Frage -  HEBO - Hat jemand Erfahrung?!

Simone

Kampfhase
Haben schon AD(H)S betroffene Familien Erfahrung mit der HEBO gemacht- ist vielleicht auch jemand dabei, der das übers Jugendamt finanziert hat??!


Habe nämlich Infomaterial von der HEBO erhalten und es spricht mich schon sehr an. Sehr ausführlich und informativ.

Ich trage mich nämlich mit dem Gedanken meinen Sohn da hin zuschicken, weil er an der "normalen, chaotischen" :ausheck Schule Schwierigkeiten hat.
 
M

Meggy

Guest
Ich persönlich habe keine Erfahrung damit. Habe allerdings selber das Angebot von meiner Therapeutin bekommen, dass ein Jugendpsychiater in Hannover in der Lage ist, einen Bericht über meinen Sohn zui erstellen, mit dem das JA die Eingliedrungshilfe für meinen Sohn ( in Bezug auf eine Internatsschule in Mecklenburg Vorpommern) bewilligen würde...

Habe dir aber mal einen Artikel herauskopiert. Vielleicht sprichst du mit deinem Arzt oder Therapeuten mal darüber....

Artikel:
Von dem florierenden Markt der Eingliederungshilfe lebt auch die Hebo-Schule in Bonn. 300 Schüler, teilweise im normalen Schulbetrieb gescheitert, können hier einen Abschluss machen. Dafür berechnet die Hebo-Schule 850,- Euro im Monat. Die Rechnung wird häufig vom Steuerzahler übernommen: Der Grund: Bei 40 Prozent der Schüler wird ein Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, (kurz ADS oder ADHS) diagnostiziert.

Dies gilt auch für Alexander Nebe, einen 16-jährigen Schüler, für den die Schule immer eine Qual war. Gutachter bestätigten schwere Störungen. In der Hebo-Schule hat er wieder Fuß gefasst, fühlt sich verstanden. Die Lehrer würden ihm hier zuhören, was in früheren Schulen keine Selbstverständlichkeit gewesen sei. Für schwer geprüfte Kinder wie Alexander Nebe ist die Eingliederungshilfe eigentlich bestimmt. Im Gesetz heißt es dazu: "Kinder oder Jugendliche haben Anspruch auf Eingliederungshilfe, wenn ihre seelische Gesundheit (mit hoher Wahrscheinlichkeit) länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht."
 

Simone

Kampfhase
Danke Meg!

Mir hat das Jugendamt nämlich erzählt, dass es nur zahlt (da die Kassen leer sind) wenn er schon in der Tagesklinik, Pflegefamilie etc. ist/war. Dann erst, und nach einem Gutachten, würden sie die Kosten übernehmen. Nur will ich ihn nicht durch was weiß ich was schicken - denke das ist für seine Psyche nicht unbedingt förderlich.

Der Herr vom Jugendamt schiebt alles auf die Pubertät und ADS lässt er vollkommen ausser acht. Sieht schlecht aus und mir läuft die Zeit davon.
 

Divenire

Neues Mitglied
Erfahrung aus der Oberstufe:

Der Unterricht der Oberstufe wird in einem Nebengebäude direkt an der Kreuzung einer Hauptverkehrsstraße erteilt.

Die Wände sind sehr hellhörig und eigentlich viel zu klein für bis zu 20 Schüler auf einmal.

Es gibt einige wirklich kompetente Lehrer, denen es auch nicht immer gelingt, einen adäquaten Unterricht zu garantieren;
Es werden volle Wasserflaschen, Schulmäppchen, Kreidestücke, Stifte, etc. auf Schüler geworfen. Auch während einer Klausur ist man nicht von permanenten Tritten gegen den Stuhl sicher.
Wände, Türen und Fenstern werden während dem Unterricht beschmiert.Sexuelle Belästigungen sind leider auch an der Tagesordnung.

Es bringt nichts, Lehrer und Schulleitung darüber zu informieren; Es folgen keine Konsequenzen. Auf Emails wird meist nicht reagiert.
Einzige Maßnahme sind kontinuierliche Unterrichtsausschlüsse.

Die Schulpsychologin ist mit 2 Tagen/Woche für ca. 360 Schüler überfordert. Bei Konzentrationsproblemen wird einfach zu mehr "Ritalin" geraten.

Individuelle Förderung oder spezielle Kurse für AD(H)S-bedingte Probleme gibt es nicht, es sei denn, man zahle 3000-4000 Euro extra im Monat für die Unterbringung in einem Internat.

Ich hatte große Hoffnung in diese Schule gelegt, aber Hilfen zur "Selbststrukturierung" gibt es nicht, was jedoch für ein geplantes Studium unabdingbar wäre.

