Problem -  Ich muss mich trennen/scheiden

C

Charissima

Guest
Hallo zusammen

bin neu hier, habe mich schon etwas durchgelesen. Vieles ist ähnlich aber doch wieder anders.
Bin 54 Jahre alt, seit 22 Jahren mit meinem Mann zusammen, drei Kinder, 13 w, 19 und 21 Jahre alt m.

Meine Ehe ist schlichtweg kaputt. Seit Jahren können wir nicht mehr miteinander reden. Jeder gibt dem anderen die *Schuld*. Denke wohl wir blieben der Kinder wegen, sowie auch aus Feigheit vor der Veränderung, noch zusammen.
Unsere Finanzen sehen aus wie unsere Ehe, nur noch Schulden.

Bin am AA gemeldet, bis jetzt jedoch ohne Zuweisung einer Arbeitsstelle was bei der heutigen Lage wohl normal ist.

Mein Mann ist Choleriker der durchaus auch mal *zulangt*. Ich halte es nimmer aus.

Über die Weihnachtstage kam es auf den *Tisch*. Mein ältester Sohn und auch ich sagten ihm, dass wir Angst vor ihm hätten.
Er konnte es nicht glauben, versteht es nicht.
Das Endergebnis dieses Gesprächs, wir trennen uns endlich. Von meiner Seite ist es nun der 3. Anlauf, immer nur redete ich mal davon und dann unternahm ich doch nichts. Aus Angst vor dieser Entscheidung. Wie geht es weiter.

Nun habe ich wieder grosse Angst. Angst davor es nicht zu schaffen....was kommt danach?
Meine 13 jährige Tochter kommt mit mir. Sie geht auf das Gymnasium.

Anfang Januar habe ich beim Amtsgericht einen Termin, ob sie die Kosten für das Beratungsgespräch beim Anwalt übernehmen, da da der Unterhalt geklärt wird und ich dann erst auf das Sozialamt kann.

Ich habe tierische Angst vor diesen Schritten. Mein Mann sagte mir, er übernähme die ganzen Schulden, und sieht auch zu wie wir hier aus dem Haus rauskommen (gemietet). Frage mich wie er das schaffen will, nachdem er ja wohl zu Unterhalt verpflichtet werden wird.

Erst mal sollen meine Tochter und ich raus, ich könnte alles mitnehmen was ich brauche. Hört sich alles sehr grosszügig an von ihm. Schriftlich habe ich nichts. Wer weiss wie es wirklich aussieht wenn er alles schwarz auf weiss vom Anwalt vor sich liegen hat. Termin da habe ich am 20.1. 2004

Auch meine Seele macht mir Angst. Obwohl ich weiss, dass diese Trennung sein muss, tut es doch sehr sehr weh.

Eine traurige Charissima, die es nicht geschafft hat ein glückliche Familie zu haben.
 
K

Katrin

Guest
Hallo Charissima,
Ich kann zu Deinem Problem leider nicht viel sagen, aber ich wünsche Dir die Kraft, daß Du bei Deinem Entschluß bleibst.
Was machen Deine großen Kinder, wenn Du weg bist, Du hast geschrieben sie haben auch Angst vor ihrem Vater?
Ich wünsch Euch jedenfalls viel Glück und Kraft und ein besseres 2004. :troest
Gruß Katrin
 
C

Charissima

Guest
Hallo Katrin

es ist *nur* der älteste Sohn und ich die Angst vor meinem Mann haben.

Der mittlere Sohn 19 Jahre alt, kann bei seiner Freundin einziehen oder wenn das nicht funktioniert auch mit seinem Vater mitgehen. Bei dem Jungen habe ich das Gefühl er verdrängt erfolgreich.
Der ältere 21, Jahre, macht ab Febr. 04 erstmal seinen Zivildienst (mit Unterkunft) für 9 Monate, danach werden wir weitersehen. Denke er ist alt genug sich *selbstständig* zu machen. Natürlich werde ich wenn es nötig ist für alle meine Kinder immer da sein.

Mit dem 19 jährigen komme ich leider nicht so zurecht. Er lässt sich von mir nichts sagen. Fühlt sich immer nur von mir angegriffen. Dabei meine ich das nicht so.
Er kommt besser mit meinem Mann zurecht....der ja alles durchgehen lässt um seine *Ruhe* zu haben.

Mein ältester Sohn liegt mir schon lange in den Ohren, Mama lass dich endlich scheiden.
Meiner Tochter wirkt so, als wäre es ihr egal. Kann aber wohl nicht sein. Sie liebt ihren Vater obwohl er sie meist links liegen lässt und vieles verspricht was er dann nicht hält. Auch hat er sie noch nicht geschlagen wie uns andere alle schon.

Ja, ein besseres 2004 wünsche ich uns allen auch. Obwohl ich weiss, dass der Anfang des Jahres für uns alle sehr hart werden wird.

Heule halt viel rum und denke oft, wenn ich den Berg vor mir sehe, wie kommen wir da wohl alle mit einigermassen heiler Haut rüber, es ist nicht zu schaffen. Aber ich muss.

Auch die Finanzen. Unterhalt, Rest Sozialamt ????solange bis ich eine Arbeit gefunden habe? Kann es mir einfach noch nicht vorstellen.
Aber ich war schon immer jemand der vorher die Pferde scheu gemacht hat. Nicht abwarten kann und es ruhig angehen kann. Muss ich in meinem hohen Alter wohl auch noch lernen.

