Künstliche Befruchtung, wieso nicht?

Mummla

Lässt die Finger von E-ma-nu-ela
Ich lese in letzter Zeit häufig von Frauen, für die eine künstliche Befruchtung nicht in Frage kommt und habe das mal für mich im Kopf durchgenudelt:

Biologisch wird hierbei nichts anderes getan, als den Spermien mal auf die Sprünge zu helfen. Kein gefährlicher Eingriff, keine übermässige Manipulation, hier wird eine Sache geregelt, die sich sonst in ein paar Stunden abspielen würde.
Ich frage mich, ob die Vorbehalte daher rühren, dass es "nicht auf natürlichem Wege" geschieht. Guter Punkt. Aber würde einer von uns gerne auf natürlichem Wege eine Wurzelbehandlung an sich durchführen lassen? Oder eine Krebserkrankung auf natürlichem Wege ihren Lauf nehmen lassen? Nö, warum sollten wir auch, wenn es ganz andere Möglichkeiten gibt?
Früher haben Frauen dann ganz einfach keine Kinder bekommen, haben es hingenommen oder sind daran verzweifelt. Hätte es damals die Möglichkeiten von heute gegeben, ganze Königshäuser hätten in Kinderwunschpraxen gesessen. Würde es heute so viele Vorbehalte gegen die künstliche Befruchtung geben, wenn diese seit über 100 Jahren üblich wäre?

Oder habe ich da ein paar Argumente schlichtweg übersehen? Für mich ist das Thema null tabu, ich würds sofort machen. Und ihr?
 
M

mayon

Guest
Hallo Mummla

Vielen Dank für dein Statement .. ich kann dir zu 80 % zustimmen :D

Es ist für mich auch eine Form der Behandlung .. wer Krank ist wird behandelt .. & ich bin sicher das niemand leichtfertig in so einer Behandlung geht.

Es ist aber schon etwas künstliches .. es werden durch Hormone mehr Follikel produziert & diese werden abpunktiert ( Möglichkeit mit Narkose ist gegeben ) .. bei IVF oder ICSI werden die Follikel mit den Spermien zusammengebracht **ich erkläre das extra ein bisschen leienhaft ** auf verschiedenerweise .. diese befruchtete Eizelle entwickelt sich in dieser Schale weiter & wird dann nach 2 - 3 .. ( ist in Deutschland umstritten bis zu 5 ) Tagen der Frau wieder transferiert mittels eines Katheders ... *ist absolut schmerzfrei in den meisten Fällen*

Dies ist natürlich für die Frau eine ungeheuliche körperliche & psychische Belastung .. für ein Paar auch keine leichte Sache ( wieder rum gibt es dort Frauen die sehr leiden oder aber andere die da gut mit klar kommen .. )

Ich bin so froh das es diese moderne Medizin gibt denn es hat so viele traurige Paare zu glücklichen Eltern gemacht.

Unfruchtbarkeit ist eine Krankheit ..

Ich denke auch nicht jeder würde diese Anstrengungen in Kauf nehmen ..
Nur von vorne rein diese ablehnende Haltung ist von unserer Gesellschaft doch vorgezeigt.
Wo die Medien nur die reizerischen 6linge zeigen oder aber KB immer mit der PID in Zusammenhang gebracht wird.

Dazu gehört ganz viel Aufklärungsarbeit & Mut auch von den Betroffenen .. denn leider trauen sich viele Paare damit nicht öffendlich umzugehen ..

Ich hoffe eben das dieses Forum ein bissel dazu beiträgt die Akzeptanz zu erhöhen !!!
 
S

sunny25

Guest
zu dem thema hätte ich auch gleich was.....

ja, ich würde es auf jedenfall auch machen lassen wenn keine möglichkeit beständ auf normalem weg kinder zu zeugen......

und nun zu meiner frage:

Ich bin ca. 3 jahre sterilisiert, wie sieht das denn aus wenn man eine künstliche befruchtung machen möchte ???
Muss ich dann immer noch diese spritzen zur eireife bekommen ??
Werden die dann wenn sie reif genug sind operativ entnommen ???
Oder ist vieleicht das rückgängigmachen der sterilisation einfacher und wie sind da die chancen ?????

