Gibt es Heilung für Frauen nach einer Abtreibung?

L

Lydia2344

Guest
Hallo,

ich möchte mal wissen, was ihr so denkt? Glaubt ihr, dass eine Frau nach einer Abtreibung Heilung erfahren kann? Oder dass sie ihr ganzes Leben an einer Abtreibung leiden muss?
Wer hat Erfahrungen mit Therapien? Leiden Frauen wirklich ihr ganzes Leben lang?

P.S Falls jemand total unten ist wegen der AB und gerne Hilfe möchte aus dem PAS rauszukommen, schaut mal bei:

www.frauenberatung.de.vu
oder
www.schwangerennotruf.de.vu

dort gibt es Spezialisten, die Frauen mit einem Trauma nach Abtreibung behandeln, liebe Grüsse, Lydia
 

wild

Mitglied
Heilung nach AB ?

Hallo Lydia !

Habe zwar Gott-sei-Dank nie über das Thema nachdenken müssen, aber meine Freundin hat als Krankenschwester in der Psychatrie unseres KH gearbeitet. Als sie schwanger wurde (damals wie ich auch alleinerziehend), hat sie sich sofort für das Kind entschieden, auch aus Angst, da sie einige Patientinnen mit diesem Schicksal betreute, die nie darüber hinweg kamen. :(

LG Andrea
 

Angel

Aktives Mitglied
Das ist unterschiedlich

Grundsätzlich ist eine Heilung für alles möglich - also auch für eine Abtreibung.

Wenn man bedenkt, wie unglaublich viele Frauen eine Abtreibung hinter sich haben (und doch redet keine drüber - wie seltsam, nicht wahr?), dann müssten auf den Strassen ja fast nur noch deprimierte, frustrierte Frauengesichter zu sehen sein.

Ob man lernt, damit umzugehen, hängt wohl davon ab, wie man ganz allgemein mit dem Leben umgeht.

angel
 
M

mamamia

Guest
Es gibt einen Spruch: Man kann vergeben, aber nie vergessen.
Es ist leider so. Ich hab einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen nach einer Vergewaltigung. Alle haben mir dazu geraten, sogar die Beratung bei der Caritas.
Ich kann nicht sagen, dass es ein Trauma war: Ich bin immer ganz lieb und fürsorglich behandelt worden, wirkich immer! Der Arzt meinte nachher sogar, dass es besser so war. Aber dieses schale Gefühl wird immer bleiben. Das Gefühl, ein Kind getötet zu haben. Und das kann mir niemand ausreden. Damit muss ich leben
 

Pyra

Aktives Mitglied
Ich denke ein Grund dafür, warum so wenige Frauen darüber reden, wenn sie einen Abbruch hinter sich haben, ist, daß doch sehr viele diese Frauen dafür verurteilen. Ohne mal nach den Hintergründen zu fragen.
Ich habe mal eine Diskussion in einem anderem Forum über dieses Thema verfolgt, und Worte wie: Mörderin, Kindstöterin und ähnliches waren da keine Seltenheit. Wer möchte da schon gerne über diese Erfahrung reden?
Ein schwieriges Thema. Aber ich schließe mich der Vorrednerin an: Man kann es verarbeiten, aber nie vergessen.
 
E

Elchen

Guest
Sehe ich genauso.Ich kann mir gar nicht vorstellen,daß es überhaupt eine Frau auf Erden gibt,die sich diese Entscheidung leicht macht.....
Ich könnte sowas nie vergessen,aber man muss die Beweggründe einer Frau respektieren...
 

AnnaM

Neues Mitglied
Die meisten meiner Freundinnen haben Abtreibungen hinter sich, - und es gab jedesmal ganz viele Gründe, warum sie diesen Weg gewählt haben. Leicht gemacht hat es sich keine, und einfach war es sicher auch nicht, aber ich habe schon den Eindruck, dass alle relativ gut mit ihrer Entscheidung leben können - gerade weil sie sich so viele Gedanken gemacht haben.
Gruß, Anna
 
D

die_stille

Guest
Eigentlich würde ich ja auch behaupten, dass keine Frau sich die Entscheidung leichtmacht - aber was ist mit den Frauen, die drei, vier oder sogar noch mehr Abtreibungen vornehmen lassen? Da stell ich mir dann schon die Frage, ob diese Frauen eine Abtreibung möglicherweise als Verhütungsmittel ansehen und spätestens da hört bei mir das Verständnis dann aber auch auf.
 
