brauche Rat -  HB und Kindergarten

Mondeule

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben!
Habe mich jetzt eifrig hier durchs Forum HB und durch andere Internetseiten gelesen und habe trotzdem oder vielleicht gerade deshalb noch tausend ??? im Kopf. ?(
Meine Tochter ist knapp 3,5 Jahre alt und zeigt viele Anzeichen für HB (fängt jetzt an zu schreiben, rechnet schon etwas, kann viele Bücher komplett auswendig, stellt echt philosophische Fragen usw...)
Seit September 2003 besucht sie hier im Dorf den Kindergarten (wir sind frisch hierher gezogen) und dort hat sie meiner Meinung nach echte Probleme.
Der Kiga ist hier morgens und nachmittags, insgesamt 7 Stunden am Tag geöffnet und alle Kids hier besuchen den auch ganztägig. Meine Süsse verbringt den Tag dort fast komplett damit auf einem Stuhl zu sitzen und zu beobachten - sie spielt nie mit, sie zeigt auch keinen eigenen Antrieb und zeigt auch keine Ihrer verblüffenden Fähigkeiten dort.
Als Freunde möchte sie dort nur die Schulkinder - die zeigen aber kein Interesse an ihr.
Im Kiga gibt es ein Vorschulprogramm für die Grossen und dort würde sie gerne mitmachen, aber das möchten die Erzieherinnen nicht :angryfire
Überhaupt sind die dort der Meinung, es sei doch alles in Ordnung und meine Tochter sei halt ein bisschen kontaktscheu und sozial unreif.

Wenn ich sie frage, ob es ihr im Kiga gefällt, bejaht sie das - trotzdem versucht sie jede Möglichkeit zu nutzen nicht hin zu müssen.
Daheim ist es jetzt mit ihr unerträglich - sie hört überhaupt nicht, will mit dem Kopf durch die Wand, provoziert uns alle sehr und ist sehr unausgeglichen.
An den Wochenenden habe ich dann ein anderes Kind - normal frech eben und wissbegierig.
Wir haben jetzt im Februar ein erstes Gespräch mit einer Psychologin/Therapeutin für HB in Frankfurt und wahrscheinlich lasse ich sie auch testen - vielleicht kann ich mit einer IQ Zahl schwarz auf weiss die Erzieherinnen dazu bewegen, sie bei den Sachen für die Grösseren mitmachen zu lassen.
Aus dem Kiga rausnehmen möchte ich sie eigentlich nicht, denn sie soll doch Kontakt hier im Dorf haben und sich auch mit den "Normalos" ;D auseinandersetzen können.HB ist doch nicht alles, oder?
Mich machen diese Kämpfe (mit der Tochter, dem Kiga und mit der Verwandschaft, die das alles für Angeberei hält) jedenfalls total mürbe. :traene
Weiss vielleicht jemand Rat?
 
D

Demia

Guest
Hallo..

grundsätzlich gibt es viele Hb, die sitzen und beobachten - sie greifen da sehr viel für sich auf. Andererseits kann es auch ein Zeichen für Langeweile sein.
Wenn die Kindergärtnerin mit dem Vorschulprogramm nicht mitmacht, vielleicht machst Du selbst was.

Ich hab meine Kinder zwei Tage die Woche zuhause gelassen für eine Zeit und wenn sie in den Kindergarten gingen, dann haben sie oft eigene Sachen mitgenommen, die sie interessiert haben.

Testergebnisse erweichen manchmal auch Kindergärterinnen.

Ob Deine Tochter mit Normalos tatsächlich was anfangen kann, auch wenn Du das gerne hättest (ging mir auch so), ist fraglich. Dennoch gibt es Wege, sie zumindest zeitweise zu integrieren.

Ich denke, wenn DU sie annimmst, wie sie ist und sie sich zuhause aufgehoben fühlt, dann ist das im Kiga nur halb so schlimm.

Versuche, sie zum puzzeln oder malen zu bewegen - da kann sie ihre eigene Intelligenz leben, ohne aufs Umfeld angewiesen zu sein.

