Gymnasium?

Karen

Neues Mitglied
Hallo ich bin neu hier!

Seit Tagen beschäftige ich mich mit dem Thema Schnellläuferklasse. Es gehen die Diskussionen um, ob die Kinder in der 5. Klasse bereits auf das Gymnasium wechseln. Ich bin mir unsicher und habe nur 2 Meinungen (allgemein) gehört. Die einen sagen, klar - mein Kind schafft das und erfüllt die Kriterien. Die anderen sagen, nein kommt nicht in Frage, mein Kind schafft das nicht. Ich schwanke hin und her. Kann mir jemand helfen? Hat jemand Erfahrungen damit? Meine Tochter ist in der 4. Klasse. Sie würde die Kriterien erfüllen und ich trau ihr das auch zu.

LG
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
mein sohn bekam eine realschulempfehlung u. ich habe ihn trotzdem auf dem gymnasium angemeldet.

durch mobbing u. desinteresse der lehrkräfte ging er dort regelrecht unter.

mit klasse 6 wechselte er auf die realschule u. ist dort mit einer der besten.

mein fazit: ich würde ihn immer wieder auf dem gymansium anmelden, wer kennt schon vorher das potential der kinder u. das arrangemant der lehrer?????

versuch macht klug in unserem fall gym-nein, realschule - klasse ; wobei ich sagen muss: auf der realschule haben wir klasse lehrer , die auch auf die kids eingehen u. nicht so desinteressiert sind wie auf unserm gym hier....
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Bei uns in BW wechseln die Kinder alle nach der 4. Klasse in die weiterführende Schule.
Sanny, könnt ihr euch trotz Empfehlung für eine andere Schule entscheiden? Bei uns ist diese Empfehlung verbindlich. Man bekommt entweder für Haupt- Real undGymnasium oder eben Real- und Hauptschule oder nur Hauptschule. Und dann kann man sich zwischen diesen Optionen entscheiden. Wenn man aber nur Hauptschulempfehlung hat, kann man bei uns nicht aufs Gymnasium.
 

Kevmarnik

Mitglied
Lieber hoch anfangen und wenn es nicht klappt, dann eine Schulstufe tiefer, das ist dann leichter.

Aber ich bin der Meinung lieber ein gutes Zeugnis in einer "niederwerigeren Schule" als ein schlechtes Zeugnis in einer "höherwärtigen" Schule.
Und nach Abschluss beispielsweise gibt es ja immer noch Möglichkeiten, weiter zu machen.
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Original von Kevmarnik

Aber ich bin der Meinung lieber ein gutes Zeugnis in einer "niederwerigeren Schule" als ein schlechtes Zeugnis in einer "höherwärtigen" Schule.

Find ich gar nicht. Lieber ein Abitur und damit die Hochschulreife und die Möglichkeit, einen Beruf zu ergreifen, der ein Studium voraussetzt als einen Realabschluss.
Wenn kein NC benötigt wird, interessiert es keine Socke, ob man mit 3,9 oder 1,5 bestanden hat.

Karen,
was wäre denn in der 5. und 6. für Deine Tochter, wenn sie nicht gleich aufs Gym geht?

Bei uns ist das so wie bei Sanny (na klar, gleiches Bundesland) - wir bekommen mit den Halbjahreszeugnissen eine Empfehlung. Die Entscheidung, auf welche Schule das Kind nun aber geht, obliegt den Eltern.
Ich denke auch, dass das so richtig ist. Ich kann beurteilen, inwieweit mein Kind bereit ist, Zusatzaufgaben zu machen oder sich selbständig Dinge anzueignen. Ich weiß, wie fleißig, ehrgeizig, faul oder genügsam mein Kind ist.
Gemeinsam mit dem Kind muss man entscheiden im Rahmen seiner Möglichkeiten, auf welche weitere Schule es geht. Was will denn Deine Tochter?
Und wäre es denn so schlimm, wenn sie vielleicht mal ne Ehrenrunde dreht oder doch auf real wechseln müsste?
 

