Problem -  Hilfe

Sophie

Neues Mitglied
Hallo,

meine beste Freundin hat momentan extreme Probleme mit ihrem 13 jährigen Sohn.

jeden Tag gibt es nur noch Theater wegen der Schule. Seine Noten
werden immer schlechter. Er verspricht jeden Tag sich zu ändern und am nächsten Tag hat er das schon wieder vergessen (kenne ich von meinem Sohn ehrlich gesagt auch).

Das Schlimmste ist jedoch, dass er jetzt anfängt sich selbst zu verletzen.
Meine Freundin will ihn jetzt vom Gymnasium runter holen, da sie die Streitereien nicht mehr aushält. Doch er will die Schule nicht verlassen. Lernen will er aber auch nicht. Meine Freundin ist mit den Nerven fix und alle. Oft sagt sie, dass sie nur noch fortlaufen möchte.

Hat jemand Erfahrung in diesem Bereich?? Ich habe ihr gesagt, sie soll zu einem Psychologen gehen.

Würde es etwas bringen, wenn man mit den Kindern gar nicht mehr lernt, so
dass sie auf sich selbst gestellt sind??

Bitte um DRINGENDE Hilfe
 
U

User3

Guest
Sollte er tatsächlich unter dem sogenannten Borderline-Syndrom leiden - was für
Jungen extrem selten ist - hilft wirklich nur eine gute psychologische Betreuung.
Ihn bei den Hausaufgaben alleine zu lassen, verstärkt die Symptome allerdings noch.
Das hat nichts mit "Verantwortung übernehmen" zu tun, sondern mit "im Stich lassen".
 

Sophie

Neues Mitglied
Er hat als kleines Kind bereits Probleme gehabt. Man muss sagen, dass er auch ein Einzelkind ist und seine Mutter für ihn alles macht.

Als er in der Grundschule war, wurde die Mutter oft gerufen, weil das Kind in der Schule gebrochen hat. Irgendwann kam das immer öfters vor. Irgendwann hat sie raus gekriegt, dass er sich immer übergeben hat, wenn die Lehrerin mit einem Mitschüler laut geschimpft hat. Sie war damals auch mit den Nerven am Ende.
Eines schönen Tages saß er mit seinen Eltern am Tisch und hat die Nase hochgezogen, sein Vater daraufhin: "du sollst die Nase nicht hochziehen, nutze bitte ein Tempo." Das Kind steht wutentbrannt auf und wirft den Stuhl hin. Sein
Vater war daraufhin natürlich nicht gerade begeistert und hat geschimpft. Was macht der Junge? Er fängt an sich zu übergeben.

Meine Freundin nahm das Kind und ging mit ihrem Mann zum Kinderarzt. Er sagte dann, dass das eine Trotzreaktion wäre. Der Kleine hat das alles mitbekommen, denn seine Eltern waren beide ziemlich fertig gewesen. Er wollte widersprechen, doch der Arzt hätte gesagt "es reicht, du machst das extra und fertig".
Der Arzt meinte, dass er das machen würde, weil ihm das Schimpfen unangenehm ist. Meine Freundin hat den Arzt damals gefragt, ob sie nie mehr mit ihm schimpfen dürften. Der Arzt meinte: "nein, das ist das, was er erreichen will, somit hätte er gewonnen." Der Junge war während der ganzen Visite dabei und hatte alles mitbekommen.

Und wie ging es weiter?? Der Junge hat danach nie mehr gebrochen.

Doch jetzt geht das ganze gerade wieder von vorne los. Meine Freundin tut mir richtig leid. Sie meint es wirklich nur gut. Sie hat ihm auch gesagt, dass es nichts ausmachen würde, wenn er aus der Schule müsste, aber wie gesagt, das will er ja auch nicht und lernen paradoxe Weise auch nicht.

In seinem Elternhaus stimmt alles, daran kann es eigentlich nicht liegen.
Seine Mutter würde alles für ihn tun.
 
K

Kaethe

Guest
Hmm...das hört sich tatsächlich so an, als hätte sich da über Jahre hinweg was angestaut, das jetzt irgendwie raus muss...durch Schnitte in der Haut (im übertragenen Sinne...).

Psychologe! So schnell wie möglich, bitte!

