Frage -  Finanzielle Abhängkeit vom Partner?

Zwerg

hoffend...
Hallo an alle!

Ich wußte nicht genau, in welches Forum dieses Thema paßt - also bitte verschieben, wenn es doch ein passendes gibt.

Kurz zu mir und den Hintergrund meiner eigentlichen Frage:
Ich stehe kurz vor der Scheidung (hoffe, daß sie dieses Jahr noch über die Bühne geht), habe aber einen neuen Partner. Wir leben noch nicht zusammen, das ist aber nur noch eine Frage der Zeit. Der Kinderwunsch ist bei uns sehr stark ausgeprägt und ich will eigentlich nur noch die Scheidung abwarten.

Nun habe ich für mich mal durchgerechnet, wieviel ich im Falle an Unterstützung erhielte und sehe mich jetzt natürlich mit der Situation konfrontiert, daß ich mit Kind definitiv finanziell von meinem Partner abhängig wäre.

Dabei geht es mir eigentlich nicht so sehr um gemeinsame Anschaffungen für das gemeinsame Leben, sondern vielmehr um den Punkt, daß ich ja kein eigenes Geld mehr verdiene und mir somit auch nicht mehr selber - für mich - etwas leisten kann, ohne irgendwie das Gefühl zu haben, doch das Geld meines Partners auszugeben.

Meine Frage an Euch ist jetzt:
Überwindet man dieses Gefühl auch mal und erreicht irgendwann den Punkt, an dem man damit klarkommt - man erzieht ja schließlich die Kinder, führt den Haushalt - also irgendwie verdient man sich ja doch was? Oder wird dieses Gefühl immer an einem nagen?

Ich bin im Moment total verunsichert deshalb, weil ich mit dem Gedanken nicht klarkomme!

Für jegliche Gedanken, Anregungen und Erfahrungsberichte sage ich schon mal DANKE!

LG, Zwerg
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Zwerg

ich für meinen Teil war 13 Jahre lang "nur" Hausfrau und Mutter.
Klar hab ich damals von dem Geld gelebt das mein Mann verdient hat.
Am Anfang war es auch ein komisches Gefühl auf seine Bank zu gehen und von seinem Konto Geld zu holen.

Damit ich ein bischen "eigenes" Geld hatte hab ich mein Giro-Konto behalten und auf dieses das Kindergeld od. am Anfang das Erziehungsgeld überweisen lassen. Das war dann immerhin ein bischen was.

Aber auch jetzt noch haben wir ein gemeinsames Konto und ich noch mein Giro-Konto. Ich möchte das auch nicht auflösen. Ich bezahle davon meist Dinge die mein Mann für absolut unnötig hält.

LG :bye: Cordu
 
R

ruschdie

Guest
wie wäre es wenn er dann Erziehungsurlaub nimmt und Du arbeiten gehst dann wäre er von Dir abhängig.

Meine persönliche Meinung dazu, in einer Partnerschaft gibt es keine Abhängigkeit. Wenn Du ein Kind bekommst und für dieses Kind da bist, dann leistest Du einen ebenso großen Beitrag zu dieser Partnerschaft wie Dein Freund der das Geld vedient. Natürlich wird es komisch sein das Du nicht mehr Deinen Verdienst bekommst sondern nur noch KG und EG erhälst. Mein Mann ist auch Alleinverdiener aber deshalb bin ich nicht von ihm abhängig. Er eher von mir, sonst würde er verhungern :D

Wenn ich das Gefühl hätte von jemanden abhängig zu sein dann käme für mich vielleicht eher die Frage ob die Partnerschaft in Ordnung ist.

Hast Du schon Kinder aus der ersten Ehe?

LG

ruschdie
 

Zwerg

hoffend...
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Ich habe noch keine Kinder, deshalb ist der Wunsch ja auch inzwischen so groß.

Mir ist auch bewußt, daß ich mich gerade selber ein bißchen verrückt mache - mein Freund versteht zwar meine Gedanken, sie sind für ihn aber nicht weiter relevant. Seine Idee dazu ist ja sogar, daß er mir sein halbes Gehalt überweist, jeder trägt dann die anfallenden Kosten zur Hälfte und was jeder mit "seinem" Rest macht, ist seine eigene Sache.