Hb ist nicht alles, aber es ändert den Grundrahmen.

Liebe Grüsse
Demia
 

Mondeule

Neues Mitglied
Danke für Deine Antwort Demia.

Ich denke schon, dass ich als auch mein Mann unsere Tochter absolut annehmen und sie in ihrer evt. HB auch uneingeschränkt lieben.

Meine grosse Angst ist einfach, dass sie jetzt zu einem absoluten Einzelgänger und Aussenseiter unter anderen Kinder wird.
Und wie soll sie dann z.B. soziale Kompetenz erlangen?
Ich möchte so gerne, dass sie am normalen Kindsein auch Spass hat und sie sich auch mal unbeschwert und voll kindlichem Blödsinn zeigt.
Aber vielleicht liegt darin der Fehler - ich möchte das und vielleicht entspricht das gar nicht ihrem Wunsch?
Im Moment denke ich einfach Hb ist eine von unzähligen Eigenschaften die mein Kind hat und daneben gibt es noch so viel anderes, was sie ausmacht.
Warum verändert diese eine Gabe ein Kind so, dass es mit Normalos nicht viel anfangen kann?
Ich selbst war früher oft eine Aussenseiterin und habe entsetzlich darunter gelitten - ich möchte ihr diesen Schmerz einfach ersparen.
 
S

shannon

Guest
hallo mondeule,

meine kinder (2 1/2 und 4) sind beide auch hb, wir haben zwar noch keinen test gemacht, aber unser kinderarzt meinte, das sei nicht zu übersehen..die kleine zählt bis 20, kennt alle ihre lieblingsbücher auswendig und der grosse liest und schreibt schon einfache wörter, kennt alle buchstaben und hat das zahlensystem begriffen. er redet "druckreif" und stellt eben so die üblichen fragen, die sonst erst (wenn überhaupt) im grundschulalter anstehen.

mit der kiga-integration hatten wir zum glück sehr wenig probleme, die erzieherinnen sind nach einigen wochen selbst auf uns zugekommen und haben die vermutung des kinderarztes bestätigt.

er spielt vorzugsweise (oder fast ausschliesslich) mit den vorschulkindern und das wird von den erzieherinnen auch so akzeptiert.

ich würde darauf bestehen, dass deine tochter an den aktivitäten der vorschulgruppe teilnehmen kann!!

wir laden regelmässig ein oder 2 seiner kiga-freunde mittags zu uns ein oder er macht besuche, auch mal über nacht, das hat den integrationsprozess sehr beschleunigt und er hat mittlerweile 3 sehr enge freundschaften geschlossen.

wir bieten ihm neben dem kiga noch klavierunterricht, das war sein eigener wunsch und der kinderarzt hat das auch sofort sehr begrüsst, ein kompliziertes instrument fordert auch einen hb sehr. zum glück haben wir eine musikschule entdeckt, in der eine russin unterrichtet, für die ist das völlig normal, das ein kind mit 4 jahren klavier lernt.

ich war als kind leider auch so ein einzelgänger und kann sehr gut verstehen, dass du besorgt bist...ich war auch nicht glücklich dabei und möchte das meinen kindern ersparen

was bei meinem sohn auch sehr positive resonanz gab, war ein gespräch mit ihm, dass er eben ein "besser funktionierendes" hirn als die meisten anderen kinder hat, er aber deswegen kein besserer bzw. sie keine schlechteren menschen sind als er. er kam dann selbst zu dem schluss, dass er machmal zu viel von den kindern erwartet und er versucht seitdem eher zu helfen als zu maulen.

das leben mit hb ist zwar nicht unbedingt leicht, aber auf jeden fall sehr intressant und ich bin mittlerweile froh, dass meine beiden so sind, es ist zwar anstrengend, aber auch genial zu sehen, in welchen riesenschritten die beiden lernen

viel glück und gute nerven :winken:
 
D

Demia

Guest
Hallo nochmal..

kann ich shannon nur Recht geben und was meinen Kindern sehr geholfen hat:
Kontakt zu anderen Hb-Kindern - dann waren sie auf einmal wie normale Kinder. Die Andersartigkeit kann man nicht verleugnen und so bleiben sie Aussenseiter. Die Frage ist, ob man sie nicht mit anderen Aussenseitern zusammenbringen kann und ob auch Aussenseiter eine Platz in einer Gruppe finden können, auch wernn er nicht mittendrin ist.