Alles Gute,

Käthe
 

Sophie

Neues Mitglied
Ich verstehe nur nicht, wie sich etwas angestaut haben kann? Das Kind lebt in einer glücklichen Familie.
Bekommt alles was es will (meiner Meinung nach zu viel).
Die Mutter selbst hat es als Kind schwer gehabt, deswegen will sie ihm alles ermöglichen.
Sein Wohl stand und steht ihr immer an 1. Stelle.
Daher hat sie ihm gesagt, "wenn dir das Gymnasium zuviel wird, dann wechsle einfach." Doch das will er nicht.

Generell hat sie mit ihm nur wegen der Schule Theater, ansonsten ist eigentlich alles in Butter.

Das Kind ist ein sehr liebes, freundliches, aufgeschlossenes Kind.

Geht es um die Schule, wird er bockig, weint, schreit, tritt an die Stühle und haut sich eben auch selbst, was die Mutter wiederum fertig macht.

Hinterher entschuldigt er sich und sagt, dass er sich bessern will. Am nächsten Tag jedoch, geht es von vorne los.

Eine Arbeitskollegin hat ihr geraten, ihn mit den Schulnoten mal richtig auf die Schnauze fallen zu lassen. Vielleicht wacht er dann auf, oder???
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Sophie
meine beste Freundin hat momentan extreme Probleme mit ihrem 13 jährigen Sohn.

jeden Tag gibt es nur noch Theater wegen der Schule. Seine Noten
werden immer schlechter. Er verspricht jeden Tag sich zu ändern und am nächsten Tag hat er das schon wieder vergessen (kenne ich von meinem Sohn ehrlich gesagt auch).

Nun ja, bis hier hin lass es sich nach einem normalen pubertären Kind.

Das Schlimmste ist jedoch, dass er jetzt anfängt sich selbst zu verletzen.

Das äussert sich bitte ganz genau wie? und in welchen Situationen.

Das ist übrigens nix mehr für einen Psychologen sondern für eine Kinder- und Jugendlichen Psychiatrie. Sofort!
Gleich morgen früh Termin ausmachen, das dauert dann eh vermutlich Monate. Symptomatik schildern und auf Notfalltermin wegen Eigengefährdung drängen.

Meine Freundin will ihn jetzt vom Gymnasium runter holen, da sie die Streitereien nicht mehr aushält.

Schmarrn. Das liegt doch nicht an der Schulform sondern an dem System Schule und Familie und da shat es auch auf jeder anderen Schulform.

Doch er will die Schule nicht verlassen.

Dann würde ich ihn auch da lassen.

Lernen will er aber auch nicht.

Alle an einen Tisch. Ihn (und nur ihn!) frage wie er sich das vorstellt. Ihn genau das tun lassen und dann weiter sehen. Nur müssen damit auch die Lernenkonflokte echt erstmal beendet sein. Es mag sein das ihn das ein Jahr kostet, aber wenn ich die Tragweite der Symptomatik gerade richtig umreiße dann ist das fast noch das kleinest Übel.

Meine Freundin ist mit den Nerven fix und alle. Oft sagt sie, dass sie nur noch fortlaufen möchte.

Hört sich an als ob deine Freundin auch dringend Hilfe bräuchte.

Bevor ich weiters schreibe muss ich erst mal wissen was das für Autoagressionen genau sind.

Ach ja und SSV ist nicht nur ein Zeichen für Borderline, das kann vielfälzigste Ursachen haben: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verhalten

LG,

Tina

P.S. Kinder die immer alles bekommen haben kein glückliches Leben, ganz sicher nicht.
 

Sophie

Neues Mitglied
Ich war heute morgen bei ihr und sie hat gleich einen Termin beim Kinderarzt
vereinbart. Der Termin ist allerdings erst Anfang April.

Bin gespannt was der Arzt sagt. Ich vermute fast, dass es wieder eine Trotzreaktion ist, denn er macht es ja nicht versteckt sondern offensichtlich.
Nach dem Motto: "Sag mir nicht, dass ich lernen muss, sonst hau ich mich".
Und setzt seine Eltern somit unter Druck.

Wie auch immer, sobald sie beim Arzt war, werde ich berichten.
 
I

IlkaM.

Guest
Ich kann den Fall natürlich gar nicht beurteilen, man kennt diese Leute ja nicht.

Ich könnte mir aus dem, was Du beschreibst, höchstens vorstellen, dass sich das Problem hier tatsächlich rund ums Über-Behüten dreht.

