Liebe und Partnerschaft - zwei Paar Schuhe

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Andrea303

Guest
Hallo,

an dieser Stelle möchte ich die These aufstellen, dass viele Probleme in Partnerschaften auf einer Vermischung von Liebe und Partnerschaft beruhen.

Wenn eine Partnerschaft auf Liebe gründet ist das zwar die schönste Form einer Partnerschaft, aber Liebe ist nicht in der Lage eine Partnerschaft zu gestalten.

Liebe ist ein Gefühl und eine allgemein liebevolle Haltung dem Leben und allem Lebendigem gegenüber. Wie es allen Gefühlen zu eigen ist, fühle und spüre ich nicht am Stück Liebe. Das Gefühl kommt und geht. Beständiger ist da schon eine liebevolle Haltung, aber auch eine Haltung kann noch keine Partnerschaft gestalten.

Eine Partnerschaft ist etwas Drittes zwischen Dir und mir - eine sehr rationale Angelegenheit, denn zwei Menschen treten in Verhandlung darüber wie sie ihre Partnerschaft leben wollen. Was sie vom anderen wünschen und brauchen. Welche gemeinsamen Ziele es gibt. Welche alleinigen Ziele man in der Partnerschaft weiterverfolgen möchte. Ob man zusammenleben will und wie und wo. Ob Man Kinder will ...

Beide müssen in einer Partnerschaft immer dann verhandeln, wenn Eigenbestrebungen den anderen tangieren. Mitunter treten dann Gegensätze auf, vor denen man wegen der Liebe die Augen verschließen möchte, aber wenn es um wichtige Dinge geht (nicht welche Zahnpastamarke man kaufen will), muss evt. sogar die Entscheidung fallen "Partnerschaft zwischen uns geht nicht, denn einer müsste ihm wichtige Wünsche oder Ziele opfern.

Ich habe diesen Fehler gemacht in meiner vergangenen Beziehung. Habe mich in wesentlichen Punkten mit Antworten "Das weiß ich noch nicht" ruhig stellen lassen. beide sind wir erst heute so schlau, dass wir unsere Partnerschaft schon viel früher hätten beenden müssen.

Viele wie auch ich, stellen sich dieser Aufgabe nicht, den Rahmen ihrer Partnerschaft zu definieren: "Aber wir lieben uns doch" Nutzt nichts, besser hier den Schnitt vollziehen und einander liebevoll als Freunde verbunden bleiben, als in all den Kummer zu rutschen, von dem hier im Forum genügend zu lesen steht.

Liebe und Partnerschaft haben nichts miteinander zu tun. Es ist lediglich schön, wenn die Partnerschaft auf Liebe gründet und die Partnerschaft beiden Menschen die Umgebung schafft, einander vertraut und liebevoll zugewand zu bleiben.

Ich freue mich auf Eure Meinungen oder Fragen.

Andrea
 

sunnyside

warten auf godot....
hallo andrea,

sehr interessant, was du schreibst. aber wie willst du das leben? in der regel möchte man doch mit dem menschen, den man liebt, dem man vertraut eine partnerschaft/ beziehung eingehen und zusammenleben. mit jemandem zusammenleben, dem man keine Liebe entgegenbringt, ist doch eher eine wohngemeinschaft. ein netter ansatz, das mit der wohngemeinschaft, entzerrt sicher vieles. aber wo und wann und mit wem lebt man dann die liebe? ;D
 
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AnnKathrin

Guest
Das ist zwar eine sehr kühle Sicht, aber - wie ich persönlich finde - auch eine, die Haltbarkeit der Partnerschaft verspricht: zwei Individuen, die sich "zugetan" sind und sowohl ihre Eigenständigkeit als auch ihre Berührungspunkte genießen. Mir erscheint eine solche Herangehensweise an eine Beziehung vielversprechender als auf der "Hitze der gegenseitigen Anziehungskraft" - ups, was bin ich metaphorisch :wow ;-) - aufzubauen. Ich fürchte nur, jenseits dieser Theorie wird man überrollt von allem, was nicht kalkulierbar ist.

LG
AnnKathrin
 
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Andrea303

Guest
Hallo Ihr zwei,

es stimmt, eine Partnerschaft, die nicht auf Liebe gründet, kommt einer Interessensgemeinschaft gleich.

Da spricht mehr die zurückliegende Erfahrung aus mir. Was waren wir verliebt, was war die erste Zeit herrlich ... gescheitert nach und nach, als sich herausstellte, dass wir grundverschiedene Vorstellungen davon hatten, wie unsere Partnerschaft verlaufen soll.

