brauche Rat -  Hilfe

M

mariaanja

Guest
Hallo,
ich beiße bei meiner fast 15jährigen Tochter auf Granit. Ich hab das Gefühle, wir entfernen uns immer mehr von einander. Sie ist wie eine Fremde.
Aus anfänglichen sehr guten Leistungen auf dem Gymnasium wandelten sich die Noten in Vierer um.
Kurz vor den Winterferien schwänzte sie 4 Tage die Schule. Ich mußte sie dort wieder hinbringen.
Ihre Freizeit verbringt sie neuerdings mit "Freunden" bei denen im Elternhaus keinerlei Regeln herrschen. Dort wird geraucht und auch gekifft.
Ich habe sie nachts bestimmt schon 20 x suchen müssen, weil sie nicht nach Hause kam.
Am letzten Wochenende mußten wir sie durch die Polizei suchen lassen, weil sie weg blieb.
Gespräche führen zu nichts, 2 Tage geht es gut und dann fängt das Drama für
uns alle neu an.
Sie wird so frech, das man am liebsten ausholen möchte.
Ich mußte mich nach der Aktion vom Wochenende krankschreiben lassen, ich bin mit meinem Latein am Ende.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas raten könnte. Vieleicht ist hier auch jemand, der Gleiches durchgemacht hat.

Ich möchte mit viel Geduld die "Fremde" an meinem Tisch wieder loswerden.

mariaanja
 
K

KerstinW

Guest
Sorry, meine Tochter (15) ist zwar auch häufig schlecht gelaunt und die Schule...na ja, aber sollche Sachen macht sie nicht. Vielleicht, weil sie keine Zeit zu so etwas hat. Sie ist jeden Tag nach den HA bei Ihrem Pferd. Und außerdem weiß sie, wenn sie es so übertreiben würde, wäre das Pferd weg.
Frag doch mal bei einer Erziehungsberatungsstelle nach. Vielleicht haben die einen Tip.
 

tiramisuse

belustigt
wie ich schon sagte, erfahrung habe ich nicht damit, kann nur von der töchterlichen seite berichten.
ich habe mit 14 auch gekifft, geraucht, getrunken, die schule geschwänzt, hatte "schlechten umgang".
fühlte mich von meinen eltern bevormundet, unter druck gesetzt, reagierte trotzig und ablehnend auf ihre (wie ich heute weiß) gutgemeinten ratschläge, kurz:
es half alles nichts
ich war auf dem gymnasium, meine noten verschlechterten sich, ich sollte die 11. klasse wiederholen, hab ich dann aber nicht gemacht, sondern eine ausbildung angefangen und auch durchgezogen.
meine eltern waren sicher verzweifelt mit mir, damals. ich hätte mir gewünscht, sie hätten mehr hinter mir und meinen entscheidungen gestanden, statt dessen haben sie mich mit ihren ewigen ermahnungen aus dem haus getrieben ( bin mit 18 ausgezogen).
ich kann sie zwar JETZT verstehen, damals aber eben nicht.
ich denke, wenn du es bis jetzt geschafft hast, deiner tochter die werte zu vermitteln, die im leben wichtig sind, kommt sie irgendwann zurück und wird wieder normal (bin ich zumindest geworden, glaub ich ;D )
zeig ihr, daß du da bist, daß du dir sorgen machst...
 
K

kirena

Guest
Ich finde auch, dass mit der Pubertät die Zeit des Vertrauens kommen muss.

Klar kann man nicht ALLES mit angucken, aber man muss sich selber und auch dem Kind einfach soweit vertrauen, dass es die Werte mitbekommen hat, die man ueber Jahre versucht hat zu vrmitteln. Mit mir war es auch nicht anders, auch wenn es schon etwas frueher war. Das einzige was geholfen hat war: Lass ihre Leine los, und sie wird zurueck kommen. Wenn du sie festhälst, reisst sie dran, bis sie kaputt ist und dann ist sie weg.