Vielleicht fehlen hier einfach nur Eltern, die in dieser Situation ganz klar sagen "So, mein lieber Junge. Wir haben uns das jetzt eine Weile angeschaut. Und wir haben folgende Entscheidung getroffen" ...

Möglicherweise braucht der Junge in seiner Situation einen starken Partner (seine Eltern), die ihm ganz klare Richtlinien vorgeben und ihm somit einen Weg aus seinem Dilemma zeigen - das ihn ja sicherlich auch nicht gerade glücklich macht.

Also: nicht (mehr) "erpressen" lassen. Die Selbstverletzung ist schlimm, aber sicherlich nicht Kern des Problems. Das liegt vermutlich woanders.
Sondern: Klartext sprechen. Nicht mehr rumwurschteln a la "Also, wenn Du willst, mein Schatz, dann kannst du ruhig auf eine andere Schule gehen, wir wären dir da nicht böse"

sondern: "Hör mal zu. Ohne Lernen funktioniert Schule nicht. Also lernst du!"

Das, was der Junge momentan vermittelt bekommt ist (so hört es sich an): Du bist ein Weichling und ein Versager - aber wir lieben dich trotzdem. Das ist ja schön, der zweite Teil - aber der erste, der muss ganz dringend verschwinden!

Vielleicht war das für die Eltern sehr schlimm, als ihr SOHN als Kleinkind anfing zu kotzen statt zu toben. Weichlich halt, schwach. Die Rettung war der Kinderarzt: Der macht das absichtlich!
Möglicherweise ist damals die Weiche gestellt worden für das Problem, das der Junge heute hat: Er ist sensibel, er reagiert sehr feinfühlig auf Streit (Das ist erstmal NICHTS Ungewöhnliches! Es gibt Kinder mit einer ausgeprägten sozialen Sensibilität, die regt Streit ganz furchtbar auf! Das KANN soweit gehen, dass sie diese Streitereien körperlich mitleiden, auch wenn es gar nicht um sie geht.). Die Entleerung des Magens - überhaupt Magenleiden - sind ein deutlicher Zeiger für psychische Probleme, für Sorgen, die sich eine Seele macht, für Nöte, die sie empfindet.

Nunja - Kotzen "durfte" er ja nicht mehr. Das hat er sich nach dem Gespräch mit dem Kinderarzt selber verboten. Er wollte ja nicht als jemand gelten, der seine Umwelt absichtlich ärgert oder was auch immer - er will doch ein gutes Kind sein!

Die Eltern: möglicherweise gefangen in einer Ambivalenz. Sie lieben ihren Sohn, fühlen sich aber gleichzeitig abgestoßen durch seine Sensibilität. Das versuchen sie dadurch zu kompensieren, dass sie ihn behüten, ihm alle Steine aus dem Weg räumen: Wir lieben ihn doch und er kann sich doch selber nicht so gut helfen.

Ein Teufelskreis.

Ganz deutlich scheint mir aber auch zu sein, dass hier jemand um Hilfe ruft! Und dass es in erster Linie die Eltern sind, die jetzt stark sein müssen! Die vielleicht auch mal eine Entscheidung abnehmen, und wenn der Sohn sie auch zunächst vielleicht nur murrend akzeptieren wird. Es kann einfach sein, dass er das jetzt BRAUCHT!

Und eine psychologische Beratung ist sicherlich auch gut - aber bitte eine, die sich auch ganz genau das Eltern/Kind-Verhältnis anguckt und nicht nur am Jungen rumdoktert.
 

SBM14

Aktives Mitglied
Meine Alarmglocken gingen an, als du von Selbstverletzen geschrieben hast.
Es muß doch eine Möglichkeit geben vorher einen Termin zu bekommen.
Ich würde mich gleich nach einer Psychologischen Beratungsstelle erkundigen.
Die können warscheinlich auch besser beurteilen wie dringend die Sache ist.
 

Sophie

Neues Mitglied
er verhält sich ja "nur" so, wenn es um die Schule geht. Ansonsten ist er das bravste Kind, das man sich vorstellen kann. Sie wurden um dieses Kind ständig beneidet.