Einerseits klingt es unpassend, noch während man glücklich ist, nüchterne Gespräche darüber zu führen, wie sich jeder einzelne die Weiterentwicklung der Beziehung vorstellt, es bewahrt aber vor Illusionen hinsichtlich der Partnerschaft und der darauf folgenden Enttäuschungen. Der Rahmen innerhalb dessen sich beide bewegen wollen, kann so abgesteckt und überhaupt auf Verträglichkeit überprüft werden.

Gruß
Andrea
 
D

die_stille

Guest
Ich versteh das jetzt nicht ganz, ich möchte doch nur mit dem eine Partnerschaft eingehen, den ich auch liebe...

Es ist halt so, dass der erste Rausch früher oder später abklingt und ich finde, dann kommt erst die Zeit, in der eine Liebe sich bewähren muß......... vielleicht wird sogar erst zu diesem Zeitpunkt aus der Verliebtheit Liebe.

Es ist doch leicht, sich zu verstehen und zu vertragen, die Eigenheiten des Partners zu ertragen und alles gemeinsam zu tun usw. solange man den Kopf voller Flausen und den Bauch voller Schmetterlinge hat. Aber auch danach noch ein zufriedenes und auf gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Liebe aufgebautes, gemeinsames Leben zu führen, das ist die Kunst.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Einerseits klingt es unpassend, noch während man glücklich ist, nüchterne Gespräche darüber zu führen, wie sich jeder einzelne die Weiterentwicklung der Beziehung vorstellt, es bewahrt aber vor Illusionen hinsichtlich der Partnerschaft und der darauf folgenden Enttäuschungen. Der Rahmen innerhalb dessen sich beide bewegen wollen, kann so abgesteckt und überhaupt auf Verträglichkeit überprüft werden.

Wieso sollte es unpassend sein????
genau in der 'ersten phase' einer beziehung führt man doch solche gespräche. die ergeben sich doch meist von ganz allein und man redet gern darüber. vorallem wenn man noch die rosarote brille auf hat. oder täusch ich mich????

ich will dir ja wirklich nicht zu nahe treten aber für mich hört sich dein beitrag ziemlich gefühllos an, so als wärst du richtig frustriert in der liebe. will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber für mich hört sich das so an. ist auch nicht böse gemeint.

deine schilderung von beziehung und liebe sind ja zwei unterschiedliche dinge, aber ich finde, dass diese beiden zu verbinden ja erst die kunst ist. und das dann letztendes auch die wirkliche liebe ist.

eine beziehung führen ohne liebe, so wie du sie ganz oben beschrieben hast, nur aus nüchternen gesichtspunkten heraus könnt ich mir nie vorstellen. klingt irgendwie eintönig. wenig emotionen und somit ja auch wenig was einen verbindet. es gibt ja viele menschen mit denen man auskommen kann und das auch längerfristig. und bestimmt gibts genausoviele mit denen man identische zukunftspläne hat.... da ist es einfach mal den partner zu wechseln oder bei ernsten problemen das handtuch zu werfen. doch wenn gefühle dabei sind, dann hat man ja irgendwas. gefühle kann man nicht abstellen und genau das ist ja das wichtige. wenn man liebt und geliebt wird, dann hat man schon eine erste verbindung, die man dann auch nicht so einfach aufgeben kann....

natürlich muss ich wie so oft auch wieder der stillen zustimmen ;D
geht ja fast nicht anders, weil sie sooo oft recht hat und ähnlich denkt (oder fühlt??) wie ich.

gruß susi
 

Wolkenschieber

Dive now, work later!
Original von die_stille
Aber auch danach noch ein zufriedenes und auf gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Liebe aufgebautes, gemeinsames Leben zu führen, das ist die Kunst.

Ich kann das jetzt ...

Mal im Ernst... Da kann ich nur zustimmen.
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo,

ich möchte jetzt nicht unbedingt Öl ins Feuer werfen, aber ich glaube, dass ich Andrea's Sichtpunkt sehr gut verstehen. Ich habe auch mehrmals geschrieben: Liebe hin oder her, wenn man in einer Beziehung nicht zufrieden ist, muss man gehen. Wie ist es aber möglich, sich zu lieben und trotzdem unglücklich zu sein. Ich denke, das hat etwas mit den Vorstellungen und den Erwartungen, die man vom Leben hat. Wenn die Partner irgendwann merken, dass sie nicht die selben Vorstellungen oder Erwartungen haben, dann ist es besser Schluss zu machen. Da bin ich auch Andrea's Meinung. Allerdings würde ich nie eine Beziehung starten, wenn ich nicht zumindest in den anderen verliebt wäre. Man kann leider nicht vom Anfang einer Beziehung, alle mögliche Situationen berücksichtigen und sich dann entscheiden, ob man das ganze Leben mit ihm/ihr verbringen möchte. Dieses Risiko muss man nehmen. Dieses Risiko nehme ich allerdings lieber mit jemanden, für den ich Gefühle pflege als mit jemanden für den ich einfach weiss, dass er den selben Weg gehen will wie ich, für den ich aber nichts empfinde. In dem Fall würde ich lieber allein bleiben.

