emotionale Unreife

holo

Eichkätzchen
Hallo,
ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich hier richtig bin, aber ich hätte ein paar Fragen.
Mein Mann wurde als Jugendlicher mit "emotionaler Unreife" diagnostiziert.
Irgendwo habe ich gelesen, dass "emotionale Unreife" und ADS sehr ähnlich sind - stimmt das?
Und allgemein: wenn Kinder mit ADS diagnostiziert werden, sind sie dann lebenslänglich so oder ändert sich das mit der Zeit?

Danke für jede Antwort
holo
 
S

Susette

Guest
Emotionale Unreife ist EIN Symptom von vielen bei AD(H)S. Sie bleibt relativ lange, wenn nicht sogar lebenslänglich erhalten.

Manche behaupten, ADS würde sich "auswachsen". Es ist aber wohl eher so, dass das Symptom "Hyperaktivität" mit der Pubertät teilweise oder ganz verschwinden soll.

Generell ist ADS eine lebenslange Begleiterscheinung. Wichtig ist es, sich mit den damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen auseinanderzusetzen und z.B. zu versuchen, diese durch Therapie zu verbessern.
 

sandra

Aktives Mitglied
HAllo!

Ich finde dieses Thema auch sehr interessant!
Emotionale Unreife.
JA das könnte ich von meinem Sohn auch sagen.Dein Mann ist diagnostiziert, wie wirkt es sich denn bei ihm aus, oder wie wirkte sich das bei ihm aus??

ICh selbst bin bei mir auch schon lange am überlegen, ob ich nicht selbst auch ADS habe.Ich Denke zur Zeit sehr oft an meinen eigene Kindheit und musse sagen, das ich mich selbst auch in vielen Dingen wieder erkenne.
ICh war immer anderst als die anderen, was mir früher auch selber aufgefallen ist.
Ich kann es aber nur sehr schlecht beschreiben.ICh hatte früher auch nur wenige Freunde, es war gerade mal die Nachbarskinder, zu denen ich eine enge sehr gute Freundschaft hatte.
Mich hat es aber auch nie gestört, das ist ganz komisch zu beschreiben.
ICh weiss noch, das meine Mitschüler immer viel mehr mitbekommen haben als ich, zb. wo der Lehrer wohnt, wann er GEburtstag hat, oder wie alt, und wieviel KInder er hat, das hat mich irgendwie nie interessiert, oder diese Infos sind einfach an mir vorbei gezogen.
Hm ich war dann immer ein bischen fastziniert von den anderen, weil sie solche infos hatten.
AUch habe ich nie für die SChule gelernt.Oder nicht lernen können.
Ich habe alles aus dem Unterricht gezogen.
Ich konnte Briefchen schreiben, und hab trotzdem alles mit bekommen.

Ich brachte auch bestimmte schulische Fragen mit der Situation zusammen.
Wenn in einem Test zb. eine Frage gestellt wurde, hab ich mich meisst auch an den Tag erinnert, wie der Lehrer das rüber gebracht hat. Zb eine Geschichtsfrage.... Ah der Lehrer hat damals auch noch über das und jenes gesprochen.

Hm komisch....
Ich kann mir auch vorstellen,das sich auch die Hyperaktivität und die soziale _Unreife bei den Kindern nicht einfach so auswächst, sondern, das die Kinder das selber begreifen oder für sich selber analysieren können, was nicht stimmt, an ihrem Verhalten.
Und das wenn sie älter sind dann auch mehr dagegen steuern können, und sich besser anpassen können.
ICh glaube das es eher eine sehr harte Arbeit für die Kinder an sich selbst ist, und nicht ein einfaches sich auswachsen.

So nun genug getextet.
Hm war eigentlich ne glatte Themaverfehlung, aber mich würde das interessieren, wem es von euch ähnlich geht, oder genauso denkt??

Gruss Sandra
 

holo

Eichkätzchen
Diagnostiziert wurde er als Jugendlicher, wobei ihm nur gesagt wurde er sei gesund und ins Gesundheitsbuch wurde eingetragen (aber auf lateinisch und mit der internationalen Zahlenkennzeichnung - so, dass er es nicht verstand): emotionale Unreife und sonstige desintegrative Störung.