Ja man muss wohl überall alleine durch...aber ich will wieder ein Leben ohne Angst für mich und meine Kinder, wenn ich dann auch kleinere Brötchen backen muss usw.

Konnte mich in meiner Familie nie durchsetzen. Draussen, bei Behörden, oder als ich noch arbeitete...da ja, aber bei den Menschen die ich liebte....nein da konnte ich es nicht, da liess ich mich unterbuttern, war zu weich.
Nun, hat mich das hart gemacht. Habe das Gefühl, ich kann niemanden mehr an mich ranlassen. Wenn mich jemand anfassen will, mag ich das nicht mehr.
Es ist kein schöner Zustand.

Hoffe jedoch, wenn ich meine/unsere Lebensumstände geändert habe, wieder nach einiger Zeit *normal* zu werden.

Vielen Dank Katrin, dass Du mir zuhörst.

Ach ja, konnte übrigens über Dein Zitat: *Die Berühmtheit......* mal wieder lachen. Danke

Liebe Grüsse Charissima
 
K

Katrin

Guest
Guten Morgen Charissima!
Ich war mit 20 auch in der Situation auf einmal alles selbst in die Hand nehmen zu müssen. Es war zwar etwas anderes als bei Dir, aber mir standen auch diese Wege bevor wie Wohnungssuche, Sozialamt usw. Am Anfang habe ich gedacht ich schaff das nicht, aber Schritt für Schritt ging es vorwärts und ich war verdammt stolz auf mich.
Heute bin ich leider nicht mehr so selbständig, denn ich schiebe einfach vieles auf meinen mann ab.
Aber ich weiß, was ich kann, wenn es nötig wäre und das schaffst Du auch.
Das mit dem "normal" werden wird schon. Komm erstmal zur Ruhe, schaff Dir Deine eigene kleine, gemütliche Welt mit Deiner Tochter. Ist noch ein langer Weg, und alles leicht von mir gesagt, aber Du wirst das schon schaffen
 
C

Charissima

Guest
Hallo Katrin

ja, das ist es ja, diese Abhängigkeit in die ich mich begeben habe.....auf den Mann abschieben. Er brachte das Geld, ich erledigte den Rest, Haushalt.... Kinder

Denke auch Schritt für Schritt komme ich da wieder raus. Wenn sich auch immer wieder der Gedanke breit machen will....ich schaffe es nicht.....ich gebiete ihm Einhalt. Klappt nicht immer, aber immer öfter.

So ein bischen spielt auch das Alter eine Rolle. Mit 20 war ich noch entschieden unkomplizierter, machte mir nicht allzuviele Gedanken über das wie und was.

Aber ich denke es ist auch jetzt noch zu schaffen und ich wünsche mir den Tag herbei an dem ich, wie Du sagen kann....ich bin stolz auf mich.

Ruhe ja Ruhe, gemütliche Welt mit meiner Tochter, das werde ich wohl erst finden wenn das alles hinter mir liegt.

Im Moment werfe ich täglich fünf Dinge in den Müll. Man sammelt soviel unnötigen Ballast an. Schleppt das immer alles mit sich rum. Weg damit.

Wünsche Dir einen schönen Tag
Charissima
 

jordi

Neues Mitglied
Hallo charissima,

ich trenne mich auch gerade von meinem Mann, nach 19 Jahren Beziehung und ich kann Deine Sorgen und Ängste gut verstehen.
Eine Freundin gab mir den Tip, die Trennung als Chance zu sehen, endlich auf eigenen Beinen zu stehen, auch wenn die zuerst noch etwas wacklig sind...
Ich hatte mich auch zu abhängig von meinem Mann gemacht, ihm den Haushalt geführt und den Rücken freigehalten und er dankte es mir damit, dass er fremdging...
Nie mehr!!!

Ich bin 40 und werde die trennung schaffen und Du wirst es mit 54 auch schaffen!!!!! :)

Ich drück Dir ganz fest die Daumen für die Zukunft und umarme Dich.

Ute
 
C

Charissima

Guest
Ach jetzt haben mir deine Zeilen wieder ein paar Tränen rausgequetscht Ute.
Ja es ist, wird eine neue Chance werden.... wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Betrogen hatte er mich vor 12 Jahren auch einmal, war heftig und es zog mir damals den Boden unter den Füssen weg. Wäre am liebsten gestorben.
Ich hatte ja mit 41 Jahren gerade noch unsere Nachzüglerin die Tochter geboren.

Heute weiss ich, ich hätte ihn damals gehen lassen sollen, auch wenn er sich für mich und die Kinder entschieden hatte.
Er hat mir jedoch die Geborgenheit, die Vertrautheit genommen....habe sie nie wieder gefunden und unsere Ehe wurde, nach seinem Seitensprung für ca. 1 Jahr nochmal wie neu, dann jedoch ging es stetig aber sichber bergab...bis zum heutigen Tag.....bis zum gegenseitigen unerträglichsein.

Ja ich hatte ihm auch den Rücken freigehalten. Zuhause tat er nieeeeee etwas. Aber das ist jetzt egal, ich will und werde da raaaaaauuuuuuuussssssgehen. Es schaffen. Will mal wieder wissen wie es ist froh und etwas unbeschwerter zu sein.

Drücke uns die Daumen für die Zukunft und WIR werden es schaffen wenn wir es wollen und ...ich will.... und wenn ich nur noch den Schmutz unter meinen Fingernägeln zum Essen habe....wenn mir dafür ein gewisser Teil einer gedanklichen (nicht nur gedanklich) Freiheit wiedergegeben wird.

Liebe Grüsse Charissima
 
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