Hilfe! -  Ich habe Angst meine Tochter zu verlieren !

claudimama

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neu hier. Dachte mal, wenn viele Leute Rat und Hilfe in Foren finden, warum dann nicht auch ich.
So, erst einmal kurz zu mir. Ich bin 43 Jahre alt, berufstätig und alleinerziehende Mama einer 16-jährigen Tochter (!).
Vielleicht können sich manche schon denken, worum es geht. Schwierigkeiten in der Erziehung. 16 is die Tochter, na dann is se wohl in der Pubertät.
Wie ich hörte, ist Pubertät die Zeit, in der Eltern anfangen schwierig zu werden.
Vor zwei Jahren fing das so schleichend an. Und heute ....
Langsam. Erst ma die Fakten. Meine Tochter, wie gesagt 16 Jahre alt, besucht die 10. Klasse Gymnasium. Sie wollte damals auf diese Schule, ihre damalige Lehrerin und auch ich, haben ihr geraten auf die Realschule zu gehen. Doch wie es halt so is, man gibt nach und man möchte den lieben kleinen ja jeden Wunsch erfüllen. Anfänglich war sie sehr glücklich und stolz und auch die Noten waren gut. Ab der 7./8. Klasse wurde es dann so richtig schwierig und andere Sachen als Schule/Lernen wanderten in den Fokus meiner Tochter. So weit, so gut .. Is ja eigentlich ganz normal...
Früher hatte sie leider kaum Freunde, lag auch a bissi an ihrem Übergewicht, wurde zumeist ausgenutzt oder gemoppt. Seit ein paar Monaten hat sie eine ABF (allerbeste Freundin). Die kam wegen Sitzenbleibens in ihre Klasse, raucht, trinkt Alkohol, hat auch schon Erfahrungen mit Drogen gemacht. Jetzt ist sie jedenfalls die ABF. Zeitgleich bequatschte die Sitznachbarin in der Schule meine Tochter mit ihr in die Freikirche zum Jugendtreff zu kommen. Und damit nahm alles seinen Lauf. Jeden Samstag abend, Sonntag morgen Freikirche. Und verändert hat sie sich auch. Im Haushalt stinkfaul, Noten zum Gruseln, Zimmer is Saustall, Frech und extrem provozierend mir gegenüber.. aber was für mich am schlimmsten ist, sie hält sich an keine Regeln mehr. Ich habe schon mind. 100 mal gesagt, wenn am nächsten Tag Schule ist, soll sie um 8 Uhr zuhause sein, Freitag/Samstag 11 Uhr. Keine Chance. Ich möchte auch gerne wissen, wo sie ist, auch keine Chance.. Wenn ich sie dann am Handy anrufe, ist sie halt auch mal in einer anderen Stadt 25km entfernt. Es eskaliert zuhause immer mehr. Mittlerweile bin ich schon so ausgelaugt, habe Angst um meinen Job, weil ich oft unkonzentriert bin. Kontakt zum Jugendamt habe ich bereits aufgenommen, da sie auch schon gedroht hat, sich was anzutun. Seit einer Woche nun, sprechen wir kein Wort mehr miteinander (ist echt ne tolle Atmosphäre zuhause). Gestern abend ist sie mal wieder ausgeflippt, meinte ich wär so sch.... konservativ und ihr Leben gänge mich nichts an, ich solle mich endlich aus allem raushalten und am liebsten würde sie wo anders wohnen. Effekthandlung oder Trotz werdet ihr sagen, wer weiß... Mir ist klar, dass andere mit ihren Kindern viel schlimmere Probleme haben, aber ich kann einfach nicht mehr. Na und nu bin ich am überlegen, ob es nicht wirklich besser wäre, sie würde ausziehen, in ne WG oder in eine kleine möblierte Wohnung. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht oder wer hat eine Tochter die minderjährig ausgezogen ist? Freue mich wirklich über jeden ernstgemeinten Ratschlag.

Danke an alle, die diesen Beitrag (is ja fast ein halber Roman geworden) gelesen haben.

