Frage -  Euthanasie, was denkt ihr darüber?

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Twinfather

Guest
Hi Ihr
Ich habe grade in unserer Sonntagszeitung gelesen das, und ich zitiere Wörtlich: "Die Deutsche Hospizstiftung ist entsetzt über den Plan von Abgeordneten aus Regierungskoalition und FDP, ein Gesetz zur legalisierung der aktiven Sterbehilfe zu initiieren."
Was bilden die sich denn ein? Warum kann sich zur Hölle der Klerus nicht einfach da raus halten? Wurden wir gefragt ob wir in diese, von allen möglichen Giften, verseuchte Welt geboren werden wollen? Warum darf ein Mensch der sterbenkrank ist nicht in Würde von dieser Welt gehen? Welchen Sinn macht es jemanden der an AIDS oder Krebs oder was weiß ich gegen seinen Willen am Leben zu erhalten, bis er nur noch ein schatten seiner selbst ist, ja glauben denn diese Spinner das es leicht ist für den betroffenen oder seine Angehörigen elendig und Qualvoll zu sterben? Wenn der Klerus meint das es richtig ist und von Gott gewollt, bitte schön ich hindere sie nicht daran sich einen Jahre währenden Todeskampf zu gönnen, aber sie sollen die die Sterben WOLLEN weil sie nicht mehr die Kraft haben ihr Leiden zu ertragen gehen lassen.
Ich würde gern Wissen wie Ihr darüber denkt!

Greetings
Twinfather
 
E

Elchen

Guest
Also wenn ich in dieser Situation wäre,Jemanden aus der Familie seinen Wunsch nach dem Tod(wegen schwerer Krankheit) zu erlösen,dann würde ich das unterstützen!!

Ich denke,man sollte gerde bei schwerer,unheilbarer Krankhet das Recht auf Strebehilfe haben,damit man wie Du schon gechrieben hast,die Möglichkeit auf einen würdevollen Tod hat!!Und nicht auf einen langen,quallvollen.....
 
U

User 5

Guest
Hallo !


Ich denke jeder sollte gehen können wann er selbst will.


Wenn es dabei Unterstützung bedarf sollte dem Wunsch des Sterbenden nachgegangen werden.


Ich selbst wäre nicht in der Lage das zu tun.
 
U

User2

Guest
Ja, also ich finde auch, daß jeder das Recht hat dies selbst für sich zu entscheiden, allerdings nur im Krankheitsfall.
Ich habe mal was im TV gesehen, da hat eine Frau Sterbehilfe bekommen, die nicht krank war...sie wollte einfach nicht mehr leben.
Ich weiß aber nicht mehr in welchem Land das war.
Und das finde ich irgendwie nicht ok, aber irgendwie ist es ja doch ihre Entscheidung... Da bin ich ich noch keine klare Meinung für mich erreicht.

In jedem Fall sollte Kranken dieses Recht eingeräumt werden!
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo,

ich kann mich Euch nur anschließen. Wenn jemand wirklich krank ist und so die Chance bekommt ohne Leiden friedlich zu gehen, warum soll jemand ihm dieses nicht gestatten?

Ich habe noch nie verstanden, warum es in diesem Punkt Tiere "besser" haben. Sie dürfen, wenn sie krank sind "erlöst" werden. Warum der Mensch nicht???

Gruss Gaby
 
W

Worf

Guest
ich denke, so einfach kann man das nicht sehen. was ist z.b. mit komapatienten ? was ist mit menschen, die so schwer krank sind, dass sie ihre wünsche nicht mehr äussern können aber leben wollen ? (und die habe ich schon erlebt )
was ist mit unfallopfern, die beide beine verlieren und den lebensmut....sollen die auch sterben dürfen, obwohl sie mit der behinderung leben könnten und evtl. später auch wieder wollten ?

zu den tieren....haben die es wirklich besser ? werden die denn gefragt ? ein pferd, dass sich das bein bricht, wird eingeschläfert..... nur so viel zur 'erlösung'.

ich sehe das gar nicht so eng verwoben mit religiösen fragen...versucht einfach mal antworten auf MEINE fragen zu finden. sie sind nicht religiös motiviert, sondern rein an der praxis orientiert.
 