KG und EG kommt halt nicht mal ansatzweise in die Nähe meines jetzigen Verdienstes und da ich auch noch dabei bin, mein Haus abzubezahlen, reicht es hinten und vorne nicht. Aber der Gedanke, daß mein Freund mein Haus finanziert, fällt mir nicht sonderlich leicht. Ich weiß nicht, ob ich damit leben könnte.

Aber vermutlich mache ich mich gerade wirklich einfach nur verrückt? Vielleicht sollte ich diese Gedanken sich einfach noch ein bißchen setzen lassen, damit ich etwas rationaler damit umgehen kann?

LG Zwerg
 

Morgana

Mitglied
Ich war auch vier Jahre "Nur-Hausfrau". Wir hatten damals ein gemeinsames Konto, wo das Gehalt meines Mannes und auch Anfangs mein Erziehungsgeld draufkam.

Wenn ich Geld von der Bank geholt habe, hatte ich eigentlich nie das Gefühl, ich hole jetzt "sein" Geld. Irgendwie war das immer "unser" Geld.
 
K

Kasmira

Guest
hm. ich weiß nicht. mir geht es irgendwie ähnlich.

ich bin alleinerziehend, noch nicht ganz geschieden - auch mit neuem partner.

eigentlich wollten wir ende des jahres zusammenziehen. aber somit würde ich, wie du schon sagtest, finanziell völlig abhängig sein... und genau damit komme ich nicht wirklich klar.

andererseits muß ich aber sagen, daß dieses gefühl zu einem großen teil darauf beruht, daß er nicht der leibliche vater der kleinen ist.

im endeffekt ist es in einer beziehung, in die kinder "hineingezeugt" werden ( :schiel na, das hört sich ja mal richtig blöd an) doch natürlich, daß ein partner die arbeit der kindererziehung, des haushaltes, etc. hat - und einer wiederum eine arbeit macht, die finanziell entlohnt wird.

es ist ja nicht so, daß du dann den ganzen tag rumsitzt und nichts tust, während er arbeitet. du ziehst auch SEINE kinder mit groß, führst für IHN den haushalt - somit finde ich das verhältnis eigentlich schon recht ausgewogen... und in dem haus lebt er dann doch auch mit?
 
E

Elchen

Guest
Mein Mnan und ich sind 10 Jahre zusammen,eineinhalb Jahre später haben wir bereits geheirátet,und das erste,was wir gemaht haben ist,unsere Konten zusammenzulegen,

Mittlerweile bin ich durch die Kinder einige Jahre zu hause,aber es sind auch sene Kinder und mein Mann weiß,was ich hier alles zu tun habe und was er an mir hat..Er hat mir noch niemals in den ganzen Jahren vorgehalte,daß es SEIN Geld wäre!!!
Natürlich ist die Situation bei euch ein wenig anders,weil Du eben schon verheiratet warstund weil Du natürlich Angst hast,in eine erneute Unabhängigkeit zu kommen...Wenn Du den richtigen Partner hast,wird das NICHT passieren,denn schließlich hat er Dich ja so in Deiner jetzigen Situation kennen und liebengelernt.....

Alles Gute!!
 

Morgana

Mitglied
Das mit dem Haus habe ich jetzt erst gelesen. Ich kann verstehen, dass es für dich komisch ist. Aber dafür wohnt er doch auch dann in diesem Haus. Ist doch wie Miete zahlen, oder?
 

Zwerg

hoffend...
Ich weiß, daß es eigentlich ganz normal ist, daß mein Freund dann für die Familie verdient. Aber ich verdiene jetzt seit über 10 Jahren mein eigenes Geld, über das ich immer frei entscheiden konnte (auch während meiner Ehe), und plötzlich kommt dann mein "Verdienst" von meine Partner! Irgendwie knacke ich an der Sache ziemlich 'rum.

