Krebs bei Kindern

S

Sawa

Guest
..viel zu oft "totgeschwiegen" aber das gibt es nunmal.. und nicht selten.
Sicher kein schönes Thema,aber eins das einen urplötzlich erwischen kann.

Mich selber hat es so urplötzlich erwischt,bzw. meinen Sohn... die Diagnose war ein Schock.. Krebs... das ist doch ein Todesurteil,so dachte ich... die ersten paar Tage waren der blanke Horror,danach ging es dann.. es musste ja gehen.

Die Krankheit meines Kindes hat mir die Augen geöffnet,ich hab im Krankenhaus viel Leid gesehen,auch einige Kinder die dann gestorben sind... aber vor allem hab ich viele kleine,tapfere Kämpfer gesehen,und Eltern,die es gepackt haben,mit dieser "Seuche" umzugehen,und das auch noch gut.
Gegenseitige Unterstützung ist da das A und O...

Pro Jahr gibt es laut Statistik ca. 1500 Neuerkrankungen bei Kindern.. allerdings bezweifel ich diese Zahl,ich hab in einem Jahr zu viel "neue" Kinder auf der Station gesehen,so das ich glaube,das die eigentliche Zahl (wo es dann unentdeckt bleibt) wesentlich höher liegt.

Ich weiß nicht mal warum ich das jetzt schreibe,aber mir wars ein Bedürfnis kurz davon zu erzählen.. sollte jemand Fragen haben,scheut euch nicht sie zu stellen. Ich für meinen Teil kann darüber so reden,als hätte mein Kind eine Grippe erfolgreich hinter sich gebracht.. und ich denke,das über dieses Thema viel zu wenig geredet wird.. aber es ist etwas das alltäglich ist/sein kann.
 
D

die_stille

Guest
Mir fehlen ein wenig die Worte, was bei diesem Thema wohl nichts ungewöhnliches ist. Ich möchte Dir aber trotzdem sagen, dass ich Dich für Deine Kraft bewundere und mich von Herzen mit Euch freue, dass Dein Kind diese schreckliche Krankheit überstanden hat.

So ein bisschen kann ich mich hineinfühlen in Dich, aber wirklich nur ein bisschen. Meine Tochter war im Februar d. J. an einer seltenen Blutkrankheit erkrankt und für ein paar Tage war die Diagnose Leukämie bedrohlich nahe...... ich war fertig mit der Welt und ich danke unserem Herrgott jeden Tag, dass es dann doch etwas anderes war.
 
S

Sawa

Guest
siehst du.. genau sowas meine ich.. die Angst vor Leukämie z.B. sicher.. Krebs in jeder Form ist erstmal ein absoluter Schock.... aber es bedeutet eben nicht das ein Kind zwangsläufig stirbt.. die Heilungschancen sind heut zutage dank der Medizin schon sehr sehr gut... bei meinem Sohn ging es wider erwarten sehr sehr schnell eigentlich.. ursprünglich hieß es das er eine Überlebenschance von 50/50 hat... aber diese ganze Chemie hat ihm sehr geholfen und ist verdammt schnell angeschlagen...

Was Leukämie im speziellen betrifft.. da gibt es 2 Sorten.. eine davon ist die "Kinderleukämie" die soweit ich das weiß relativ "locker" zu heilen ist... bei der anderen Art sieht es schon wieder etwas anders aus....

Ich für mich bin recht schnell damit klar gekommen.. und da reingewachsen.. und so blöd es sich anhören mag.. man stumpft wirklich ab... man lässt hinterher kaum noch Gefühl zu,sondern funktioniert einfach.. und das ist auch gut so.. ich glaube wenn man sich selber "zu sehr hängen lässt" steht man sich selber nur im Weg und ist dem Kind sicher keine große Hilfe...
 
S

Sawa

Guest
solange man nicht selbst in irgendeiner Art und Weise betroffen ist,setzt man sich nicht mit dem Thema auseinander... so war es bei mir zumindest vorher.. wie oft hat ich beim durchzappen auf einmal im TV einen Bericht über krebskranke Kinder gesehen.. ich konnte es nicht ertragen,und hab sofort weitergeschaltet... das war alles so weit weg und unangenehm,damit wollte ich mich nun weiß Gott nicht auseinandersetzen.. und dann auf einmal steckt man selber mitten drin im "Geschehen"...

Ich war mit meinem Kind im Uni-Klinikum Essen und die Betreuung auf der Station ist wirklich toll,den Kindern wird das Leben auf der Station so angenehm wie irgend möglich gemacht... Schwestern,Pfleger und Ärzte kümmern sich rührend um die kleinen Patienten,und sofern es irgendwie geht,wird jeder Wunsch erfüllt... man kann den Leuten die dort arbeiten gar nicht genug danken....
 
S

Sawa

Guest
jup genau.. Autobahn A40 *g*


...also wenn ich eins aus dieser Krankheit mitgenommen habe,dann ist es nichts mehr zu planen,bzw nicht weit im voraus zu planen,sondern das Leben einfach so wies gerade kommt zu genießen und zu leben... es könnte zu schnell vorbei sein..
 
O

~Oliver~

Guest
Hallo Sawa,

danke für Deine Beiträge.

Wir sind seit Ende Februar mit unserem jetzt 2jährigen Sohn auf der Onkologischen Station der Uniklinik Düsseldorf in Behandlung.
Die damalige Diagnose lautete Rhabdomyosarkom Stadium 4 (von 4).

Ja, es war ein Schock und, ja, wir haben gelernt damit zu leben. Allerdings kann ich Dir in Bezug auf das "Abstumpfen" nicht zustimmen. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Sicher gibt es Zeiten in denen ich einfach funktioniere, aber die meiste Zeit habe ich Durch die Erkrankung meines Sohnes eher inneren Wachstum erfahren.

Wie kommt ihr mit den Nebenwirkungen der Chemo klar? Wir haben die sehr gut mit Homäopathie in den Griff bekommen.

Liebe Grüße
Oliver
 
S

Sawa

Guest
abstumpfen,das war nicht mal negativ zu verstehen,im Großen und Ganzen hab ich sehr sehr viel für mich persönlich aus der ganzen "Krankengeschichte" für mich selber mitgenommen... ich habe heute eine andere Einstellung zum Leben.. ich plane z.B. nichts mehr.. ich lebe im hier und jetzt..

Mein Sohn hatte überhaupt keine Probleme bzgl irgendwelcher Nebenwirkungen... es wurde von Chemo-Block zu Chemo-Block besser.. er bekam vor jeder Therapie eine Spritze.. ein "Wundermittel" wie ich es mal so lapidar nennen möchte.. Beim ersten Block musste er sich noch häufig übergeben... aber das wurd immer besser.. ab dem 4.Block hatte er eigentlich überhaupt nicht mehr unter Nebenwirkungen zu leiden.. wir haben ziemlich viel Glück gehabt,denn es ging ihm eigentlich immer ziemlich gut,abgesehen davon das er müde wirkte.. fast betrunken...

Seit Februar.. dann solltet ihr es doch auch bald "geschafft" haben oder? Bei meinem Sohn hat es alles in allem ca. 9 Monate gedauert.. wie ist denn bei euch der Stand der Dinge?

das ist das thema krebs bei kindern
 
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