K

Kuschki

Guest
Schwierige Frage. Aber ich gebe silent-silent recht. Jeder hat eine andere definition von einem lebenswerten Leben. Ich sehe das tägl. auf der Arbeit. Ich hab dort sehr viel mit Krebspat. zu tun. Viel im letzten Stadium. Und doch wollen die einen weiterhin Leben und geben den Kampf nicht auf und andere, mit teilweise viel besseren Prognosen haben den Lebensmut verloren. Dann doch lieber die passive Sterbehilfe und den betroffenen das sterben so angenehm wie möglich machen. Viele der Pat. haben schon vor langer Zeit bestimmt das sie keine Lebenserhaltenen Maßnahmen wünschen und diesen Wunsch sollte man respektieren und ihnen so ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen. Ich muß dazu sagen das ich selbst auch schon so eine Erklärung unterschrieben hab, das ich im Fall der Fälle keine Lebenserhaltenenmaßnahmen wünsche und mit Würde einschlafen möchte. Das mag für einige nicht nachvollziehbar sein, schon gar nicht in meinem Alter, aber ich möchte nicht irgendwann daliegen und vor mich hinvegetieren und nur noch mit Maschinen am Leben erhalten werden.


:bye: Kuschki
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ein sehr schwiegiges Thema.

Ich persönlich bin weder für noch gegen Sterbehilfe. Dafür bin ich bei passiver Sterbehilfe. Wenn jemand sterbenskrank ist sollte man ihn sterben lassen und ihm dabei mit Medikamenten das Leiden erträglich machen. Aber dazu gehört auch das man den Sterbenden annimmt und ihn nicht in ein Krankenhaus od. ähnliches "abschiebt".

Ich arbeite für alte und chronisch Kranke. Manche von ihnen haben immer mal wieder den Wunsch zu sterben, aber nicht weil sie so schwer krank sind sondern weil sie Angst haben der Familie/Gesellschaft lästig zu sein.

Wer soll das unterscheiden. Meistens sind diese Äußerungen auch nur vorüberhende Wünsche. Dann kommen Tage an denen sie vor Lebensmut nur so sprühen. Also ich möchte nicht entscheiden müßen ob jemand wirklich nicht mehr leben will oder ob er psychisch im Moment nur sehr labil ist.

Ich finde man sollte daran arbeiten das Alte, schwer Kranke und ihre Familien unbürokratische und kostengünstige Hilfe bekommen um jemand zu Hause versorgen zu können.

:bye: Cordu :bye:
 
S

sanne

Guest
Ich kann dich gut verstehen, Sadhana, ich denke ganz ähnlich...

Suizid ist ja nicht wirklich verboten, nur von Religioene nicht toleriert.
Problematisch wird dann, wie man damit umgeht, Suzid zuzulassen und nichts für die Vermeidung unternimmt, wenn man bei Sterbehilfe sogar aktiv würde...

Wenn ich einen Lebensmüden auf der Brücke stehen sähe, würde ich mich gezwungen fühlen, ihn abzuhalten (wenn ich irgendwie könnte...).
Wenn mich meine Mutter aber auf dem Sterbebett um tödliche Medikamente oder darum, den Stecker zu ziehen, anflehen würde, würde ich es wohl machen.
 
S

sanne

Guest
@cordu

Du hast völlig recht - viele Alte werden einfach nur nicht genug integriert und fühlen sich deshalb nicht mehr wohl.
Daran müßte man natürlich erstmal arbeiten!
 
T

Twinfather

Guest
hmm...gute Argumente, Sadhana und silent, aber ich meine hier nicht leichte bis mittelschwere chronische Erkrankungen, es geht mir definitiv darum das Menschen die sterbenskrank sind, wie z.B. durch AIDS oder Krebs oder eine der vielen anderen WIRKLICH schweren Krankheiten, das Recht haben sollten an sich Sterbehilfe leisten zu lassen. Was Komapatienten anbelangt, mag hart klingen, aber meines Wissens nach bekommen sie nicht wirklich viel mit von dem was mit ihnen oder um sie herum geschieht, hier wäre es eine Entscheidung die zwischen angehörigen und Ärtzten geklärt werden müsste, was im übrigen bei besonders schweren Fällen heute schon so gehandhabt wird.
Behinderte gehören für mich nun nicht wirklich in die kategorie Sterbenskrank, mit Sicherheit ist neben ihren Körper auch ihre Seele schwer betroffen, zumindest für eine gewisse Zeit. Aber die meisten lernen mit ihrer Behinderung zu leben und viele von ihnen auch zu lieben. Doch wer schon einmal erlebt hat wie ein Krebskranker Mensch in den letzten Monaten seines Lebens dahinsiecht, wer schon einmal einige vor dem Tod des jenigen in seine Augen sah und gesehen das er schon längst tot ist, es nur noch nicht wahrhaben kann oder darf, der weiß warum ich so vehement für Euthanasie bin.
Auf alle Fälle gehört bevor ein Mensch sich entschliesst Sterbehilfe in anspruch zu nehmen ein Arzt hinzugezogen, ja vielleicht auch ein geistlicher, wenn es der erkrankte wünscht. Aber auf alle Fälle sollte die Familie nicht ausgeschlossen bleiben bei solchen entscheidungen. Letztendlich aber ist es allein die entscheidung des erkrankten, denn es ist sein Leben. nicht jeder hat den Mut Suicid zu begehen, egal wie schlecht es ihm (ihr) geht.