Tja, und das mit dem Haus ist so eine Sache. Gekauft zusammen mit meine Ehemann vor 4 Jahren. Ich habe ihn inzwischen ausgezahlt und bin alleiniger Eigentümer, habe jetzt aber natürlich einen riesigen Schuldenberg. Mein Freund wohnt bisher noch nicht bei mir. Da er einen ziemlich weiten Weg in die Arbeit hat, wollte er sich eigentlich dort vor Ort eine kleine Wohnung mieten. Wenn er nun aber das Haus mittragen muß (was ich ganz schrecklich finde - mein Haus von meinem Freund finanziert!!), wird's auch bei ihm finanziell langsam ein bißchen eng. Er verdient ziemlich gut und es wird bestimmt weniger werden, aber im Moment ist es ein bißchen zu viel.
Aber bei dem Gedanken, mein Haus deshalb jetzt verkaufen zu müssen (vor allem bei der aktuellen Marktlage), wird mir einfach schlecht. Ich habe mir hier was Eigenes aufgebaut, das ich nicht so einfach aufgeben kann.

@Elchen
Ich bin mir sicher, daß er der richtige Partner ist und daß er mir nie vorwerfen wird, daß es doch SEIN Geld wäre. Wir kenne uns seit fast 6 Jahren, sind seit 1 Jahr zusammen (er lebt auch in Scheidung) und wir haben in diesem Jahr soviele Höhen und Tiefen erlebt, daß ich mir seiner wirklich sicher sein kann.


Ich glaube (eigentlich weiß ich es sogar ;D ), daß ich mir viel zu viele Gedanken mache und sich die Sache irgendwie bestimmt ergibt. Mir war es hier vor allem wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob auch andere solche Gedanken gechoben haben und wie sie damit klargekommen sind.

Für Euren Zuspruch vielen lieben Dank!!
 

Myri

Aktives Mitglied
Hallo!

Du schreibst nichts darüber, was du beruflich machst, bzw. ob du irgendwann wieder arbeiten gehen möchtest.

Ich war vor der Schwangerschaft auch fast 10 Jahre völlig unabhängig und hatte auch so meine Probleme damit, von meinem Partner leben zu müssen. Als ich schwanger wurde waren wir gerade mal 4 Monate zusammen, haben allerdings auch fast die gesamten 4 Monate zusammen gewohnt.

Ich wusste allerdings auch, dass es nur vorübergehend ist. Ich wollte - sobald meine Tochter in den Kindergarten geht - meinen Job wieder aufnehmen.

Das habe ich 27 Monate nach der Geburt auch getan - zumindest halbtags mit der Option irgendwann wieder vollzeit arbeiten zu gehen.

Somit bin ich nicht komplett von meinem Mann abhängig.
Was das Haus angeht denke ich, dass es völlig in Ordnung geht, wenn dein Mann die Kosten trägt. Sieh es als Miete an :sonne

LG
Myri

LG
Myri

Auch wir haben ein gemeinsames Konto
 
K

Kasmira

Guest
@zwerg - genau da liegt ja auch mein knackpunkt.

ich hatte vor der geburt der kleinen IMMER mein eigenes geld - und nu steh ich da...

es ist schon ein dummes gefühl. man kauft sich eine hose - und man hat sie sich nicht selbst verdient, nicht selbst erarbeitet.

aber irgendwo - hat man es einfach. man zieht ein kind groß (was gerad in den zickigen phasen nicht das leichteste ist :whatever ), man führt einen haushalt, man sorgt nicht weniger für die familie als der "geldbringende" part das tut.

das mit dem haus - sicher zahlt er "dein" haus. aber wenn ihr beide darin wohnt, eure familie darin gründet - ist es einfach EURES. nichts anderes als eine wohnung, für die man miete zahlen würde... es ist das heim EURER familie.

ich für meinen teil muß(te) fürchterlich umdenken, was finanzielle abhängigkeit insoweit betrifft... aber anders geht es ja nunmal nicht...
 

Zwerg

hoffend...
@Kasmira
Ich merke, daß Du genau das bereits durchgemacht hast, wo ich mich gerade durchdenke, und den Punkt siehst, um den es mir geht! :kisses
Ich hatte gestern fast einen Nervenzusammenbruch, als mir die ganze Tragweite bewußt geworden ist. Es läßt sich auch nicht so richtig erklären, welche Gedanken man da schiebt.