Schönen Gruß
Michaela
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
ja, ich seh das auch so, dass man einfach manchmal - trotz liebe - getrennte wege gehen sollte. manchmal hat es einfach keinen sinn.

aber wie michaela schon sagte: mit jemanden eine 'zukunftsplanung' zu starten obwohl man von anfang an weiß, dass man ihn nicht liebt, find ich nicht so wirklich berauschend. denn was ist, wenn man plötzlich doch jemanden findet den man liebt? trennt man sich dann vom 'partner des kopfes' oder führt man parallel zur 'partnerschaft' noch eine liebesbeziehung????
damit würde man doch den 'partner' auch verletzten - auch wenn er einen nicht liebt so empfindet man ja wenigstens freundschaftliche gefühle. die können ja auch leiden...
 
F

flower100

Guest
Hallo,

man lernt sich kennen...man verliebt sich....dann kommt die Phase wo man bemerkt: hallo- der Andere denkt nicht immer so wie ich.

Dann beginnen die Angleichungen, Kompromisse und auch Kämpfe :elch

Gerade die Liebe macht es so schwierig, da gibt es nur 2 Möglichkeiten:
entweder schafft man es sich ein gemeinsames Leben aufzubauen oder nicht.

Wenn nicht, war entweder die Liebe nicht groß genug oder die Gegensätze unüberbrückbar.....

:bye: Flower
 
S

Sirius

Guest
Ich versteh das jetzt nicht ganz, ich möchte doch nur mit dem eine Partnerschaft eingehen, den ich auch liebe...

Wie du dannach geschrieben hast, ist das garnicht möglich. Du kannst jemanden vor einer Beziehung gut kennenlernen, dich in denjenigen Verlieben, aber wirklich kennenlernen, soweit dass sich wahre Liebe entwickeln kann, kannst du denjenigen erst in einer Beziehung.

Was ich zu Liebe und Beziehung und anderen persönlichen Zielen jetzt sage, klingt vermutlich ziemlich hart und nicht sehr tolerant, dafür möchte ich mich im Vornerein schonmal entschuldigen. Ich schreibe es trotzdem weil es aus meinem Herzen kommt:
Wenn jemand hier erzählt, er hat wahre Liebe zu seinem Partner empfunden, und sie verloren, weil gewisse Sachen ich abgesprochen waren oder es Interessenkonflikte gab, dann kommen mir die Tränen.
Wenn so etwas elementares in meinem Leben erleben kann, wenn ich diese eine Person gefunden habe, die zu mir passt, dann rückt auch alles andere in den Hintergrund. Dann geht es nicht mehr um materielle Dinge, gesellschaftliches Ansehen oder Karriere. Dann kann ich auch mit demjenigen in den Anden leben oder am Ende der Welt.

Ich finde es respektlos der Liebe so wenig zuzutrauen. Auch wenn jeder andere Erfahrungen gemacht hat, und Liebe vielleicht was anderes versteht, mir versetzt es jedesmal einen Stich ins Herz, wenn ich sowas lese. Jedesmal wenn ich Päärchen sagen höre "Ich liebe dich", werde ich neidisch... und doch bei näherem hinsehen erkenne ich oft, dass es nur eine Floskel ist.
Das ist sehr traurig. Aber wieviele Leute sind wirklich liebenswert? Haben die Fähigkeit zu lieben?

Jeder träumt davon, aber wie ehrlich sind wir mit uns selbst?
Was wäre, wenn wir den Traumpartner finden würden? Wären wir gut genug für ihn? Würden wir uns ihm zumuten wollen?

LG,

Nik
 

Arminius

Aktives Mitglied
Kann zum Seitensprung führen

Also ich denke die Situation die Andrea beschreibt kann gut irgendwann zu einem Seitensprung führen. Irgendwann läuft einem eben jemand über den Weg in den man sich verliebt. Und dann?

Bei mir wars anders. Wir sind eigentlich ein Super Team aber aus irgendeinem Grund (kann es selbst nicht wirklich erklären) meinte ich irgendwann ich bräuchte ein sexuelles Abenteuer. Das hab ich (verwerflicher Weise) dann heimlich realisiert und - mich verliebt.
Jetzt ist es da das Problem....


