Hier auch noch mal, Quelle auch wieder
www.impfschaden.info
Meningokokken
Allgemeines
In Deutschland beträgt die Erkrankungshäufigkeit der Meningokokkenmeningitis etwa 1:100 000, das heißt, dass in Deutschland im Mittel ca. 800 Menschen jährlich daran erkranken, davon fallen etwa 75% auf den Serotypus B, der Rest verteilt sich auf C, W135, Y und A.
Der Erreger kommt bei 5-10% der Bevölkerung natürlicherweise im Nasen-Rachenraum vor, ohne Krankheitssymptome zu erzeugen. Auch erkrankt nur ein kleiner Teil der infizierten Personen. Es scheint also eine gewisse Immunschwäche vorliegen zu müssen, um an einer Meningitis durch Meningokokken zu erkranken.
Die bakterielle Meningitis ist in erster Linie eine Erkrankung von Kleinkindern und Jugendlichen, deren Häufigkeit entscheidend von der Bevölkerungsstruktur abhängt. In armen Ländern tritt die bakterielle Meningitis wesentlich häufiger auf, als in industrialisierten Staaten.
Auch die Impfung gegen Meningokokken C ist bundesweit nur eine Indikationsimpfung etwa bei Ausbrüchen oder Reisen. Nach STIKO-Angaben könnten mit der Impfung bundesweit 213 Meningitiden (Letalität 50 bis 80 Prozent) vermieden werden.
Die Sächsische Impfkommission SIKO hat für das Bundesland Sachsen zum 1. Juli 2003 zusätzliche Empfehlungen für die Impfung mit konjugierten Meningokokken-C- Impfstoffen ausgesprochen. Demnach gelten für Sachsen folgende Empfehlungen die Impfung mit konjugierten Meningokokken-C-Impfstoffen für alle Kinder ab dem 3. Lebensmonat und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
Impfungen gegen Meningokokken-Meningitis werden bei Reisen in Länder des Meningitisgürtels in Afrika südlich der Sahara, besonders in der Trockenzeit (Dezember bis Mai/Juni) empfohlen, sofern die Art der Reise (längerer Aufenthalt (mehr als 1 Monat), Abenteuerreise, enger Kontakt zur Bevölkerung) oder die epidemiologische Situation eine höhere Gefährdung beinhaltet.
Für Pilger und Saisonarbeiter nach Saudi-Arabien (Hajj, Umrah) ist die Impfung vorgeschrieben. Aus epidemiologischen Gründen sollte dort gegen Serogruppe A, C und W135 (ACWY-Impfstoff) geimpft werden. Die Impfung ist gültig 10 Tage bis 3 Jahre nach Applikation.
Erreger
Die Erreger sind Meningokokken, d.h. Bakterien. Meningokokken sind von einer Kapsel umhüllt, die die antigenen Eigenschaften der einzelnen Erreger bestimmt. Man unterscheidet demnach verschiedene Serogruppen, die wichtigsten sind A, B, C, W, X, Y und Z. Innerhalb der Serogruppen gibt es wiederum Untergruppen, die Serotypen, z.B. Serotyp 2 der Serogruppe A. Für Epidemien typisch sind die Serogruppen A und C, wogegen die Serogruppe B bisher zwar zu einzelnen Erkrankungsfällen geführt hat, aber keine Epidemien verursacht hat. Jedoch ist die Serogruppe B für die Mehrzahl(75%) aller Erkrankungsfälle in Deutschland verantwortlich
Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion(Husten, Niesen, aber auch Küssen) übertragen.
Betroffen sind meist Kinder und Jugendliche bis zum 15 Lebensjahr. Bei jüngeren Erwachsenen ist eine Meningitis selten. Nach dem 50. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit allerdings wieder zu, wobei die Erreger dann denen der Neugeborenen-Meningitis, also Bakterien aus dem Magen-Darm-Trakt, gleichen.
Symptome
Der Beginn der Meningitis ist durch hohes Fieber und zunehmende, bald unerträgliche Kopfschmerzen gekennzeichnet. Eine ausgeprägte Nackensteifigkeit tritt im späteren Stadium auf, auch zahlreiche kleinere blaue Flecken durch Einblutungen aus den Kapillargefäßen (Petechien) sind zu beobachten. Es kommt ferner zu einer ausgeprägten Unruhe bis hin zur Bettflucht. Häufig wird die Umgebung nicht erkannt. Die Patienten sind benommen, erbrechen und werden bewusstlos. Außerdem können Krampfanfälle auftreten.