Karen

Neues Mitglied
Hallo und vielen Dank für die Antworten!
Also die Klassenlehrerin empfiehlt momentan noch gar nichts. Das Thema wurde auf der letzten Elternversammlung (vor einer Woche) angesprochen. Es folgt irgendwann noch ein Info-Abend für die Eltern die interessiert sind. Bei uns ist es noch nicht so aktuell und diese Schnellläuferklassen werden nicht auf jedem Gymnasium angeboten. Gehört habe ich auch, dass es nur eine 5. Klasse auf dem Gymnasium gibt, heißt also es werden/können auch nicht alle Kinder genommen werden. Aus der Klasse meiner Tochter sind schon 5 Kinder interessiert und es ist Gesprächsthema Nummer 1. Meine Tochter ist sich nicht sicher, sie würde es ausprobieren, möchte aber auch noch Freizeit haben und sich mit ihren Freundinnen treffen. Ich habe keine Ahnung, wie es dann auf dem Gymnasium aussieht. Wir sind zeitlich sehr eingespannt. Mausi hat zweimal in der Woche schon sieben Stunden (heißt also bis 15:10 Uhr Unterricht). Sie geht zweimal in der Woche zum Training. Ich will sie nicht zwingen und das Gymnasium schön reden und auch nicht, dass sie mit aller Macht und Gewalt nun in der 5. Klasse auf das Gymnasium geht. So gesehen hätte sie in unserem Bundesland (Brandenburg) noch Zeit und dann würden auch Empfehlungen durch die Lehrerschaft kommen.
 

daby

EF-Team
Teammitglied
Ich hab eine Abi mit3,5 SChnitt.
Damals war mein Freund für mcih wichtig. Partys, Nahctleben und gearbeitet habe ich auch, aber Schule war total unwichtig.

Nun bin ich reifer und weiss was ich will und im Studium bin ich einer der EBsten und es ist wesentlich schwieriger und anspruchsvoller wie auf dem Gymnasium.

Was ich sagen will ist, dass letzendlich zählt, dass man den Abschluss hat, egal mit welcher Note.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Meine Mittlere ist auf der Hauptschule.
Sie kommt mit strahlenden Augen und glühenden Wangen nach Hause.
Sie hat richtig Spaß an der Schule. Sie darf noch Kind sein. Es interessiert mich nicht, wie lange sie fürs Abitur braucht, wenn sie nur so wenig wie möglich Stress hat in ihrer Kindheit und auch noch Hobbys nachgehen kann. Wer langsam ist, kommt auch ans Ziel -manchmal sogar sicherer.
 

Lara1231

Lara
Also,
meine große geht in die 8te Klasse REalschule....
UNd die zweite wollte unbedingt ins Gymi...
ICh hätte ihr immer Realschule schmackhaft gemacht da bei uns (Bayern) G8 kein Zuckerschlecken ist...
Sie wollte unbedingt..und ist auch eine sehr gute Grundschülerin gewesen..
Und ich sags euch das Gymi bei uns ist echt der Hammer....
Ein neues Gymi...mit vielen jungen Lehrern...dachte wäre super
Menschlichkeit ist nicht vorhanden...nur Leistung zählt...spaß Motivation....kennen die nicht....
Ich empfinde es als fürchterlich....und meinen tochter entwickelt ÄNgste die ich vorher nicht kannte....
WIr werden diese Jahr noch abwarten...wenn sie will....dann soll sie zurück auf die Real gehn...
Die finde ich sooooo super...die machen sooo viel mit den Kinder...motivieren..Gemeinschaftssinn...wird groß geschrieben....
Und die Lehrer kennen ihre KInder....
Kann man mit dem Gymi nicht vergleichen...
Fällt mir spontan das wort "Fabrik" ein...hier wird mit viel druck hohe leistung "produziert...
Menschen gar Kinder existieren hier nicht...
Und wenn man (bei uns ) in die Realschule geht...ist der Weg nach oben immer noch offen....
Über die VOS oder BOS....kann man immer noch studieren...mit weniger druck und mehr Leichtigkeit im Leben....
ICh finde das VErhalten oder die arbeitsweise auf dem Gymi richtig schlimm......unmenschlich....
 

