Frage -  Gibt es bestimmte anzeichen?

Susanne

Namhaftes Mitglied
so, jetzt sind hier mal die 'profis' gefragt ;-)

mich würde interessieren, ob es bestimmte 'anzeichen' für ADS oder ADHS gibt an denen man sich ein kleines bischen orientieren kann?!

es hat auch seinen grund: eine bekannte von uns deren sohn jetzt in der vorschule ist will ihn auf ADS testen lassen. angeblich sei er im kiga immer so auffällig durch sein 'hyperaktives' verhalten.
gestern haben wir mit dem onkel und der tante des jungen geredet und wir selbst kennen ihn ja auch. da der kleine viel bei den beiden die ersten 5 jahre seines lebens verbracht hat, kennen auch die beiden ihn sehr gut. wir haben uns alle gefragt, warum die mutter ihn testen lassen will. Sie meinte nur, dass er dann hoffentlich durch medikamente ruhiger werden kann.
onkel und tante haben jetzt natürlich angst, dass die mutter ihn 'vollpumpt' obwohl er gar kein ADS hat. denn in unseren augen ist er ein ganz normaler junge. er soll nur zu hause immer ruhig sein und läßt seine energie halt dann im kiga raus. in meinen augen nix schlimmes?! oder lieg ich jetzt falsch?

onkel und tante wollten jetzt natürlich wissen, ob ein test vom hausarzt reicht um ADS/ADHS zu diagnostizieren?! und evtl. auch medikamente auf das hin zu geben?
oder dauert das länger?
ich versteh die sorgen und hoffe, ihr könnt uns bischen weiterhelfen?!


dankbare und liebe grüße

susi
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Wenn er getestet wird und es stellt sich heraus dass er kein ADHS hat, dann hat sich das Thema eh erledigt. Sie soll ihn ruhig testen lassen. Bei Kindern die kein ADHS haben, wirken die Medikament sowieso nicht wie sie sollten. Da Ritalin für "normale" Menschen eher aufputschend wirkt, merkt man das spätestens dann.

Merkmale für ADHS sind:

Konzentrationsschwierigkeiten
Unruhe (nicht still sitzen können)
Alles 10 mal sagen müssen
Ein Verhalten dass einem boßhaft erscheint, aber das machen die Kinder nicht extra sie können nicht anders. Zum Beispiel lacht mir mein kleiner oft ins Gesicht wenn ich mit ihm schimpfe. Man hat das Gefühl es ist ihnen alles egal.
Vergesslichkeit

vielleicht fallen mir gleich noch ein paar ein, dann editier ich das hier noch mal, es ist noch früh am Morgen ;-)
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Jenny

du hast genau das geschrieben was ich auch tun wollte.

Ich hätte niemals meinen beiden ADSlern Medis gegeben ohne sämtliche Untersuchungen.

Und Beileibe sind meine dadurch nicht ruhiger , viel mehr konzentrierter und können sich besser steuern.

Hätte nie gewollt das die Burschen ruhig gestellt werden.

"Susal"

kann Onkel und Tante gut verstehen.
Aber so einfach gibts nicht die Medis.
Erst wenn es festgestellt wird das es ADS ist dann bekommt man ????? Medis.

Aber das Testen mit Untersuchungen kann nicht schaden.

Bei uns hat es ellenlange gedauert.
LG Roswitha
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
onkel und tante (und wir auch) haben halt angst, dass die mutter ihn zu früh 'abstempelt' - sie meinte ja, er wäre mit medis dann ruhiger und sie hätte mehr zeit für sich...
davor haben wir halt alle angst!
und ob sie viele tests freiwillig machen würde glauben wir alle nicht. das war schon bei vorherigen krankheiten nicht der fall..

trotzdem danke!

ihr habt onkel und tante doch ganz gut beruhigt! :]
 
N

Nasty

Guest
Hallo alle zusammen

Unser Großer 4 Jahre leidet auch unter ADHS.
Die Kinderärztin hatte das Verhalten von unserem Sohn damals einfach als trotzig hingestellt und versucht Ihn mit Sedinfant (planzliches Beruhigungsmittel) ruhig zu stellen. Diese Behandlungsmethode,lehnten wir aber strikt ab. Generell sind wir gegen Medikament. Ich denke in jedem Fall,sollte ein Kind erst getestet werden. Sollte ADS oder ADHS festgestellt werden, sollte man sich, der Familie und dem Betroffenen erstmal ein vernüftiges Therapieangebot unterbreiten lassen und auf eine Medikamentenfreie Behandlung hoffen. Das ist natürlich ein langer Weg.
Wir gehen diesen Weg schon über 2 Jahre und unser Kind ist wöchentlich in Behandlung. Habt einfach Geduld. Ich bin auch der Meinung, das man sich mit Medikamenten, vieles leichter machen will. Ich denke jedes Kind bzw jeder der Betroffen ist, hat das Recht ohne Medis seinen Weg zu finden.
Liebe Grüße Nasty
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Nasty

was macht man aber wenn es garnicht ohne Medis geht????

Unser Stöpsel 10 Jahre ohne Medis die Hölle.
Du kannst Dir nicht vorstellen wie er abgeht. Ich würde warscheinlich damit klar kommen aber die Umwelt.

Und beileibe ist er nicht ruhiger nur konzentrierter. Denn sein Sozialverhalten und alles was dran hängt.
Selbst für ihn wäre es gefährlich wegen Selbstgefährdung.
In der KJP haben sie uns gesagt das wäre der extremste Fall von ADSH.

Mein Grosser kommt gut klar , mit Medis.
Ist nun mit einer der besten in der Klasse vorher 5-6 Zensur, nun Durchschnitt 2-3
Macht auch noch Psychomotorische Therapie ambulant.

LG Roswitha
 

Lori1994

Janett
Hallo Nasty,
ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber bei einem Großteil der Kinder schlagen selbst "vernünftige Therapieangebote" nicht an, wenn ihn nicht mit einem Medikament unter die Arme gegriffen wird. Weil sie nur mit diesem Medikament in der ´Lage sind, aufzupassen und das Gelernte anzunehmen und zu verarbeiten.
Im übrigen sollte das jeder für sich selbst bzw. sein Kind entscheiden dürfen, ohne dass andere dann noch darüber richten, wie man sich entschieden hat.

Wie oft musste ich mich in unserem Wohnort verteidigen, weil unser Sohn Ritalin bekommt!
Aber was soll aus unserem Kind werden, der schon einen recht langen Leidensweg hinter sich hat, wenn er noch nicht mal in der Lage wäre, die einfachsten Lebensgrundlagen zu erlernen?

Nein, das tue ich ihm alles nicht an. Die Ritas sind keine Wunderpillen, sie unterstützen unsere Kinder nur und wenn der Arzt in der KJP sagt, er soll sie nehmen, dann gebe ich sie ihm auch.

Und ich werde mich sehr strikt wehren, wenn jemnad behauptet, das wäre verantwortungslos!!!
 
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