Elternabend im Kindergarten

S

Schnüffi

Guest
Ich bin stinkig und muß hier mal kurz meinen Frust ablassen.

Auf dem letzten Elternabend wurde gefragt, welche Themen als Eltern-
abend vorgeschlagen werden.
Ich habe das Thema ADS vorgeschlagen, weil ich ja selbst eine betroffene
Mutter bin und es nicht schlecht finden würde, wenn auch die Anderen etwas
darüber wissen würden.
Aber was soll ich sagen, mein Vorschlag wurde überhaupt nicht beachtet,
stattdessen findet demnächst ein Elternabend über das Thema: Sexual-
erziehung schon im Kindergarten? statt.
Die Erzieherinnen können da nichts dazu, es sind ja die Eltern, die die Themen
aussuchen.
Das Thema Sexualerziehung scheint wohl sehr wichtig zu sein!

Mehr sag ich nicht dazu, bin nur stinkig und gefrustet.
Wollte nur "Dampf" ablassen.

Schnüffi
 

annerada

Mitglied
Hallo Schnüffi,

ich kann deinen Frust sehr gut nachvollziehen. Aber ADS/ADHS ist halt ein Thema, von dem viele Erzieherinnen, später dann auch Lehrer, nichts wissen wollen, weil sie davon keine Ahnung haben. Das kommt in der Ausbildung nicht vor, jedenfalls bis vor kurzem. Außerdem stehen viele leider immer noch auf dem Standpunkt, dass es sich nicht um eine Krankheit der Kinder handelt, sondern um ein Deckmäntelchen für die Erziehungsunfähigkeit der Eltern, das auch noch von "unverantwortlichen und leichtfertig zum Rezeptblock greifenden" Ärzten gestrickt wird.

Wenn die Erzieherinnen wirklich wollten, könnten sie das Thema zumindest für einen Elternabend vorschlagen. Es tritt doch aber immer häufiger auf und macht in Kindergarten und Schule Probleme.

Wenn dann aber so ein "unmögliches" Kind in der Gruppe oder Klasse ist, gibt es meistens ganz schnell einen Elternabend, bei dem die Eltern mit oder ohne Namensnennung an den Pranger gestellt werden und ihnen vor versammelter Mannschaft nahegelgt wird, das Kind doch besser zu erziehen, ihm endlich mal richtige Grenzen zu setzten, und wenn das nicht klappt, es bitte doch in einer anderen Einrichtung anzumelden, weil es in unsrer Gruppe leider nicht mehr tragbar ist und alle anderen Kinder darunter leiden. Die Diskussionsbeiträge der anderen "lieben und fähigen" Eltern beim anschließenden gemütlichen Beisammensein in der nächsten Kneipe kann man sich glaube ich ganz gut vorstellen.

Ich habe das mal am eigenen Leib so erlebt. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, machen sie großes Geschrei, aber vorher wollten sie nichts davon wissen.

Ich möchte das nicht verallgemeinern, aber meistens ist es leider so, weil den Erzieherinnen das Wissen fehlt. Es kann aber hoffentlich nur besser werden!

Gruß Anne
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo!

Leider ist es wirklich so, wie ihr alle geschrieben habt.

ADHS wird einfach nicht als Krankheit oder Behinderung

angesehen, sondern wir Eltern sind SChuld, klar wer sonst??!!

Ich arbeite selbst im Kiga, und hab selbst ein ADHS Kind.

Aber was ich an Komentaren von den Kolleginnen schon hören

musste ist der Hammer.Vor ein paar Wochen kam die Meinung

ADS ist eine Modeerkrankung!

Hab mich dann aber auch dementsprechend aufgeführt.

Nun, der Erklärungsversuch war dann, das die Ärzte zu oft

ADS diagnostizieren, als überhaupt vorhanden ist.

Naja, was solls, aufregen hilft in diesem Fall echt nicht, wende

dich doch stellvertretend vielleicht mal an die Krabbelgruppe oder

Jugendzentrum, oder organisiere selbst einen Vortrag über das

Thema, und häng eine Einladung im Kiga aus, kommt bestimmt

gut. :gap

Gruss Sandra
 
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