Er war wirklich ein Problemkind, Störenfried, oder was immer man auch sagen könnte. Nur, ich bin ein Träumer, immer schon anders als die anderen, kann mich kaum auf eine Sache konzentrieren. Will ich den Wetterbericht hören fange ich nach den ersten paar Worten an wegzudriften und bekomme vom Rest nichts mehr mit - ärgerlich. Arbeiten kann ich nur mit Radio oder TV im Hintergrund, kann aber später nicht mehr sagen, was da lief. Blöd bin ich aber nicht, habe sogar mein Studium abgeschlossen, trotz der Meinung mancher Professoren, dass ich das nie schaffen würde.
Mein Mann war der, der immer aktiv war, bis spät nachts in die Disco und am Morgen arbeiten. Als wir uns kennenlernten, war er entschlossen, dieses Leben aufzugeben (hat er vorher beschlossen, war ihm zu langweilig geworden) und jetzt aktiviert er mich und ich bremse ihn und zusammen ist es echt interessant. Wir sind beide zufrieden, denn selber konnte ich mich nicht so motivieren, Sport zu betreiben oder so und er kommt endlich mehr zur Ruhe, was er auch wollte.

Ach ja, ich kann mich super mit Leuten unterhalten, auch wenn ich deren Sprache kaum kenne, ich lese aus den Gesichtsausdrücken, Emotionen, etc. Kann mich auch nie erinnern, was jemand angehabt hat, aber an die Art wie er/sie sprach, ging, welche Formulierungen jemand benützt hat, etc. Darum wenden sich Menschen mit Problemen dauernd an mich, habe kaum Freunde, aber wenn ich welche habe ist die Freundschaft sehr dick.

Eigentlich auch eine Themaverfehlung, ich habe über dieses Thema auch erst gestern angefangen nachzudenken, als ich diese Diagnose las.

Übrigens Briefchen hab ich im Unterricht auch immer geschrieben und andere Sprachen gelernt, wobei die Lehrer das nicht bemerkt haben. - bin eben unauffällig

Schönes Wochenende
holo
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo!

Hm ist schon wirklich interessant.
Bei mir ist es so, das ich Wetterbericht, irgendwas schreiben, das kann ich eigentlich alles zusammen.
Dabei ist es nicht so, das ich die Wettervorhersagen vergesse, und auch nicht so, das ich mich beim schreiben verzetteln würde.
Bei mir ist es allerdings auch so, das ich mich kaum an Klamotten meiner Unterhalter erinnern kann, manchmal nicht mal mehr an die Gesichter.
Ich habe schon immer Probleme damit.
Letztens im Getränkemarkt sprach mich einer an, du bist doch die Cousine von dem und dem, und ich ja warum??
Ja wir haben uns doch am WE unterhalten, weisst du noch da und da....
Oh ja stimmt sagte ich, und wusste auch noch genau um was es ging, nur das Gesicht konnte ich nicht mehr zuordnen.Peinlich, wars mir nur am Anfang. :heul
Klar das die Leute einen als überheblich, oder so halten, aber ich mach das ja nicht mit Absicht.
ICh habe auch nur eine sehr kleine Anzahl an Freunden, aber die sind mir so richtig ans Herz gewachsen, das ist eine Art von Freundschaft, die oft keine Worte braucht.

Interessieren würde es mich schon ernsthaft, wie andere Menschen funktionieren, vielleicht sind wirklich andere MEnschen auch so, nur sie lassen es nicht nach aussen???
Ich weiss es nicht.

DAs mit den Briefen war bei uns schon immer Blöckeweisse, die Lehrere haben es meisst dollerriert, weil wir ja sonst keinen Ärger dabei machten :Lesen

Nun gut ich wünsch noch ein schönes Wochenende!
 
