Frage -  Endstation Pflegeheim ODER würdet ihr eure Eltern im Alter pflegen???

E

Elchen

Guest
Vorhin habe ich kurz im TV rungeschaltet,als ich mal wieder an einem Programm hängenblieb..
Und zwar ging es da um Kinder,die ihre pflegebedürftigen Eltern pflegten bis in zum Tod...

Ich muss dazu sagen,daß ich ebenfalls Erfahrung mit sowas habe,da meine Oma als Pflegefall 1992 zu uns kam.

Ich wohnte damals noch bei meinen Eltern,weil ich mitten in der Ausbildung war..


Sie war die Mutter meines Vaters..

Anfangs war sie noch recht fit.Sie war Mitte 80.Das einzige Problem war immer,daß sie so schlecht hörte,aber kein Hörgerät tragen wollte...

Dann baute sie innerhalb eines Jahres unheimlich körperlich ab...

Es fing damit an,daß sie nachts aus dem Bett fiel,und es keiner hörte..Sie kam nicht mehr alleine hoch und machte das ganze Zimmer voll mit Stuhl und Urin :(

Sowas passierte immer öfter,sie schaffte es irgendwann nicht mehr rechtzeitig aus Klo.....

Das schlimmste für sie war damals,als meine Mutter mit meinen beiden Geschwistern zum Energie tanken in den Urlaub sind...

Mein Vater und ich nahmen beide jeweils eine Woche Urlaub.)Ich kann mich noch an den Tag erinnern,wie sie es nicht mehr aufs Klo schaffte,und die ganze Hose vollhatte....

Sie tat mir so leid,sie schämte sich ja so vor mir,ihrer Enkelin..Ich machte alles sauber ...

Von da an ging es langsam bergab.Raus konnte sie schon lange nicht mehr,aber sie war unheimlich fit in Kreuworträtselraten und war begeisterte TV Schauerin von Tennis :]

Es dauerte sehr.sehr lange,bis sie akzeptierte,daß sie Windeln tragen musste..
Ich glaube,nichts ist schlimmer für einen alten Menschen,so von seiner Familie anhängig zu sein...

Wir mussten sie immer zu zweit duschen,sie hatte keine Kraft ,sich alleine festzuhalten und für mich war es ein ganz komisches Gefühl,meine Oma nackt zu sehen.

Ich half,wo es ging,zog dann aber 1994 in meine eigene Wohnung.

Wenn ich sie besuchte,war meine Mutter immer mit den Nerven runter,weil meine Oma halt doch eine ziehmliche Belastung war und viel Zeit und Kraft kostete...

Meine Oma,die früher für mich und meine Schwester sorgte,zu der ich immer in meinen Schulferien fuhr,die ich so liebte fing langsam an,ein körperliches Wrack zu werden....

Im November 1995,im 5ten Monat schwanger habe ich geheiratet.Zu der Zeit ging es meiner Oma sehr schlecht...
2 Wochen später musse sie ins KH...Ich ließ ein Hochzeitsbild von meinem Mann und mir von einer Krankenschwester an die Wand hängen,wir waren alle jeden Tag bei ihr und hatten die Hoffnung,sie käme wieder nach Hause.....Sie freute sich so auf ihr Urenkelchen.........
:(
Die Hoffnung schwand eine Woche später,als sie starb..meine Schwester war in der Todesstunde bei ihr,meine Eltern und ich kurz vorher und danach,als das KH uns anrief......

Ihc habe glaube ich noch nie in meinem Leben so viel geweint wie zu der Zeit,auch jetzt kommen mir die Tränen...

Ich glaube,ich kenne keinen Menschen,den ich lieber gehabt habe wie sie :traene :traene

Es war eine sehr ,sehr anstrengende Zeit mit vielen Einbußen.....

Doch wir haben nie bereut,meine Oma in den letzten Jahren bei uns gehabt zu haben,denn sie starb nicht alleine,sondern in ihrer Familie......

Jetzt mache ich mir gerade Gedanken,was wäre,wenn es meine Eltern oder Schwiegereltern treffen würde...

Ich wüsste nicht,ob ich sowas machen könnte und ob ich die Kraft dafür hätte.....

ich wüsste aber auch nicht,ob ich entscheiden könnte,jemanden in ein Alten ode Pflegeheim zu geben....

Wie seht ihr das?????
 

knolle

Aktives Mitglied
Hallo!

Ich würde meinen Vater und meine Oma aolange es möglich ist zu Hause Pflegen.