Rational betrachtet ist es ja eigentlich kein Problem - wie Ihr alle schon schreibt: Er verdient UNSER Geld extern, während ich zuhause die Arbeit erledige und dadurch meinen Teil beitrage. Auch der Vergleich zwischen Haus und einer Mietwohnung liegt nahe (so hatte ich es noch gar nicht betrachtet).

Und trotzdem sträubt sich bei mir noch alles dagegen, mich "sehenden Auges" in diese Abhängigkeit zu begeben. Falscher Stolz?

Grundsätzlich möchte ich später schon auch wieder arbeiten. Wie's dann allerdings jobmäßig aussehen wird? Dieser Gedanke macht mir gerade in der heutigen Zeit schon auch Sorgen.

By the way: Habe mir gestern mal wieder den Film "7 Jahre in Tibet" angesehen und da wird ein tibetanisches Sprichwort genannt: " Wenn es für ein Problem eine Lösung gibt, braucht man sich keine Gedanken darüber machen. Und wenn es keine Lösung gibt, macht es erst recht keinen Sinn." Sollte ich vielleicht verinnerlichen ;D !

Auf jeden Fall merke ich, wie es mir gut tut, die Meinungen und Ansichten von Euch als Außenstehenden bzw. sogar Betroffenen zu lesen. Ich bin innerlich schon wieder etwas ruhiger geworden und glaube, ich brauche einfach noch ein bißchen Zeit, um mich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Andere haben es ja schließlich auch geschafft ;-)
 
K

Kasmira

Guest
:whatever ja, WENN man das ganze nur rational betrachten könnte...

falscher stolz? nein, ich denke nicht...

ich schätze mal, es ist immer ein wagnis, sich in abhängigkeit zu begeben. hat man einmal schlechte erfahrungen gemacht, ist es noch um einiges schwieriger.

ich wünschte jetzt, ich könnte sagen: ja, ich bin so weit - ich hab diesen oder einen ähnlichen satz verinnerlicht - aber ganz so ist es leider doch noch nicht :verleg ...

die kleine ist 20 monate alt. das heißt, ich hatte eigentlich genug zeit, mich an den gedanken zu gewöhnen, finanziell bis auf weiteres zumindest bis zu einem gewissen grad abhängig zu sein. denn auch wenn ich wieder arbeiten gehen will - in dem maße wie vorher wird es schlicht nicht möglich sein, wenn ich weiter viel zeit mit meiner kleinen verbringen will.

die theorie ist klar. jeder tut etwas - daher ist die "abhängigkeit" eindeutig begründet und richtig.

es ist nicht mal die angst, vorwürfe, etc. zu hören - es ist einfach ein unheimlich blödes gefühl, nicht für sich selbst "sorgen zu können", vor allem, wenn man es vorher immer getan hat.

nach ellenlangen diskussionen mit thorsten (der das ganze eigentlich für sich mit einem satz abtat :schiel ), bin ich zu folgender "selbsttherapie" gelangt: bei jedem essen, was ich koche, bei jedem mal putzen, windeln wechseln, wasauchimmer, überlege ich mir einfach, was ich jetzt verdient hätte, würde ich als köchin, putzfrau, kindermädchen bezahlt. und sooo wenig ist das gar nicht.

das mag dumm sein - und sich vor allem so anhören - aber es hilft.

klar ist das nicht alles. die abhängigkeit ist immer noch nach wie vor gegeben. aber man kommt sich nicht ganz so - hm... "ausbeuterisch" vor...
 

Zwerg

hoffend...
es ist nicht mal die angst, vorwürfe, etc. zu hören - es ist einfach ein unheimlich blödes gefühl, nicht für sich selbst "sorgen zu können", vor allem, wenn man es vorher immer getan hat. ...
... aber man kommt sich nicht ganz so - hm... "ausbeuterisch" vor...
Genau DAS ist es - ich habe einfach die Worte nicht gefunden. Danke für die "Übersetzung"!

Deine "Selbsttherapie" hört sich gar nicht so schlecht an, ich glaube, daran könnte ich auch teillehmen ;D !