Sollte man zu viel Geld übrig haben, kann man das gegen ein gutes Zeugnis tauschen.
 

hebobonn

Neues Mitglied
Hallo Divenire,

dazu möchte ich ein paar Dinge richtigstellen, da ich diese Rückmeldung (obschon ein paar Jahre alt) so nicht stehen lassen kann:

1) Ja, das Oberstufengebäude liegt an einer Hauptstraße, wie verschiedene andere Schulen in Bonn auch. Es handelt sich hier um ein ehemaliges Botschaftsgebäude, und einige Räume wurden nachträglich in Klassenräume umfunktioniert, sodass tatsächlich nicht jeder Raum perfekt schallisoliert ist.

2) Tatsächlich gibt es einige Räume die ohne Probleme für den Unterricht von deutlich mehr als 20 Personen ausgelegt sind, allerdings gibt es aktuell nicht einen Kurs in der Oberstufe, welcher mehr als 18 Schüler umfasst. Der aktuelle Kursdurchschnitt beträgt 12 Schüler.

3) Das Bild, welches vom Unterricht gezeichnet wird kann ich nicht teilen. Ich bin sicher, dass es auch Störungen und Schwierigkeiten gibt, sicher aber nicht im beschriebenen Umfang. Sexuelle Belästigung gibt es nicht – und hat es dankenswerterweise nicht gegeben, wie Sie zu diesen Vorwürfen kommen ist mir schleierhaft.

4) Die Schulleitung und das Sekretariat bestehen aus insgesamt 12 Personen, das ist für eine Schule unserer Größenordnung recht viel Personal. Wir erhalten täglich eine hohe Zahl an Emails und Anrufen. Ich kann nicht ausschließen, dass in Einzelfällen Anfragen nicht schnell genug beantwortet oder bearbeitet wurden, auch mir persönlich ist sicherlich schon einmal etwas „durchgegangen“. Insgesamt gelingt es uns aber eingehende Rückmeldungen oder Beschwerden (die es durchaus gibt) im Sinne aller Beteiligten zu klären. Ich bin mir sicher, dass unsere Schüler und deren Eltern dies auch so bestätigen.

5) Es gibt zwei Schulpsychologinnen. Eine der beiden Damen ist ausschließlich für Analysen und Beratung zuständig und nur zwei Tage die Woche im Einsatz. Die zweite Dame arbeitet aktiv (und Vollzeit) mit unseren Schülerinnen und Schülern. Bestimmt gibt es auch hier ab und zu zeitliche Engpässe, und wahrscheinlich wurde in Einzelfällen auch zu einer möglichen Medikation geraten. Dies aber nie aus Zeitmangel oder gar Überforderung, sondern dann, wenn es sich aus psychologischer Sicht als empfehlenswert darstellte.

6) Individuelle Förderung ist tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil unseres Schulprogramms. Die Unterbringung im Internat hat hiermit in erster Instanz gar nichts zu tun.

7) Hier scheint es ein fundamentales Missverständnis zu geben. Das Abitur wird im Rahmen der zentralen Prüfungen in NRW von einer staatlichen Instanz vergeben. Um zu vermeiden, das ein Zeugnis „erkauft“ werden kann, ist uns als Ergänzungsschule genau dieser Umstand untersagt, d.h. die inhaltlichen Kriterien die Schülerinnen und Schüler in der Klasse 13 abbilden, müssen exakt selbigen an einer staatlichen Schule entsprechen.


Mit bestem Gruß

Volker Klein

Schulleiter HEBO Privatschule Bonn
 

Nichtdeinernst

Neues Mitglied
Lieber Herr Klein,

„Sexuelle Belästigung gibt es nicht – und hat es dankenswerterweise nicht gegeben, wie Sie zu diesen Vorwürfen kommen ist mir schleierhaft.“

Wie Sie diese Aussage aus Ihrem Büro heraus pauschal treffen können, ist mir schleierhaft.

Auch ich habe (neben sehr viel Sexismus generell) mehrfach sexuelle Belästigung durch Mitschüler an der Hebo erlebt.

Es ist jetzt nicht so, als wäre das ein Phänomen, das nur in der Hebo auftritt, allerdings wäre bei der Verteilung von Jungs und Mädchen an der Schule (zu meiner Zeit gefühlt nur 10% Mädchen) eine Sensibilisierung wünschenswert.

Ich fand die Hebo in vielen Punkten gut und entgegenkommend. Auch mit Ihnen persönlich habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Sich aber als Schule dem Image zuliebe von jeglicher sexueller Belästigung freizusprechen (eine utopische Vorstellung), die Augen einfach davor zu verschließen und das Erlebte als Lüge hinzustellen ist äußerst problematisch. Das könnt Ihr besser.

Liebe Grüße
Christina (Abi '15)
 
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