Claudimama
 

Nevermind

SSM - SuperStiefMom :D
Mmh - 16 Jahre ist schon ein schwieriges Alter... Es ist traurig, das ihr beide eine sprachlosigkeit entwickelt habt, wo doch soviel zu bereden wäre. Vielleicht findet man bei ein paar Sachen auch Kompromisse. Im Sinne der Ausgehzeiten und der Erledigung der Aufgaben. Vielleicht lass sie selbst einen Kompromiss finden, dann ist die wahrscheinlichkeit höher, das sie diesen auch umsetzt.

Bei ihrer ABF wirst du wohl nicht viel machen können... Zumindest sagen, das sie keinen Kontakt halten dürfen oder das du sie nicht mit ihr sehen willst schießt dich nur noch mehr ins Abseits.. Woher weißt du denn, das ihre Freundin Drogen konsumierte? Wer hat dies denn gesagt? Hast du sie den mal kennen gelernt und zu einen gemeinsamen Abendessen eingeladen? Vielleicht räumen sich dadurch auch ein paar Missverständisse aus den Weg, wenn du versucht zu entdecken, warum deine Tochter diese zu ihrer engsten vertrauten machte.
Ich denke, es wird helfen, wenn du deiner Tochter von einer anderen Seite aus zeigst, das dich ihr Leben interessiert (und vorerst nicht verurteilst) und nicht von ihren Leben "abhalten" möchtest (es scheint so, als ob sie dieses Gefühl hat). Sie sollte wissen, das du für sie da bist und trotzdem konsquent bist.

Mit aussziehen würde ich wirklich warten, was das Jugendamt sagt und wie sich diese Situation entwickelt. Die heftige Reaktion deiner Tochter kann auch pupertär sein, sollte aber trotzdem ernstgenommen werden.

Was sind den die Vorwürfe von deiner Tochter? Was genau sagt sie denn?
 

claudimama

Neues Mitglied
Hallo Nevermind,
danke für deine Antwort und für dein Interesse an meinen Sorgen.
Leider haben sich die Ereignisse überschlagen, meine Tochter ist am Sonntag mit ein paar Klamotten und ihrem Schulzeug zu ihrer Freundin gezogen (?). Na, da hat sie jetzt die letzten 2 Nächte geschlafen und ab heute abend ist sie aller Vorausicht nach bei meiner Mama. Habe Angst, dass meine Ma dann den ganzen Ärger hat und sie sich die Sorgen machen wird. Wir werden sehen ...

Nu zu deinen Fragen:
Kam evtl. nicht so richtig rüber, das größere Problem als die Freundin, die ehemals bereits Drogen konsumiert hat, ist eher die andere Freundin, die mit der Freikirche.
Im letzten halben Jahr, seit sie dahin geht, hat sie sich zunehmens verändert. Du wirst vielleicht sagen, Freikirche - is doch nich so schlimm. Drogen,Alkohol usw. des wär schlimm. Eigentlich is sie da bestimmt nicht schlecht aufgehoben, aber weil sie sich halt so verändert. Anfangs hat meine Tochter garnicht mit in diese Kirche (?) gehen wollen, da gibt es wohl wie sone Art Jugendgruppe, doch dieses Mädchen hat sie immer und immer wieder gefragt - bis mein Kind dann das erste Mal mitgegangen ist. Irgendwie hat das eben dann alles andere in Frage gestellt - Schule/zu Hause/mithelfen im Haushalt usw. Nur die Leute von der Freikirche und ihre andere ABF würden sie verstehen...
Dem Jugendamt gegenüber hat sie geäußert, sie wüsse im Moment selber nicht wer sie sei, wo sie hinwolle, Ziele usw. sie hätte keinen Plan. Z
Dieses Kind zum gemeinsamen Abendessen einladen? Sorry, der Zug is abgefahren. Ich hätte nie gedacht das man Kinder überhaupt so verachten kann. Doch dieses Mädchen mit der Freikirche (übrigens die ganze Familie, inkl. Eltern, Bruder, Schwägerin usw. geht da hin, sind übrigens Russen, was es für mich nicht leichter macht - Erfahrungen (!)). Doch ich kann dieses Kind einfach nicht mehr ertragen....
Und das mit der Konsequenz is halt auch sone Sache. Die hat sie meist überhaupt nicht interessiert. Da widersetzt sie sich meiner Anweisungen - macht was sie will. Und ihr zeigen, dass ich immer für sie da bin - schwer, wenn man nicht weiß, was in dem anderen vorgeht. Auch wenn ich in den vergangenen Wochen/Monaten immer wieder nachgefragt habe - immer nur 'Nix, is los' oder 'Geht scho...'. Kein Rankommen... .
Des mit dem von ihrem Leben abhalten, verstehe ich nicht so richtig - man will doch nur, das es den Kindern gut geht und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn ich mich aber nicht mehr einmischen soll und es nur Geschrei zuhause gibt - was dann???