Was mich allerdings ein bißchen erschreckt, daß Du doch schon einige Zeit in dieser Situation bist und anscheinend immer noch nicht richtig damit klarkommst. Ich hatte schon die Hoffnung, daß man sich schneller daran gewöhnt?
 
I

Ilona

Guest
Ich kann das auch gut Nachvollziehen was du durch machst allerdings muss ihc sagen das es bei mir und mienen Freund auch schon umgekehrt war also das ich ihn finanziert habe und nun ist es so das wir beide nicht ohne das Geld des anderen über die Runden kommen würde. Ich habe sobald ich 16 war immer irgendwas nebenbei gemacht und wenn es nur ein ferienjob war in meiner Ausbildung habe ich kein geld verdient, da es eine schuliche Ausbildung war. ich hatte nur miene Halbweisenrente. Das letzte jahr meiner Ausbildung war ein Anerkennungsjahr und ich habe fast das doppelte meines Freundes verdient, der auch noch in der Ausbildung war. Dann wurde ich nach der Ausbildung schewanger und da kam mir auch der Gedanke auf, doch dadurch da das Kinder und Erziehungsgeld auf mein Konto geht konnte ich den Gedanken dann doch wieder beiseite schieben. Ausserdem weis mein Freund es auf alle fälle zu schätzen was ich täglich im Haushalt und mit unserem Sohn leist. Sobald er nächstes jahr in den kindergarten kommt möchte ihc natürlich gere wieder arbeiten gehen und mein eigenes Geld verdienen.
Wir beide waren und sind also irgendwie immer der eine von dem anderen abhängig gewesen.
reche doch einfach mal aus was diene Arbeit wenn man jemanden dafür bezahlen würde im Monat kosten würde, dann weist du auch was deine Arbeit die du im haushalt leisten wirst und mit der Erziehung eures zukünftigen Kindes für einen Wert hat. Leider wird dieser Wert oft in der Gesellschaft nicht anerkannt und DAS macht einen eigentlich das schlechte Gewissen.
 
K

Kasmira

Guest
@zwerg

dann freu ich mich mal, daß du es richtig verstanden hast - ich hab ewig für den satz gebraucht ;D ... es ist irgendwie gar nicht so einfach, das in worte zu fassen - zumal es sich bei thorsten zum beispiel alles so fürchterlich einfach anhört :schiel

hm. ich denke, ich brauche für so etwas ein bißchen länger als andere... vielleicht einfach aus dem grunde, daß ich mit meinem ex-mann (der erzeuger der kleinen) so tierisch auf die nase gefallen bin. und gerade dadurch, daß ich halt die kleine habe, bin ich hypervorsichtig, in manchen bereichen schon fast paranoid geworden.

ohne diese erfahrung - es wäre schneller gegangen, da bin ich mir sehr sicher. aber dadurch, daß mir mein ex gerade die kleine in so vielen bereichen zum vorwurf gemacht und sie gewissermaßen als "prellbock" eingesetzt hat, zügle ich mich oft selbst noch ein bißchen. und wenn sich das mit paranoia paart, bremst einen das ziemlich aus...

mal ganz "unparanoid" gesagt, ist eines definitiv fakt. will man kinder, will man diese kinder auch voll erziehen, kommt man um den weg der finanziellen abhängigkeit eigentlich gar nicht herum.

es ist verdammt schwierig, sich mit dem gedanken anzufreunden, von nun an nicht mehr für sich selbst zu sorgen, dem anderen in diesem bereich gewissermaßen macht über sich zu geben. "gebranntes kind scheut das feuer" - ich sehe in vielen bereichen rauch, wo nicht mal feuer ist. das erschwert das begreifen.

und eines, was mein kopf längst begriffen hat, muß mein herz noch begreifen: jeder mensch ist anders. und ein vernünftiger, liebevoller, verantwortungsbewußter mann, der mit dir eine familie gründen will, ist sich der (finanziellen) tragweite durchaus bewußt. und er geht gewissermaßen dasselbe risiko ein - nur halt andersherum. denn ihm obliegt fortan die verantwortung, für eine familie, eine frau, ein kind, sorgen zu müssen. wirklich tauschen möchte ich da dann auch wieder nicht. denn das stelle ich mir ebenso schwierig vor.

ist das eigentlich alles wirklich so kompliziert? oder machen wir uns das selbst so? :schiel

ich finde es fürchterlich schwierig.
 