S

Susette

Guest
Holo, man hat herausgefunden, dass sich meistens 2 ADS-Partner finden, allerdings solche mit komplementären Symptomen. D.h. der eher motorisch unruhige Typ "sucht" sich den verträumten ADS-Typ.

Interessant ist übrigens das ADS Erwachsenen-Buch. Oberste Brink Verlag.
 
S

Susette

Guest
Ach noch was, bei uns ist das auch so ähnlich. Ich bremse eher und mein Mann ist der Motor, der ständig von Kick zu Kick rast.
 

holo

Eichkätzchen
Das ich die Leute nicht sofort erkenne, sondern erst im Gespräch draufkomme wer das ist, passiert mir sehr oft.
Ich mache meist noch was beim Fernsehen, wobei ich dann den Inhalt des Programms nicht vergesse, auch wenn ich nebenbei ein Buch lese. In helle Aufregung habe ich im Studentenheim alle versetzt, als ich das Radio anhatte, da saß und häkelte (oder sonstige Handarbeit) und gleichzeitig ein Buch las / lernte. Das hielten die für unmöglich. Für mich war es so ziemlich die einzige Möglichkeit, etwas zu lernen, indem ich nebenbei Maschen zählte - ohne Fehler.

Was mich interessiert sind meine argen Stimmungsschwankungen: von super auf stark depressiv in Sekunden, ohne Vorwarnung. Das läßt nicht nur meinen Mann verzweifeln.

@susette: das Buch muss ich unbedingt lesen. Irgendwie finde ich es ganz natürlich, dass sich die beiden Typen suchen, sie ergänzen sich ja irgendwie.

Liebe Grüße
holo
 
H

H.Gittern

Guest
Susette, deine neue User-Zeile hat was... Sie macht mich melancholisch und hoffungsfroh zugleich :maldrueck

Erzähl mehr von emotionaler Unreife. Dies ist mein Lieblingsthread. Wenn auch passiv. ;-)
 
