brauche Rat -  Ja oder nein?

Tanna70

Neues Mitglied
Hallo,
Ich bin über die Seite Genius hierher gelangt, die eine Bekannte mir gab. Ich bin zur Zeit sehr verunsichert, was meine Tochter angeht. Sie ist meiner Meinung nach nicht hochbegabt, sondern normal. Nun trifft das Meiste, was bei Genius als Merkmale steht zu, außer dass sie eher wenig Körperkontakt mag. Vieleicht hat ja noch jemand so ein Kind und eine Idee, was die nächsten Schritte wären?
Erstmal zur Klärung, warum ich da verunsichert bin: Weil die Ärzte sagen, sie hätte Anlagen für Hochbegabung. Sie ist fünf Jahre alt und ein riesen Dickkopf ist untertrieben.

Wir hatten letztes Jahr ein Problem mit ihr, sie verhielt sich merkwürdig, war nicht mehr zu handlen und das hielt monatelang an. Wir bekamen Familienhilfe, die nicht viel ausrichten konnte, sie kam in die Ergotherapie, die ebenfalls nur minimal was verändern konnte und vor zwei Monaten hatten wir nun endlich den Termin beim Psychiater und den Test bei der Frau, die da mit in der Praxis ist (ich weiß nicht, was die gelernt hat, ob die auch Psychiater ist oder was?) Es sollte getestet werden, ob eine Störung vorliegt. In der näheren Auswahl waren Schilddrüsenerkrankungen, Tumore, Autismus... bestätigte sich alles nicht. Heraus kam beim zweiten sozial-irgendwas Test, dass sie überdurchschnittlich Intelligent ist und irgendwie ist es im sprachlichen Bereich besonders gut. Genaueres könne man mit dem Test nicht sagen und das zu testen wäre auch Blödsinn. Was genau da getestet wurde, weiß ich nicht. Ich wollte hauptsächlich gern wissen, was nicht in Ordnung ist.

So mein Problem: Unser Verhaltensproblem ist damit nicht gelöst! Der Psychiater beglückwünschte mich zu diesem tollen Kind und entließ uns. Ich stand erstmal etwas bedröppelt da, war ja froh, dass sie normal ist und nicht irgendeine Krankheit hat. Und wir sind dann heim. Aber es bessert sich nicht. Sie wird immer schlimmer! Sie will gar nichts mehr machen, steht morgens schon total mürrisch auf, wenn überhaupt. Zum Anziehen braucht sie zwei Stunden oder länger und in der Zeit zerre ich schon an ihr herum, schreie sie an udn was nicht alles, weil sie vieles einfach auch absichtlich zu machen scheint. Da zieht sie die Jacke richtig an, dann wieder aus, dreht sie um und zieht sie verkehrt an. Die Brille hat sie auf der Nase, zwei Minuten später weiß sie nicht mehr, wo die Brille sein könnte. Meist hat sie sie irgendwo absichtlich versteckt und rückt sie ert raus, wenn ich ihr mit Bestrafung drohe. Gleiches mit der Mütze, den handschuhen, den Winterstiefeln.... Sie ist nun dieses Jahr noch nicht in der Vorschulgruppe, weil die Erzieher sagten, sie wär einfach sozial noch lange nicht so weit. Sie hätte als Kann-Kind eingeschult werden können, vom Wissen her waren sich da alle beteiligte einige, dass es gegangen wär. Sozial nicht. Ich sehe nicht, dass sie sich sozial in irgendeine Richtung bewegt. Sie kommandiert herum "ICH asge, was wir machen", ist beleidigt, wenn ihr jemand etwas sagen will, verbessert denjenigen dann meist noch grammatikalisch zur not indem sie die Regeln ändert: "Das heißt nicht WIR basteln jetzt. .wenn ich nicht mitmache, dann bastelst nur DU"
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Wie kriege ich denn die soziale Komponente so gefördert, dass sie in anderthalb Jahren schulfähig ist?

Und noch etwas: Bislang habe ich sie jetzt vom lesen lernen abgehalten, nun sagte meine Bekannte, das wäre falsch, sie wird von allein die Lust daran verlieren (das bezweifel ich!). Ich habe sie zum Sport angemeldet, damit sie beschäftigt ist, aber sie will da nicht hin. Aber eine Mathelehrerin sagte mir, dass sie wenn ich sie machen lasse, dann später eine Matheschwäche bekommt, weil ich es nicht überprüfen kann un die Wege falsch sein könnten. Sie macht da keine sonstwie schweren Aufgaben, sie beschreibt nur, was sie sieht. sie legt zum Beispiel drei Gruppen mit fünf Püppchen und zählt dann ab, dass drei mal fünf ja 15 ist oder fünf plus fünf plus fünf... Wer hat recht? Welche Gefahren bestehen, wenn ich sie machen lasse?
 