K

Kathy

Guest
Hallo

Ich denke, daß es ist, wie bei allen schwierigen Entscheidungen im leben, daß manchmal der Punkt kommt, wo man seine Entscheidung in frage stellt und sich fragt...was wäre gewesen, wenn ich es nicht getan hätte?

ich selbst stand mal vor der Entscheidung, ob ich abtreibe oder nicht. ich hab das Kind dann bekommen. Allerdings gabs danach eine zeit, wo ich darüber nachdachte, ob es nicht besser gewesen wäre, damals abzutreiben....gleichzeitig habe ich mich alleine für den Gedanken daran geschämt.

Manche frauen kommen sicher ganz gut mit einer Abtreibung zurecht, andere werden sich vielleicht ständig Fragen, wie das Kind jetzt wohl aussehen würde usw.

Mit einer psychotherapie können wohl die schlimmsten Schuldgefühle etwas gemindert werden...ich glaube aber auch nicht, daß man so eine Entscheidung einfach für immer abhaken kann und irgend wann einfach vergißt.
 

tamy

Ihr seit mein ein und alles
Hallo
Es ist die schwerste Entscheidung die man im Leben treffen muss. Ich habe vor 6 Jahren abgetrieben und noch heute denke ich an dieses kleine Lebewesen. Ich trage noch immer das erste und einzige Ultraschallbild mit mir rum. Nach der der Abtreibung ging ich in eine Therapie, denn es ging mir richtig dreckig. Die einzigen Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe sind meine Mutter, mein Mann und meine Freundin. Denn wenn ich den Versuch unternommen habe mit anderen Frauen darüber zu sprechen, so stiess ich überall auf Unverständniss, Anklage und wenn's ganz schlimm kam wurde ich sogar noch auf's übelste Beschimpft. Jede Frau hat das Recht selbst zu entscheiden was sie mit ihrem Körper macht und niemand darf sie dafür verurteilen. Ich wünsche diese Erfahrung keiner Frau, denn trotz allem kommt irgendwann, in fast jeder, das Gefühl von Liebe zu diesem Kind hoch. Ich habe für mich einen Weg gefunden, in Frieden damit zu leben. Denn dieses Kind hat es mir ermöglicht endlich Erwachsen zu werden und die Einsicht zu erhalten, wie mein Leben aussehen sollte. Ich habe das auch durchgezogen und bin heute ein rundum glücklicher Mensch der mit sich im reinen ist.

Alles Liebe

Gaby
 

wiesenhofschule

wiesenhofschule
Ich denke, egal wie man sich entscheidet für oder gegen das Kind, je nach Situation, es wird immer Menschen geben, die alles besser wissen. Sie mischen sich immer ein, egal was man macht. Man muss für sich eine Entscheidung treffen und sie ist bestimmt nicht einfach. Ich stehe auch gerade mit 45/46J. vor der Entscheidung in der 5SSW ja oder nein. Habe zwei große Kinder und mit dem Thema abgeschlossen. Habe nie Kinder auf natürlichen Wege bekommen, mein Sohn 16 mit Hormonbehandlung, unsere Tochter 11 adoptiert. Es ist schwer, weil die Gefühle wie eine hohe Welle auf einen einstürzt und ich finde es schrcklich, wenn so viele Leute auf einen einreden. Bekommt man das Kind heißt es, bist du die Oma, oder wie kann man nur, läßt man es ausschaben, heißt es die treibt ab. Ja was macht man denn noch richtig????? :angryfire
 

usagimoon

sadness
Es für sich behalten, bzw nur mit dem Partner .. das ist der beste Weg das niemand redet!

Und um auf die Frage zurückzukommen.

Ich kenne eine Frau, die leidet kein bischen darunter. Sie bereut nix.
Aber ich kenne auch eine die kanns selbst nach Jahren nicht vergessen.
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Man kann es nicht "richtig" machen. Es gibt immer für und wider. Immer welche, die sagen abtreibung ist okay und welche, die es niemals verstehen würden (zu denen zähle ich auch mich, ich finde, Kinder sind ein wichtiges Geschenk und es gibt immer einen Weg)

ABER: Du mußt es nicht den anderen Recht machen, du mußt Deine Entscheidung für Dich und Deine Familie treffen und tragen. Was andere sagen, ist irrelevant, es ist nicht ihr Leben und sie haben niemals wirklich Ahnung, was in Eurer Familie los ist.

Viel Kraft wünsch ich Dir.
 
U

User4

Guest
Ich kann das von Lys nur unterschreiben:
du musst es nur dir und deiner Familie recht machen, niemandem anderen!
Stell dir bzw. euch die Frage, ob ihr bereit seid, ein neues Familienmitglied aufzunehmen mit allen Konsequenzen und Freuden oder ob es euch in eurer jetzigen Gemeinschaft nicht passt.
Was sagt dein Mann dazu?
Wissen deine Kinder es? Magst du überhaupt mit ihnen darüber reden?
 
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