R

Rafaela10

Guest
Hi,
ich bin neu hier.
Die ADS-Geschichte interessiert mich, weil bei meinem Sohn eine Form, bzw. einige Symptome von ADS diagnostiziert wurde.
Er ist jetzt 13, hochintelligent, stinkfaul, egoistisch bis hintengegen, liebenswürdig, charmant, zart, ängstlich, im Verhältnis zu Altersgenossen klein und großkotzig.
Die Schule mochte er noch nie. Seinen ersten Schultag feierte er nicht, im Gegenteil, er ging hin wie ein Verurteilter. Das wurde im Laufe der Jahre nicht besser. Bis Ende Vierter hatte er eine Lehrerin, die nach dem Prinzip ..."das Glas ist halb leer" arbeitete. Außerdem hatte er kurz nach Schulantritt die Trennung unserer Partnerschaft zu verarbeiten, bei der seine Welt erst einmal vollständig zusammenbrach.
Danach hat er mehrere Jahre lang versucht, seine Familie zusammenzuhalten, was ihm natürlich nicht gelang. Kunststück, wenn einer partout nicht will...
Nach der Grundschule habe ich durchgesetzt, daß er auf eine Gesamtschule kam.
Auch hier wieder Pech: er haßt seinen Klassenlehrer. Und sein Klassenlehrer hßt ihn. Außerdem wurde er stigmatisiert durch das Jugendamt.
Das kam durch Intervention eines Nachbarn in dem Haus, in dem ich wohne. Weil ich einige Wochen lang einen Schlafgast hatte, der viel Pech im Leben hatte und wieder Fuß fassen wollte, fand dieser Nachbar das Wohl meines Sohnes gefährdet und eilte zum Jugendamt, mich anzuschwärzen.
Weil jeder Mensch, auch ich, nicht vollkommen ist, weil ich berufstätig war, weil ich fand, daß der Hort, in den er nachmittags ging, sich zu sehr um meine privaten Belange kümmern wollte, und weil mein Ex versuchte, hintenrum das alleinige Sorgerecht zu erschleichen, resultierte mein auf die Anschwärze folgender Besuch beim Jugendamt darin, daß die gesamte Familie einen sogenannten "Familienhelfer" aufgebrummt bekam, den wir nun seit mehr als drei Jahren nicht mehr los werden, obwohl er uns tierisch auf die Nerven fällt. Dieser Familienhelfer wollte partout mit der Schule "zusammenarbeiten", was zum Ergebnis hatte, daß mein Sohn kein normaler Schüler mit gewissen Frechheiten mehr war, sonderen als "Problemkind" eingestuft wurde.
Kinder verhalten sich aber so, wie man es von ihnen erwartet.
Mein Problemkind wurde wirklich eines.
Er weiß auch gut, wie man die Lehrer auf die Palme bringt, und diese Tätigkeit übte er aus, so lange und so gut es ging. Der gegenseitige Haß wird seitens des Lehrers natürlich mit pädagogischer Sorge verbrämt, und die Gespräche, die ich mittlerweile schon mit dem Schulpersonal und dem Familienelfer hatte, sind beinahe Legion.
Die Situation verschärfte sich dahingehend, daß mein Sohn seitens der Schule im letzten Jahr auf "pädagogischen Sonderförderungsbedarf" von einer dort arbeitenden Lehrerin mit der entsprechenden Zusatzqualifikation untersucht wurde, wobei natürlich der Sonderbedarf festgestellt wurde und man mir seitdem Druck macht, meinen Sohn von dieser Schule zu nehmen und trotz hoher Intelligenz in eine Sonderschule abzuschieben. Noch lieber wäre dem Lehrer ein Internat, deren Loblieder er ständig in den höchsten Tönen singt.
Die Auswertung des Schulgutachtens fand kurz vor den Weihnachtsferien statt, und die Tatsache, daß mein Sohn sich, seitdem er nur noch bei mir zu Hause ist, mehr Mühe gibt und versucht, "brav" zu sein, wurde unberücksichtigt gelassen.
Was ich noch anmerken muß, weil es nicht unwichtig für die Gesamtsituation ist: nach der Trennung zog mein Ex in eine Wohnung, die von der meinen durch ca. sechs Häuser getrennt ist. Unser Sohn bekam, um die Trennung seiner Eltern abzufedern, zwei Heime.
Im ersten Trennungsjahr pendelte er zweitäglich zwischen denWohnungen hin und her. Später probierten wir es wochenweise. Dann alle zwei Wochen. Zum Schluß zwei Wochen Mutter, eine Woche Vater.ange eit wußte meine sohn erst nach längerem Nachdenken seine eigene Adresse, die offiziell bei mir war.
