Eilt! -  Erster Test wg. Dyskalkulie positiv

regir

Neues Mitglied
Hallo,

meine Tochter ist in der dritten Klasse. Vor zwei Wochen haben wir einen ersten Test wegen Dyskalkulie gemacht. Und so wie es aussieht hat sie Dyskalkulie. Wir sind nur durch Zufall auf Dyskalkulie gestoßen. Wir wissen noch gar nicht, was auf uns alles zukommt.

Wie sieht es eigentlich aus bei den Kosten der Therapie? Kann man von irgendwo her Hilfe bekommen? Übernehmen Krankenkassen solche Kosten?

Wie und wo findet man Selbsthilfegruppen? Im Netz findet man viel zu Legasthenie, aber wenig zu Dyskalkulie.

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M

msvxd

Guest
Hallo regir,

Krankenkassen bezahlen in der Regel nichts für Dyskalkulietherapien, weil Dyskalkulie für sie keine "Krankheit" darstellt.

Frag doch mal einen dipl. Legasthenietrainer in deiner Nähe nach den Kosten - du findest die Legasthenietrainer unter www.legasthenietrainer.de.

Wenn deinem Kind eine "seelische Behinderung droht" (so nennt das das Jugendamt), dann werden die Kosten (nicht immer) von den Jugendämtern übernommen, und zwar geht das nach §35a.

Erkundige dich doch bitte bei der Institution, die bei deinem Kind die Dyskalkulie festgestellt hat, wie es weiter gehen könnte.

Manche SPZ (sozialpädiatrischen Zentren) bieten auch Dyskalkulietraining an.

Selbsthilfegruppen sind oft dünn gesät, leider auch bei Legasthenie.

Du könntest selbst eine gründen. Dafür musst du keine Dyskalkulie-Spezialistin sein ;-)
Wichtig ist doch, dass du Gleichgesinnte findest - und von denen gibt es mehr als du denkst ...
Gerne sind dir auch dipl. Legasthenietrainerinnen und -trainer dabei behilflich - sieh doch einfach mal auf der o. a. Adresse nach und frag dort nach.

Trau dich!

Viele Grüße von

msvxd
 

goldrosi

Aktives Mitglied
Hallo regir,

meine Tochter Michaela, auch dritte Klasse hat Dyskalkulie. Wir haben nach dem Test einen Antrag ans Jugendamt geschickt (bekommst du normalerweise nach dem Testergebnis) und das Jugendamt hat sich mt der Schule in Verbindung gesetzt. Und wie msvxd schon schrieb muss unbedingt der Wortlaut "seelische Behinderung" im Attest stehen sonst geht dein Antrag nicht durch.

Man muss immer am Ball bleiben sonst dauert das ewig bis die ganzen Formalitäten erledigt sind. Ich habe wirklich alle paar Tage im JA und in der Schule angerufen bis der Antrag durch war.

Nun bekommt sie 40 Stunden Therapie vom JA bezahlt und ich hoffe es hilft meiner Tochter ein kleines Stück weit.

Du musst viel mit der Klassenlehrerin zusammenarbeiten evtll. auch mit der Schulpsychologin und selbst die Termine mitorganisieren dann klappt es schneller mit professioneller Hilfe.

Ob es dann wirklich hilft?? da bin ich auch schon sehr gespannt. Ich habe ein paar Mamas kennengernt da wo leider die Therapie nicht den Erfolg gebracht hat. Vielleicht muss man wirklich sehr viel Geduld haben, aber die haben wir ja sowieso...mit unseren Mäusen.
 

regir

Neues Mitglied
Danke. Wir haben am Donnerstag erstmal den zweiten Test. Wir waren vor über einem Jahr mal mit ihr bei einem Psychologen, weil sie immer so zurückgezogen und ängstlich war. Dort hat man dann festgestellt, dass sie keine ausgeprägte Händigkeit hat. Danach haben wir eine Laserakupunktur-Therapie machen lassen. Auch das haben wir selber zahlen müssen. Wir hatten eigentlich gedacht, dass damit ihre Schwierigkeiten, auch in der Schule, verschwinden. Aber ich bin schon froh, dass wir jetzt wissen, was sie hat. Denn wir haben sie wirklich gequält. Wir haben ihre Schwierigkeiten nicht verstanden. Sie musste viel üben und immer wieder die Sätze. "Das ist doch einfach.", "Was verstehst du daran nicht."...

Und das tut am meisten weh. Wären die Lehrer in den Schulen aufmerksamer und besser geschult, dann hätten wir schon früher darauf kommen können.

Ich bin nur durch Zufall drauf gekommen. Eine Freundin, die letztes Jahr kennen gelernt habe, hat mir davon erzählt. Ihre beiden Töchter haben Dyskalkulie. Die Große hat zwei Jahre Therapie hinter sich und bei ihr hat es geholfen. Ihr fällt Mathe jetzt leichter und sie ist auch ganz gut. Aber bei der Kleinen, deren Therapiezeit jetzt nach fast 2 Jahren fast beendet ist, ist es mit Mathe immer noch so schlimm. Sie schreibt nur Sechser und hat keine Lust mehr Hausaufgaben zu machen.

Ich hoffe, die Therapie bei meiner Tochter hilft etwas.

LG regir
 
U

ute heidorn

Guest
Linkliste

Hallo regir,

unten findest du ein paar Links, die helfen dir vielleicht weiter.

Und es gibt gute Trainingamaterialien, mit denen man mit den Kindern spielerisch zu Hause üben kann. Die machen Spaß und sind nicht teuer.