Da ich diese Situation auch schon kenne weis ich worauf ich mich einlassen würde. Wir wohnen in einem 4Familien-Haus mit 4 Generationen unter einem Dach. Mein Opa ist 1998 zu Hause gestorben, nachdem wir ihn ein Jahr lang gepflegt haben. Er hatte einen künstlichen Ausgang und kam nach einer schweren BauchOP nicht wieder richtig zu kräften. Zu dem Zeitpunkt konnte meine Oma allerdings noch sehr viel der Pflege übernehmen.

Danach ist meine Schwester vor drei Jahren an einem Hirntumor gestorben. Sie ist extra aus ihrer eigenen Wohnung mit ihrem Freund wieder bei uns eingezogen damit wir uns um sie kümmern konnten, weil es für ihn alleine auch zu viel war. Wir waren rund um die Uhr für sie da, da ihr kurzzeitgedächnis stark angegriffen war und sie immer vergessen hatte das sie krank war und einige Dinge einfach nicht mehr konnte. Es kam bei ihr allerdings der Zeitpunkt wo die häusliche Pflege nicht mehr möglich war, aber was macht man mit einem 28 Jahre jungen Menschen? Altenheim, Pflegestation im Krankenhaus, Hospitz(Sterbehaus)? Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, am Ende war sie in einem Hospitz.

Meine Oma wird dieses Jahr 82 und passt jeden Tag auf meinen Tobias auf, wenn ich noch arbeiten bin und er von der Schule kommt. :respekt :respekt
Naja, wenn sie nicht wäre könnte ich nicht arbeiten gehen, da ich mir von meinem Lohn nicht auch noch eine Tagesmutter leisten könnte. Ich denke schon alleine aus Dankbarkeit würde ich mich solange um sie kümmern wie es geht. Allerdings sollte man immer aufpassen, das man nicht den Zeitpunkt vepasst, wo es einen selber überfordert und man dran kaputt geht.

Gruß Knolle :winken:
 
E

Elchen

Guest
Das ist schön knolle :respekt

Bei uns war es halt damals so,daß wir bzw meine Eltern nur eine 3,5 ZimmerWohnung hatten.....

Mein Oma bekam ein eigenes Zimmer,meine Eltern mussten im Wohnzimmer schlafen und meine Schwester,die zu der Zeit gerade mal 6 war und ich hatten unsere..Besser wurde es erst,als ich auszog.....
 

Chatgirl

Namhaftes Mitglied
Hallo Elchen, Ich denke wenn es nicht anders geht, sollte man schon das Altenheim wählen. Die Entscheidung ist nicht leicht, aber ich mus sagen für meine Schwiemu war es das Beste. Weist Du meine Stieftochter war da gerade zu uns gezogen, da lief alles nicht gerade so doll, wir waren mitten in den Renovierungen für den Umzug, da bekam meine Schwiemu einen Schlaganfall, Alzheimer war zu der Zeit schon diaknostiziert, mein Schwager kümmerte sich um sie und dazu kam noch das mein schwiepa, an Krebs erkrankte, also gleich 2 Pflegebedürftige, wir mussten zu geben es geht nicht das wir sie zu Hause pflegen, auch wegen den Kindern, wir haben 3 orte weiter gewohnt als meine schwiegereltern, wir konnten nicht in einer Minute bei ihnen sein, Wir fuhren mindestens 20 Minuten mit dem Auto. Umziehen wollte mein Schwiepa nicht und die Kinder hier rausreisen wo wir soweiso gerade im Ort am Umziehen warn nee das wollten wir auch nicht. Weist Du was ich meine wenn es die Situation verlangt sollte man doch schon das Altenheim wählen, die sind da gut versorgt und bekommen kompitente Hilfe.

Halte uns nicht für Herzlos aber wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Meine Eltern sind auch beide über 70 und ich weis nicht wie es da aussieht kommt auf die Situation an. Na gut ich hab auch noch 6 Geschwister da wirds wohl immer einen geben der mal Zeit hat. Die Fenster putze ich ja schon seit 2 Jahren ca. bei meinen Eltern.

:bye:
 
E

Elchen

Guest
Ich halte Dich keineswegs für herzlos,ich weiß,daß sowas sicher eine schwere Entscheidung ist !!!
 
M

mutter34

Guest
Hallo!