Erst, nachdem mein Ex eine neue Freundin hatte, fand er sich bereit, insofern ein wenig zurückzustecken, daß er zustimmte, daß unserem Sohn eine einzige Heimat zugestanden wurde. Seit August letzten Jahres wohnt er nun "ganz" bei mir, abgesehen davon, daß sein Vater alle zwei Wochenenden den "Spaßpapa" mimt.
Während der Pendelzeit jedoch versuchte mein Ex in der Zeit, in der "sein Sohn" bei ihm wohnte, durch strenge Dressur zu ereichen, daß der Junge an der Schule bessere Leistungen brachte. Er kontrollierte ihn, gab ihm keinerlei Vertrauensvorschuß und entwickelte sich zum Prinzipienreiter. Der Sohn reagierte hierauf mit Vertrauensentzug, Lüge und Täuschung, die er mittlerweile zur Perfktion entwickelt hat.
Diese wunderbare Produkt zweier völlig unterschiedlicher Erziehungsaufassungen bekam ich nun im letzten August frei Haus angeliefert. Es versteht sich von selbst, daß an allen Erziehungsfehlern nur ich schuld sein kann, und ebenso daran, daß er eine gestörte Wahrnehmungsfähigkeit hat.
Unsere Auffassungen von Erzehung sind diametral entgegengesetzt.
Mein Ex glaubt, und wird durch seine Verwandtschaft darin bestärkt, daß Erziehung gleich Kontrolle ist.
Ich glaube, und damit bin ich bei meiner mittlerweile erwachsenen Tochter bestens gefahren, daß man nur mit Vertrauen und bedingungsfreier Liebe beim Grenzensetzen etwas erreicht. Allerdings muß ich auch gestehen, daß ich ein wenig zum "Laisser faire"-Stil neige.
Nur helfe ich damit meinem Sohn nicht, denn heute ist es so, daß ich die ganzen Fehler, die wir bei seiner Erziehung zwangsläufig machen mußten, versuchen muß, auszubügeln, bevor es zu spät ist.
Das Gute dabei ist, daß mein Sohn und ich ein herzliches Vertrauensverhältnis haben und er mich als "coole" Mutter betrachtet.
Leider weiß ich aber gerade deshalb ganz genau, daß er es beim Tricksen zur Meisterschaft gebracht hat, denn die Dressur seines Vaters konnte er nur so überstehen.
Langer Rede kurzer Sinn: auch das sogenannte ADS-Syndrom, bzw. das teilweise, das eine der zahlreichen psychologischen Untersuchungen, die mein Sohn nun schon hinter sich hat, ergab, ist nicht wirklich ein solches, sondern Ergebnis seiner be"scheidenen" Lebensumstände, die sich der arme Kerl bestimmt nicht selbst ausgesucht hätte.
Natürlich ist das weit von der Krankheit ADS entfernt, aber ich schreibe das Ganze auch deshalb, um aufzuzeigen, wie schnell heute mit solchen Schlagwörtern um sich geworfen wird, und wie schnell man es damit schafft, jemanden zu stigmatisieren und auszugrenzen.
Selbstverständlich war es meinem Sohn unmöglich, sich auf die Anforderungen der Schule einzulassen, wenn er ständig damit beschäftigt war, von einer Welt zur anderen zu pendeln. Natürlich mußte er zappelig werden, um die ständige Spannung, unter der er stand, abzubauen.
Seit August ist er viel ruhiger geworden. allerdings hat er seinen schlechten Ruf in der Schule als "Problemschüler" und "Störer" weg. Mittlerweile sieht er selbst in seinen Grenzen ein, daß es so nicht mehr weitergeht, und er ist sehr bemüht, sich besser u verhalten.
Leider ist es dafür zu spät,
Das Einzige, was ihm jetzt noch vielleicht eine Chance gibt, doch noch ein "normaler" Schüler zu werden, sehe ich in einem Wechsel unseres Wohnortes.
In etwa einem halben Jahr werde ich an meinem Geburtsort ziehen, und wenn es meinem Ex nicht gelingt, es zu verhindern, wird mein Sohn mit mir ziehen. Natürlich wird die Schulakte ihm folgen. Trotzdem wird es ein Neubeginn sein. Mein Sohn weiß das auch, und er hofft so sehr, daß es ihm gelingen wird, seine Leistungen zu verbessern. Er ist sogar bereit, eine "Ehrenrunde" zu drehen, um in der Schule Versäumtes aufzuholen.
Unsere Geschichte soll Eltern warnen. Nicht jeder, der ein gestörtes Verhältnis zur Wahrnehmung hat, hat gleich ADS.
Sondern er oder sie ist vielleicht einfach zu sehr damit beschäftigt, darauf zu reagieren, was das Leben so an Schlägen austeilt, als daß er sich mit so untergeordneten Problemen wie realistischer Wahrnehmung der Umwelt befassen könnte....
 