Seit einigen Monaten hat er sich, was die Schule angeht, um 180 Grad gewandelt.
Er setzt sich insofern auch selbst unter Druck, als das er die Schulischen Anforderungen neuerdings nicht täglich verrichtet sondern erst kurz vor Klassenarbeiten.
Somit ist der Stoff emenz groß und kaum zu bewältigen innerhalb kurzer Zeit.
Alles Zureden hilft aber nichts. Es kam auch vor, dass er selbst erkannte, dass er den Stoff nicht bewältigen kann, und was macht er?? Er macht gar nichts und denkt "bringt eh nichts".

Vorher hat die Mutter immer gefragt "hast du dich vorbereitet?" und hat ihn auch kontrolliert.
Inzwischen sagt er bockig: "ich weiß selbst was ich zu tun habe". Nur geht das leider immer in die Hose. Sie hat ihn tatsächlich einen Monat "gehen" gelassen und nur abgefragt, wenn er sie gerufen hat. Und danach flogen die 5er nur so rum.

Dumm ist er nicht, er gehört (gehörte) in seiner Schule immer zu den Besten.
Vielleicht ist es aber auch die Pubertät, dass er jetzt seine Stärken zeigen möchte
und Null Bock auf Schule, daher denke ich, dass er natürlich versucht seine Mutter unter Druck zu setzen, in dem er vor ihren Augen sich selbst haut.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Sophie
daher denke ich, dass er natürlich versucht seine Mutter unter Druck zu setzen, in dem er vor ihren Augen sich selbst haut.

Sicher...... *weia*

Vllt hat er keinen Bock mehr der überbrave Sohn einer überbehütenden Mutter zusein? (mal krass ausgedrück).

Nein, das liegt meiner Meinung nach nicht im Spektrum der möglichen Auffälligkeiten in der Pubertät.

Ansonsten hab'sch schon gesagt was ich für angeraten halte in diesem Fall.

LG,

Tina
 
C

chisi

Guest
Sorry, aber erst Anfang April einen Termin beim Kinderarzt??? Bei der Problematik???? Oder ist es ein Termin beim Kinder- und Jugendpsychiater???, dann wäre es ja noch fast schnell. Hat die Mutter gesagt, dass er sich selbst verletzt?
Wenn es ein Termin beim Psychiater ist, hat der KIA Kenntnis? Die bekommen oft schneller Termine, wenn sie die Situation richtig beschreiben!!!

Egal aus welchen Gründen er es tut, die brauchen alle dringend Hilfe, sowohl Kind als auch Eltern!!!

Ich arbeite selbst bei einem Psychiater und leider weiß ich wie schnell so etwas entgleisen kann und da sollte eigentlich viel schneller gehandelt werden!!!

Ich hoffe, dass alles gut geht bis zu dem Termin. :druecker
 

Sophie

Neues Mitglied
Er verletzt sich nicht in dem Sinn. Er reagiert "nur" beim Lernen folgendermaßen:
Er tritt an den Schulranzen, wirft seinen Füller an die Wand, haut auf den Tisch
und letztendlich greift er die leere Plastik-Trinkflasche und haut sich damit auf die Schenkel. Und das ganze vor Wut, weil er nicht lernen will.

Wenn die Hausaufgaben fertig sind, ist er wieder das brave Kind und entschuldigt sich wieder bei seiner Mutter.

Ich vermute fast, er hat zuviel Sendungen mit der Nanny geguckt.

Jedenfalls hätte seine Mutter natürlich einen sofortigen Termin gefordert, wenn er sich verletzen würde.

Für seine Mutter ist selbst das Hauen mit einer leeren Plastikflasche schlimm.
Und ich wäre an ihrer Stelle auch nicht begeistert.

Aber ist es nicht so, dass viele pubertierende Kinder , vor allem Jungs, dazu neigen, sich dermaßen abzureagieren??

Vielleicht braucht er nur eine Sportart, wo er sich richtig austoben kann.

Aber trotzdem, da das Problem nur beim Lernen auftritt: Wäre es dann nicht sinnvoller, ihn schulisch gar nicht mehr zu unterstützen, ihn einfach gehen zu lassen??
Selbst wenn er die Klasse wiederholen muss, oder gar die Schule verlassen muss.
Wie lange muss man eigentlich mit seinen Kindern beim Lernen hinterher sein?

Er will die Schule ja nicht verlassen. Wenn sie nicht mehr mit ihm lernt und die Lehrer irgendwann einen Brief schreiben, wacht er dann nicht von alleine auf??

