Liebe einen Wochenendvater und habe Probleme mit dem Kind

furbysch

Aktives Mitglied
:wand
Ich habe seit über einem Jahr eine Beziehung mit meinem Partner, der einen Sohn aus 1.Ehe hat. Letztes Jahr im September bin ich zu Ihm gezogen.
Mein großes Problem ist sein Sohn, der jetzt 6Jahre alt wird.
Es ist so dass,das Kind nichts gegen mich persönlich hat, aber am liebsten den ganzen Tag mit seinem Vater allein verbringen möchte.
Der Junge muss rund um die Uhr beschäftigt werden und das von seinem Vater.
Mein Partner geht auf alle wünsche des Kindes ein und setzt so gut wie keine Grenzen in der Erziehung des Kindes ( Diskussionen bis zum Erbrechen) er sieht den Jungen als Partner oder Freund.
( Mein Partener hat natürlich den Komplex, das er den Sohn nur alle 14Tage hat und ihm kein Elternhaus mit der Mutter des Jungen bieten kann)
Der Junge ignoriert was ich Ihm sage, oder wenn ich etwas von Ihm möchte, wenn an seinem Vater kritik übe("räum mal den Tisch ab"), bekomme ich eine geboxt oder er sagt mir ich soll im Haus seines Vaters nicht so mit seinem Vater reden.
Desweiteren habe ich das Gefühl das er anfängt uns gegeneinander auszuspielen.
Mein Partner steht meiner Meinung nach auch zu wenig hinter mir...seine Agumentation ist nur dass,das die Psyche eines Kindes ist, ich müsste gedult haben...!!

Wer hat ähnliche Probleme und kann darüber berichten??
 

Damiana

Aktives Mitglied
Hallo furbysch!

Wie ist denn das Verhältnis der Eltern? Und deins zu der Mutter? Hat sie auch einen neuen Partner??

Ich frage das, weil mein Sohn (jetzt 7) auch zeitweilig Probleme mit der Freundin meines Exmannes hatte. Wie die genau aussahen, weiß ich nicht, nur, dass sie eine zeitlang nicht mehr bei meinem Exmann war, wenn unser Sohn das Wochenende dort verbrachte. Ich fand das schon schlimm!

Damals hatte ich keinen neuen Freund und ich vermute, mein Sohn dachte vielleicht, wenn sie nicht wäre, würden wir wieder zusammen kommen. Da war er 4 und fragte mich, ob ich mich auch noch mal verlieben würde. Als ich sagte, ja irgendwann, schlug er vor, ich solle mich doch mal in seinen Papa verlieben.
Es war vielleicht nicht ausschlaggebend, aber ich habe ihm natürlich erklärt, warum das nicht geht usw.

Mittlerweile hat sich das Verhältnis zwischen ihnen wieder ziemlich entspannt und wir gehen manchmal zu viert zu einem Handballspiel von ihm etc.

Es ist so dass,das Kind nichts gegen mich persönlich hat, aber am liebsten den ganzen Tag mit seinem Vater allein verbringen möchte.

Aus der Sicht eines Kindes verständlich. Du hast ihn doch die ganze Woche und er ihn alle zwei Wochen nur ca. 48 Stunden (ohne Schlaf) ;-)

Der Junge muss rund um die Uhr beschäftigt werden und das von seinem Vater.

Natürlich sollte sich ein Kind auch mal eine zeitlang allein beschäftigen können. Aber wieso nur vom Vater? Willst du dich denn auch mit ihm beschäftigen oder fehlt dir die Zeit zu zweit?

Mein Partner geht auf alle wünsche des Kindes ein und setzt so gut wie keine Grenzen in der Erziehung des Kindes ( Diskussionen bis zum Erbrechen) er sieht den Jungen als Partner oder Freund.
( Mein Partener hat natürlich den Komplex, das er den Sohn nur alle 14Tage hat und ihm kein Elternhaus mit der Mutter des Jungen bieten kann)

:D Ich glaube, die Mehrzahl der Väter hat einen inkonsequenteren Erziehungsstil als die Mütter, denn sie erleben schon in der Regel weniger Alltag mit dem Kind. "Wochenend"-Väter um so mehr!
Ich ärgere mich auch immer darüber, wie - nennen wir es - nachgiebig mein Exmann ist und wie er unseren Sohn verwöhnt, aber 1. kann ich leider nichts daran ändern und 2. ist es eben die Ausnahme (so wie bei der Oma, die mehr durchgehen lässt als ich). Ich kann gut verstehen, dass dich das nervt.