S

Susette

Guest
Original von H.Gittern
Susette, deine neue User-Zeile hat was... Sie macht mich melancholisch und hoffungsfroh zugleich :maldrueck

Erzähl mehr von emotionaler Unreife. Dies ist mein Lieblingsthread. Wenn auch passiv. ;-)

Hoffnungsfroh? :whatever

Ich frag mich jetzt, weshalb Dich das Thema interessiert. ;-)
Meinst Du, ich sei auch betroffen? ;D
 
S

Susette

Guest
Original von holo

@susette: das Buch muss ich unbedingt lesen. Irgendwie finde ich es ganz natürlich, dass sich die beiden Typen suchen, sie ergänzen sich ja irgendwie.

Liebe Grüße
holo

Das mit der Partnersuche steht in:
ADS: verstehen-akzeptieren-helfen. Beltz.
 
H

H.Gittern

Guest
Original von Susette

Hoffnungsfroh? :whatever

Ich frag mich jetzt, weshalb Dich das Thema interessiert. ;-)
Meinst Du, ich sei auch betroffen? ;D

Die Zeile "Holt mich hier raus", die gefällt mir. Aber nur virtuell, und weil es gerade so passte.

Das Thema interessiert mich, ohne dass ich etwas beitragen könnte. Ich wollte dich nur ermuntern, mehr dazu zu posten. Ich lese das gerne.

Keine Ahnung, ob du betroffen bist. Von dir weiß ich bislang nur, dass du und dein Mann überlegt habt, den Wohnort zu wechseln, weil euch eine hartnäckige Zecke belästigte. Mehr ist mir nicht hängen geblieben.

Vielleicht magst du auch noch etwas über selektive Wahrnehmung veröffentlichen. Ich bin offen und dankbar für solcherart Informationen.

Liebe Grüße
 
S

silentsmile

Guest
Hallo Rafaela, erstmal willkommen hier. :)

Dein Posting bereitet mir einige Probleme.

Original von Rafaela10
Die ADS-Geschichte interessiert mich, weil bei meinem Sohn eine Form, bzw. einige Symptome von ADS diagnostiziert wurde.


"Einige Symtome" von ADS haben sehr viele Menschen......... hat er nur ADS oder nicht?

Alles in Allem wirken Deine Zeilen irgendwie befremdlich auf mich, so, als würdest Du das Verhalten Deines Sohnes beschönigen wollen, selbst nicht richtig hinsehen wollen und die Verantwortung dafür grundsätzlich anderen in die Schuhe schieben wollen.

Bitte versteh mich jetzt nicht falsch, das soll keine Anklage sein, es ist mir nur aufgefallen und ich behaupte ja nicht, dass Dir das bewusst oder dass das von Dir so gewollt wäre.

Original von Rafaela10Natürlich ist das weit von der Krankheit ADS entfernt,

Nein, eigentlich nicht.... Viele Dinge, die Du beschrieben hast, kenne ich von meinem eigenen Sohn - und der hatte niemals mit unterschiedlichen Erziehungsansichten zu kämpfen, der musste auch niemals "die Familie zusammenhalten" und der wusste IMMER, wo er hingehört und wo sein zu Hause war.

Original von Rafaela10aber ich schreibe das Ganze auch deshalb, um aufzuzeigen, wie schnell heute mit solchen Schlagwörtern um sich geworfen wird, und wie schnell man es damit schafft, jemanden zu stigmatisieren und auszugrenzen.

Dazu nur soviel: ADS lässt sich eigentlich ganz klar diagnostizieren!

Original von Rafaela10Selbstverständlich war es meinem Sohn unmöglich, sich auf die Anforderungen der Schule einzulassen, wenn er ständig damit beschäftigt war, von einer Welt zur anderen zu pendeln. Natürlich mußte er zappelig werden, um die ständige Spannung, unter der er stand, abzubauen.

Das KANN so sein, aber es muss nicht so sein.

Original von Rafaela10Das Einzige, was ihm jetzt noch vielleicht eine Chance gibt, doch noch ein "normaler" Schüler zu werden, sehe ich in einem Wechsel unseres Wohnortes. .

Auch hier habe ich eine andere Sichtweise......... es kann auch eine Art Flucht sein und dann lernt Dein Sohn daraus, dass man durch "davonlaufen" Probleme löst - WENN sie gelöst werden, denn nach meiner Erfahrung werden auch an einem neuen Wohnort dieselben Probleme früher oder später wieder auftreten........ vorausgesetzt, es handelt sich wirklich um ADS.

Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alle Gute........ und nur darum hab ich das jetzt auch alles geschrieben. Ich fürchte nämlich, Du siehst das etwas ZU locker. Ausserdem kommt der Junge in die Pubertät und - ganz ehrlich und ohne jeden Anflug von Bösartigkeit oder so - wenn er wirklich ADS hat, dann wird Dir bei dieser Einstelung in den nächsten Jahren Dein Humor gründlich vergehen.
 