Tanna70

Neues Mitglied
Nicht vom lernen. Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Sie kann die Buchstaben lesen und schreibt erste Wörter, das hätte ich nicht verhindern können, das ist ja in dem Alter auch ok. Aber sie will dass ich ihr beibringe Bücher zu lesen und das mache ich nicht. Dann kann sie bis zum Schulanfang das alles und wird sich langweilen. Sie kann halt jetzt einfache Sachen lesen und schreiben Oma hat 1 Hut. (ei und au kann sie nicht, da hilft sie sich mit Zahlen), aber dann will sie mehr schreiben und sagt, ich soll ihr das vorschreiben, damit sie abschreiben kann. Dann lenke ich halt ab und sage, wir müssen erst mal das Legohaus weiterbauen.
 
M

Mamacati

Guest
Das finde ich allerdings auch falsch. Es ist ihr Interesse und wie deine Bekannte schon sagt, das kann sich auch wieder verlieren! Du hast ja auch nicht jahrelang die selben Interessen, die wechseln doch sicher auch mal oder sind mal stärker und mal schwächer.
Wenn sie Spaß am lesen hat, dann lass sie das doch lernen, dann überspringt sie eben 1, 2 klassen, wenn sie in der Schule unterfordert ist. Auch nicht so schlimm.
Kinder haben Spaß am lernen auch wenn wir uns das als Erwachsene nur schwer vorstellen können. meine Maus findet es zb ganz klasse wenn ich 1,2,3 abzähle an den Fingern und dann probiert sie es auch. Eins und zwei kann sie auch schon einwandfrei sagen und den richtigen Finger dazu verwenden und meine Maus ist erst 18 Monate alt. So wie es beim sprechen-lernen ist wird sich das alles auch wieder geben. Es gibt gewissen Lieblingswörter die mein Kind oft verwendet und dann eines Tages ist ein anderes Wort besser und interessanter und dann wird das Erste außen vor gelassen.

Die Kinder entdecken die Sprache. Sie merken dass es nicht nur gesprochene Sprache gibt, sondern auch schriftliche. Lass dein Kind doch machen. Zügel nicht den Lerndrang deines Kindes. Sei lieber froh darüber dass es so lernwillig ist und Spaß daran hat. Ich denke die Entwicklung im Kleinkinnalter ist am wichtigsten. Ich wage jetzt mal zu behaupten dass ein unterfordertes Kleinkind größere Schäden davon tragen kann als ein Schulkind das sich vielleicht nur ein paar Stunden in der Schule langweilt. Was diese Mathelehrerin da sagt kann ich absolut nicht verstehen. Eine Zahlenschwäche ist erblich bedingt. ich habe zb. eine. Ohne einen Taschenrechner gehts bei mir gar nicht und ich war schon seit 2. Klasse schlecht in Mathe. meine Mutter hingegen hat eine Lese-rechtschreibschwäche. ich denke also kaum das vorlesen und und vorlesen lassen schädlich ist und das Zahlenverständnis zerstört(was hat das eine mit dem anderen zu tun????). Mir wurde zb. kaum vorgelesen.


Zum anderen frage ich mich wie du deinem Kind das vorlesen(das Kind ließt selbst) verweigern willst. Du kannst dem armen Kind ja nicht einfach das Buch weg nehmen wenn wir gerade schön chillig am Vorlesen seit(du ließt). Das ist gemein! und Kinder verstehen das oftmals nicht wieso jetzt plötzlich aufgehört wird zu lesen. Und wenn das Kind dir nachplappert beim vorlesen, wie willst du das verhindern? Es geht nicht. Also lass dein Kindchen doch einfach wenn es lust dazu hat.
Ist genauso mit der Körpererkundung. Du darfst einem Kind niemals verbieten sich das Geschlechtsteil genauer anzuschauen. Die Eltern sollten vermitteln das es zum Körper gehört und etwas natürliches ist. Man muss dem Kind einfach nur einen Mittelweg zeigen (zb. dass nur dann masturbiert wird wenn es allein im Zimmer ist - zum Beispiel wenn es schlafen gehen soll). Meine Maus eindeckt das gerade auch. Ich werde es ihr ganz sicher nicht verbieten nur weil es ein Schamgefühl ist, seine Tochter so zu sehen. Und genauso sehe ich das mit der Lernmotivation.
 
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