Lara1231

Lara
Maju....das kann ich nur unterschreiben...
das ist sehr sehr wichtig..das die SChule spaß macht...und keine Angst...
Meine SChwester hat auch Hauptschulaschlus...dann Beruf erlernt...dann VOS BOS...und dann Studiert....
 
Original von Maju
Meine Mittlere ist auf der Hauptschule.
Sie kommt mit strahlenden Augen und glühenden Wangen nach Hause.
Sie hat richtig Spaß an der Schule. Sie darf noch Kind sein. Es interessiert mich nicht, wie lange sie fürs Abitur braucht, wenn sie nur so wenig wie möglich Stress hat in ihrer Kindheit und auch noch Hobbys nachgehen kann. Wer langsam ist, kommt auch ans Ziel -manchmal sogar sicherer.

dem schliesse ich mich voll und ganz an.
Meine älteste war erst auch auf der Hauptschule,hat danach ihren Realschulabschluß nachgeholt.
Dann hat sie ihre Lehre begonnen die sie sehr gut abgeschlossen hat.Jetzt macht sie demnächst ihren Ausbilderschein und darf dann in ihrem Berufsfeld ausbilden.

Bei meiner mittleren sieht es momentan auch wohl danach aus das sie die Hauptschulemfehlung bekommt da sie in Mathe kein As ist.Für mich ist das überhaupt kein Problem,nur meine Tochter möchte unbedingt auf die Realschule.Weil auf der Schule von den anderen Mitschülern gesagt wir das die Hauptschule=Schule für die doofen ist. :shake
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Original von Maju
Meine Mittlere ist auf der Hauptschule.
Sie kommt mit strahlenden Augen und glühenden Wangen nach Hause.
Sie hat richtig Spaß an der Schule. Sie darf noch Kind sein. Es interessiert mich nicht, wie lange sie fürs Abitur braucht, wenn sie nur so wenig wie möglich Stress hat in ihrer Kindheit und auch noch Hobbys nachgehen kann. Wer langsam ist, kommt auch ans Ziel -manchmal sogar sicherer.

Unterschreib ich so.

Ich würde mich an die Empfehlung der Klassenlehrer halten. Sie machen sich schon ihren Kopf warum und wieso sie diese so rausgeben.

LG :bye: Cordu
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Tanja
Original von Kevmarnik

Aber ich bin der Meinung lieber ein gutes Zeugnis in einer "niederwerigeren Schule" als ein schlechtes Zeugnis in einer "höherwärtigen" Schule.

Find ich gar nicht. Lieber ein Abitur und damit die Hochschulreife und die Möglichkeit, einen Beruf zu ergreifen, der ein Studium voraussetzt als einen Realabschluss.
Wenn kein NC benötigt wird, interessiert es keine Socke, ob man mit 3,9 oder 1,5 bestanden hat.

Ich würde auch erst einmal das Gymnasium ausprobieren und dort schlimmstenfalls mit schlechteren Noten abschließen, als dass ich meinem Kind durch einen geringerwertigen Schulabschluss womöglich weitere Bildungsmöglichkeiten verdaddel. Auch denke ich, dass die sog. Empfehlungen oftmals defizitär sind: Sie lassen das individuelle Entwicklungspotenzial der Kinder unberücksichtigt. Das wiederum ist kein unerfüllter Anspruch, sondern ein unerfüllbarer. Kinder im Alter von ca. 10 jahren sind einfach in ihrer Persönlichkeit noch nicht ausgereift. So mancher, der als unaufmerksamer Klassenclown seine Schulkarriere begann, entpuppte sich zum späteren Zeitpunkt als sehr guter, aufmerksamer und ruhiger Schüler.

Mittlerweile werden ja sogar für Ausbildungsgänge wie den der Krankenschwester am liebsten Abiturienten genommen. Da würde ich als Mutter meinem Kind mit meiner Entscheidung doch nicht freiwillig seiner Möglichkeiten berauben (btw: ich rede hier nicht von Kindern mit offensichtilchem Förderbedarf).