LG
sunny
 
M

meusi

Guest
ich will es auch nach der geburt machen...bin dann 22

das würde mcih auch interessieren sunny warum du es gemacht hast und warum du sagst du willst jetzt doch ein kind
 
S

sunny25

Guest
ähm....ich hatte angst noich ein kind zu kriegen was diese behinderungen hat, deswegen hab ich es machen lassen....

die fragen waren nur rein interessehalber gemeint, ich habe nicht direkt einen so grossen kinderwunsch, erst wenn die beiden mal gross sind könnte ich mir noch eins vorstellen, und dann wäre ja die 10 jahresgrenze schon überschritten, deshalb, aber bis dahin ist ja noch lange.....im moment jedenfalls möchte ich keinen weiteren kids haben.
 
M

meusi

Guest
achso sorry wusst ich nicht...

aber ich denke nicvht das ich auch in 10 jahre wieder einen wunsch danach hätte noch kann ich es ja überlegen
 
S

sunny25

Guest
wenn ich dir mal einen rat geben darf.....

ich würde, wenn ich die wahl nochmals hätte mich erst dann steri lassen, wenn mein krümel älter als 2 jahre ist, dann ist die gefahr des plötzlichen kindstot nicht mehr so hoch.....die zeit würde ich auf jedenfall abwarten......
das klingt war ziemlich krass was ich grad geschrieben habe, aber es hat einen funken realität......leider
 
M

meusi

Guest
ich weiss schon wie du das meinst....
hab mir auch oft gedacht was wäre wenn cih das baby noch verloren hätte in der ss ob ich es noch mal probiert hätte..obwohl die ss ungewollt war...aber wenn man sich erst mal damit angerfreudet hat ist es doch ein schönes gefühl
hab ja auch an das nur gedacht weil sich eines der 2 babys in der 8 ssw nicht mehr weiter entwickelt hat.....

aber mit dem hast du echt recht was du sagst
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
@sunny25

Es klingt alles sehr traurig...
ist dein Kind an plötzlichen Kindestod gestorben... oder fürchtest du dich wegen eine Behinderung, das er/sie stirbt? Was haben sie für eine Krankheit?
 
E

elen

Guest
@ Mummla

na hab dwen Strang gefunden, das Thema hat sich zwar etwas anders entwickelt als Du es angefangen hast aber ich werde Dir versuchen meine Ansichten über die klünstl. Besfruchtung zu erklären.

Als erstes bin ich dagegen Hormane einzunehmen damit es zu einer Mehrfachfolikelreifung kommt. Wenn da die Medis nicht richtig dosiert werden oder wenn man da kommisch darauf ansprichtkann es passieren daß die Eierstöcke bis zum 10-fachen anschwellen. Höllenschmerzen und lange Phase bis sich das wieder normalisiert.
2. Ich weiß nicht 100%ig was mit den restlichen Eilein und Spermis passiert. Kann ich ja nicht kontrollieren.
3. Die befruchtung findet im Reagenzglas statt. Ma´weiß bis heute immer noch noch nicht so genau ob dies nicht auf spätere Erkrankungen Einfluß hat. Es gibt noch keine Studien darüber da die Methode ja relativ "jung" ist aber Statistiken berichten über erhöhte Anzahl bestimmter Erkrankungen. Klar nicht nachgewiesen aber die Angst ist da.
4. Mind. 2 Eingriffe unter Narkose.
5. Ständige Beobachtung welche für mich nicht so einfach ist da das nächste Zentrum ca 200km weit weg ist.
6. Ich lebe in einem Land in welchem die überschüssigen mehr als zwei überlebenden Embrios abgetrieben werden. (o.K: da könnte ich von Anfang an sagen daß ich nur zwei einsetzten lasse)
7. Die Riesenenttäuschung wenn es nicht klappt.
8. Der finanzielle Aufwand
und vieles mehr.

Da sage ich halt nein danke mache ich nicht. Da bin ich nicht stark genug für!
Das ich es dann doch nicht schaffe, daß ich ständig zum Zentrum reisen muß,
daß ich im Besten Falle doch ein Baby bekomme und es dann krank wird. Klar kann mir auch so passieren aber wenn statisch für einige schwere Krankheite n(Herz) die Wahscheinlichkeit größer ist warum herausfordern.........

LG Elen
 
T

Trine

Guest
Liebe elen,

ich habe eine ICSI Behandlung hinter mir und stehe der Sache ein wenig anders gegenüber.