Sieh das ganze mal aus ihrer Sicht:

Sie ist bald volljährig, sie hat einen grossen Teil in ihrem Leben mit lernen verbracht und stellt nun fest, dass es Dinge gibt, die einfach schöner sind. Sie will diese Sachen ausprobieren, wird aber auch feststellen, dass lernen dann doch wichtig ist und manchmal auch Spass macht. Lass sie ihr Leben selbst lenken, denn sie muss damit leben. Wenn sie kein Abitur schafft, frag sie, ob sie eine Ausbildung machen möchte oder was sie fuer die Zukunft geplant hat. Zwingen bringt garnichts! Anscheinend mag sie ihre Schule nicht und stellt sich etwas anderes fuer sich vor. Wenn sie meint, sie braucht ein Abitur, dann wird sie das später nachholen muessen und es ist einfach nicht dein Schuh. Das Kiffen hört auch auf, mach dir keine Sorgen und zum Glueck ist es ja nicht wirklich schädlich.

Liebe Gruesse, Kirena
 
K

Karina

Guest
Hast du sie mal gefragt warum sie das tut? Gab es irgendwann mal ein klärendes Gespräch zwischen euch? Vielleicht hat sie ja auch Probleme.
Wir waren alle mal in der Pubertät, aber so ausgeartet hat das nie.
 
K

kirena

Guest
Original von hotdevil
Wir waren alle mal in der Pubertät, aber so ausgeartet hat das nie.

Na, das denken wir uns im Nachhinein alle. Wenn wir dann aber mal unsere Eltern fragen, schreien die sicher los, vor lachen.

Liebe Gruesse, Kirena
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Ich habe sowas nicht so extrem durchgemacht.
Aber die Pubertätsphase war bei meinen 4 Grossen extrem
anstrengend.

Rauchen , Party und Saufen wie sie es immer so schön beschreiben kam da auch vor.
Meine Grosse ist dann mit 17 ausgezogen und kam mit 18 J. noch maL nach Hause zurück.
Unser Verhältnis war trotz allem éin wenig daneben.
Aber eins wusste sie ich bin immer für sie da.
Sie hat sich dann Gott sei Dank von den Kifferkreisen gelöst.
Mit Druck hätte ich bei ihr damals echt wenig erreicht.
Es ´hat Mir sehr weh getan mein Kind gehen zu lassen,
Aber anders hätte ich sie warscheinlich verloren.

Heute sieht sie das auch so , sie hat irgendwann mal gesagt Mama es war die richtige Endscheidung.
Sie hat Glück gehabt einen vernünftigen Partner zu finden.
Was ja auch nicht immer geschieht.

Wenn wir heute drüber reden sagen wir beide , wir waren schwierig.
Heute redet sie aber mit ihrer Tochter genau so..... :rofl
 

tiramisuse

belustigt
Original von hotdevil

Wir waren alle mal in der Pubertät, aber so ausgeartet hat das nie.

doch, ich bin ehrlich und ich war ein aas (habe meinen eltern geld geklaut, handfeste auseinandersetzungen mit meinem stiefvater gehabt, gekifft, getrunken, gelogen...), aber heute nicht mehr,
ich habe eine unheimlich gute beziehung zu meiner mutter und würde ALLES für sie tun.
ich wei0, daß ich früher viel mist gemacht habe und ich weiß heute, daß meine eltern alles nur gut gemeint haben und daß sie mir helfen wollten, aber leider oder auch nicht leider nimmt man hilfe oder ratschläge von den alten in diesem alter nicht an, sondern macht seine fehler und lernt aus ihnen.
 
M

mariaanja

Guest
Hallo,
inzwischen ist nach dem turbolenten Wochenende wieder Ruhe eingekehrt.
Aber meine innerliche Unruhe arbeitet weiter.
Gespräche haben wir innerhalb der Familie fast täglich geführt und sind auch Kompromisse eingegangen. Ich habe meiner Tochter auch nie den Boden unter den Füssen weggerissen....sie durfte trotzdem nach draussen. Dabei habe ich ihr auch gesagt, dass ich es nicht so gut finde mit wem sie ihre Freizeit verbringt, ich es aber akzeptiere.
Wenn ich es verbiete, treibe ich sie aus dem Haus.
Ich bin immer für sie da....es kostet Nerven...aber ich stecke zurück.