Und natürlich ist das Abi oftmals immer noch die Eintrittkarte für die Uni - ganz unabhängig von den Noten zählt lediglich das Papier (sofern nicht ausdrücklich kein NC gefordert ist). Es ist m. E. schon weit schwieriger, von einer "niederrangigeren" Schule zu einem späteren Zeitpunkt den Wechsel auf eine höhere zu schaffen als wenn man es direkt dort versucht und das dortige Lernen von der Pike auf lernt.

Ganz anders sehe ich allerdings die Relevanz der Abinoten, wenn es dann später von der Uni ins Berufsleben geht. Die wirklich attraktiven Firmen beziehen auch Abiturnoten in ihre Überlegungen mit ein, wenn es darum geht, einen Bewerber zu beurteilen. Im Studium spezialisiert man sich ja auf das, was man gut kann und/oder gerne macht. Oft werden da aus schlechten Schülern noch Top-Studenten, nicht selten sogar mit summa- oder magna-cum-laude-Abschlüssen.

Wenn aber solche Absolventen nur ein grottenschlechtes Abi-Zeugnis vorweisen können, so wird das sehr wohl kritisch hinterfragt. In meinem mittlerweile 25-jährigen Berufsleben sind mir genügend Frage- und Ausrufezeichen sowie entsprechende Kommentare auf Bewerbungen untergekommen. Das gleiche gilt übrigens für die Studiendauer bzw. das Alter von Absolventen - aus dem Grund bin ich auch eine Befürworterin des frühen Schuleintritts.

Aber man muss eben auch sagen, dass die Voraussetzung dieser Schüler, um sich überhaupt auf derartige freie Stellen bewerben zu können, eben doch noch Abi und Studium sind.

Viele Grüße
kikra
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Es ist sicherlich kein Zuckerschlecken und auch nicht jeder kann das, sich von der Hauptschule bis zur Uni durchzukämpfen. Aber ich sehe da noch einen anderen Vorteil: man macht nicht das allgemeine Abi und orientiert sich dann erst als Erwachsener.
Hauptschüler wissen am Ende der 9. Klasse meistens ganz genau worin ihre Stärke besteht. Sie können dann fachbezogen weiter machen, während Gleichaltrige im Gymnasium sich immer noch mit Themen auseinander setzen müssen, von denen sie genau wissen, dass sie sie nie wieder brauchen werden.
 

Katze 100

Neues Mitglied
Original von Lara1231
Also,
meine große geht in die 8te Klasse REalschule....
UNd die zweite wollte unbedingt ins Gymi...
ICh hätte ihr immer Realschule schmackhaft gemacht da bei uns (Bayern) G8 kein Zuckerschlecken ist...
Sie wollte unbedingt..und ist auch eine sehr gute Grundschülerin gewesen..
Und ich sags euch das Gymi bei uns ist echt der Hammer....
Ein neues Gymi...mit vielen jungen Lehrern...dachte wäre super
Menschlichkeit ist nicht vorhanden...nur Leistung zählt...spaß Motivation....kennen die nicht....
Ich empfinde es als fürchterlich....und meinen tochter entwickelt ÄNgste die ich vorher nicht kannte....


Hallo,
dem kann ich nur zustimmen! Ich habe das gleiche Problem. Meine Tochter die in die Realschule geht (ebenfalls 8.Klasse), fällt die Schule leicht. Sie hat allerdings die 5.Klasse 2 mal gemacht (1 mal in der Hauptschule und dann in der Realschule).
Meine andere Tochter geht jetzt in die 7 Klasse im Gymi und
tut sich momentan sehr schwer.
Die Angst vor den Versagen ist sehr groß! Manchmal bin ich mir nicht sicher ob das die richtige Entscheidung war. ?( In der Grundschule hatte sie auch super Noten.
Fazit: Ich würde kein Kind mehr ins G8 schicken.
 

