisse der Kindern an ihre Eltern in den ersten 10 Lebensjahren.

LG,

Tina

Edit: Wort vergessen ;-)
 

Liliki

Mensch
Hallo Para,


Ich kenne einen Fall, in dem der betreuende Elternteil tatsächlich den beiden Söhnen jeden einzelnen der oben erwähnten 10 Faktoren "zumutet".

Beim jüngeren Kind (7) sind zwei der genannten Faktoren positiv, beim älteren (8 ) bisher keine Tendenzen in diese Richtung, aber viele Fragen an den umgangsberechtigten Elternteil.



Ich werde nie "verstehen" können, wie man seinen Kinder so etwas antun kann, obwohl ich Erklärungen für das Verhalten des Elternteils habe.


Als Erwachsene haben wir in meinen Augen immer die Pflicht, auch in schwierigen Situationen so viel Schaden wie möglich von unseren Kindern fern zu halten, auch wenn wir sie nicht vor jedem Schaden bewahren können.


Gruß, Lili



Edit: es sind nur 9 der 10 Faktoren, weil sie Frage des Namenswechsels noch nicht ganz akut ist. Sorry für die Ungenauigkeit!
 

cheyenne

Aktives Mitglied
lieber manfred,

deine schilderungen kenne ich sehr wohl, jedoch nicht aus meinem persönlichen bereich, sondern nur aus erzählungen dritter.
hätte ich einen solchen fall im direkten freundes- oder bekanntenkreis würde ich wohl buchstäblich aus der haut fahren, was dem "entfremdenden elternteil" nicht bekommen würde. ich bin geschieden, ich bin alleinerziehend - aber genau dieses - leider oft sehr übliche - verhalten kann und werde ich nie verstehen, nie nachvollziehen und nie tolerieren. in dem punkt wäre ich manchesmal sehr gerne familienrichterin !

es zeigt mir lediglich, daß diese personen nicht in der lage sind, ihr beziehung/ehe zu reflektieren und die trennung/scheidung entsprechend für sich selbst zu verarbeiten. einfach ein schwaches bild. da kann man im freundes- oder bekanntenkreis nur versuchen, ihnen ihr fehlverhalten aufzuzeigen. denn irgendwann rächt es sich !

als getrennte/geschiedene eltern muß man sich vor augen halten, daß man - so sehr man den ex-partner auch ablehnen mag - immer eltern bleiben wird, daß das kind ein nicht anzufechtendes recht auf den umgang mit beiden elternteilen hat und daß die trennung/scheidung nicht auf dem rücken des kindes ausgetragen werden darf.
das ist natürlich nicht einfach, gerade wenn es viel streit und ärger gibt. doch sollte man sich dem kind zu liebe zusammenreißen können und die rechte des kindes nicht aus den augen verlieren.
 
M

Monday

Guest
Hallo Paracetamol,

mir persönlich ist ein solcher Fall bekannt. Jedoch weigert sich die Mutter und das Jugendamt, dies als PAS-Syndrom anzusehen. Der RA will diesbezüglich auch keine Klage gegen die Mutter einreichen, da dies vor Gericht selten angenommen wird.
Ich sehe nur, wie das Kind sich vom vater und den Großeltern abwendet, die es mal abgöttisch geliebt hat. Dies wird als natürliche Reaktion des kindes angesehen, da der Vater nicht mehr in seiner Nähe ist.
Leider muß ich sagen, dass vieles, was als Warnsignale (angefangen mit der ungefragten Namensänderung, die sog. Wahlfreiheit, dem ´Kind verbieten, mit dem Vater liebevoll zu spielen, Treffen unter Zeitdruck "abzusitzen", den Vater vor dem Kind schlecht zu machen...) aufgelistet ist, in unserem Fall zutrifft.
Aber was wird gemacht? Leider nichts, da die Mutter-Kind-Bindung das wichtigste ist. Ein Vater stört nur (darf aber brav das Geld zahlen)!

Zum Thema vermeiden: ich denke auch, daß es erwachsene menschen sind, die ihre Beziehung nicht in die Eltern-Kind-Beziehung einfließen lassen sollten. Ein Kind ahnt nichts von diesen Vorgängen, liebt aber die Eltern. Ein Kind ist kein Spielball, um Rache und entäuschte Gefühle am EX auszulassen. Ein Kind braucht Liebe von beiden Elternteilen.
 
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