Hm, ein schwieriges Thema.
Ich denke, dass das eigentliche Problem nicht die kürzere Zeit ist, sondern die Fülle des Stoffes und die Unterrichtsethode.
Veraltete Unterrichtsmethoden, die das Lernen eher erschweren und die in der Erwachsenenbildung schon weitestgehend verschwunden sind, sind keine gute Voraussetzung für G8.
Auch übervolle Klassen, marode Klassenräume und die oftmals schlechte Akustik, sind beim Lernen eher hinderlich.
(International wird die Frage der Akustik in Klassenzimmern und die daraus resultierende Lärmbelastung, seit einigen Jahren intensiv diskutiert.)
G8 schafft da nur mehr Druck und Stress.
Wenn die Lehrpläne entrümpelt sind, die Lernatmosphäre besser wird und auch die Unterrichtsmethoden stimmen, dann kann G8 gelingen, denke ich.
Aber das kostet Geld und die Regierung ist bestimmt nicht bereit, so viel Geld zu investieren. - Da lob ich mir die Privatschulen, da läuft es nicht immer, aber doch meist sehr gut.
Leider kann sich nicht jeder so eine Privatschule leissten.
G8 ist auch eine Chance für Kinder, die einfach schneller lernen, denke ich.
Mein Sohn (wird Mitte Mai 12) geht in die 7. Klasse des Gymnasiums.
Er wäre froh, wenn seine Zeit an dieser Schule endlich vorbei wäre.
Er lernt sehr gern und unheimlich schnell, allerdings nur außerhalb der Schule. - freiwillig und ganz anders.
Wir suchen zur Zeit eine Privatschule, die nicht zu teuer ist.
Allerdings nicht nur wegen unseres Sohnes, sondern eher wegen unserer traumatisierten Tochter...Aber das ist eine andere Geschichte.
Fazit:
G8 kann gelingen, aber nicht wenn die staatlichen Schulen so weitermachen wie bisher.
Vielleicht sollte man beide Modelle anbieten und die Eltern zusammen mit den Lehrern entscheiden lassen, ob G8 für dieses eine Kind eine Lösung sein kann oder ob es lieber den längeren Weg gehen sollte.
Lernen ist eine individuelle Angelegenheit, aber an den meisten staatlichen Schulen, wird noch immer versucht, einen Einheitsbrei in die Kinder hinein zu bekommen und sie zu normieren.
C :sonnerona