Desweiteren habe ich das Gefühl das er anfängt uns gegeneinander auszuspielen.
Mein Partner steht meiner Meinung nach auch zu wenig hinter mir...seine Agumentation ist nur dass,das die Psyche eines Kindes ist, ich müsste gedult haben...!!

Viele Kinder versuchen mal, Eltern gegeneinander auszuspielen, um das zu bekommen, was sie wollen. Wenn mein Sohn jedoch z.B. meinen Freund gefragt hat, ob er noch Fernsehen schauen darf und er hat es nicht erlaubt, dann braucht er auch bei mir nicht mehr anzukommen. Das hat er ein paar Mal versucht bis er gemerkt hat, dass wir fast immer an einem Strang ziehen.

Wenn einem mal eine Entscheidung nicht passt, regeln wir das aber abends ohne das Kind.

Machst du eigentlich auch mal allein etwas mit dem Jungen?? Es kann doch auch sein, dass dein Freund mal nicht da ist und dann sollte er auch zumindest ein bisschen Respekt vor dir haben!?
Es ist bestimmt nicht immer einfach als 2. Mutter oder Vater! Der Partner sollte einen immer bestärken und man selbst Interesse an dem Kind haben (und zeigen!) Dann klappt das schon! :bye:
 

furbysch

Aktives Mitglied
Hallo Damiana,

hier ein paar Antworten zu deinen Fragen:
1. Das Verhältnis der Eltern ist nicht so gut, sie würde das Kind am liebsten alleine Großziehen, sie hat schon einen Jungen aus einer vorhergehenden Beziehung und der sieht den Vater auch nicht.
2.Ich würde mich gerne mit dem Jungen beschäftigen aber das will er nicht, er sagt mir also das er nicht mit mir spielen möchte und wenn doch, dann ruft er seinen Vater alle minute.
3. Wenn ich mit dem Jungen alleine bin, ist das wie ein anderes Kind, er hört auf mich, respektiert mich, spielt mit mir und erzählt.
Wenn sein Vater aber erscheint ist alles wie vorher.
:)
 
K

Kräuterhexe

Guest
Hallo furbysch,

da brauchst du viel Geduld.Mein neuer Partner hat es auch nicht immer ganz leicht,aber je mehr er mit meiner Tochter 6 unternimmt um so besser klappt es.

Mittlerweile sieht sie uns als komplette Familie und es gibt halt auch noch den Papa.
Mein Tipp ganz viel unternehmen was das "Wir-Gefühl"stärkt(Spiele,Zoobesuche ,Freibad...ectra).Und auch öfter mal mit ihm alleine sein.
Soll der Papa ruhig mal für 2Std.verschwinden.

Bei uns hat das geklappt! :applaus

Über Erziehungsmethoden sind sich Paare nie einig(besonders wenn einer der beiden als Nichtelternteil dazu kommt)..Mhmhm Nichteltern..weißt schon was ich meine gell. :rofl

alles liebe von der hexe :winken:
 
M

Manuuuu

Guest
Mein Partner hat drei Kids. Die sind zwar nicht so oft bei uns, aber wenn, dann ist das auch nicht immer so einfach. Aber ich muss sagen, dass mein Freund da Gott sei Dank auch hinter mir steht bzw. mich unterstützt, wenn einer der drei Jungs "streikt", frei nach dem Motto: "Du bist nicht unsere Mami." Inzwischen ist es schon besser geworden - die Jungs haben sich wohl etwas dran gewöhnt, sind etwas älter geworden und verstehen alles vielleicht etwas besser. Angst habe ich allerdings schon, dass sie irgendwann fest bei uns landen könnten, falls der Mutter - bei der sie wohnen - etwas passiert. Nicht dass ich die drei nicht mögen würde, so ist das nicht. Aber es ist einfach etwas schwierig sie plötzlich "vorgesetzt" zu bekommen.
Nu ja, aber das Ganze ist eine lange Geschichte...und wahrscheinlich konnte ich Dir furbysch jetzt auch nicht weiterhelfen... :(

Jedenfalls liebe Grüße und viel Glück :bye:

Manu
 
K

Kathy

Guest
Hallo furbysh



Original von furbysch
..... aber am liebsten den ganzen Tag mit seinem Vater allein verbringen möchte.

uist das nicht verständlich, wenn ein Kind seinen vater nur noch so selten sieht?