Vielleicht bin ich ein Bilderbuchbeispiel, aber ich hatte weder große Schmerzen, noch mind. 2 Narkosen. Ich hatte lediglich eine Narkose und zwar als es darum ging, die Eizellen zu punktieren.

Ich bin ziemlich dankbar, dass die Medizin heute überhaupt soweit ist, ungewollt kinderlosen Paaren zu helfen, Argumente wie ... man pfuscht der Natur ins Handwerk und/oder dem lieben Gott, finde ich ein wenig überheblich, denn wie bereits geschrieben wurde, ist es eine Krankheit ... und bei jeder anderen Krankheit, nimmt man schließlich auch die Hilfe von Ärzten an.

In Deutschland ist es eine begrenzte Anzahl an befruchteten Eizellen, die man wieder bei der Frau einsetzen darf - 3 - ... wenn man die Möglichkeit einer evtl. Mehrlingsschwangerschaft ausschließen möchte, sollte man sich halt nur eine einzige Eizelle einsetzen lassen ... dadurch verringert sich allerdings auch die Chance auf eine Schwangerschaft.

Ich selbst habe auch einen ziemlich weiten Weg in Kauf nehmen müssen, um eine geeignete Klinik zu finden ... aber man nimmt dies gern in Kauf, wenn man sich Kinder wünscht. .... Und, auch diesbezüglich gehöre ich vielleicht zu den Ausnahmen, bei mir war innerhalb von 14 Tagen so gut wie alles abgeschlossen ... ich war schwanger und bin heute Mutter von drei gesunden, inzwischen 6 Jahre alten, Kindern.

Zum Thema Reduktion: Man sollte sich vor Behandlungsbeginn deutlichst vor Augen führen, dass sich mehr als eine Eizelle einnisten könnte ... also müßte sich jede Frau bewusst sein, dass evtl Zwillinge oder Drillinge heranwachsen könnten. Die Gründe für eine Reduktion können sehr vielfältig sein, verurteilen sollte man diesbezüglich niemanden, denn keine Mutter trifft diese Entscheidung leichtfertig ... kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.

Was die Kosten betrifft: Bei mir wurden die Kosten damals komplett übernommen und die KK sicherte mir die Kostenübernahme für vier Versuche zu. Ich weiss, dass sich inzwischen hier und dort ein paar Dinge geändert haben, bin diesbezüglich jedoch nicht auf dem allerneuesten Stand.
Dass solche Behandlungen aus den Leistungskatalogen der KK's gestrichen werden sollen ( jedenfalls war das mal im Gespräch - wie gesagt, ich weiss nicht, wie der derzeitige Stand der Dinge ist ! ), empfinde ich als einen Schlag ins Gesicht für alle ungewollt kinderlosen Paare.

LG
Trine ... die immer wieder eine solche Behandlung machen würde


Das habe ich gerade bezüglich der Kosten gefunden:

Behandlungskosten


Seit Inkrafttreten des Gesundheitsmodernisierungsgesetztes zum 1. Januar 2004 werden die Verfahren der assistierten Reproduktion ( Intrauterine Insemination, IVF, IVF/ICSI) nicht mehr wie im bisherigen Umfang von den Krankenkassen getragen. Wenn die Rahmenbedingungen ( Alter nicht unter 25 Jahren, Alter der Frau unter 40 Jahren, Alter des Mannes unter 50 Jahren stimmen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung bis zu drei Behandlungszyklen IVF oder IVF/ICSI auf Antrag zur Hälfte finanziert. 50% der Behandlungskosten müssen die Patienten zur Zeit selbst aufbringen. Für einen Behandlungszyklus IVF müssen ca. 1600 € an Medikamenten sowie 1600 € Arztkosten einkalkuliert werden. Der Anteil den die Patienten selbst zu tragen haben liegt also für die IVF bei ca. 1600 €. Für das IVF/ICSI-Verfahren sind die Arztkosten etwas höher, die Gesamtkosten pro Behandlungszyklus betragen etwa 3600 €, d.h. 1800 € für die Patienten.