Gruß von Ute :winken:

http://www.rechenschwaeche.de/
http://www.learn-line.nrw.de/angebo...orkshop/Mathe/module/Eltern-Diagnosebogen.htm
http://www.verband-dyslexie.ch/
http://www.rechenblaetter.de/

http://www.dyskalkuliker.de/
http://home.t-online.de/home/ifrk.walter/
http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/
http://www.ifrk-sa.de/felix.html
 

heike

Neues Mitglied
Hallo, ich habe meinen Pflegesohn auch testen lassen, da Mathe immer ein Buch mit
sieben Sigeln bei ihm war. Krieg den Befund jetzt nächste Woche schriftlich, geht aber
in den Bereich Dyskalkulie. Sind aber wohl noch andere Probleme da, die bei einer
reinen Dyskalkulie-Therapie nicht behoben werden. Hab ihn seit Anfang Januar in
einer Heilpädagogischen Praxis, die ihn umfassender therapieren kann. Sobald ich den Befund vorliegen habe, werde ich mich mit der Therapeutin und der Lehrerin zusammen setzen, um mal genau zu sehen, was man machen kann. Versuchen jetzt schon, Rechenaufgaben "aufzumalen". Dauert zwar lange, aber es klappt besser. Erstaunlicherweise kann er sehr gut untereinander zusammenzählen, machen die in der KLasse zwar noch nicht, werd es aber bei der Lehrerin durchsetzen. Da sieht er die Zahlen dann einfach, Kopfrechnen ist halt eine Katastrophe.
Drück Dir die Daumen.
Daniela
 

regir

Neues Mitglied
Bei meiner Tochter klappt das Untereinander-Rechnen aus viel besser. Das ist wohl auch typisch für Dyskalkulie, da sie im Zahlenraum bis 20 bleiben.

Ich habe am Dienstag das Auswertungsgespräch mit dem Therapeuten. Mal sehen, was der alles so sagt. Ich bin gespannt, ob wir gleich einen Therapieplatz bekommen oder ob wir (wie eine Freundin von mir) eine ganze Weile warten müssen.

Was mich an dem ganzen Thema am meisten ärgert, ist, dass kaum jemand Dyskalkulie kennt. Wenn man nicht durch Zufall jemanden kennt, den wiederum jemanden kennt, der ein Kind mit Dyskalkulie hat, sucht man verzweifelt nach Lösungen. Die Lehrer sind nicht in der Lage Dyskalkulie auch richtig einzustufen. Dabei gehen so viele Kinder einfach unter.

Ich bin der Meinung Dyskalkulie müsste öffentlicher gemacht werden und die Lehrer brauchen auf dem Gebiet eine bessere Ausbildung. Zum anderen sollte Dyskalkulie genauso anerkannt werden wie Legasthenie. Denn wenn sich die Schule oder der Lehrer quer stellt, dann hat man fast verloren.

Naja. Warten wir mal ab, was auf uns zukommt.

Gruß Grit
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo regir,

das ist doch machbar! unter http://www.ifrk-ev.de findest du einen gemeinnützigen Verein. Für einen geringen Jahresbeitrag förderst du die Verbreitung dieses Wissens. Außerdem kannst du günstig Material kaufen und an Selbsthilfegruppen teilnehmen. Sehr hilfreich ist z.B. der Tagungsband "10 jahre IFRK e.V.", in dem du viele interessante Anregungen zum Training mit solchen Kindern findest.

Gruß von Ute
 

goldrosi

Aktives Mitglied
Ich war gestern abend bei einer Selbsthilfegruppe für Dyskalkulie. Es war für mich schon wieder ein Stück mehr verstehen. Ich war ja schon ein bisserl enttäuscht weil in der Theraqpie (in meinen Augen) zu wenig passiert aber wurde jetzt aufgeklärt dass die Therapie hauptsächlich die "SEELE" meines Kindes stärkt, wieder Selbstvertrauen bekommen soll, daß Rechnen ist da zweitrangig. Es wird dort schon gerechnet aber im kleinen Zahlenraum.Sie sagten auch wenn die Kinder den Leistungsstand beibehalten wäre es schon gut, denn bei den meisten Kindern wird es immer schlimmer je höher die Klasse ist. Und uns Eltern wurde auch ins Gewissen geredet dass man seine KIinder nicht überfordert und am Nachmittag nur übt, was ja eh nichts bringt.....da Dyskalkulie, und der Frust bei den Kindern nur noch größer wird.Sie meinen ja eh meistens schon sie wären dumm. Es ist ja eine Teilleistungsstörung und da hilft dann stundenlanges lernen auch nicht.

Für mich war dieser Abend wieder ein Stück mehr verstehen, ich denke wir müssen unseren Kindern Rückendeckung geben und sie in den Dingen stärken und unterstützen die sie gut können.

Ach ja, und sie sagten auch dass es eine Studie gibt wo Kinder im Institut vier mal die Woche Therapie bekamen, ich glaube für ein Jahr, und sie sich wenn überhaupt nur um eine halbe bis in manchen Fällen eine ganze Note verbessert haben, und wer hat schon im normalen leben die Zeit, oder die Kraft über so lange Zeit sein Kind in Therapie zu fahren und zu quälen.
 

uli

Neues Mitglied
Hallo,

meine Tochter Franziska (3. Klasse) hat auch Dyskalkulie. Im Okt. 2004 festgestellt und direkt mit der Therapie angefangen. Mittlerweile wurde sie auf ADS getestet - kann nicht ausgeschlossen und nicht diagnostiziert werden !!!
Legasthenie-Test wird nächste Woche stattfinden.
Beim Psychologen-Test kam eine auditive Wahrnehmungsstörung heraus. Sie hat auch noch nicht klar entschieden, ob sie Rechts- oder Linkshänder ist.
Scheint normal bei rechenschwachen Kindern zu sein.
Kennt jemand eine Selbsthilfegruppe im Raum Erfurt??

Schöne Grüße
Uli
 
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