Also wenn es bei meinen Eltern so weit ist, müsste ich mir was überlegen. Zuhause pflegen würde wahscheinlich eine meiner 5 Schwestern übernehmen, da ich zeitlich viel zu eingespannt bin. Ins Pflegeheim würde ich sie erst geben wenns wirklich nicht mehr anders geht. Meine Eltern sind gerade mal mitte 50 sodass es bei ihnen noch dauert. Meine Oma (95) lebt im Altersheim. Sie kann nicht mehr sprechen, laufen, hören (sehr schlecht) und allein auf Toilette auch nicht. Sie liegt seit 5 Jahren stumpf in ihrem Bett und kann gar nichts mehr. Ich besuche sie jeden Sonntag (war heute auch wieder da) und sie tut mir soo leid. Sie wiegt bei einer größe von 1.66 nur noch 30 kg. Sie sit so abgemagert.
Und sie bekommt Morphium gegen die Schmerzen.
Sie tut mir soo leid. Das beste wäre wirklich das sie in Ruhe einschläft, dann wäre sie erlöst, aber ihr Herz ist so stark.

Denkt bitte nicht ich würde wollen das meine Omi stirbt, aber ich kann sie nicht mehr leiden sehen....

Elena :sonne
 
R

Rabenvater

Guest
Hallo,

ich würde meine Eltern so weit wie möglich zu Hause pflegen.
Leider herrscht mittlerweile im Altenheim wieder das Motto, Satt und Sauber.
Für mehr reicht die Zeit leider nicht aus. Auch mit ein Grund, warum ich seit einiger Zeit den Beruf an den Nagel gehängt habe und etwas anderes mache.


Gruß

Rabenvater :angel
 
E

Engelflügel

Guest
Ich könnte meine Eltern oder Großeltern nicht zu Hause pflegen. Ich kann keine leidenden Menschen sehen und sicher täte es ihnen gut, wenn sie auch Kontakt zu gleichaltrigen haben würden.
 
R

Rabenvater

Guest
@elchen

Ja, und ich konnte es zu schluß nicht mehr.
Immer nur schnell, schnell und die Uhr im Nacken.
Für Gespräche o.ä. blieb keine Zeit mehr

Gruß

Rabenvater :angel
 
D

danielad

Guest
puh,
muß ganz ehrlich sagen,ich hätte ein Problem damit,meine Mutter zu pflegen,weil ich weiß,sie würde mich schikanieren.

im Moment mache ich ja Kleinigkeiten für unsere vermieterin(83),und mache ihre Wohnung regelmäßig sauber.Es ist schon schwer,wegen dem geruch manchmal,und besonders das Bad.Und es ist ja nur ein kleiner Teil,von dem was in einem richtigen Pflegefall gemacht werden muß.

Aber bei ihr mache ich das,weil sie wirklich total lieb ist,und keine fremde in der Wohnu´ng haben möchte.
 
R

Rabenvater

Guest
@danielad
An Gerüchen gewöhnt man sich schnell, vor allem, wenn der Senior, die Seniorin den Stuhl nicht mehr halten kann und es zum Mittag Kohl gab. ;D

Und zum Tema schickanieren...Du wirst nicht viele alte Menschen finden, denen du alles recht machen kannst. Da hilft nur ein. In einem Ohrrein, im anderen wieder raus.

Gruß

Rabenvater :angel
 
R

Rabenvater

Guest
Nee. leider nicht. Aber ich kenne eine Frau K.
Da bin ich odt genug aus dem Zimmer gelaufen, um nicht loszubrüllen :p
 
E

Elchen

Guest
Ist gar nicht zum lachen :rolleyes: Ich würde mir auch zweimla überlegen,ob ich meine Mutter pflegen würde,nach dem ,was sie mir angetan hat.... :(
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Nein, zum lachen ist das Thema wirklich nicht.

Ich würde meine Eltern pflegen solange es geht. Da ich nicht weiß ob ich es 24 Stunden am Tag mit ansehen könnte wie sie leiden und nicht mehr Herr ihrer sagen wir mal "Bedürfnisse" sind, weiß ich nicht, wie lange das genau ist. Man müsste erst in der Situation sein um das beurteilen zu können, so einfach lässt sich das Maß nicht stecken, ab wann man Psychisch und körperlich nicht mehr dazu in der Lage ist.

Fakt ist, ich würde versuchen meinen Eltern dass zurückzugeben was sie mein Leben lang für mich getan haben. Ich bin in der glücklichen Lage tolle Eltern zu haben, denen ich sehr viel verdanke und die auch jetzt immer für mich da sind. Wahrscheinlich auch deshalb weil ich Einzelkind bin, was zwar nicht immer so toll war aber sicher seine Vorteile hat.

Ich würde versuchen mein Bestes zu geben und wenn ich merke es geht einfach nicht mehr, ist professionelle Pflege glaube ich schon besser, das habe ich auch bei meiner Oma damals gesehen, nach einem Schlaganfall war sie einseitig gelähmt und vom Kopf her auch nicht mehr voll da, ab da kam sie ins Pflegeheim. Ich schätze das wäre auch bei mir so ein Zeitpunkt wo ich mir eingestehen müsste, es geht nicht mehr.
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
@hallo

ich weiss nicht ob ich das schaffen würde vom inneren ja.
Habe selbst in einem Pflegeheim gearbeitet, meinen Onkel gepflegt mit 2 Kleinkindern damals.