Liebe Grüsse
Demia
 

Mondeule

Neues Mitglied
Hmmm
So langsam begreife ich wo das Problem - oder vielmehr mein Problem liegt.
Ich hatte mein Aussenseiterdasein/Anderssein als totale Last und Strafe empfunden und übertrage diese Gefühle jetzt auch total auf die Situation meiner Süssen.
Und dass ein Aussenseiter auch einen Platz in einer Gruppe finden kann - dieser Gedanke ist für mich geradezu revolutionär.
Ich bedanke mich schonmal für Eure Tipps und werde versuchen mit einem Kiga-Kind eine Verabredung mit meiner Tochter zu machen.
Gleichzeitig werde ich versuchen andere Hb Kids in unserer Gegend aufzuspüren.
Falls jemand aus unserer Gegend das hier liest - wir wohnen im Odenwald.

Heute Mittag war meine Tochter übrigens nach dem Kiga absolut unausstehlich und hat mich provoziert bis mir die Tränen liefen, daraufhin habe ich sie gefragt was los sei und ihre Antwort war: "Ich habe immer nach dem Kiga so eine Wut im Bauch und die macht dann Sachen mit mir, die ich gar nicht will."
Daher habe ich sie jetzt für heute Nachmittag zu Hause gelassen und nun puzzelt sie total entspannt und friedlich in ihrem Zimmer.
Im Kiga habe ich eben kurz angerufen, dass ich sie heute nicht mehr bringe und musste mir sagen lassen, dass ich so alles nur viel schlimmer mache und ich mir da so einen kleinen Tyrann grossziehe.

Egal, ich liebe mein Kind und werde nicht kleinbeigeben bis auch die sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen.
 
D

Demia

Guest
Ja.. auch Aussenseiter können einen Platz finden - mit anderen Aussenseitern zusammen oder eben mehr am Rand oder zumindest mit mehr Verständnis.

Übrigens Deine Tränen... SIE hätte sie nötig. Das nächste Mal schaffst Du es vielleicht, dass sie weint, dann gehts ihr auf Dauer besser.

Zuhauselassen - wenn es bei Dir geht und Dich nicht stresst ist gut. Ich hab mit meinen vereinbart, dass sie aber in der Zeit möglichst viel in ihrem Zimmer spielen und sich mit sich beschäftigen oder mit anderen Kindern.

Das ging meist gut.

Liebe Grüsse
und viel Erfolg
Demia
 

Panorama

Neues Mitglied
Original von Mondeule
- Psychologin/Therapeutin für HB in Frankfurt und wahrscheinlich lasse ich sie
auch testen.
Also weisst Du es noch gar nicht?

Original von Shannon
meine kinder (2 1/2 und 4) sind beide auch hb, wir haben zwar noch keinen test gemacht
Du auch etwa auch nicht??

Da werden sich die anderen Mütter aber freuen, die
Original von Demia
Kontakt zu anderen Hb-Kindern
suchen!!! :lhg
 

Mondeule

Neues Mitglied
@Panorama

Nein, zum Zeitpunkt meines ersten Postings wusste ich es noch keineswegs definitiv, d.h. es ist eben noch nicht schriftlich bestätigt oder getestet.

Aber ich selbst als Mutter habe da schon eine gewisse Einschätzung - wenn Du diese Belachen möchtest, bitte.

Ich weiss nicht, was Dich zu dieser Verhöhnung veranlasst - vielleicht möchtest Du mir das ja mal erklären?

Ich möchte hier jetzt einfach keine ewig lange Liste aufreihen, warum ich glaube dass meine Tochter hb ist. Und eigentlich will ich mich auch gar nicht rechtfertigen und das war auch nicht mein Thema.