Greetins
Twinfather
 
S

sanne

Guest
echt???
Das wußte ich gar nicht.
Nur, dass "unterlassene Hilfeleistung" strafbar ist...
 

Shana

Aktives Mitglied
Einm sehr schwieriges Thema, aber ich finde ss klasse dass es mal aufgegriffen wird. Ich bin absolut dafuer! Ich habe mehrere Jahre in einer Krebsklinik gearbeitet und Menschen jeden Alters "wie Hunde" leiden sehen. Einige dabei zu schwach sich selber zu helfen, manche die ihren eigenen Kot erbrochen haben weil der Krebs ihre Innereien so zerfressen hat! Das ist in meinen Augenkein wuerdevolles Leiden oder Sterben mehr. Ich moechte jedem der gegen die Euthanasie ist mal eine Woche lang, mit diesen Menschen unter einem Dach leben lassen, sie leiden sehen lassen. Die waeren danach gerne bereit sogar selber zuzu helfen deren Leiden zu beenden wenn sie es wuenschen sollten!
 

Thunder123

God bless the Becks ;)
Um erst nochmal auf die Frage "Warum zur Hölle kann sich der Klerus nicht einfach da raus halten?" zurückzukommen. Wenn man es böse sieht, ist die Angst vor dem Tod (und dem danach) für viele wohl der einzige Grund überhaupt noch in der Kirche zu sein. Und wenn die Leute selber entscheiden könnten, wie und wann sie aus dem Leben treten dürfen, ist ein Großteil der christlichen Lehre hinfällig.

In vielen Kulturen - gerade in den antiken Hochkulturen Ägypten, Athen, Karthago und Rom - war Selbstmord ein ganz probates und ehrenvolles Mittel aus dem Leben zu treten. Erst mit dem Christentum und seinem Menschenbild sind Selbstmord - also die willentliche Tötung - und damit auch die Sterbehilfe bei uns zum Tabu geworden.

Ich bin für Sterbehilfe - in ganz engen und hartgesteckten gesetzlichen Grenzen. Das wird bei uns allerdings noch lange nicht umsetzbar sein, weil wir halt eine abendländisch-christlich geprägte Gesellschaft sind und sich unsere Politiker nicht gerne mit der Kirche anlegen. Oder warum sind wir (meines wissens nach) der einzige Staat der Welt, wo man völlig ungefragt Kirchensteuer zahlt?

Da sich bei uns eine gesetzliche Regelung wohl noch sehr lange hinziehen wird, werde ich wohl Catmax Ratschlag folgen - und versuchen eine "private" Lösung zu finden. Denn ich möchte nicht lange Dahinsiechen und im Koma von meinen Angehörigen oder auch anderen Menschen gepflegt werden. Selbst wenn ich noch klar im Kopf sein sollte - und es plötzlich Intelligenzmässig mit Einstein oder Hawking aufnehmen könnte - ich will so nicht enden. Und ich will eigentlich auich nicht, dass sich jemand strafbar macht, wenn er mir dann hilft.

Also werde ich versuchen, eine "private" Lösung zu finden.
 
T

Twinfather

Guest
"Ich bin für Sterbehilfe - in ganz engen und hartgesteckten gesetzlichen Grenzen. Das wird bei uns allerdings noch lange nicht umsetzbar sein, weil wir halt eine abendländisch-christlich geprägte Gesellschaft sind und sich unsere Politiker nicht gerne mit der Kirche anlegen."
Bingo Thunder, seit dem Mittelater kriechen die die unser Leben beherrschen vor der Kirche zu Kreuze, fürsten, könige ja selbst Kaiser und heute sind es die Staatsoberhäupter die wir Demokratisch wählen. Stellt euch vor Gerhard Schröder würde vom Papst exkommuniziert werden, er wäre unten durch, seine politische Laufbahn wäre endgültig am Ende. egal ob es um Euthanasie oder Genforschung geht, immer rennt der Klerus Sturm dagegen, dabei läge es grade in den Händen der Genforscher die meisten Leiden die uns mit Angst und Schrecken erfüllen auszumerzen. Doch welcher Politiker, egal ob von unseren oder selbst der Präsident der Vereinigten Staaten, würde gegen den Willen der Kirche Euthanasie oder Genforschung die weitergeht als nur Gengemüse oder harmlose gentische Experimente erlauben?
Immer wieder höre oder lese ich das wir Gott spielen würden, doch ist dies nicht der Punkt an dem sich die Schlange in den Schwanz beißt? Auf der einen Seite könnte die Genforschung Krebs ausmerzen, auf der anderen Seite erlaubt die Kirche keine nachhaltigen genetische Eingriffe in Embrionalen Stammzellen. Einerseits will die Kirche eben nicht das wir uns die Geisel Krebs (nur um mal bei dem Beispiel zu bleiben) durch genetische Mittel vom Hals schaffen, andererseits erlaubt sie aber auch nicht das wir Euthanasie praktizieren. Ich weiß das dieses Thema seit dem Dritten Reich ein Tabuthema war, für lange Zeit, aber wir leben heute in einer aufgekärten Gesellschaft und von daher sollte auch offen darüber diskutiert werden und das nicht nur in Foren wie diesem.
Noch ein Wort zum Begriff "Selbstmord" Suizid ist kein Mord, er wurde erst durch die Kirche zu Mord gemacht, ich bevorzuge den Begriff "Freitot" oder eben "Suizid". Denn wenn jemand freiwillig seinem Leben ein Ende setzt mordet er nicht!!!