Mir ist schon klar, dass ich auch Fehler mache ... Und jetzt bin ich halt auch son Stück weit fast wie beleidigt - ich bin halt auch nur ein Mensch. Und irgenwann können auch wir Erwachsenen einfach nicht mehr, oder mach ich es mir zu einfach?
 

Nevermind

SSM - SuperStiefMom :D
@claudimama
aber du fühlst dich doch nicht wegen meines textes beleidigt, oder?

Das mit "von leben abhalten" war folgend gemünzt:
Das deine Tochter das Gefühl hat (teenie juhee) das du sie von allen schönen abhalten möchtest (was nicht stimmt!) und somit von ihren Interessen keine Bestätigung oder nicht ernstgenommen fühlt. Deswegen meinte ich, das du ihr das vermittelt solltest, das du an ihren leben interessiert bist und nicht von allen abhalten möchtest, was ihr freude bereitet.

Deine Schilderung mit der Frei-Kirche klingt etwas undurchsichtigt und vermittelt mir ein sehr unkongretes Bild. Was machen die denn dort genau? Ist das eine evangelische Kirche? Welche Interessen verfolgt der Jugendtreff dazu?

Das deine Tochter unsicher ist verstehe ich. Wenn sie sich mit einer neuen religion auseinander setzt und ihr Weltbild (sowieso) mit 16 ein wenig ins wanken gerät, fühlt man sich hin und her gerissen. Es verändert sich auch viel in dieser Zeit und wichtig sind die Konstanten, auch wenn sie aktuell von ihr weggestoßen oder in Frage gestellt werden.

Das sich deine Situation so verzwickt ist, tut mir leid! ich kann verstehen, wenn du dich von allen etwas überrannt fühlst. Auf jedenfall solltest du deine Tochter zu einen offenen Gespräch einladen.

Eine Frage noch von vorhin ist offen. Was für Vorwürfe macht dir denn deine Tochter genau? Du hast Schule / im haushalt helfen angeschnitten. Was sind den kongret die Vorwürfe, die sie dir macht?
 