@ all
Der Stand der Dinge ist mittlerweile folgender:
Die Therapeutin aus Frankfurt vermutet ebenfalls eine Hochbegabung und daher wird meine Süsse jetzt mit dem Kaufmann Abc Test gecheckt.
Dieser Test inkl. Auswertung ist privat zu tragen und kostet inkl. Auswertung und anschliessender Beratung 360,00 € (auch das ist ein Grund warum wir uns das testen lassen gut überlegen mussten).
Kiga ist zur Zeit kein Thema, da meine Tochter eine heftige Erkältung mit Mittelohrentzündung hat.
Aber zunächst werde ich sie sobald sie wieder fit ist auf Anraten der Therapeutin erstmal nur noch vormittags hinbringen.
Das "still auf dem Stuhl sitzen" bewertet die Therapeutin nicht so dramatisch wie ich - sie vermutet, dass sich meine Tochter dabei gar nicht unwohl fühlt. Genaueres sagt sie mir dazu aber noch.
Zudem bekam ich den Rat, sie etwas mehr zu fordern (eben deutlich mehr als dem Alter entsprechend) und zu sehen, wie sie darauf reagiert - und was soll ich sagen: Sie ist mit Feuereifer dabei und mag nichts anderes mehr machen als mit Mama die Sachen für die Schulkinder.
Mir hüpft echt das Herz, wenn ich in Ihre glücklichen Augen sehe.
Ende des Monats kommt jetzt der Test und dann sehen wir weiter.
Und ja - ich suche immernoch Mütter mit hb Kindern aus unserer Gegend.

Ich halte Euch auf dem Laufenden
Liebe Grüsse
:bye:
 
D

Demia

Guest
Hallo Panorama..

ich verstehe immer noch nicht, was daran so komisch ist.
Wenn Du ein Hb-Kind hättest, was jetzt nicht so klingt - Kind hast, dann wüsstest Du das. Meine Kinder blühen immer total auf, wenn sie mit gleichbefähigten zusammen sind. Was ist daran so komisch.

Demia
 

Mondeule

Neues Mitglied
@Panorama

Danke für Deine Antwort.
Das heißt Du zweifelst an deren Hb und denkst nur die getesteten Hbler sind eben auch hb.
Dazu möchte ich Dir folgendes schreiben:
Es gibt auch wirklich gute Gründe seine Kids nicht testen zu lassen (viele davon sind in verschiedenen Beiträgen hier im Forum auch genannt und erklärt) und hätte meine Tochter nicht seit dem Kiga diese Verhaltensauffälligkeiten würde ich sie auch (noch) nicht testen lassen.

Und von wirklich "gleichbefähigt" kann man auch unter Hblern selten sprechen denn einerseits liegen die besonderen Begabungen auf ganz unterschiedlichen Gebieten und andererseits ist ein Hbler mit 130 wohl nicht wirklich mit einem Hbler mit 150 oder mehr auf einem Level.

Nur die Kinder spüren, dass hier auch andere sind, die mit dieser Art der Andersartigkeit ausgestattet sind und das schafft Vertrauen, Zutrauen und Geborgenheit.
Und mein Kontakt mit Müttern von getesteten Hbchen war bis jetzt durchweg positiv und nicht ablehnend.
Dort hat mich noch niemand verlacht oder nicht ernst genommen, weil der Test noch aussteht.

Und noch was:
Mal angenommen meine Süsse liegt unter der Hb-Schwelle und sie schließt jetzt Freundschaft zu einem getesteten Hbler - glaubst Du wirklich das würde die andere Mutter oder mich dann stören?
So oberflächliche Ansichten traue ich keiner Mutter zu.
Ich für meinen Teil wünsche mir sogar sehnlichst, dass sie auch Kontakt zu "weniger Befähigten" hat und dort auch gute Freunde findet.