Original von furbysch

Mein Partner geht auf alle wünsche des Kindes ein und setzt so gut wie keine Grenzen in der Erziehung des Kindes ( Diskussionen bis zum Erbrechen) .

Ebenfalls verständlich, daß der vater versucht die Wünsche zu erfüllen und die zeit mit seinem Sohn geniest und so schön wie möglich machen will!

Original von furbysch

er sieht den Jungen als Partner oder Freund.

Das macht mir den Mann sehr sympathisch! Erwachsene stehen nicht über oder unter den Kindern, sondern sind im Idealfall gleichberechtigte Partner und haben ein freundschaftliches verhältnis...die Zeiten, wo Kinder ehrfurchtsvoll vor den Eltern kuschten sind hoffentlich vorbei.


Original von furbysch


wenn an seinem Vater kritik übe("räum mal den Tisch ab"), bekomme ich eine geboxt oder er sagt mir ich soll im Haus seines Vaters nicht so mit seinem Vater reden.

Wenn Du dich tatsächlich so ausdrückst, würdest du von meinen kindern ganz sicher auch einen Rüffelbekommen. versuch es doch mal mit "kann mir bitte jemand helfen abzuräumen?" oder "bist Du so lieb und räumst den Tisch ab?"
Kinder würden für so einen befehlston auch gerügt werden, oder?


Original von furbysch...seine Agumentation ist nur dass,das die Psyche eines Kindes ist, ich müsste gedult haben...!!

Sehe ich auch so! Du wirst da nur mit geduld weiter kommen und mit verständnis für BEIDE (Kind und Vater) Von einigen besuchsvätern weiß ich, daß ihnen diese wenigen Tage mit dem Kind so besonders wertvoll sind, daß sie da am liebsten ganz alleine mit dem Kind wären.
Gönne den beiden ihren "besonderen Tag". Du hast deinen Freund 2 WOchen am Stück für Dich alleine. Der Sohn hat seinen papa nur alle 2 Wochenfür 2? Tage nehme ich an.

Übrigens habe ich inzwischen gemerkt, daß sich Frauen mit den Kindern vom neuen Freund wesentlich schwerer tun, als Männer mit den Kindern ihrer neuen Frau....sind Frauen vielleicht zu eifersüchtig oder zu besitzergreifend und können sie ihren neuen Partner nur schwerer Teilen als Männer,oder woran liegt das????
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo, furbysch,

Klar ist es sympathisch, wenn ein Mann so an seinem Kind hängt. Trotzdem aber finde ich, dein Freund sollte seinem Sohn gegenüber deutlich zeigen, wie wichtig du ihm bist. Das wird sicher erst mal Theater geben, wenn das Kind aus seiner Wochenend-Prinzenrolle gerissen wird, aber auf Dauer halte ich es für die bessere Alternative. Ich meine, der Kleine ist erst 6 und fängt schon an euch gegeneinander auszuspielen. Wie soll das weiter gehen, wenn er in die Pubertät kommt? Dein Freund würde ja immer zwischen den Stühlen sitzen... Ich denke, es ist Sache deine Freundes, die Situation zu entspannen. Er muss mit dir an einem Strang ziehen und hinter dir stehen und trotzdem seinem Sohn vermitteln, schön, dass du da bist.
Schwieriger Balance-Akt.

Alles Gute für Euch :)