mila99

Neues Mitglied
RE: ich habe Angst meine Tochter zu verlieren

Hallo claudimama,

ich habe mich eben angemeldet um auf Deinen Beitrag zu reagieren. Deine Probleme sind wirklich heftig und ich kann Deine Angst verstehen. Ich habe 2 Töchter, eine 14jährige höchst Pubertierende und eine 8jährige die für ihr Alter schon ganz schöne Sprüche klopft (ihre große Schwester ist ihr Vorbild). Ich habe immer gehofft mit 16 ist die schlimmste Phase vorbei aber du schilderst das Gegenteil. Ich kann dir hier nur sagen was ich machen würde, ob meine Tipps anwendbar sind musst du entscheiden. Zunächst mal die ABF. Man muss sich mit vielen Menschen abfinden und auch wenn der Zug für dich abgefahren ist, spielt die ABF im Leben Deiner Tochter eine große Rolle. Deine Tochter ist vielleicht klug genug um nicht zu Trinken und zu Rauchen und in sofern muss es dich nicht kümmern was die ABF treibt. Ich würde meiner Tochter vorschlagen die ABF einzuladen, ihr könnt gemeinsam eine Pizza zubereiten, die Mädels können sich eine DVD anschauen (ich weiß, ich bin langweilig) und zur Abwechslung mal bei dir pennen. Wenn du die ABF ablehnst geht deine Tochter natürlich auf contra. Nun zu der komischen Freikirche. Um heraus zu finden was mein Kind da erlebt, würde ich einfach mal mitgehen, bzw. alleine hin gehen wenn die Erwachsenen sich treffen. Wie willst Du sonst wissen was da abgeht? Dass du dir Hilfe beim Jugendamt holst finde ich mutig und toll. Wenn es wirklich dazu kommt, dass deine Tochter ausziehen will, kümmere dich unbedingt um eine betreute WG. Eine Freundin von mir hat lange in einer solchen Einrichtung gearbeitet. Hier arbeiten erfahrene Erzieher mit deinem Kind. Aber das soll doch sicher die allerletzte Aktion sein, oder? Zum Thema Chaoszimmer würde ich meiner Tochter vorschlagen einen Aktionstag zu starten an dem Ihr gemeinsam aufräumt und aussortiert. Die Aktion kann auch mit einem anschließenden shopping verbunden werden um kleine Bedürfnisse zu befriedigen. Ein neues kleines Teil aus dem WSV wirkt bei meinem Kind manchmal noch Wunder. Entschuldige, das mein Beitrag zum Roman wird, aber als letzten Punkt würde ich dir noch vorschlagen mit den Lehrern Kontakt aufzunehmen um genau zu wissen welche Chance deine Tochter für das 2. Schulhalbjahr hat. Das sie ein Gymnasium besucht finde ich toll. Eröffne ihr welche Chancen sie mit Abitur in der Berufswelt hat. Wenn die Schule keine Berufsberatung anbietet frage beim Job-Center nach. Meine Große macht eine Therapie, meine Vorschläge hängen mit den Beratungsgesprächen mit der Therapeutin zusammen. Versuch mal eine Weile nur an die guten Seiten deiner Tochter zu denken, freue dich auf gemeinsame Zeit und versuche mal eine Zeitlang Konflikte zu vermeiden. Ich bin ein harmoniesüchtiges mamamonster und krieche deshalb oft auf dem Zahnfleisch, aber manchmal - aber nur manchmal, erreiche ich wieder ein klenes Stück mehr Nähe zu meinem Kind. Bin gespannt auf deine Reaktion und wünsche dir viel Mut.
 

Lilli4484

Aktives Mitglied
Mal eine Frage zu der Frei-Kirche: Welche Glaubensrichtung ist es? Eventuell Baptisten, Protestanten, oder eventuell auch Pfingstler?

Ich bin selber in Russland geboren worden, lebe aber seit 20 Jahren in Deutschland. Bis ich 18 war, musste ich auch zu einer Kirche gehen, deshalb kenne ich mich da etwas aus. Mit 18 bin ich von zuhause ausgezogen, um nicht mehr zur Kirche gehen zu müssen...
 

claudimama

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

hat ne Woche gedauert, dass ich wieder die Zeit gefunden habe, zu lesen, was ihr mir ratet bzw. welche Fragen noch offen sind.

Erst ma aber danke an Nevermind, mila99 und lilli4484 !!!! Eure Beiträge freuen mich sehr und ich finde es klasse, dass fremde Leute einem versuchen so lieb zu helfen.

Vorerst der neuste Stand: Wie bereits zuletzt angedeutet, ist meine Tochter seit ner Woche bei meiner Mama. Letzte Woche wollte sie da auch weg, und so habe ich mir Rat bei der Beratungslehrerin in der Schule gesucht. Cooles Gespräch - sie wollte das meine Tochter dabei ist - zumindest konnte die Lehrerin durch Zureden verhindern, dass sie bei meiner Mama auch auszieht. Jedenfalls hat die sich echt Zeit genommen. 2 Std. waren wir dort - dann hab ich sie in ihrem neuen zu Hause abgeliefert; hab sie aber gebeten sich trotz allem Gedanken zu machen, wie das auf Dauer weitergehen soll. Nun ja - gestern dann Klartext: Sie möchte bei meiner Mama bleiben und nicht mehr zurück zu mir. Komisches Gefühl !!!
Sie sagt, sie würde dort nicht so provoziert werden... (Regeln und sich Sorgen machen ist also Provokation).
Vom Jugendamt hab ich leider KEINE HILFE bekommen - nach dem 10-12 flehentlichen Anruf meinerseits ist unsere Betreuerin dort erst mal in Urlaub (obwohl sie mir versprochen hat im Mitarbeitermeeting meinen Fall zur Sprache zu bringen + sich dann zu melden). Vielen Dank dafür .......
Naja erst mal ist Ruhe - wir werden sehen, wie die Oma und ihre Enkelin klar kommen (dort gibt es halt lockerere Regeln und der Weg des geringsten Widerstands wird praktiziert - so sind halt Omas).