Mormor

Mitglied
Meine Tochter geht auf eine Gesamtschule und hat hier die Möglichkeit ihr Abi nach 13 Jahren zu machen. Wir hätten sie mit ihren guten Noten auf Gym. schicken können, aber das sie träumerische ADHS hat ist der längere Weg für sie stressfreier. Ausserdem hat sie alle Zeit der Welt, Hauptsache sie geht gerne zu Schule und findet heraus was sie später gerne machen möchte oder kann.
Mein Großer geht nur auf die Realschule und hat dies Jahr Prüfungen, er will auf jeden Fall weiter zur Schule, hat seit 1 Jahr wieder Spaß am Lernen. Ich finde es besser einen höheren Abschluß hintenan zuschließen als die Kinder mit Versagergefühlen in niedrigeren Klassen runter wechseln zu lassen.

Naja, und meine Kleine ist ein spezieller Fall, da wird wohl keine Regelschule in Frage kommen,aber da haben wir noch gut ein Jahr Zeit

Wir hier in Hamburg müssen erstmal warten was denn die Politik hier demnächst entscheidet wie es mit unseren Kiddys weiter geht(Schulreform)
 
U

user5fm

Guest
Original von Kevmarnik
Lieber hoch anfangen und wenn es nicht klappt, dann eine Schulstufe tiefer, das ist dann leichter.

Aber ich bin der Meinung lieber ein gutes Zeugnis in einer "niederwerigeren Schule" als ein schlechtes Zeugnis in einer "höherwärtigen" Schule.
Und nach Abschluss beispielsweise gibt es ja immer noch Möglichkeiten, weiter zu machen.

Genau so sehe ich das auch, muss jeder Abi machen,ist man deswegen ein "schlechterer" Mensch?
 
U

user5fm

Guest
Original von Maju
Meine Mittlere ist auf der Hauptschule.
Sie kommt mit strahlenden Augen und glühenden Wangen nach Hause.
Sie hat richtig Spaß an der Schule. Sie darf noch Kind sein. Es interessiert mich nicht, wie lange sie fürs Abitur braucht, wenn sie nur so wenig wie möglich Stress hat in ihrer Kindheit und auch noch Hobbys nachgehen kann. Wer langsam ist, kommt auch ans Ziel -manchmal sogar sicherer.

Und dem kann ich auch nur zustimmen.
Ich war selber auf einem Gymnasium, gleich nach der Vierten und es war die Hölle, schnelles Tempo, Lehrer die für "Kleine" nix waren und Persönlichkeit wird klein geschrieben an solchen Schulen. Erstmal tierf stapeln und dann hoch bauen.

Meine Meinung!
 

Mormor

Mitglied
In ersterLinie sollte es bei der Schulbildung doch um die Fähigkeiten, Interessen und Talente unserer Kinder gehen. Es gibt tolle Berufe wofür garkein Abitur benötigt wird.

Meine Tochter hatte uns da neulich die Augen geöffnet : Du Mama, wenn ich mein Abitur habe studiere ich und mach dann das was Tara macht (Tara ist unsere Frisöse).
Klar wollen wir Eltern unser Kinder erfolgreich sehen, aber manchmal (Hand aufs Herz) sind es oft unsere nicht geschafften Träume.

Lasst den Kindern ihre eigenen Träume und schaut hin was sie gerne tun, dann findet man auch gemein die richtige Schulbildung.


Mein Gott, das war wohl mein Wort zum Sonntag :engel :engel
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo zusammen,

natürlich sollen die Kinder möglichst das machen, was sie können und gerne tun.
Und wenn sie denn Frisör werden wollen, bitte schön.
Allerdings sollten Sie dann auch zufrieden sein mit ihrer Wahl - ich kenne zig Frisöre, die damit hadern, wie wenig sie doch verdienen, wie anstrengend ihr Job ist durch das viele Stehen etc. etc. @Mormor: Hast du DAS deiner Tochter auch mal gesagt?

