K-abs test....aussagekräftig??

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dagmar

Guest
Meine Tochter wird Ende August 6Jh alt und ich möchte sie als kann-Kind einschulen lassen. Bei ihr fiel schon recht früh im Kindergarten auf, das sie recht "schlau und fix" ist, sie spielte gleich in der ersten Woche die Erzieherin mit "Memory" in die Tasche, ist Puzzle-Meisterin (so nannten die anderen kids sie) und kann sich sehr schnell alle möglichen Reime, Liedertexte, Gedichte usw merken und auch noch nach langer Zeit auswendig. Es gibt nur das Problem der
sozialen Entwicklung, die laut Kindergarten noch nicht ok ist, dh, sie kann sich nur schwer an Regeln halten, sie hat Mühe, sich nicht in den vordergrund zu stellen, zB auch im Stuhlkreis mal die anderen dran sein zu lassen ohne ihren Senf dazu geben zu müssen.
Auf drängen vom Kindergarten lies ich bei der Schulpsychologin einen IQ Test machen, wobei sich Michelle auch während des Tests entzog und meckerte, das das ja wohl babykram wäre und sie nun keine Lust mehr hätte.
Der test wird K-ABC ( Kaufmann-Assessment Battery for Children ) genannt und da stehen nun viele Zahlen drin, die mir überhaupt nichts sagen, man erzählte mir, der IQ wäre bei 114%, aber stimmt das denn, wenn Michelle selbst sagte, das wäre zu leicht gewesen und sie hätte deswegen auch nicht mehr mitgemacht, weil es sie langweilte.
Hier steht auch SED 121%, SIF 114%, NV 115% usw.
Ende vom Lied, aufgrund Michelles verhalten bei der Schulpsychologin sagte sie nein zur Einschulung, Kindergarten hatten eine Besprechung wegen Michelle und man sagte mir heute ein klares Ja zur einschulung, ihr sozial Verhalten hätte sich schon sehr verbessert.
Ich weiß nun überhaupt nicht mehr was ich tun soll.
Ich kann mir nicht leisten, einen erneuten, vielleicht besseren und aussagekräftigeren IQ Test privat machen zu lassen, denn wenn der IQ eine hochbegabung beweist, könnte sie ohne Probleme eingeschult werden und ich denke das wäre das beste für sie.
Wer kann mir meine Fragen beantworten und mir Tipps geben?
Liebe Grüße
Dagmar
 
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Polli

Guest
Hallo Dagmar,

ab Testwerten von 130 spricht man von Hochbegabung, Werte ab 115 gelten als überdurchschnittlich oder als besondere Begabung. Die einzelnen Zahlenwerte täuschen eine Genauigkeit vor, die es nicht geben kann (z. B. wg. der Tagesform und auch der Lust der Kinder mitzuarbeiten ...), deshalb rechnet man grob gesagt in Fünfzehnerschritten vom Durchschnittswert 100 aus. "Normal" ist also alles zwischen 85 und 115. Soweit das Testchinesisch. (Bin vom Fach)
Zur Überlegung, ob Schule ja oder nein: In NRW kann man die Kinder einschulen und die ersten 6 Wochen gelten als eine Art Probezeit. Danach wird entschieden, ob die Kinder besser in den Schulkindergarten wechseln.
Meine eigene Erfahrung, mein Sohn ist in der ersten Klasse:
Erstklässler sind sehr unterschiedlich in ihren Fähigkeiten und ihrer sozialen Reife. Eine engagierte Lehrerin schafft es im Laufe des ersten Jahres, auch anfangs schwierige Kinder in die Klassengemeinschaft einzubinden. Hab ich selbst erlebt. Also auch wenn die Einschulung anfangs schwierig ist: Mit Geduld und Engagement klappt es meistens!

LG Polli
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo Dagmar,

der K-ABC ist durchaus aussagekräftig. Dinge wie Tagesform etc. sind in die Skalen mit eingearbeitet.
Aber natürlich kannst du an dem Ergebnis zweifeln, wenn deine Tochter diesen "Babykram" bewust verweigert hat. Wahrscheinlich ist der Wert dann höher.

Ein erfahrener Tester sieht das aber und berücksichtigt diesen Umstand - nicht in den Werten, das darf er nicht, aber in der darunterstehenden Eigenanalyse resp. Zusammenfassung.
Gut wäre es natürlich, den Test auf Video zu haben, dann könnte man genau analysieren, in welchen Situationen deine Tochter in den Widerstand geht.

[denk]sie hätte deswegen auch nicht mehr mitgemacht, weil es sie langweilte. [/denk]

Dieser Satz läßt bei mir die Alarmglocken klingeln! Er ist typisch für gut begabte Kinder und offenbart ihr Dilemma: Sie werden nicht adäquat gefordert und gefördert und entwickeln so eine Widerstandshaltung, die sich innerhalb kürzester Zeit, manchmal sogar innerhalb einiger Wochen, verfestigt und dann zu größten Problemen im Schul- und Sozialleben führt.

Hier hilft nur eines: Sofort ein gutes Lern- und Verhaltenstraining bei jemandem, der sich mit den Strukturen von Begabten auskennt.
Hier hat sie die Chance zu lernen, ihre Begabung zu nutzen, trotzdem aber entsprechende Lerntechniken zu entwickeln und anzuwenden. Und in Frustsituationen nicht mit Widerstand, sondern konstruktiver Opposition zu arbeiten.
Je früher sie das lernt, um so besser für sie. Sie spart sich so eine Menge Frust und Leid und kann ihre Begabung besser nutzen.

Das Training sollte ein Training für die Eltern mit einschließen, damit ihr auch lernen könnt, sie positiv zu verstärken und entsprechend mit ihr umzugehen.

Viel Erfolg dabei wünscht euch Ute
 
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