AnnKathrin
 

furbysch

Aktives Mitglied
:ablachen Hallo Kathy,

ich weiss nicht genau, ob Du diese Situationen kennst?
Es spricht natürlich nichts dagegen das der Sohn soviel Zeit wie möglich mit seinem Vater verbringen möchte. Es fördert aber nun mal nicht gerade die gemeinschaft, die ja aus uns drei Personen bestehen sollte.
Außerdem denke ich das es nicht damit abgetan ist, wenn man sagt "das der Vater die Zeit mit seinem Sohn geniesen will und deshalb keine Grenzen setzt"
Mann sollte einem Kind keine(nur in gewissem mass) Entscheidungen überlassen oder es ewig lange Diskutieren lassen bis es am Ziel ist.
Desweitern wächst das Geld bei uns nicht auf den Bäumen, so das wir alle wünsche des Kindes erfüllen können.Ich habe keine Lust, das wir im normalen Alltag zurückstecken, weil am wochenende zuviel ausgegeben wurde (damit meine ich nicht ein kleines Spielzeug das gekauft wurde).
Es verlangt auch niemand das der Junge vor seinem Vater kuschen soll, der Junge muss sich austesten um eine Persönlichkeit zu entwickeln, aber wir Erwachsenen formen und begleiten die Kinder nunmal bis sie Erwachsen sind, da sie gewisse tragweiten gar nicht überblicken können.
Desweiteren rede ich natürlich nicht in einem Befehlston, ich habe es in dem Text einfach nur kurz beschrieben (die wörter "bitte"und "danke"sind mir geleufig im gegensatz zu dem Jungen, der die Wörter nicht kennt).
Es geht darum das der Junge nicht akzeptiert das sein Vater und ich in dem Haushalt gleichberechtigt sind und ich demzufolge auch einige ansprüche dort habe.

Wir waren inzwischen auch in einer Familienberatung und es ist dem Vater dort auch erklärt worden, das er dem Kind Grenzen setzten muß und das es keine Gleichberechtigte Ebene gibt. Desweitern hat man Ihm gesagt das er ganz klar hinter mir stehen muss,wenn es funktionieren soll (das heißt er soll seinem Sohn ganz klare Ansagen machen).
Außerdem sollen wir dem Kind auch bei uns Ruhepausen geben, das Wochenende darf nicht in einen laufenden Stess ausarten.

Tschüss Michaela :bye:
 
K

Kathy

Guest
Original von furbysch
:ablachen Hallo Kathy,

ich weiss nicht genau, ob Du diese Situationen kennst?:

Ich hatte mal einen Freund mit "Wochenendkind", aber das war nur kurz und in der zeit gabs auch mitdem Kind keine Probleme. Danach hatte ich noch eine Beziehung zu einem alleinerziehenden vater. Da wars dann so, daß ich am liebsten NUR das Kind behalten hätte , weil ich mit dem Vater dann doch nicht zurecht kam.
Ich selbst habe 3 Kinder, vielleicht hat das die beziehung zu den kindern immer einfacher gemacht, da die Kinder ja immer beschäftigt waren und miteinander spielen konnten....wir mußten also nie Alleinunterhalter spielen.

Original von furbysch

Außerdem denke ich das es nicht damit abgetan ist, wenn man sagt "das der Vater die Zeit mit seinem Sohn geniesen will und deshalb keine Grenzen setzt"
Mann sollte einem Kind keine(nur in gewissem mass) Entscheidungen überlassen oder es ewig lange Diskutieren lassen bis es am Ziel ist.:

Ich habs in deinem ersten text so verstanden, daß Dein Freund immer mit DIR diskutieren muß, wenn das Kind was will. Hab ich falsch verstanden.

Sicher, da gebe ich dir recht, daß auch Grenzen sein müssen und daß man natürlich das Kind nicht mit geschenken überschütten muß und soll. Geschenke haben für mich auch nichts mit Zuneigung zeigen zu tun. Ich meinte eher, daß die beiden gemeinsam was unternehmen (Radfahren, toben, schwimmen gehen, vorlesen...) und diese Sachen auch mal NUR zu zweit machen sollten.

Natürlich gehörst Du auch dazu und das Kind muß das lernen und akzeptieren und dein Freund muß das auch klar machen.
Aber jedes Wochenende sollten eben auch ein paar Stunden drin sein, die NUR den beiden gehört.Ich denke das ist für das Kind ganz wichtig und hilft ihm auch die Eifersucht auf Dich abzubauen.


Daß ihr bei der Familienberatung ward find ich klasse! Vielleicht entspannt sich die Situation nun ein wenig...Ich wünsche es Euch! :bye:
 
K

Kathy

Guest
Original von Kräuterhexe

Über Erziehungsmethoden sind sich Paare nie einig(besonders wenn einer der beiden als Nichtelternteil dazu kommt)..:

Hallo Kräuterhexe

Ich glaube aber,daß man sich über den Erziehungsstiel und die Erziehungsart schon einig sein sollte. Klar gibt es mal eine Situation wo der eine was erlaubt, was der andere verbietet.

Aber mein Freund (Nichtelternteil ;D ) und ich sind uns schon zu 99% einig, und für mich ist das eigentlich auch ein entscheidender Punkt, ob ich mit einem Mann zusammenbleibe oder nicht. Würde ich täglich über die Erziehung diskutieren müssen, würde sicher die Partnerschaft stark darunter leiden.
 
