Glück???

Melle

Aktives Mitglied
Zufriedenheit ist doch das grösste Glück was man empfinden kann. Ich finde den Gedanken schrecklich, ständig wegen irgendwas unzufrieden sein zu müssen.
Eine ausgefüllte Liebe, eine funktionierende Partnerschaft und Familie, vielleicht noch einen Job den man gern erledigt....das bedeutet Zufriedenheit.

Es gibt Menschen, die sind eigentlich immer unzufrieden. Wenn nicht mit den oben genannten Dingen, dann wenigstens mit sich selbst. Diese Leute wirken auf mich immer negativ.

Wenn man sich über Kleinigkeiten noch freuen kann, ist das auch Glück.

Ich bin wie Elchen auch im zehnten Jahr mit meinem Mann zusammen. Es ist für mich das grösste Glück, dass wir uns immernoch lieben, respektieren und beide aufmerksam an unserer Ehe arbeiten.
Natürlich gibt es auch schlechte Zeiten, aber für mich kein Grund das Handtuch zu schmeissen. Ein G L Ü C K , dass er es genauso sieht.

LG
Melle
 
A

AnnKathrin

Guest
Liebe Melle,

da sagst du sehr viel Wahres, und ich gratuliere dir zu diesen zehn Jahren! Da hast du schon mehr geschafft als viele heutzutage! Ich wünsche dir auch aus vollstem Herzen, dass es noch lange so bleibt - genau wie allen anderen hier, die in guten Beziehungen leben.

Ich habe heute, nach deinem Posting, melle, darüber nachgedacht, dass ich genau die Hälfte meines Lebens - ich bin 40 - mit meinem Mann zusammen war. Und vor zehn Jahren hätte ich hier ganz anders geschrieben - wahrscheinlich so ähnlich wie du.

Wenn mir damals jemand gesagt hätte, wart mal ab, ob du ihn nach weiteren zehn Jahren auch noch liebst, hätte ich ihn ausgelacht: Natürlich endet diese Liebe nie!

Aber es passieren Dinge im Leben.

Und das einzige, was einem manchmal aus den schwersten Krisen hilft, ist Flexibilität.

Davon wollen Menschen, die glücklich in der Partnerschaft sind, nichts hören, und das ist auch ihr gutes Recht! Sie haben das Recht, ihr Glück zu genießen!
Auch zu meiner Ehe gehörte viel "Arbeit". Da war nie etwas leichtfertig. An seine Grenzen stößt man dann, wenn man sich nur noch ohnmächtig und dem Schicksal ausgeliefert fühlt. Und dann heißt es handeln oder untergehen.

Handeln ist nicht immer der Befreiungsschlag. Das ist - egal wie einvernehmlich alles läuft - ein verdammt harter Schritt.

Ich wünsche jedem eine lebenslange zufriedene Beziehung, und ich wünsche jedem die Kraft, die Welt manchmal auf den Kopf stellen zu können, wenn es nicht anders geht. Auch mir selbst.

AnnKathrin
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Original von sunnyside
@ high carmen: ich versuche mir gerade vorzustellen, wie man sich glück "notfalls" mit gewalt sucht... sorry meine gute, da muss ich etwas lachen :mua .. wenn du da einen tipp hättest ;D - drück dich!

*gg* Deshalb hab ich ja das Wort "Gewalt" in Anführungsstrichen geschrieben ;D
Ich meinte damit, wenn ich "krampfhaft" nach Glück suche, und versuche mich zum Glücklichsein zu "zwingen", dann ist das für mich schon eine Art "Gewalt"...
Ich nenn Dir mal ein Beispiel, ok? Also wenn ich eben an einer Partnerschaft mit allen Möglichkeiten versuche festzuhalten, obwohl es absolut keine Zukunft gibt, dann erzwinge ich doch mein (vermeintliches?) Glück, oder nicht? Ich meine vielleicht dann glücklich zu sein, aber denke vielleicht dabei nicht an meinen Partner ob er es wirklich ist...
Ist irgendwie blöd zu erklären, aber ich hoffe Du weißt jetzt, was ich damit meine... ;-)
Gib´s zu... Du hast Dir vorgestellt, ich stehe mit dem Holzhammer vor meinem Partner und sage: Wenn Du mich nicht sofort glücklich machst, dann hau ich Dir eine vor den Kopp... :rofl Sunny, Sunny..., was Du wieder von mir denkst... :nanana :nanana :hihihi ;D

AnnKathrin hat es aus meiner Sicht auch sehr gut beschrieben und ich hab nochmal über den Unterschied der Worte "Glück" und "Zufriedenheit" nachgedacht (für mich persönlich jetzt...)

Also: Mit Zufriedenheit verbinde ich Dinge wie z. B. gesund zu sein, genug Geld zu haben um zu existieren und keinen Hunger zu leiden, ein Dach über dem Kopf zu haben, Freunde und Verwandte zu haben, die für einen da sind, einfach die Grundbedürfnisse die ein Mensch so haben kann. Wenn ich das alles habe, bin ich schon zufrieden...