Hast Du denn ein Hb Kind oder anderweitig Erfahrung mit diesem Thema?
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo Panorama,

könntest Du mir (bzw. uns) mal kurz erklären, welche Beweggründe Du hast Dich hier im HB-Forum "herumzutreiben". Hast Du selbst ein HB-Kind oder woher nimmst Du dir die Freiheit hier die Vermutungen (oder Befürchtungen) der Mütter ins Lächerliche zu ziehen?

Meine Mittlere ist getestet Hb. Zählt sie jetzt dadurch erst als Hb, weil sie die entsprechenden Zahlen auf einem Papier nachweisen kann??? Sie wurde aber nur getestet, weil es im Kiga so ignorante Leute wie Du gab, die nur durch Zahlen zu beeindrucken waren und nicht durch die Taten meiner Tochter. Jetzt sind zum Glück andere Erzieherinnen dort, die sich mit dem Thema Hb auseinander gesetzt haben und nun auskennen.

Bei meiner Kleinen habe ich auch die Vermutung, daß sie es ist. Sie ist aber nicht getestet und wenn sie keine Probs mit ihrer Intelligenz bekommt, wird sie auch nicht getestet. Ist sie deshalb kein HB-Kind?????

Machst Du eine Hb wirklich nur am Testergebnis fest?? Ich brauche kein schriftliches Gutachten, wenn ich sehe was meine Kleine alles schon kann.

Gruss Gaby
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo Mondeule,

es kann sein, daß Deine Kleine einfach unterfordert ist im Kiga und auch die "Ablehnung" der Erzieherinnen spürt.

War bei meiner Mittleren im Kiga so. Sie nahm sich ihre eigenen Hefte und Bücher mit und durfte sie dann nicht machen, weil das noch nichts für ihr Alter sei (Aussage der Erzieherin). Die Sachen wurden dann einfach auf den Schrank gelegt, damit sie nicht dran kam. Sie sollte ja gefälligst altersentsprechend spielen. Sie wurde dann unausstehlich zu Hause, weil sie im Kiga total unterfordert war. Irgendwann, als sie dann merkte, daß das, was sie machen möchte im Kiga, nicht gerne gesehen war, meinte meine Tochter (sie war gerade 4 geworden) allen ernstes, daß ICH gesagt hätte, sie MÜSSE das machen. Stimmte gar nicht. Somit hatte ich den schwarzen Peter. Raffinierte kleines Biest *gg* :engel

Ich habe mir dann entsprechende Bücher besorgt, bin diese durchgegangen und habe ALLES, wo ich meine Tochter wieder entdeckt habe, mit Textmarker markiert. Das so markierte Buch habe ich der Erzieherin in die Hand gedrückt und von ihr verlangt, daß sie das lesen soll. Danach änderte sich das Verhalten der Erzieherin etwas. Eine richtige Änderung gab es aber erst, als ich nach dem Test die Psychologin im Kiga anrufen lies, um das Testergebnis mitteilen zu lassen. Daraufhin durfte dann sich meine (zu dem Zeitpunkt bereits) 5jährige Tochter endlich in eine Ecke zurückziehen und lesen (konnte sie mittlerweile) oder auch ihr Monopolyspiel mitnehmen, um ihm Hort (ist im gleichen Gebäude) mit den Schulkindern nachmittags zu spielen.

Es war ein langer Weg, die Erzieherinnen von meiner "Unschuld" zu überzeugen, daß ich keine "Eislaufmami" bin, die ihrer Tochter das Wissen eintrichtert und sie dazu zwingt. Aber es hat sich gelohnt. Als ich die Erzieherinnen "auf meiner Seite" hatte, blühte meine Tochter richtig auf. In der Schule hat sie jetzt auch eine total klasse Lehrerin, die super mit ihr umgehen kann. Keine Langeweile, keine Ausraster, super beliebt in der Klasse und nur 1er und 2er. Seit sie von allen so angenommen wird, wie sie ist, merke ich richtig, wie sie sich wohl fühlt in ihrer Haut.

Mein Tip an Dich wäre, die Erzieherinnen über dieses Thema aufzuklären. Auch lasse Deine Tochter testen, damit du endlich "beweisen" kannst, was für ein Potenzial sie hat. Ansonsten gehe zu Hause, so wie bisher, einfach auf sie ein.