H

Hanna

Guest
Hallo Furbysch! :winken:

Ich lebe in einer ähnlichen Situation und kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Ich bin seit knapp zwei Jahren mit meinem Freund zusammen und wir haben seit 1 ½ Jahren eine gemeinsame Wohnung. Er hat aus erster Ehe eine 9-jährige Tochter. Sie lebt halb bei uns und halb bei ihrer Mutter. Das Sorgereicht teilen sich beide. Ich selber habe keine eigenen Kinder.

Anfangs war die Situation auch oft ziemlich stressig. Sowohl für J. (seine Tochter) als auch für mich. Mittlerweile hat sich alles etwas entspannt. Aber ich habe das gleiche Problem wie Du. Mein Freund ist seiner Tochter gegenüber zu nachgiebig. Er setzt ihr kaum Grenzen und behandelt sie wie eine Prinzessin. Und so führt sie sich dann auch meist auf. Was mich dann oft ziemlich wütend macht.
Er liebt seine Tochter sehr, was ich auch sehr schön finde. Und ich verstehe auch das er ja immer nur das beste für sie will und das sie glücklich ist. Mir ist auch klar das die Situation für ein Kind nicht einfach ist. Die Trennung der Eltern und dann eine neue Partnerin die mit dem Papa zusammen lebt. Das Kind lebt abwechselnd in zwei Familien und muss sich auf beide einstellen. Aber das darf doch kein Grund sein das Kind deswegen auf einen Thron zu setzen und ihm keine Grenzen mehr zu setzen.
Ich denke es ist das Problem der Eltern/Väter, die mit ihren Schuldgefühlen wegen der Trennung nicht zurecht kommen. Aber wie macht man ihnen das verständlich?

Ich kann mich nur den Meinungen von AnnKathrin und Michaela anschliessen!

Und ich finde es ganz toll dass ihr bei einer Familienberatung wart. Wer hat den Vorschlag gemacht? Wird die Mutter auch einbezogen? Würde mich mal interessieren. Obwohl es bei uns wohl leider nicht dazu kommen würde. Da wäre ich als „Stiefmutter“ ziemlich alleine.

Dann möchte ich noch auf einen interessanten Punkt von Katja eingehen.

Original Zitat von Katja:
„Übrigens habe ich inzwischen gemerkt, dass sich Frauen mit den Kindern vom neuen Freund wesentlich schwerer tunt, als Männer mit den Kindern ihrer neuen Frau...sind Frauen vielleicht zu eifersüchtig oder zu besitzergreifend und können sie ihren neuen Partner nur schwerer Teilen als Männer, oder woran liegt das????“

Wird von uns Frauen nicht einfach viel mehr erwartet? Es ist selbstverständlich das wir sofort Muttergefühle für das Kind / die Kinder haben und sie entsprechend umsorgen. „Lieben“ wir das Kind nicht, oder äußern wir uns negativ, wird es uns doch sofort übel genommen. Dann entsprechen wir sofort dem Bild der „bösen Stiefmutter“ aus den alten Märchen, das in den Köpfen aller existiert, wenn auch unbewusst. Warum gibt es in den Märchen eigentlich keinen „bösen Stiefvater“. Habt ihr da mal drüber nachgedacht?

Liebe Grüße
Hanna :)
 

furbysch

Aktives Mitglied
:respekt Hallo Hanna

Ich denke es ist das Problem der Eltern/Väter, die mit ihren Schuldgefühlen wegen der Trennung nicht zurecht kommen. Aber wie macht man ihnen das verständlich?
Das ist leider nicht leicht...je nachdem kommen die Väter ja selber auch aus Scheidungsfamilien und wollten das Ihrem Kind ersparen.Dann ist da ja auch die Angst dass,das Kind sagt ich möchte nicht mehr zu meinem Vater "da ist es nicht schön" und deshalb wird ALLES getan das es nicht passiert. Was Sie dabei vergessen ist das Sie damit dem Kind nichts gutes tun, da das Kind überfordert wird und es denn Respekt vor dem Vater verliert.(Spätestens mit 11/12Jahren)