Glück ist für mich eine Steigerung von Zufriedenheit... Glück besteht zum einen Teil aus den kleinen Glücksmomenten, wie Kinderlachen; ein kleiner Gewinn an der Losbude; Sonnenuntergang/-aufgang; erwartungsvolle, neugierige Kinderaugen; oder als Kind die 1. Übernachtung bei einer Freundin/einem Freund; Frühstück am Bett; ein selbstgebasteltes Muttertagsgeschenk aus dem Kiga...

... aber auch aus den großen Augenblicken des Glücks wie zum Beispiel dieses überwältigende, kaum beschreibbare Gefühl direkt nach der Geburt, wenn man dieses kleine warme Bündel zum 1. Mal im Arm halten darf..., oder vielleicht ein kleiner unerwarteter Geldsegen, wenn es einem finanziell gerade wieder mal schlecht geht, oder einen schweren Unfall überlebt oder eine Krankheit besiegt zu haben..., oder nach Jahren des Alleinseins den Traummann kennenzulernen... ;D - das sind für mich Momente des "großen Glücks"

Und wie auch oben schon gesagt wurde, ich glaube dieses Glücksgefühl hängt sehr viel mit unserer momentanen Verfassung/Stimmung zusammen...

Wenn es mir gutgeht und ich zufrieden bin, dann bin ich auch für das Glück (im Kleinen wie im Großen) viel mehr empfänglich, als wenn ich mit Scheuklappen durch die Gegend und somit an meinem Glück vorbeilaufe...

Liebe Grüße

Carmen
 
F

Florayla

Guest
Gar nicht so einfach.
Ich war in meiner Beziehung zufrieden und ich war auch glücklick, weil ich den Eindruck hatte, wir kommen gut aus, verstehen uns, können miteinander reden (das wiederum war eine falsche Annahme)

Natürlich war ich zeitweise unzufrieden, hatte aber einfach den Eindruck eines stabilen Bodens und habe gedacht, Menschen verändern sich und was sexuelles angetrifft, wird auch wieder eine Zeit kommen, in der wir uns annähern und zufriedener sein können.

Ich denke, es ist schwierig, alles auf einmal haben zu können, und es unterliegt alles Schwankungen. Auch Glück und Zufriedenheit.

Er hat das Gleiche gesagt und was anderes gemeint. Er hat es sich nicht eingestanden, dass er unglücklich ist, hat immer von gemeinsamer Zukunft geredet.

Und durch seine Krankheit ist diese Unzufriedenheit ausgebrochen und jetzt hat er eine ganz andere Wahrheit, was Glück und Zufriedenheit anbetrifft.

So schnell ändern sich Werte bei einem Menschen.
 
B

Bert

Guest
... ihr habt mich ziemlich nachdenklich genacht. Ich würde mich nicht als unglücklich bezeichnen, als glücklich, jedenfalls beim in mich hineinhorchen, auch nicht. Aber es gibt so ganz klitzekleine Momente, da blitzt etwas auf und wärmt mich von innen. Und die machen selbst lange Durststrecken wieder wett. Und jetzt rede ich ausnahmsweise mal NICHT von SEX. Blöd finde ich, daß sie so selten sind.
Ich muß erstmal in Ruhe darüber nachdenken...

Was mich aber wirklich beunruhigt... nur Frauen äußern sich zu diesem Thema.

@Stille: Das Gedicht ist Klasse...
 

Melle

Aktives Mitglied
Ja, das Gedicht ist super!
Irgendwoher kenn ich es..., war es nicht schonmal hier im Forum unterwegs?

@Stille: Was ich an Deinen Postings bewundere ist, dass sie immer so klar gegliedert sind, es macht Spass sie zu lesen.

LG
Melle
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
ich bin immer noch am überlegen was ich so schreiben könnte, was für mich Glück ist, ob es nen Unterschied gibt zur Zufriedenheit, ob sich beide ergänzen oder zusammen gehören oder oder.....

im Moment weiß ich nur eins was mich glücklich machen würde, nee zwei sachen, aber eine die mich am meisten beschäftigt, das mein Sohn wieder zur Schule geht.

Aber die Art Glück meint ihr nicht ich weiß.

Ja glücklich sein mit meinem Freund, das wäre was, wenn da nicht so viele Steine im Weg rumleigen würden.. :(
 
D

die_stille

Guest
Original von Melle
Ja, das Gedicht ist super!
Irgendwoher kenn ich es..., war es nicht schonmal hier im Forum unterwegs?

Keine Ahnung, ob es schon mal im Forum war. Ich hab es vor ca. zwei Jahren mal per Mail bekommen und seither gespeichert.

Original von Melle@Stille: Was ich an Deinen Postings bewundere ist, dass sie immer so klar gegliedert sind, es macht Spass sie zu lesen.