Somit haben sich dann also die guten Ratschläge betreffend der ABFs, Zimmer aufräumen, Haushalt helfen usw. erst mal erledigt. Schade - manches hat sich ziemlich interessant angehört.

Ja, jetzt die Geschichte mit dieser Freikirche !?!?!?!?!
Einige Leute haben mir bereits geraten hinzugehen, und mir das einfach anzuschauen. HILFE !
Liebe Leute: Ich kann nicht. Ihr werdet jetzt bestimmt sagen, na nicht mal im Interesse ihrer Tochter kann sie da über ihren Schatten springen.... Richtig. Ihr habt Recht. Aber fragt mich bloß nicht warum. Zumindest habe ich mich an den örtlichen evangelischen Pfarrer gewendet, der damals meine Tochter konfirmiert hat. So recht wusste der auch nicht - aber er will sich schlau machen und melden. Welche Religion die haben weiß ich leider nicht (selbst auf deren Homepage steht nix genaues, nur evangelische Freikirche) - der Pfarrer meinte Babtisten aber ???? Also, Lilli4484: Vielen Dank für dein Interesse- ich bin für jede Info dankbar.

Well - ich wünsche Euch allen eine relaxte Woche und hoffe, dass ihr Euch mit Euren Kinder vertragt, denn nie hätte ich gedacht, wie wichtig so normale Sachen wie Eintracht zu Hause oder einfach nur miteinander reden sind.

Eure Claudimama
 

starlight1970

Neues Mitglied
Hallo,
gerade befinde ich mich in einer ähnlichen Situation wie du. Ich bin nicht alleinerziehend, zwar verheiratet, aber mein Mann ist beruflich viel unterwegs und bekommt relativ wenig mit. Wir haben zwei Mädchen, 13 und 16. Und die Große macht ganz ähnliche Probleme. Sie besucht die Realschule, die sie im Sommer mit gutem Abschluß verlassen wird. Danach hat sie eine Ausbildungstelle hier im Ort, mit dem Fahrrad fünf Minuten Fahrtzeit. Immer, wenn wir hier Streß miteinander haben, sagt sie, sie ziehe mit 17 hier aus und wir sind ihr gegenüber unterhaltspflichtig. Um mich zu informieren, rief ich das örtliche Jugendamt an und erwischte auch die für uns zuständige Mitarbeíterin. Sie möchte einen Termin machen und ein Gespräch mit meinem Mann und mir und den Kindern, bzw. mit unserer Großen führen. Es ist so, dass wir tatsächlich unterhaltspflichtig sind, aber: Das Einkommen unserer Tochter wird genauso angerechnet wie das ihr zustehende Kindergeld. Sollte sich dann noch ein Fehlbetrag ergeben, müssten wir diesen Zahlen. Ich weiß nicht, wie das bei alleinerziehenden Elternteilen ist. Aber ich kann deine Gefühle so gut verstehen! Du hast sicher ebenso Angst, dass sich euer Verhältnis weiter verschlechtert, wenn sie auszieht? Und diese Versagensängste als Mutter machen sich breit? Und was ich auch nie für möglich gehalten habe: zeitweise kommen Aggressionen und Hassgefühle gegen dieses Kind auf. Und wieder fühlt man sich schlecht. Die Sozialarbeiterin des Jugendamtes machte, nachdem ich ihr meine Version der Geschichte geschildert habe, den Vorschlag der Familienhilfe. Wie sich das genau dann darstellt, kann ich nicht sagen, der Termin ist erst im März. Aber brennend interessiert mich auch der Standpunkt unserer Tochter, so ganz genau kann sie uns nicht erklären, was genau sie hier so dermaßen stört, das sie ausziehen will.

Ich würde gern erfahren, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist. Ich hoffe, du konntest Hilfe finden?

LG. :druecker
 
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