Schlimm ist auch dass ihre Mutter nebenan wohnt und ständig dem Kind recht gibt und das vor ihren Augen. Und tatsächlich sagt: "Kind, das ist nicht schlimm, die paar 5er. Und mit 4er im Zeugnis fliegst noch nicht raus".

Die hätte ich schon lange rausgeschmissen.
 
I

IlkaM.

Guest
Oh. Das gibt dem ganzen doch einen ganz anderen Klang!

Zwischen "Er verletzt sich selber" und "Er schlägt auf den Tisch, wenn er wütend ist" liegen ja wohl WELTEN!

Weißt Du, was er da macht? Er reagiert sich ab, und zwar auf eine äußerst kontrollierte und sozialverträgliche Art und Weise! Er lässt seine Wut NICHT an anderen Menschen aus und auch nur bedingt an Gegenständen. Er schlägt auf den Tisch oder sich selber mit einer Plastik(!)flasche auf den Schenkel - auch wenn vielleicht am liebsten körperliche Gewalt anwenden würde.

Weißt Du, wie man sowas schon seit Jahrhunderten nennt? JÄHZORN.

Das ist eine Charaktereigenschaft, die man so leicht nicht loswird und - das erlaube ich mir hinzuzufügen - auch nicht allzusehr unterdrücken sollte, weil sonst: Magenschmerzen, Migräne, Suizidgedanken, Amoklauf, Ritzen, Bulimie ...

Mein dringender Rat an die Mutter: Dieses Verhalten akzeptieren! Und ihn ermutigen, auch weiter einen gesunden Kanal für seine Wut zu suchen.

Wut gehört zu einem Selbst dazu! Das kann man nicht wegsozialisieren! Es GIBT nicht nur den lieben netten Jungen!
 

Sophie

Neues Mitglied
Original von IlkaM.
Oh. Das gibt dem ganzen doch einen ganz anderen Klang!

Zwischen "Er verletzt sich selber" und "Er schlägt auf den Tisch, wenn er wütend ist" liegen ja wohl WELTEN!

Weißt Du, was er da macht? Er reagiert sich ab, und zwar auf eine äußerst kontrollierte und sozialverträgliche Art und Weise! Er lässt seine Wut NICHT an anderen Menschen aus und auch nur bedingt an Gegenständen. Er schlägt auf den Tisch oder sich selber mit einer Plastik(!)flasche auf den Schenkel - auch wenn vielleicht am liebsten körperliche Gewalt anwenden würde.

Weißt Du, wie man sowas schon seit Jahrhunderten nennt? JÄHZORN.

Das ist eine Charaktereigenschaft, die man so leicht nicht loswird und - das erlaube ich mir hinzuzufügen - auch nicht allzusehr unterdrücken sollte, weil sonst: Magenschmerzen, Migräne, Suizidgedanken, Amoklauf, Ritzen, Bulimie ...

Mein dringender Rat an die Mutter: Dieses Verhalten akzeptieren! Und ihn ermutigen, auch weiter einen gesunden Kanal für seine Wut zu suchen.

Wut gehört zu einem Selbst dazu! Das kann man nicht wegsozialisieren! Es GIBT nicht nur den lieben netten Jungen!

JÄHZORN darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Und seine Mutter auch nicht, da sich das nur beim Lernen bemerkbar macht.

Aber wahrscheinlich ist das der richtige Begriff. Nur ist es natürlich nicht lustig mit so jemandem zu lernen. Und lernen muss er ja, das kann ihm keiner abnehmen.
Meine Freundin ist hinterher immer am Boden. Oft ruft sie an und ist nervlich fertig.

Vielleicht wäre so ein Box-Sack nicht schlecht, da könnte er sich abreagieren, wenn sich seine Wut bemerkbar macht. Was meinst du??
 
I

IlkaM.

Guest
Ja, vielleicht wäre das eine Möglichkeit. Ein Punching-Ball, der in seiner Nähe steht, wenn er lernt.

Und: in solchen voraussehbar kritischen Situationen für feste Pausen sorgen, in denen er sich dann bewegt und abreagiert, bevor er sprichwörtlich platzt.

Also vielleicht Intervalle von 15 Minuten für jeweils unterschiedliche Lerninhalte planen, zwischen denen 5-10 Minuten Pause ist, in der er boxen kann, oder Trampolinspringen ... oder auch nur vor sich hinstarren?
 
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