Und ich finde es ganz toll dass ihr bei einer Familienberatung wart. Wer hat den Vorschlag gemacht? Wird die Mutter auch einbezogen?
Das war eine gemeinsame Entscheidung, wir haben im Vorfeld schon viel mit gemeinsamen Freunden und seiner Schwester darüber gesprochen(Leuten,die Ihn schon mit seinem Kind erlebt haben).Das hat aber nichts gebracht, da er die Meinungen nicht akzeptiert hat und die verschiedensten Ausreden dafür hatte(die sind ja keine Wochenendväter usw.).
Es war dann so, das ich gesagt habe das ich so nicht leben kann und ich mích somit in Zukunft nicht mehr an den Wochenenden beteilige.
Das wollte er aber auch nicht und somit hat er einen Termin beim Jugendamt gemacht (die regeln auch Probleme zwischen Ihm und seiner Frau, da Sie sehr schwierig ist). Dieser Termin hat uns sehr viel weiter gebracht, da er dort ganz klar gesagt bekommen hat wo die Fehler liegen. Er bemüht sich jetzt die Situation Stück für Stück zu Ändern, was für Ihn natürlich nicht leicht ist da Ihm ja auch mitlerweile der gesunde Blickwinkel fehlt. Ich denke es ist wichtig das Ihr Reded und nochmal redet, er muß verstehen was Du fühlst....
Die Mutter wurde nicht mit einbezogen, das ist ja eine Angelegenheit die bei uns stattfindet und nicht bei Ihr.

Obwohl es bei uns wohl leider nicht dazu kommen würde. Da wäre ich als „Stiefmutter“ ziemlich alleine.
Mach Du doch einfach den Termin und schlepp Ihn dorthin.
Du musst aber darauf achten,das Du nicht bei einem landest der super antiautoritär und Birkenstock mässig eingestellt ist, sondern ganz neutral.

Wird von uns Frauen nicht einfach viel mehr erwartet? Es ist selbstverständlich das wir sofort Muttergefühle für das Kind / die Kinder haben und sie entsprechend umsorgen. „Lieben“ wir das Kind nicht, oder äußern wir uns negativ, wird es uns doch sofort übel genommen.
Da stimme ich Dir zu...nach Meinung vieler haben wir ja eh keine Ahnung, da wir ja selber keine eigenen Kinder haben und das Gefühl nicht kennen.
Das wir aber die Doppelbelastung haben, wir müssen Rücksicht auf den Vater und das Kind nehmen, rücksicht auf die Launen der Exfrau und tolerieren das die Erziehung ganz anders verläuft als wie es unser Stil wäre.

:Lesen Noch ein Buchtipp: Hilfe, ich Liebe einen Wochenendvater! Dr.Andrea Krehan-Riemer
Das Buch ist sehr Interessant und ich habe mich auch dort wiedergefunden.

Kopf hoch!!
Michaela :bye:
 
R

rundog

Guest
...ich bin Wochenendvater und wenn ich das hier so lese, glaube ich, das die Probleme vielleicht gar nicht so anders sind wie bei Familien, in denen die Partner zusammenleben.

Ob sich ein Elternteil zu viel oder zuwenig mit seinem Kind beschäftigt, ihm zuviel oder zuwenig durchgehen lässt, ob der Partner auf das Kind eifersüchtig ist, das Kind auf den Lebenspartner eifersüchtig ist, all das gibt es in "normalen" Beziehungen auch.

Und als Aussenstehender in der Familie, und dazu gehören die Lebenspartner der Wochenendväter nunmal, übe ich ein wenig Zurückhaltung, ob ich meine Beobachtungen nun toll finde oder nicht, aber das tue ich auch, wenn ich Freunde oder Verwandte mit Kindern besuche. Wichtig ist, die Möglichkeit des Rückzugs zu haben, damit ich mir das "Elend" nicht den ganzen Tag anschauen muss.

Ich selbst hatte das Glück, das sich meine Kleine immer gut mit meinen Freundinnen ausgekommen ist, die waren allerdings auch so schlau, sich nicht ständig einbringen zu wollen und haben häufig die Gelegenheit genutzt, was für sich zu tun. Und wenn wir dann was zu dritt unternommen haben, war es auch für das Kind was "besonders" nettes.