Die Symptome bei Säuglingen sind meist wenig ausgeprägt. Säuglinge und Kleinkinder sind meist trinkfaul, schläfrig und apathisch. Sie erscheinen „schlecht gelaunt“.
Diagnose
Neben klinischen Zeichen(Brudzinski, Kernig Zeichen) wird beim Verdacht auf eine Meningitis eine Liquorpunktion durchgeführt
Komplikationen
Zu den Komplikationen der Meningitis gehören die Meningoenzephalitis, d.h. ein Übergreifen der Entzündung auf das Gehirn, sowie die Meningoenzephalomyelitis, also ein Übergreifen der Entzündung auf das Rückenmark, in deren Folge es zu bleibenden neurologischen Schäden, z.B. Lähmungen oder Gehörverlust, und psychischen Schäden, z.B. geistiger Behinderung oder Verhaltensauffälligkeiten, kommen kann. Weitere Komplikationen sind die Entstehung eines Hirnabszesses, d.h. einer Eiteransammlung in einer entzündlich entstandenen Höhle, die Störung der Liquorzirkulation durch die Verklebung der Arachnoidea mit der Pia mater sowie eine Thrombose der Venen = Sinusvenenthrombose.
Therapie
Die Meningokokken Meningitis wird mit Penicillin G in hoher Dosierung behandelt, welches bis zur Besserung intravenös gegeben wird. Anschließend wird noch mindestens 10 Tage mit reduzierter Dosis weiter therapiert. Bei Penicillin-Allergie oder-Resistenz können Cefotaxim oder Ceftriaxon, aber auch Chloramphenicol verwendet werden.
Prognose
Die Letalität beträgt etwa 5%, bei Neugeborenen und alten Menschen bis zu 70% .
Meningokokken-Impfung
Impfstoff
Impfungen in Deutschland gegen Meningokokken gibt es nur gegen bestimmte Serotypen und zwar die Gruppen A, C, Y und W 135. Gegen den Serotypen B, der für mehr als 75% aller Meningokokken Infektionen verantwortlich ist, gibt es keine Impfung.
Die Konjugat-Impfstoffe sind für Kinder unter 18-24 Monate, da bei ihnen der Polysaccharidimpfstoff nur eine ungenügende Wirkung besitzt.
Immunität
Der Impfschutz ist nur kurzfristig. In England wurde im November 1999 eine Impfkampagne mit Meningitec gestartet.
Die errechnete Schutzwirkung bis Ende Jahr 2000 betrug unter Berücksichtigung der Durchimpfungsrate 97 % (CI 77-99%) für Adoleszente,und 92 % (CI 65-98%) für Säuglinge (Lancet, 2001, Vol 357, p 195-6).Die Immunität verschwindet nach Monaten bis wenigen Jahren wieder. Hinzu kommt, dass die Antikörperbildung gerade in der am meisten gefährdeten Gruppe, nämlich den Kindern, die jünger als 2 Jahre sind und in dürftigen sozialen Verhältnissen leben, am schlechtesten ist.
Impfkomplikationen und Impfschäden
Problematische Nebenwirkungen der Impfstoffe sind vor allem zentralnervöse Störungen, wie Weinen, Gereiztheit,
Benommenheit, Schlafstörungen, die nach der Meningokokken Impfung relativ häufig auftreten. Diese Nebenwirkungen weisen auf eine direkte Beteiligung des Gehirns hin. Langzeitfolgen sind hierzu nicht untersucht!
Am Sheffield Children's Hospital wurde eine Studie mit dem neuen konjugiertem Meningokokken C Impfstoff durchgeführt. In der Studie wurden 2796 Kinder im Alter von 2 Monaten einbezogen und neben der Routine-Impfung gegen Meningokokken C im Abstand von 1 Monat(d.h. im 2, 3 und 4 Monat) geimpft. Insgesamt wurden 1804!!! Impf(?)reaktionen beobachtet, von denen man aber nur 49 den Impfungen zusprach, weil man nur bei diesen die Wahrscheinlichkeit annahm, sie hängen mit der Impfung zusammen. Ausserdem entwickelten 4 Kinder ernsthafte Reaktionen wie Hypotonie, lautes Schreien, bläschenartiger Ausschlag und Gereiztheit(Safety of a new conjugate meningococcal C vaccine in infants.Lakshman R, Jones I, Walker D, McMurtrie K, Shaw L, Race G, Choo S, Danzig L, Oster P, Finn A.Arch Dis Child. 2001 Nov;85(5):391-7.)