(Natürlich - ich hätte vorher mit meiner Partnerin über mein Problem reden sollen etc. - aber das ist ja hier nicht das Thema, oder?)
 
S

Sirius

Guest
In welcher Weise bist du mit deinem Partner "ein tolles Team"?
Was bedeutet dir deine bisherige Partnerschaft?

Ist es nicht so, dass wenn man in jemand verliebt ist, man blind ist für andere Männer? Wie ist das bei dir?
 

Arminius

Aktives Mitglied
Vielleicht muss ich hinzufügen - natürlich war am Anfang die grosse Verliebtheit. Aber in unserem durchorganisierten Leben, voll mit Aktivitäten und Stress ist unterwegs - aus meiner Sicht - sehr viel verloren gegangen.

(Konnte Mein Nutzerprofil inzwischen ändern)
 
S

Sirius

Guest
Und was bedeutet dir deine Frau noch? Kannst du ihr alles anvertrauen? Willst du mit ihr noch über alle Dinge reden? Oder hast du spürst du schon vereinzelte Ressentiments?
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Andrea und alle Anderen hier

Liebe und Partnerschaft lässt sich nicht wirklich trennen. Es mag ja sein, dass trotz liebe ein gemeinsames Leben schwierig ist, aber das ist eher eine Frage des gegenseitigen Respekts und der Kompromisfähigkeit.

Liebe ist ein ganz wichtiges Motiv (also eine Motivation) Partnerschaft zu gestalten. Wenn eine Partnerschaft trotz Liebe schwierig ist, weil jeder ein Paket mitbringt und ein sich Einlassen dadurch behindert wird, dann geht eine Partnerschaft auch auf Distanz. Ich muss ja nicht darunter verstehen, mit meinem geliebten Partner zusammen zu leben.

In der Liebe besteht einfach nur zu sehr die Gefahr sich lange Zeit einverleiben zu lassen. Wenn dann die rosa Brille langsam nomalere Farben durchlässt, dann kann dieses Einverleiben nach hinten los gehen. Viel wichtiger, als den faulen Kompromis eine Partnerschaft ohne Liebe zu leben, ist, mehr Vorsicht walten zu lassen, mehr Zeit des Kennenlernens zuzulassen.

Es gibt viele Wege wie Beziehungen gelebt werden können und mit dem Motivator Liebe, sollte noch mehr möglich sein.
Ich glaube Reibung lässt sich kaum vermeiden, weil jeder eine Zeit ohne den anderen gelebt hat und damit Eigenheiten hat, die nicht so leicht aufzugeben sind. Toleranz mag dabei helfen und auch Gelassenheit, um nicht überstülpend zu sein. Beide brauchen Raum.

Eine Partnerschaft ohne Liebe, ist für mich eine WG, mehr nicht. Eine WG ist was tolles, hat auch lange nicht so viele Verpflichtungen, wie eine Partnerschaft. Gehe ich eine Partnerschaft ohne Liebe ein, dann werden auch da Alltagssituationen zum Reibungspunkt. Ist Liebe dabei, ist die Wahrscheinlichkeit von Toleranz größer, als ohne. So etwas mag möglich sein, wenn die Angst allein zu leben groß ist, ansonsten ist der Verzicht auf Liebe zu groß.

Liebe Grüße

Sadhana
 

Arminius

Aktives Mitglied
Tja Sirius,

was bedeutet sie mir noch? Wenn ich das nur wüsste. Spüre ich vereinzelte Ressentiments? Sicher. Das ist aber nach einigen Jahren auch kein Wunder, oder? Jeder hat sein Macken. Problematisch ist vielleicht, wenn man versucht aneinander 'herumzuerziehen'.
Wir habe unglaublich viel zusammen erlebt. Wir haben uns seit zwei Jahren mit dem Gedanken an Kinder befasst, wir planen ein Haus zu kaufen. Wir glauben uns sehr gut zu kennen. Sie liebt mich - glaubt sie jedenfalls.
Mir ist aber erst jetzt, nach diesem Seitensprung, klar geworden, was eigentlich fehlt. Nähmlich die tiefgehenden Gespräche über Gefühle, Sehnsüchte und Ängste und Rücksichtnahme auf vielleicht unausgesprochene, aber in der Luft liegende Bedürfnisse des Partners.
Und mir persönlich fehlt eine Ruhe in der Beziehung, die solche Gespräche zulässt und fördert. Insbesondere wichtig, wenn beide Partner von Natur aus recht rational sind und sich nicht 'mal so eben' aussprechen können. Sie ist aber eben eher der 'hyperaktive' Typ der keine Minute untätig sein kann.