Zu den Intensivbeschäftigungen der Wochenendväter: Passiert selten aus schlechtem Gewissen heraus, es ist so wie in anderen Familien auch: die Wochenendtage gehören den Kindern, mit 3 kleinen Unterschieden: es fällt mehr auf, weil vorher 12 Tage keine Kinder da waren, man ist selbst motivierter und ausgeruhter, und das Kind hat in der Regel nicht sein sonstiges soziales Umfeld, d.h. man muss Ersatz für die Spielkameraden mimen...

cua
 
H

Hanna

Guest
Hallo rundog!

Wie Du vielleicht gelesen hast, bin ich auch "Stiefmutter" einer fast 10-jährigen Tochter meines LG.
Ich gebe Dir recht, dass es in "noramalen" Beziehungen auch diese Probleme gibt. Trotzdem denke ich ist es ein Unterschied.

Ich selbst hatte das Glück, das sich meine Kleine immer gut mit meinen Freundinnen ausgekommen ist, die waren allerdings auch so schlau, sich nicht ständig einbringen zu wollen und haben häufig die Gelegenheit genutzt, was für sich zu tun. Und wenn wir dann was zu dritt unternommen haben, war es auch für das Kind was "besonders" nettes.

Wenn man mit dem Partner zusammen lebt und die Tochter ebenfalls die Hälfte der Zeit da ist und nicht nur an den "üblichen" Wochenenden, sieht das ganze schon ganz anders aus. Und es macht die Sache, zu mindest am Anfang, schwieriger. Mein Freund legt sehr viel wert darauf das wir möglichst viel gemeinsam zu unternehmen!
Zum anderen bin ich mit J. auch öfters alleine. Mein Freund kann abends zum Sport oder Englisch und ich kümmere mich dann um J. Und wir beide haben dann auch viel Spaß zusammen! :ablachen Morgens ist mein Partner eher zur Arbeit als ich, so dass ich J. vor meiner Arbeit zur Schule bringe. Somit "ersetzte" ich quasi bei uns die Mutter. (Das soll auf keinen Fall anmaßend klingen.) Ich muss mich also auch in die Erziehung einmischen. Schließlich kann ich nicht immer sagen "damit müssen wir warten bis der Papa wieder da ist..."
Aber genau das ist gar nicht so leicht. Ich weiß, ich bin nur die "Stiefmutter". Und genau das weiß J. natürlich auch. Wo sind da die Grenzen bei meiner Mitsprache? Sicherlich, die letzte Entscheidung treffen natürlich immer noch Vater und Mutter. Aber das heisst nicht, dass ich alles akzeptiere und ich mich nur anpasse. Das konnte auf Dauer so nie funktionieren!

Liebe Grüsse
Hanna :winken:
 
R

rundog

Guest
ist eine andere Ausgangssituation als beim Topic - Titel, hanna.

Wenn das Kind soviel da ist, wird man natürlich viel eher zur Zweitmama, und da hat man nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte, sonst verleugnet man sich selbst.

Ich persönlich halte übrigens übrigens überhaupt nix von dieser Wochenteilung, das Kind sollte EIN Zuhause haben. Hätte selbst auch keine Lust, mich alle 3-4 Tage wieder umstellen zu müssen. Aber das ist nur mein persönliches Ding, weiss ich denn, was gut und was nicht so gut ist?

Und wenn von Dir soviel Mitarbeit erwartet wird, dann hast Du allemal Mitspracherecht, denn Du kümmerst Dich ja genauso viel um das Kind wie die beiden leiblichen Eltern, das ist weder vermessen noch sonst irgendwas. Oder glaubst, eine Erzieherin im Kindergarten lässt sich in ihre Betreuung grossartig reinreden oder macht ausschliesslich das, was sich Eltern wünschen? Das wäre auch fatal.

Versuchte mir grad vorzustellen, in Deiner Situation zu sein. Ich würde versuchen, für die Zeit, die ich mit dem Kind verbringe, meine Prioritäten durchzusetzen, nicht um das Kind zu erziehen, sondern um mir mein Umfeld so zu gestalten, wie ich es mag. Das macht man doch bei seinem Partner und seinen Freunden auch, warum also nicht mit dem Kind?

Und wenn dafür notwendig ist, das die leiblichen Eltern vielleicht das ein oder andere dem Kind vermitteln müssen, sollten sie das tun, sonst muss nämlich das Kind bald auf meine Gesellschaft verzichten, wenn es mich mehr nervt als mir Freude bereitet.

Klingt jetzt egoistisch und gemein, natürlich ist man bemüht und macht jede Menge Kompromisse, aber das ist auch nicht grenzenlos...

cu
 
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