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Aufklärungsarbeit.

Gruss Gaby
 

Klingon Lady

In der Ruhe liegt die Kraft.
Original von ladygabriele
es kann sein, daß Deine Kleine einfach unterfordert ist im Kiga und auch die "Ablehnung" der Erzieherinnen spürt.

War bei meiner Mittleren im Kiga so. Sie nahm sich ihre eigenen Hefte und Bücher mit und durfte sie dann nicht machen, weil das noch nichts für ihr Alter sei (Aussage der Erzieherin). Die Sachen wurden dann einfach auf den Schrank gelegt, damit sie nicht dran kam. Sie sollte ja gefälligst altersentsprechend spielen.

Hallo!

ich bin eigentlich nur durch Zufall hier reingerutscht, als ich mal einfach so in den Elternforen gestöbert habe. ;-) Ladygabrieles Schilderung kommt mir aus meiner eigenen Kindergarten- und frühen Schulzeit bekannt vor.

Gerade der "Zwang", sich gefälligst altersgemäß zu benehmen, führt bei Hb-Kindern zu Problemen, denn oft wird ihnen z.B. gar nicht geglaubt, daß sie z.B. schon lesen, schreiben oder rechnen können. Die Erzieher nehmen an, die Eltern seien für den Leistungsdruck verantwortlich, damit das Kind "etwas Besonderes" wird. Daß es das in der Tat schon ist, erkennen die wenigsten. Bei mir führte das damals dazu, daß man mich für "nicht schulreif" erklären wollte. Weil ich im Kindergarten nicht gerne die für mich albernen und sinnlosen Ringelpiez-Spiele spielte, sondern lieber ungestört in einer Ecke saß und die Bücher las, aus denen uns unsere Kindergärtnerinnen den anderen noch vorlesen mußten. Daß ich die Texte wirklich begriff, wurde gar nicht erst in Betracht gezogen 8o -- man ging einfach davon aus, daß ich mir ja sowieso nur die Bilder betrachte. :rolleyes: Das einzige Spiel, das mich interessierte, war das sog. "Labyrinth", bei dem man durch das Kippen einer Ebene in einem Holzkasten eine Kugel an Löchern vorbeinavigieren muß. Ausgerechnet das Spiel, das fast alle anderen Kinder nach nur einer Minute frustriert stehen ließen. "Nicht schulreif" -- ja, ne, schon klar... Gerettet hat mich eine Grundschullehrerin, die dann ziemlich schnell merkte, daß ich eigentlich schon in die zweite Klasse gehört hätte.

Man tut einem solchen Kind auch keinen Gefallen, wenn man es dazu animieren will, wie die anderen z.B. im Matsch herumzuwühlen, nur weil ein Drei- oder Vierjähriger das eben normalerweise so macht. Ein hochbegabtes Kind ist eben nicht "normal". Falls ihm nach Sandbuddeln oder Matschwühlen sein sollte, wird es das schon von selber tun. Wenn nicht, heißt das aber bestimmt nicht, daß ihm ein Stück Kindheit verloren geht, keine Sorge. Was dem einen Kind der Sandkasten ist, ist dem anderen eben das Buch oder das Klavier. Die Seele ist eben einfach schon ein kleines bißchen älter als der Körper. ;-)
 

Mondeule

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben!

Mittlerweile hat sich so einiges bei uns getan und ich wollte Euch ja schließlich auf dem Laufenden halten ...

Also meine Tochter hat den Test gemacht und zwar mit Begeisterung und war danach aber allen Enstes besorgt, dass sie vielleicht aber doch Fehler gemacht haben könnte - typischer Perfektionismus unserer Kleinen.

Raus kam eine Hochbegabung in relativ vielen Teilbereichen und auch eine deutliche HB im Gesamtergebnis.

In den Kindergarten geht sie nach wie vor nicht so gerne und auch nur vormittags.