Quelle: http://www.fertilitycenter-koeln.de/
 
E

elen

Guest
Hi Trine

danke für Deine aufmunternten Worte.
Der finanzielle Aspekt ist natürlich auch ein großer ich lebe nicht in Deutschland und hier muß man alles aus eigener Tasche bezahlen.
Ich könnte mir wenn wir kräftig spaaren vielleicht einen Versuch gönnen. Aber was wenn es nicht klappt. Und am wichtigsten ist, daß ich wirklich glaube, das nicht zu schaffen. Und um himmels willen ich will mich nicht als Krank ansehen weil ich keine Kinder bekomme. Da kommt man sich ja wie Behindert vor.
Also mir reicht die seelische Belastung die ich da habe. Wenn ich jetzt auch noch anfange zu denken: " Mensch Mädchen wenn Du keine Kidis bekommen kannst bist Du behindert oder Krank" na dann kann ich mich gleich begraben!!!!!
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Guten Morgen euch allen!

also mir wurde ja vor nicht all zu langer zeit von meiner ehemaligen ärztin bestätigt, dass wir keine kinder haben könnten!
danach haben wir uns entschlossen unser leben ohne eigene kinder zu verbringen. eine künstliche befruchtung wäre für mich nie in frage gekommen, da ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass es funktioniert hätte. der psychische druck wär mir zu groß geworden und ich wär eher zusammen gebrochen darunter.
naja, als wir uns dann mit einem leben ohne kinder abgefunden hatten kam dann die überraschung: unser baby kommt in oktober! :)

aber nochmal zum thema: meine tante konnte auch keine kinder bekommen. allerdings ist sie mittlerweile 51 und zu ihrer 'besten' zeit war die künstliche befruchtung noch lange nicht so populär. aber wenn ich menschen wie sie sehe - oder meine junge nachbarin sie sooo leidet, weil sie kein zweites kind kriegen kann, dann denk ich es ist völlig in ordnung!
es heißt ja nicht, dass jede frau die ein kind möchte solche ien behandlung dann auch machen MUSS. es gibt sicher welche wie mich, die sich dann eher damit abfinden als sie diesem druck auszusetzten. aber genauso gibt es frauen die einfach alles dafür tun um ein baby zu bekommen.
und wenns erst im bauch ist, dann ist es eh das schönste gefühl...

von daher würd ich eher sagen, dass es jeder selbst entscheiden soll, aber sich auf jeden fall über die risiken (mehrlings-ss, keine ss) klar sein!
 
T

Trine

Guest
Original von **susal**
es gibt sicher welche wie mich, die sich dann eher damit abfinden als sie diesem druck auszusetzten.

Liebe Susal,

ich denke auch, dass dieser Druck eine ganz große Rolle spielt und ein wenig mitverantwortlich ist, ob eine Behandlung unter einem etwas positiveren Stern steht.

Als ich diesen Weg ging, war ich gerade mal 25 Jahre alt - meine biologische Uhr tickte also noch lange nicht. Die Zusage der KK, dass ich vier Versuche frei hatte, hatte schon ein bisschen Last von mir genommen und die Tatsache, das ich beschlossen hatte, wieder zur Schule zu gehen, wenn ich nicht schwanger werden sollte, nahm noch ein bisschen Belastung von mir.
Ich kann für mich selbst also sagen, dass ich ziemlich unbelastet und mit freiem Kopf an diese ICSI Behandlung herangegangen bin, denn für mich boten sich auf jeden Fall Alternativen an, die ich wahrgenommen hätte. Dass der erste Versuch gleich mit Drillingen einschlagen würde, hätte ich mir niemals träumen lassen. Klar war ih froh und glücklich , dass ich schwanger war und die ganze Prozedur nicht noch einmal unternehmen musste, aber ich hätte es auf jeden Fall nochmal versucht.

In der 12. Woche bekam ich Blutungen und ich hatte fürchterliche Angst, dass diese Schwangerschaft kein gutes Ende nehmen könnte ... zwischenzeitlich trudelte ein Schreiben der KK ein, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sich die Bestimmungen für eine solche Behandlung geändert haben und dass kein weiterer Versuch mehr getragen würde, seitens der KK.

Daher bin ich am Ende doppelt und dreifach froh gewesen, dass meine Schwangerschaft ein glückliches Ende genommen hat ... denn auf einmal wurde mir bewusst, wie stark dieser Druck sich auf die Psyche auswirken kann.

LG
Trine

Künstliche Befruchtung, was haltet ihr davon?
 
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