Will sagen: Viele dieser Jobs, für die man dann eben kein Abi benötigt, bringen doch so einige Nachteile und infolgedessen auch große Unzufriedenheit mit sich.

Meine Tochter wird - sollte es nicht irgendwo noch eine reiche Erbtante geben, von der wir nicht wissen - vermutlich nicht so gut situiert sein, dass das ihren Lebensunterhalt sichert und sie später ganz nach ihrem Gusto werkeln kann, womöglich in brotlosen Künsten.

Ich wünsche mir für sie, dass sie stets ihre Kühlschrankfüllung vom eigenen Geld bezahlen und sich von sozialen Institutionen unabhängig halten kann. Ein absolviertes Studium ist zwar heutzutage kein unbedingter Garant mehr dafür, dennoch haben Menschen mit akademischem Abschluss nachweislich noch immer eine größere Chance auf eine gute Beschäftigung, die sie in allen Belangen (also sowohl monetär als auch geistig) zufriedenstellt.

Sollte sie diesen Weg dann nicht schaffen, okay, dann sollte es nicht so sein. Aber da ich denke, dass Kinder selbst mit 16/18 noch nicht die Tragweite ihrer beruflichen Entscheidungen in Gänze absehen können, sehe ich mich auf der anderen Seite in der Verantwortung, ihr den Weg so gut es eben geht zu ebnen. Und das fängt m. E. mit dem Schulabschluss an.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass es schwierig ist, als Realschulabsolvent aufs Gymnasium zu wechseln und dort zu bestehen. Unbestritten ist ebenfalls, dass das Abi über den 2. Bildungsweg weit anstrengender zu erlangen ist als auf dem direkten. Da verhält es sich ähnlich wie mit berufsbegleitenden Studien. Man muss sich nochmal mächtig auf den Hosenboden setzen und sehr diszipliniert sein. Sind erst mal Familie und eigener Hausstand da, wird es noch schwieriger.

Deutschland ist immer noch DAS Land der Titeltümelei - d. h. hast du einen akademischen Abschluss, stehen dir bei deiner beruflichen Entwicklung Tür und Tor offen. Hast du ihn nicht, stößt du schnell an deine Grenzen.

Meine Einstellung ist hier sicherlich geprägt durch meine eigenen Erfahrungen - und es gibt sicherlich (und Gott sei Dank) immer noch ein paar (wenige) Gegenbeispiele. Ich habe nach dem Abi "nur" eine Ausbildung gemacht - nach 20 Jahren Berufstätigkeit fühlte ich mich einfach total leer, fragte mich, ob das tatsächlich alles gewesen sein soll. In meinem Berufsbild hatte ich alles erreicht, galt sogar als Gutverdiener. Ich wollte mich dann weiterentwickeln, inhaltlich etwas anderes machen, denn ich hatte ja noch schlappe 3 Jahrzehnte Arbeit vor mir. Sämtliche Wege, die ich gehen wollte, waren mit dicken Vorhängeschlössern verriegelt, die wirklich leicht nur mit dem akademischen Schlüssel hätten geöffnet werden können. Langsam komme ich jetzt zwar weiter, aber JEDER Schritt ist weit härter erarbeitet, als wenn da ein Studienabschluss gewesen wäre.

Ich möchte, dass es mein Kind mal einfacher hat - ja, ich projiziere - ist das schlimm? Wenn meine Tochter sich denn später für einen anderen Werdegang entscheidet, ist das ihr gutes Recht und ich werde das auch akzeptieren. Den Vorwurf, den ich aber gegenüber meinen Eltern in mir trage (dass sie mir damals - als ich es allein noch nicht überblickt habe - nicht die Augen geöffnet haben), möchte ich mir von ihr nicht machen lassen.

Gruß
kikra
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Da kann ich Kikra nur recht geben.
Ich war auf der Hauptschule und hätte können nach der 6 wechseln da ich Klassenbeste war, allerdings wollte ich nicht , ich kam so gut mit den Klassenkameraden klar und auch mit den Lehrern. Ich habe zwar die 10. Klasse auf der Hauptschule gemacht, aber danach hatte ich keine Chance, an unserer Schule war nur 1 Fremdsprache und um weiter zukommen hätte ich 2 gebraucht.
Ich würde es auch als Mutter anders machen, mein Kind dahin bearbeiten den für ihn besseren Weg zu gehen.

