brauche Rat -  Ergo und Grundschule

usagimoon

sadness
Ich habe es bisher vermieden, mich an das Forum zu wenden, aber ich bin langsam sehr ratlos und weiss nicht mehr weiter.

Ich hol ein bisschen aus. Joey war knapp 1,5 Jahre im KIGA und bei der letzten U wurde er zur Ergotherapie überwiesen, weil er leichte Wahrnehmungsstörung hat, welche sich in unsicherer Feinmotorik äussert, er ist auch Grobmotorisch noch nicht 100% fit, dass heisst ab und zu fällt er über seine eigenen Füße. Der KIGA hat mich damals im Stich gelassen. Niemand hat irgendwas auffälliges an ihm bemerkt bis kurz vor der Einschulung (ca. 1/2 Jahr vorher). Statt mir mitzuteilen, dass ich die Möglichkeit gehabt hätte, ihn in einen heilpädagogischen KIGA zu geben, wurde es mir einfach schlicht weg verschwiegen. Oder es wurde verschlampt! Aber jetzt will dafür niemand zuständig sein: Ich habe die Chefin von der KIGA angesprochen, habe mich beschwert, wieso mir niemand etwas eher gesagt hat, wenn es ja so offensichtlich ist, dass Joey nicht so gut sich konzentrieren kann. Ihre Worte waren: Tut mir leid, er ist jetzt nicht mehr im KIGA, für uns ist das Thema durch, wir reden darüber nicht mehr! Ja niemand hat es interessiert. Ich habe es selber in die Hand genommen und habe ihn auch testen lassen. Heraus kam, dass er leichte feinmotorische und grobmotorische Probleme hat (im letzten halben Jahr sind diese aber 200% besser geworden) und das er eine kurze Konzentrationsspanne hat (wusste ich auch schon vorher!) Dann sagte die Frau von der lernbehinderten Schule"Ihr Sohn ist ein ganz besonderes Kind" und da war er schon bei allen hier im Dorf abgestempelt (KIGA usw). Was sollte ich also tun? ich musste entscheiden auf welche Schule. Niemand nannte mir Anlaufstellen, niemand wollte mich unterstützen. Die einzige Alternative zur Regelschule, welche mir gegeben wurde, war eine Anmeldung auf einer lernbehinderten Schule. Aber da ist er total fehl am Platz. Er konnte schon vor der Einschulung recht gut lesen, rechnen bis über 100 (-+) und bis weit über 1000 zählen. Er kann ganze Sätze tippen und interessiert sich für so Dinge wie Wurmlöcher, schwarze Löcher, aber auch für so Themen wie Leben, Tod, Leben nach dem Tod. Da er mit Kindern in seinem Alter darüber nicht reden kann, bzw. sie ihn deswegen und wegen seiner leicht tollpatschigen und auch aufdringlichen Art (er kommt den Kindern zu nahe) ausgrenzen, hält er sich an ältere Kinder und redet am liebsten aber mit Erwachsenen, möchte auch oftmals nicht mit den Nachbarskindern spielen und macht lieber seine Dinge alleine, dennoch freut er sich, wenn ein Schulfreund (den kennt er aus dem KIGA und wurde mit ihm zusammen eingeschult) mal abholt zum Radfahren oder zum Spielplatz.

Nun geht er ca. 1 Monat in die Schule, ich hatte mich bewusst gegen die lernbehinderte Schule entschieden und wollte ihn in der Regelschule, weil er einfach nicht behindert ist. Ich habe auch direkt nach der Einschulung natürlich die Lehrer über seine Probleme aufgeklärt, vielleicht war das auch ein Fehler, es kommt mir momentan so vor. Die Lehrerin hat dann den Schulpsychologen dazugeholt, was ich an für sich gut fand, dieser hatte auch die Idee eines Schulbegleiters (Sozialpädagoge, welcher mit ihm in den Unterricht geht, bis er selbstständig genug ist, es alleine zu machen).

