Hallo ChristineZ,
vorne weg: ich habe weder mit dem einen noch dem anderen selbst Erfahrung.
Aber ich habe mich auch gerade entscheiden müssen.....ich bin 36, habe mit 27 eine Tochter mit Down Syndrom bekommen und bin nun wieder schwanger geworden.
Nunja, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, alle "nichtinvasiven" Methoden anwenden zu lasen, um zu sehen, wie es dem Zwerglein geht.
Meine sehr liebe Frauenärztin hat mir aber dann davon abgeraten. Sie meinte, diese Ersttrimestertests taugen eigentlich nicht wirklich. Du bekommst damit nur eine genauere Aussage über Dein spezielles statistisches Risiko, ein Kind mit bestimmten Behinderungen bzw. Krankheiten zu bekommen. Mehr nicht. Aufgrund dieser Risikoberechnung wird Dir dann eben entweder zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten, oder nicht.
Es könnte also - rein theoretisch - sein, dass Du die 150 Euro bezahlst, Dich dem Stress der Untersung aussetzt und dann erfährst, dass es doch anzuraten wäre, eine Fruchtwasseruntersuchung zu machen. Dann musst wieder warten, bis das zeitlich möglich ist und dann kommt die FU, deren Risiken Dir sicherlich bekannt sein dürften (Fehlegeburtsrisiko, Risiko der Verletzung des Ungeborenen). Dabei kann dann wieder völlige Entwarnung raus kommen...und Du hattest Wochen voll bangen ohne Grund.
Oder da kommt dann doch etwas raus....und Du musst die Entscheidung für oder gegen Dein Baby treffen. Nunja, wenn es ganz blöde läuft, sagt man Dir, dass Dein Baby behindert ist - obwohl das gar nicht wahr ist!!
ALLE diese Methoden haben drei riesige Nachteile: es bestehen mögliche Fehlerquellen, sie sidn also niemals wirklich zuverlässig.....ich möchte wirklich nicht wissen, wieviele gesunde Babys abgetrieben werden, weil so ein dämlicher Test versagt hat. Und sie bergen auch immer ein gewisses Risiko für das Baby...bei der FU klar....aber auch die nichtinvasiven Methoden sind nicht ganz ohne....die Schwangere wird definitiv einem erhöhten Stress ausgesetzt.....dass das nicht gesund fürs Baby ist, ist auch klar. Und sie können auch so vieles gar nicht anzeigen....es gibt nur sehr wenige Behinderungsformen und Krankheiten, die überhaupt erfasst werden. Das heisst eben, dass es einfach keine Garantien auf ein gesundes Baby gibt....vielleicht ist bei der FU alles okay, aber das Baby hat trotzdem etwas. Dann hat das Ganze garnichts gebracht....man fühlt sich beruhugt und sicher....und muss im Endeffekt doch die Geburt abwarten.
"Guter Hoffnung" ist man da nicht mehr wirklich....das erinnert mehr an Kontrolle und "Aussortieren".
Ausserdem musst Du Dir WIRKLICH im Klaren sein, bei welchem Ergebnis Du wie regieren möchtest. Käme eine Abtreibung für Dich überhaupt in Frage? Bei welchem Ergebnis? Nur wenn Du Dir sicher bist, ein behindertes Kind abtreiben zu wollen, macht die Untersuchung überhaupt wirklich Sinn....
Ich kann Dir nur soviel sagen: ich habe mich ganz bewusst zusammen mit meinem Partner GEGEN diesen ganzen Zauber entschieden. Ich habe bereits eine behinderte Tochter.....und die Welt ist für mich nicht untergegagen, im Gegenteil, sie ist viel bunter und schöner durch sie! Ich möchte mein Baby nicht den Risiken aussetzen und mich selbst nicht dem Stress.....ich möchte ganz einfach Guter Hoffnung sein....furchtbarer alter Ausdruck, aber er trifft es in diesem Fall einfach genau. Ich möchte der Natur vertrauen, ich möchte daran glauben, dass alles gut wird. Und wenn mein Baby wirklich auch eine Behinderung hat, dann werden wir auch damit klarkommen.
Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich und Deinen Partner richtige Entscheidung findest. Hör auf Dein Bauchgefühl dabei!
Gruss Lys