LG
Melle

Danke..... ich habe ADS und brauche Struktur......... ;-)
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
ja es war schonmal unterwegs im Forum, aber wo weiß ich auch nicht genau, ist ja eigentlich auch egal.
 

sunnyside

warten auf godot....
da ich im moment nicht so glücklich bin, nur für carmen:

:rofl nein, ich habe dich nicht mit dem holzhammer gesehen....
und ich denke, ich denke das richtige über dich, du gute!
und meintest du mich mit deinem beispiel???? ;D

@ all,

ich glaube mittlerweile, das menschen manchesmal mit glück die kicks, das große erleben, oberflächliche momente meinen. alles muss heute hyper..., mega...., super sein. sie haben vergessen, wie groß ein kleiner moment, eine kleine geste sein kann.

nicht nur glück zu empfangen (das macht mitunter befangen, verlegen), sondern auch, es zu geben. ich für meinen teil bin glücklich, wenn ich etwas tue, von dem ich weiß, das es andere auch glücklich macht.
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Sunny:

Kann sein, daß ich bei dem Beispiel unbewußt an Dich gedacht habe, aber da hätte ich mir sicher keine Gedanken darum gemacht, ob Dein Partner damit glücklich wäre, wenn Du Dir einfach Dein Glück "gewaltsam" erzwingen würdest... denn bei Deinem Beispiel sag ich nur:
Mach alles für Dich, daß DU glücklich wirst und nimm bloß keine Rücksicht auf Deinen Mann, er hat es all die Jahre auch nicht getan...

Ich wünsch Dir für die schwere Zeit im Moment viel viel Hyper-Mega-Super-Extra-Power, um mal beim modernen Sprachgebrauch zu bleiben ;-)



@Stille und Sterni:

Ich glaub das Gedicht war auch unter "Schreibversuche", bin aber auch nicht ganz sicher...
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
Genau Sunny, wenn ich einen lieben Menschen glücklich mache dann bin ich selber glücklich.
Doofes Beispiel aber wenn ich jemandem was schenke wo ich weiß das er sich drüber freut freu ich mich schon vorher und dann wenn er (oder sei) sich freut freu ich mich auch wie nen Schneekönig, auch das ist ein Moment des Glücks.
 
D

die_stille

Guest
Original von sunnyside

ich glaube mittlerweile, das menschen manchesmal mit glück die kicks, das große erleben, oberflächliche momente meinen. alles muss heute hyper..., mega...., super sein. sie haben vergessen, wie groß ein kleiner moment, eine kleine geste sein kann.

So in die Richtung denke ich auch....... wir halten heute Vieles für selbstverständlich - leider.

Welches Glück empfinden wir, wenn unsere Kinder die ersten Worte plappern? Wie gespannt lauschen wir, ob da was Verständliches rauskommt? Und ein paar Jahre später stöhnen wir innerlich über den nimmermüden Plappermund, der einfach nicht stillstehen will. Warum? Weil es für uns selbstverständlich geworden ist, dass unser Kind spricht.......... nur so mal als Beispiel.


Unter "Schreibversuche" steht ein ähnliches Gedicht, gepostet von Kräuterhexe, ich hab eben nachgeschaut.
 
M

miesepeterine

Guest
Ja, das Gefühl nach einer Geburt ist atemberaubend. Viele haben mich gefragt, was das für ein Gefühl war. Ich konnte es nicht beschreiben, kann es heute auch nicht. Mein Mann hat Fotos gemacht. Ich bin froh darüber, denn sie dokumentieren dieses Glück und diese Zufriedenheit.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Das merke ich besonders momentan, weil meine Stimmung von einem Tag auf den Anderen extrem umschlägt. Gestern Abend war ich total gut drauf und habe mit meinem Mann geschmust, heute früh, nach einer anstrengenden Nacht weil Babygeschrei weil Schnuller weg und trotzdem ein Lächeln auf Lager für die süße Kleine, und das seit Tagen, andere Gefühle, die mich runzerziehen,... momentan mache ich meinem Namen alle Ehre glaub ich. Aber obwohl ich in einem solchen Tief stecke, bin ich nicht unglücklich.
Ich glaube, Zufriedenheit hängt von äußeren Umständen ab. Glück von Inneren. Bei mir beeinflusst das Eine das andere nur bedingt. Aber ich lasse nicht zu, dass meine Unzufriedenheit mein Glücklichsein auffrisst. Nein!

Vielleicht fehlt vielen "jüngeren" das Durchhaltevermögen - nicht gleichsetzen mit Aushalten. Das Gefühl, dass man schwierige Zeiten zusammen meistern kann und sich dadurch immer näher kommt. Und nicht in einer solchen Situation auseinanderdriftet. Das Gefühl, dass man trotz aller Schwierigkeiten einer Partnerschaft sich nicht vom Nächsbesten, weil man gerade anfällig ist, herumkriegen lässt, sondern bei seinem Partner bleibt.
Heutzutage ist alles so schnellebig. Aktuelle erschreckende Themen sind in zwei Wochen wieder vergessen. Obwohl sie so schlimm waren. Dafür gibt es viele Beispiele. Nicht zuletzt auch kurzlebige Partnerschaften.
 
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