Das Prob ist er kann zwar den Stoff, aber durch seine Wahrnehmungsstörung ist er oft schnell schlapp und seine Konzentration ist nicht sehr hoch (er legt dann seinen Kopf auf den Tisch und will nicht mehr mitmachen). Er gliedert sich nicht in der Klasse ein, sprich er tut nicht, was die Lehrerin will. Er wird wohl langsam allen zu unbequem! Laut ihr würde er sich verweigern, folgt keinerlei Anweisungen und möchte nichts machen ab der 3. Stunde, er macht nicht mehr mit, ist nervös und stört mit seinem Rumgezappel. Eigentlich sollte er jetzt vom Schulpsychologen IQ-mässig getestet werden, und danach wollten wir wieder sprechen. Jetzt hat er aber rumtelefoniert (KIGA, Ergo, Lernbehindertenschule usw) und wünscht vorher ein Gespräch und hat die testung verschoben, was mich bedrückt. Laut seiner Lehrerin eben, ich unterstelle ihr, dass sie meinen Sohn aus der Schule haben will! Das habe ich ihr auch gesagt und das ich denke, dass alle nur möchten, dass er eben nicht zur Regelschule geht, weil er zu schwierig wir! Mir kamen dooferweise die Tränen, denn ich bin verzweifelt. Sicher Joey ist kein einfaches Kind, aber er ist nicht dumm. Er macht seine Hausi auch, zwar nicht gerne, aber wenn er einmal dabei ist, macht er sogar Dinge, die nicht Aufgabe waren. Beispiel: Setzkasten. Sie sollten 5 Wörter worin ein "o" vorkommt setzen,aus dem Buch quasi abschreiben, er hat aber dann zusätzlich von sich aus noch andere O-Wörter, welche er nirgends als Vorlage hatte, gesetzt. Seine Lehrerin sagte, er solle zeigen was er kann, aber anerkannt wird das nicht, da gibt er sich Mühe und es wird dann übersehen. Er war so stolz und dann so... Oder hatte Zahlen auf und hat dann weil er meinte es mache so einen Spass, mehr gemacht als er sollte und wird dann getadelt. Einerseits hält er sich nicht an die Regeln laut Lehrerin, aber wenn er mehr macht, als verlangt wird, ist es auch falsch! Ich verstehe die Welt nicht mehr,

Mein Sohn ist nicht behindert, er ist sehr schlau und clever (das sagen auf Fremde, Nachbarn usw. ich sag das nicht nur weil er mein kind ist -.-), hat aber leider ein Problem. Ich möchte ihm einen guten Start geben und ich sehe nirgendwo dass er auf einer lernbehinderten Schule besser aufgehoben wäre... an wen kann ich mich wenden, wer hilft uns? Ich fühle mich alleingelassen vom Staat, niemand will zuständig sein, niemand will mir helfen... allen ist es nur zu schwierig... dabei bin ich mir sicher, mit mehr Zeit, wird er alles schaffen, er braucht einfach nur länger sich an ein Regelwerk Schule zu gewöhnen.

Langsam bin ich an dem Punkt gelangt, dass ich aus Bayern weg will, will wieder zurück nach NRW, hier die Leute sind so anders, alles ist anders und man lässt uns alleine, hier kann ich nicht glücklich sein, die Kinder kriegen keine faire Chance..es fühlt sich alles so schlimm an.

Danke schon mal!

Liebe Grüße
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Du hättest besser mewine Kollegen auf die Potentiale Deines Kindes und ihre Bedürfnisse als auf die Probleme hingewiesen. Wie Du siehst, kommen Pädagogen von Problemen, mit denen sie einmal in Berührung gekommen sind, nicht mehr los und machen sie auch noch eifrig größer.
Da wo die Aufmekrsamkeit hingeht, lassen wir gewöhnlich auch die Energie hinfließen, und so geht es den Problemen immer bestens, während die Potentiale, die Talente, die Fähigkeiten verhungern.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer löse ich die probleme fast allein durch eine achtsame Energieverteilung. Für Fehler gibt´s fast keine Aufmerksamkeit und keine Energie. Fehler sind ja nur Wegweiser und Wegweiser weisen von sich selbst WEG, drum heißen sie ja Weg-Weiser. Sie mahnen uns: Kümmert Euch endlich um die geschwächten Stärken und Talente! Wenn die Talente, die bei Deinem Kind noch schwach entwickelöt sind, genug zu essen bekommen, dann wachsen sie schnell. Wir müssen nur endlich lernen, dass nicht nur der Körper HUNGER hat sondern auch geist und Seele, und müssen ihnen allen regelmäßig Stärkung und Pflege geben.
Den Müttern empfehle ich in der Ich-kann-Schule oft als Schnellhilfe die Schlafsuggestion; das ist ein gutes Gesopräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften im Unbewussten, wenn das Kind von nichts abgelenkt wird und schläft. Im Coué Brief 9 auf der zugehörigen Seite findest Du Beispiele dazu.
Vergiss auch nicht, Dir selbst täglich alle Deine Kräfte und Talente zu stärken, damit sie sich GUT fühlen und alles in GUTER Qualität ausstrahlen. Mütter sind starke Sender und alles, was Du denkst und fühlst, das strahlst Du aus und ntief in Dein Kind hinein. Ich denke, nun weißt Du, wie wichtig es ist, dass es DIR gut geht! Dann hast Du gute Wirkung. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
 
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