Greetings
Twinfather
 
T

Twinfather

Guest
Hier taucht immer der Begriff der "privaten lösung" auf, nun wie auch immer diese aussehen mag, sie kann für den der in dem Fall Sterbehilfe leistet, ebenso juristische Folgen haben wie die aktive Sterbehilfe durch einen Arzt. Wohl wird die anklage dann nicht auf Mord lauten sondern auf Totschlag in einem minder schweren Fall, aber der der Sterbehilfe leistenwürde müsste sich in jedem Fall bewusst sein das er juristisch belangt werden kann. Passive Sterbehlife durch das weglassen lebenwichtiger Medikamente ist genauso ein Vorsatz wie das verabreichen lebensverkürzender Mittel, sprich: Gift.
Sicherlich müsste es einen eng gesteckten Rahmen geben in dem Euthanasie erlaubt sein darf und wann nicht. Behinderte sind wie gesagt nicht Sterbenskrank und gehören also nicht in die Kategorie derer die Sterbehilfe beanspruchen dürften..............naja, käme vielleicht auch auf den einzelfall an. Ich sehe schon hier ist ein Punkt erreicht an dem es echt haarig wird. Aber trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung (Forderung), Euthanasie für Sterbenskranke zu legalisieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen das uns unsere Vergangenheit einholen wird und Behinderte "Euthanasiert" werden solange wir in einer Demokratie leben. Ausserdem sind wir in einem Staatenbündnis eingegliedert das solche Greultaten niemals tolerieren würde.

Greetings
Twinfather
 

Shana

Aktives Mitglied
Ich muss ganz ehrlich sagen, Staat hin oder her- egal welche Regelung, wenn eines meiner Elternteile, mein Mann oder gar mein eigenes Kind extrem schwer und hoffnugslos erkrankt waeren und nur noch dahinvegetieren wuerden und wuerden mich bitten die Maschinen abzustellen ich wuerde es machen, egal welche Folgen auf mich zukaemen! Der Schmerz und die Selbstvorwuerfe die ich haette wenn ich ihre bitte um Hilfe ignorieren und sie weiter leiden lassen wuerde, waere sehr viel groesser als evtl. Schuldgefuehle weil ich ein Leben genommen habe- aber dann wieder- welches Leben.......?

Auch wenn es hier in den Staaten auch keine Sterbehilfe gibt in dem Sinn, immerhin hat man die Moeglichkeit dass wenn man nicht mehr wiederbelebt werden moechte. Ein Hinweis im Geldbeutel oder gar auf einer Einweisung ins Krankenhaus (bei Operationen-Papiere die man ausfuellen muss an dem Tag wo man eincheckt) kann man entscheiden ob man im Falle des Falles an Lebensverlaengernde Maschinen ran moechte. Meine Schwieger-Oma hier hatte Krebs und mit dem Herz Porbleme, nach 3 Wiederbelebungen wollte sie nicht mehr- sie trug ein gewisses Armband traegt welches jeden Arzt bemaechtigt saemtliche Wiederbelebungsversuche und Hilfeleistungen zu unterlassen und das wird respektiert! Sicher ist das nicht DIE Sterbehilfe aber sicherlich ein SChritt in die richtige Richtung denke ich!
 

dominikb901

Mitglied
Hi!
Ich finde es nicht verkehrt, wenn jemand jahrelang leiden muss und jeder weiß, dass derjenige nicht mehr gesund, dann sollte man ihn erlösen ''dürfen''. Ich finde das es jeder selbst entscheiden soll wann und wie er Abscheid nehmen will. Ist doch schwachsinnig wenn man da jahrelang wartet wenn es sowieso keinen Sinn hat. Es ist zwar hart, aber immer noch besser als wenn man Jahre lang gequält wird.

Domi
 
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