Aber von den Kilometern Entfernung her. sind immerhin 100.
Aber meine beiden Brüder leben noch zu Hause.
So fahre ich wenn irgendwas geregelt werden muss hin in den Harz.
Meine Mutter ist nun auch fast 70.
Aber hier her kommen würde sie sowieso nicht.
Das was ich tun würde wäre wenn meine Mutter nicht mehr wäre mich um meinen Behinderten Bruder kümmern.

Solange es geht würde ich versuchen nen Pflegedienst einzubeziehenoder privat wen zu suchen.
 
F

feli63

Guest
Für mich und meine Eltern steht fest, daß sie nicht zu Hause gepflegt werden. Wir haben recht früh darüber gesprochen, da meine Oma und Großtante beide recht schnell Pflegefälle wurden. Meine Mutter sagte zu mir, sie möchte mir nicht so zur Last fallen. Ich selbst wäre auch seelisch nicht dazu in der Lage, zumal damals auch unser Familenleben gelitten hat. Meine Eltern stritten sich oft in dieser Zeit. Das möchte ich nicht durchmachen. Abgesehen davon, daß ich arbeiten und den Familienunterhalt bestreite. Die Pflege müsste dann mein Gatte übernehmen....

Sicher in den Pflegeheimen ist auch nicht alles so in Ordnung. Ich denke, wenn die Schwestern und der Leiter merken, daß man sich kümmert, geht das schon.
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Das ist ein schweres Thema. Aber ich glaube, ich könnte meine Eltern auch nicht pflegen. Mir wird schon schlecht, wenn meine Mutter mal krank ist. Ich kann da einfach nicht gegen an. Ich kann es nicht. Ich glaube ich würde lieber mein ganzes Gehalt für ein schönes Heim ausgeben und sie dann dort immer besuchen. Eigentlich weiß sie das auch aber wenn es mal soweit sein sollte (sie ist 50) bin ich wahrscheinlich selber schon alt. Wollen wir hoffen, dass es nicht soweit kommt.
Meinen Schwiegereltern kann ich nur wünschen, dass sie nie pflegebedürftig werden. Sie kämen in das billigste Heim. Sie haben seit 12 Jahren den Kontakt zu uns abgebrochen, weil ich ihnen als Schwiegertochter nicht passte. Sie haben ihr einziges Kind verstoßen und haben ihre beiden Enkel bis heute noch nicht gesehen. Ich werde den Teufel tun, die zu pflegen. Das sieht mein Mann Gott sei Dank genauso. Er weiß, dass in dem Fall die meiste Arbeit an der Frau hängen bleibt und er würde mir das nie zumuten.

Für mich selber würde ich mir auch wünschen, dass ich niemandem zur Last falle, sondern so wie meine Omi mit 90 im Sessel beim Fernsehgucken einfach einschlafe. Das wäre cool.
 
K

Katrin

Guest
Ich würde meine Eltern auf jeden Fall pflegen, aber sie wollen das garnicht.
Sie sind ja auch noch ziemlich jung(50), wollen sich aber in ein paar Jahren gemeinsam in einem Altenheim anmelden, in dem sie dann eine gemeinsame Wohnung haben können, wenn es mal nötig ist.
Auf jeden Fall würde ich aber in ihre Nähe ziehen,damit ich mich um Beide kümmern kann.
Katrin
 
U

User 5

Guest
Ich will ganz ehrlich sein.
Ich würde es nicht tun.

Meinen vater würde ich sicher nicht pflegen....dazu ist zuviel vorgefallen....

Meine Mutter würde ich nicht pflegen weil ich selbst es nicht schaffen würde. Rein von der Psyche her könnte ich sowas nie tun. Vermutlich würde ich den ganzen Tag dazuheulen.....
 
D

danielad

Guest
Hab da mal gestern beim Einschlafen nochmal drüber nachgedacht.

jeden andern,aber nicht meine Eltern.
 
K

Katrin

Guest
Es hat ja auch eine Menge damit zu tun, welches Verhältnis man zu seinen Eltern hat.
Meine haben immer Alles für mich getan, deshalb würde ich auch damit klarkommen sie zu pflegen.
Ich kann aber auch jeden Verstehen, der sich, aus welchen Gründen auch immer , nicht dazu in der Lage fühlt.
 
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