I

Ilona

Guest
Kasmira ja es ist schwierig aber es kommt auf die eigene Einstellung an. Ich kann bei deiner Vorgeschichte natürlich verstehen das du super Vorsichtig geworden bist. Jemand der diese Erfahrung so noch nicht gemacht hat der wird anders reagieren und handeln. Aber das ist in jeden Bereich so. Die eigenen Erfahrungen ebnen einen den Weg für die zukunft. Es ist zwar immer gut vorsichtig zu seine aber man muss auch wieder lernen diese Übervorsicht abzulegen.
 
K

Kasmira

Guest
Ilona, das ist ja genau das, was ich gesagt habe.

Die Situation, sich in (finanzielle) Abhängigkeit zu begeben ist in jedem Falle heikel. Gelerntes kann dies um einiges erschweren.

Nur ist Erlerntes wieder zu verlernen um einiges schwieriger als der Lernprozess an sich.
 
D

Dana

Guest
@ Zwerg und Kasmira,

irgendwie sprecht ihr mir mit euren Beiträgen aus der Seele. Auch mir ist es die erste Zeit sehr schwer gefallen, zu akzeptieren, dass ich kein "eigenes" Geld mehr verdiene. Ich bin dann auch nach 9 Monaten Elternzeit wieder 2x wöchentlich für jeweils 4 Std. arbeiten gegangen. Dieses Geld hab ich nur für "Sonderwünsche" meinerseits richtiggehend verbraten.
Mein Mann konnte zwar meine Gefühle verstehen (sagte er zumindest) aber nicht so ganz nachvollziehen. Zwischenzeitlich hab ich jetzt fast 1.5 wieder nicht gearbeitet und geh ab nächster Woche wieder für 35 Std./Monat arbeiten.

Es ist ein ewiges hin und her und auch heute noch fällt es mir schwer mir einfach mal so Dinge spontan zu kaufen, über die ich früher, als ich noch mein eigenes hatte, mir nie Gedanken gemacht habe.

Falls es euch aber hilft: ich hab mal gelesen, dass das was eine Hausfrau/Mutter monatlich leistet ca. 1.600€ (netto) wert ist. Das hab ich mir dann immer wieder in so zweifelhaften Situationen vor Augen geführt - und manchmal hat es sogar geholfen.

Lieben Gruß
Dana
 

Zwerg

hoffend...
@ Snoopy: Dein Hinweis auf die EUR 1.600,- netto ist interessant - das ist mehr, als ich jetzt verdiene ;-) .

Habe noch einmal in aller Ruhe gerechnet und dabei festgestellt, daß ich noch nicht einmal Erziehungsgeld bekäme, sollten mein Freund und ich zusammenziehen, weil er zu viel verdient :( . Also wieder EUR 300,- weniger als gedacht.

Weiß jemand, ob Kindes- und Erziehungsunterhalt, die er mir ja (zumindest offiziell) zahlen müßte, auf das Erziehungsgeld angerechnet werden? Meine Überlegung geht dahin, daß wir - da er sich ja sowieso eine kleine Wohnung in der Nähe seiner Firma nehmen will - nicht offiziell zusammenziehen, sondern ich als Alleinerziehende das Erziehungsgeld in Anspruch nehmen kann und er spart sich damit die hohen Fahrtkosten in die Arbeit.

Oder vielleicht doch heiraten, auf das Erziehungsgeld verzichten und durch Steuerklasse III ein höheres Nettoeinkommen haben?
Ach, es ist so verzwickt :wand !

Habe gestern nochmal mit ihm geredet und ihn gebeten, sich zu überlegen, ob er sich denn überhaupt vorstellen kann, in meinem Haus zu leben. Das ist für mich im Moment die wichtigste Frage, mit der alles steht und fällt. Für ihn ist es natürlich auch sehr emotional behaftet, da ich das Haus ja ursprünglich mit meinem Noch-Mann gekauft und dort gelebt habe. Kann ich schon verstehen, daß man da als neuer Partner nicht unbedingt mit 'rein möchte :( .
 
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