Ich bereue zwar nicht was ich tue, aber auch ich habe schon lange alles erreicht was man in meinem kleinen bescheidenen Beruf erreichen kann. Vielleicht werde ich ja irgendwann auch mal was anderes machen, aber hoch hinaus wird es wohl nie gehen.
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
@ Katze100
wo willst du dein Kind hinschicken wenn es nur G8 gibt?
So ist es bei uns der Fall ich habe keine andere Wahl als G8......
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Soweit ich weiß, machen schon mehr Schüler das Abitur über den zweiten Bildungsweg als direkt über das Gymnasium. Und es werden auch immer mehr, wenn es nur noch G8 gibt.
Jeder will, dass sein Kind mal reich und erfolgreich wird, ganz klar. Aber die Menschen sind eben sehr verschieden. Genau hinschauen wen man da vor sich hat, nicht wen man da gerne vor sich hätte!

Ich selber habe nach der Schule "nur" eine Ausbildung zur Damenschneiderin gemacht. Nach der Ausbildung dauerte es nur noch 3 Gesellenjahre und 1 Jahr Meisterschule und ich war Betriebsleiter in einem mittelständischen Unternehmen. Das hätte man sogar mit einem Hauptschulabschluss machen können. Schneller geht es kaum zum Erfolg.

Theoretisch könnte ich noch fachbezogen studieren mit dem Meistertitel.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Maju
Soweit ich weiß, machen schon mehr Schüler das Abitur über den zweiten Bildungsweg als direkt über das Gymnasium. Und es werden auch immer mehr, wenn es nur noch G8 gibt.

Also, diese Aussage hat mich doch mehr als stutzig gemacht und ich habe mal ein wenig gegoogelt. Gefunden habe ich Zahlen für 2008 für NRW (Bildungsbericht 2009):

Ca. 63.000 Abiturienten regulärer Gymnasien und Gesamtschulen stehen da
ca. 1.800 Absolventen des zweiten Bildungsweges gegenüber.
Dazu kommen noch 500 Absolventen an Waldorfschulen.

Im Text steht noch, dass der zweite Bildungsweg immer noch einen weiteren Prüfungstermin im Herbst anbietet. Ich denke, man muss nicht Mathe studiert haben, um folgern zu können, dass das nicht mal annähernd an die Abiturientenzahlen regulärer Schulen heranreicht. Und ich glaube auch nicht, dass es in den anderen Bundesländern großartig anders aussieht, genauso wenig, dass es eine Explosion der Zahlen in 2009 gegeben hat. Die Aussage, dass mehr Abitur-Abschlüsse über den zweiten Bildungsweg ist schlichtweg falsch.

Sorry, dass ich hier recherchiert habe, aber das klang für mich mehr als fragwürdig.

Ansonsten möchte ich zu Majus Beitrag nichts mehr schreiben, außer vielleicht "Prima, dass du das alles so hinbekommen hast! Ich halte das für eine eher seltene Entwicklung, auch wenn es sie vereinzelt gibt. Eine Freundin von mir hat übrigens eine Schneiderlehre in Düsseldorf auf der Kö absolviert - bei einer wohl sehr renommierten Designerin. Sie musste tatsächlich bei niedrigen Temperaturen auf einem Tisch - tatsächlich noch im durch das tapfere Schneiderlein bekannten Schneidersitz - hocken. Lehrjahre seien eben so, sagte man ihr damals. :shake Aber jeder muss halt wissen, was er sich (an-)tut.

Wie gesagt kein Kommentar zum Rest des Beitrags von Maju - er passt nicht zu dem, was ich geschrieben habe oder wäre fehlinterpretiert, daher fühle ich mich da auch nicht angesprochen.

Viele Grüße
kikra
 
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