Mittlerweile hatten wir noch eine Beratung in einer Erziehungsberatungsstelle und eine eingehende Abklärung mit unserem Kinderarzt.
Die Fachleute sagen, dass sie 2005 eingeschult werden sollte - da wäre sie dann gerade 5 .

Zu Hause liefere ich ihr jetzt jedes erdenkliche Hirnfutter und das tut ihr richtig gut.
Mit einem 6-jährigen Mädchen aus dem Kiga hat sie sich jetzt auch etwas angefreundet -Danke für Deinen Tip shannon- und dieses Mädchen akzeptiert auch unsere Tochter als Ihre (relativ gleichberechtigte) Freundin.

Im Kiga selbst haben wir die HB jetzt den Erzieherinnen offengelegt und seitdem tolerieren die auch, dass unsere Tochter nur mit den Grossen was machen will.
Nächstes Kigajahr wird sie in die Vorschulgruppe aufgenommen werden, weil sie eben evt. 2005 dann ja schon eingeschult wird. Aber der Kiga hat zur Bedingung gemacht, dass wir die anderen Eltern von der HB in Kenntnis setzen.

Ihr Verhalten im Kiga hat sich allerdings nur etwas geändert.
Sie sitzt immernoch viel rum und beteiligt sich am Geschehen selten.

Seit ein paar Wochen geht sie auch zur Ergo-Therapie um ihre Feinmotorik zu verbessern und ihr soziales Anpassungsvermögen etwas zu trainieren - denn beides wird sie für die Schule benötigen.

Falls Ihr noch Tipps oder Anregungen habt - immer her damit.

Grüsse & frohe Ostern
 
E

Elchen

Guest
Hallo Mondeule,

schade,daß ich das jetzt erst alles lese hier,dennich stecke jetzt seit neuestem in ähnlicher Situation wie Du..

Mein Sohn Nils wurde gerae 5.Er konnte mit 2,5 Jharen schon alle Farben unterscheiden,sogar so aussergewöhnliche wie Rosa,Lila oder orange..

Er erkennt Formen,zählt weit über 100,fängt an zu lesen,zu schreiben,liest die Zahlen,auch vietsellige von Autokennzeichen vor..
Seit er in den Kiga geht,und er ist jetzt im zweiten Jahr,ist er dort "auffällig".Auch er macht nichts mit,auch er zeigt dort seine Fähigkeiten nicht,di er zu Hause hat,auch er wirkt verklemmt und schüchtern..es hieß immer,es läge an uns..Wieoft habe ich die erzieherinnen auf seine Fähigkeiten angesprochen..Was wurde mir gesagt??es könne nicht sein,im Kiga mache er das nicht und sozial sei er zurück!!

letzte woche nun war es so weit,daß mal eine Dame von der Frühförderstelle da war.Sie hatte zwei Tage zuvor unseren Sohn im Kiga mal unter die Luepe genommen..Auffällig war er gerade an diesem Tage nicht,deshlab kommt sie jetzt nochmal..

Sie riet uns ebenfalls,ihn mal testen zu lessen und ebenfalls mal probeweise zur ergotherapie,um schauen zu lassen,daß mit Nils seiner Wahrehmung alles in Ordnung ist..


Jetzt bin ich eigentlich froh,daß ich doch nicht alleine damit stehe,denn ich habe schon Angst davor,vielleicht wirklich ein hochbegabtes Kind zu haben.........
 
E

Elchen

Guest
Vielen Dank Cororna,ich bin gestern abend mal einiges durch..Ich habe mich vorher nie so damit beschäftigt,wenn es einen dann selber "trifft"freut man sich dann doch über so viele Infos wie möglich....
 

Julilly

im Urlaub
Nochwas anderes: (Frage /Idee): ARbeitest Du den ganzen Tag? Oder könnte die Kleine auch halbtags in den Kindergarten gehen? Vielleicht würde sich da einiges von alleine relativieren. Du sagst ja, daß am Wochenende alles ok ist, dann hätte sie immerhin den Nachmittag frei.

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Hochbegabung bei 3 jähriger und Kindergartenproblematik, was würdet ihr tun?
 
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