R

Rafaela10

Guest
Antwort an silentsmile

Entschuldige, ich habe leider nicht sehr oft Zeit, mich an den PC zu setzen. Darum komme ich leider erst heute dazu, dir zu antworten.
Ich glaube nicht, daß ich das alles furchtbar locker sehe, im Gegenteil, mir macht der Junge große Sorgen.
In dem Schulgutachten hieß es halt, er hätte "einige Symptome" von ADS, die aber nicht näher definiert wurden. Leider war mir bis vor kurzem nicht bekannt, daß es sowas überhaupt gibt.
Und ich weiß immer noch nicht, wie man das genau diagnostiziert, bzw. woran man ADS erkennt. Dieses Kürzel tauchte eben als Schlagwort in der Diskussion um das Verhalten meines Sohnes auf und jeder schien davon auszugehen, daß alle wußten, wovon gesprochen wurde. Ich weiß nur, daß es sich hierbei um Hyperaktivität handelt.
Vielleicht kannst du/ könnt ihr mir hier genau erklären, woran man sie denn erkennt. Es kann ja sein, daß mein Sohn gar nicht hyperaktiv ist..aber jedenfalls ist er kein ganz normaler Junge, das ist mir klar.
Ich weiß auch nicht , was ich mit ihm machen soll, die Schule empfiehlt Psychotherapie, aber wie soll ich ihm begreiflich machen, daß es sich hierbei um keinen Anschlag auf seine Person handelt (das glaubt er nämlich) und vielleicht sogar gut für ihn ist?
Nein, ich will nicht weglaufen, sondern es ist so, daß ich zu meinen Eltern muß, die beide jetzt gebrechlich sind und das Alleinleben nicht mehr lange durchhalten können. Für ein Heim fehlt das Geld, also muß einer die Pflege übernehmen.
Aber egal, ob mein Sohn mit mir kommt oder nicht, es muß was mit ihm geschehen, weil es so nicht weiter geht. Die Schule will ihn auf jeden Fall los sein, und es hat schon eine Art Kesseltreiben eingesetzt. Mir fällt auf, daß er zur Zeit unverhältnismäßig hart bestraft wird. Er hat einige Male einige Schulmaterialien nicht dabei gehabt, und deshalb wird er nun von der Schulfreizeit ausgeschlossen. Ich finde das mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Das habe ich dem Lehrer auch gesagt, und er hat sich schrecklich gewunden, blieb aber dabei, daß er meinen Sohn nicht mitnehmen möchte.
Das ist für mich ein Alarmzeichen.
Auch das Jugendamt rät zum Schulwechsel auf jeden Fall. Also kann er im Prinzip genauso gut mit mir kommen. Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll, was das Beste ist,- laß ich ihn beim Vater oder nicht? Schule wechseln muß er so und so, also hat das mit Weglaufen auch nichts zu tun.
Man muß dabei auch berücksichtigen, daß ich im Beitrag die Geschichte verkürzt dargestellt habe, es ist längst nicht jeder Aspekt gestreift.
Jedenfalls wäre ich schon froh, wenn ich genau wüßte, was nun ADS ist, und ob in einem solchen Fall Psychotherapie ausreicht.
In Kürze habe ich ein Gespräch beim Jugendamt, bei dem es darum gehen soll, ob mein Sohn nun mitkommt oder bei seinem Vater bleibt. Mir ist nicht wohl dabei, weil ich einfach ratlos bin und mich gedrängt fühle, eine Entscheidung zu treffen, die in jedem Fall nicht richtig sein kann, eagl, wie ich entscheide.
Ich werde versuchen, diese Entscheidung hinauszuzögern, bis ich mehr Informationen habe. Ich gehe frühestens im Juli und sehe nicht ein, daß ich diese Entscheidung so hastig treffen soll.
Danke für eure/deine Antwort und Hilfe.
 
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