Mir stellt sich die Frage warum ich so eine Beziehung für weitere 20 Jahre (Kinder) aufrechterhalten soll. Ich könnte auch nochmal losziehen und Neues entdecken. Der Reiz ist gross. Die Lebensplanung würde damit aber ziemlich durcheinander geraten.
 

Arminius

Aktives Mitglied
Sirius,

vielleicht bin ich auch nur blind durch meine neue Liebe. Wir versuchen uns seit Wochen zu vergessen, zu trennen, keinen Kontakt mehr zu haben, aber wenn wir einmal anfangen Mails zu schreiben verfallen wir uns immer wieder aufs neue.
Um aber meine bestehende, alte Beziehung klar beurteilen zu können, brauche ich einen klaren Kopf. Der kommt mir derzeit immer wieder abhanden.
 
S

Sirius

Guest
Hey Sadhana,

Eine Partnerschaft ohne Liebe, ist für mich eine WG, mehr nicht. Eine WG ist was tolles, hat auch lange nicht so viele Verpflichtungen, wie eine Partnerschaft. Gehe ich eine Partnerschaft ohne Liebe ein, dann werden auch da Alltagssituationen zum Reibungspunkt. Ist Liebe dabei, ist die Wahrscheinlichkeit von Toleranz größer, als ohne. So etwas mag möglich sein, wenn die Angst allein zu leben groß ist, ansonsten ist der Verzicht auf Liebe zu groß.

Wenn du das Wort "Liebe" durch "Gefühle" ersetzen würdest, könnte ich dir zustimmen.
Ansonsten muss ich dir aus tiefstem Herzen wiedersprechen:
Ich glaube nicht, dass 90% der Paare in einer WG zusammenleben. Denn ich glaube realistisch gesehen nicht, dass mehr als 10% der Paare aus Liebe zusammen sind. (Sie denken es vielleicht, aber sie sind es nicht).
Eine Partnerschaft ohne Liebe einzugehen, hälst du nur für möglich, wenn die Angst alleine zu leben, zu groß ist?
Ich denke eine Partnerschaft kann man nicht mit Liebe eingehen. Man kann zwar verliebt sein, aber um den anderen richtig lieben zu können, muss man ihn lange kennenlernen, sonst hat die Liebe kein Fundament und wird zerbröseln.

Und zu Arminius:
Du hast es selbst gesagt... am Anfang ist alles erst einmal schön und nach und nach treten dann die Dinge in den Vordergrund, die man am Anderen nicht mag. Bis es immer mehr kleine Machtkämpfe gibt... man fängt an, sich über Nichtigkeiten zu streiten...
Meinst du das kommt bei deiner neuen "Liebe" nicht auch?
Warum schaffst du es nicht mehr mit deiner Frau über deine Gefühle zu sprechen? Fühlst du dich von ihr entwertet? Oder ist sie dir zu fern? Nähe - Distanz?
 

Arminius

Aktives Mitglied
Original von Sirius
Meinst du das kommt bei deiner neuen "Liebe" nicht auch?

Sicher - die Gefahr, dass es so auch in einer neuen Beziehung kommt muss man klar sehen. Darum würde ich da auch ganz anders rangehen und von Anfang an eine andere Gesprächskultur pflegen wollen. Scheint mir mit ihr auch wesentlich einfacher weil sie im Gegensatz zu meiner Frau weniger rational ist sondern viel gesprächst- und gefühlsorientierter. Gemeinsame Gespräche werden mir persönlich durch ihre Art wesentlich erleichtert.

Original von Sirius
Warum schaffst du es nicht mehr mit deiner Frau über deine Gefühle zu sprechen? Fühlst du dich von ihr entwertet? Oder ist sie dir zu fern? Nähe - Distanz?

Das sind einerseits sicherlich ganz ähnliche Charakterzüge beiderseits die nicht grade zum sich aussprechen führen, andererseits auch eingefahrene Verhaltensweisen die schnell zu Vorwürfen oder nicht-verstehen-wollen der Gegenseite verleiten.
Entwertet - in kleineren Teilbereichen vielleicht - sie kritisiert da sehr unsensibel an meiner Persönlichkeit rum. Zu fern - ja, und zwar dadurch, dass ich ihr häufig Dinge nicht anvertraut habe, weil ich sie nicht verletzten wollte. Es wird dann immer schwerer - die Distanz wächst.

Liebe und Partnerschaft - 2 Paar Schuhe - hier gibt es darüber Infos
 
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