So ganz verrückt ist es, wenn ihr Freund sie abholt ( Pille hab ich erlaubt, war auch mit zum Gyn-Doc ). Dann wurde die Schule geschwänzt, geraucht und gekifft.

Auch den Umgang mit dem Freund kann ich meiner Tochter nicht verbieten.
Ich mache es da so: interessiere mich für beide und auch die Probleme, die da auftreten wegen seiner Unpünktlichkeit. Sie regt sich darüber immer mächtig auf, wenn er zu spät erscheint!!!
Ich mache das alles in der Hoffnung, dass sich das möglichst schnell erledigt
mit ihm....*grins*

Dir liebe tiramisuse möchte ich danken für deine lieben ehrlichen Antworten.

mariaanja
 
N

nevis

Guest
Hallo mariaanja

wie bekannt mir das vorkommt, was Du schreibst. Vor 2 Jahren fing es mit meinem damals 14jährigen Sohn an: Kiffen, rauchen und auch Alkohol war schon im Spiel (vor dem hab ich mehr Angst als vor dem kiffen). In der Schule wurde nur noch das nötigste getan wenn überhaupt und ich war Dauergast dort. Auch mit der Polizei hatte er schon zu tun und musste eine Strafe in einem Altersheim abarbeiten. Es war schrecklich. Ich hab nur an eine Wand geredet - und trotzdem bin ich überzeugt, dass das wichtigste ist in Kontakt zu bleiben. Nerv deine Tochter wenns sein muss, übernimm die Rolle. Sag ihr wo DEINE Grenzen sind. Sie muss deinen Standpunkt wissen und erfühlen. Stecke Grenzen, Jugendliche wollen anstossen. Das sind meine Erfahrungen. Über dem Berg sind wir nicht, er ist in einer Lehre, aber es ist jetzt noch immer eine Gratwanderung. Aber es ist besser geworden und das gibt Hoffnung.
 

tiramisuse

belustigt
Original von mariaanja
Hallo,
inzwischen ist nach dem turbolenten Wochenende wieder Ruhe eingekehrt.
Aber meine innerliche Unruhe arbeitet weiter.
Gespräche haben wir innerhalb der Familie fast täglich geführt und sind auch Kompromisse eingegangen. Ich habe meiner Tochter auch nie den Boden unter den Füssen weggerissen....sie durfte trotzdem nach draussen. Dabei habe ich ihr auch gesagt, dass ich es nicht so gut finde mit wem sie ihre Freizeit verbringt, ich es aber akzeptiere.
Wenn ich es verbiete, treibe ich sie aus dem Haus.
Ich bin immer für sie da....es kostet Nerven...aber ich stecke zurück.

So ganz verrückt ist es, wenn ihr Freund sie abholt ( Pille hab ich erlaubt, war auch mit zum Gyn-Doc ). Dann wurde die Schule geschwänzt, geraucht und gekifft.

Auch den Umgang mit dem Freund kann ich meiner Tochter nicht verbieten.
Ich mache es da so: interessiere mich für beide und auch die Probleme, die da auftreten wegen seiner Unpünktlichkeit. Sie regt sich darüber immer mächtig auf, wenn er zu spät erscheint!!!
Ich mache das alles in der Hoffnung, dass sich das möglichst schnell erledigt
mit ihm....*grins*

Dir liebe tiramisuse möchte ich danken für deine lieben ehrlichen Antworten.

mariaanja



gern geschehen :)

ich wünsche dir weiterhin viel geduld und ruhe im umgang mit deiner tochter.
und immer schön daran denken, daß das ja irgendwann vorbei ist, und sie vielleicht ja auch mal kinder hat, die genauso sind.

da fällt mir ein, meine eltern haben mir immer 10 kinder von meiner sorte gewünscht..... 5 hab ich schon :lhg

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