Majus Shit-Happens-Blog

Acquings

Neues Mitglied
Da ich selber mal als 13-Jähriger mit Judo begann, denke ich zu kennen, dass diese auffällige Anziehungskraft weniger vom Sport oder der Sportart, sondern von einzelnen Personen dieser Kurse ausgeht. Leute mit dem Potential Kampfsport lehren nicht nur Techniken, sie vermitteln auch eine andere Lebensart.

*: Name geändert

Salut Zusammen,

ich kann Dir nur zustimmen, es ist mehr als nur Sport oder klassisches Vereinsleben. Natürlich liegt es auch an dem Trainer, aber Judo, Karate und Co bringen die Kinder früh und spielerisch mit spirituellen Themen, mit Meditation und der Bedeutung innerer mentaler Stärke zusammen.

Das kann nur von Vorteil sein, denn die ständige Ablenkung durch Umwelt und Technik nimmt stetig zu und ihre innere Stärke beziehen viele Kids leider nur noch mehr aus Markenklamotten oder der Anzahl ihrer Facebook-Freunde.

Übrigens sollen auch viele Erwachsene durchaus Probleme ähnlicher Art haben....

Viele Grüße Acq
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Huhu Maju,
so ne Sophie* wirbelt hier bei uns auch rum. Die Begeisterung für etwas kann auch bei unserer genauso schnell aufkommen wie fallen. Dies ansich stört uns nicht. Wir können nur eines: Dem "Kind" die ständige Gewissheit vermitteln, dass die elterliche "Begeisterung" für den Spross (zumindest prinzipiell) keinen Schwankungen unterworfen ist.

Tja, Gerhard. Jetzt lesen wir uns schon jahrelang und doch hast du mein Problem mit Sofies neuem Hobby nicht sofort erfasst! Tststs...

Wenn Sofie etwas anfängt, dann zieht sie es durch bis zur Meisterklasse. Sie hat bisher nur einmal von Ballett (nach ca. 5 Jahren) zu HipHop umgeschwenkt, aber blieb innerhalb der selben Tanzschule. Ansonsten bedeutet der Beginn eines neuen Hobbys bei ihr, dass sie eben noch weniger Zeit für die Schule (was nichts ausmacht bis jetzt) oder zum Schlafen hat. Es wird nichts anderes deshalb aufgehört. Blöd nur, dass demnächst auch noch der Konfirmandenunterricht beginnen wird und ich glaube, dass sie das nicht bedacht hat...

Daher ist der Vergleich mit Sophie, deren Begeisterung genauso schnell aufkommen wie fallen kann, nicht passend. Bei Sofie fällt die Begeisterung scheinbar nie bei gar nichts, weswegen sie jetzt auch für die Landesakademie nominiert wurde in den Sparten Kunst, Musik und Deutsch. Dieses Kind ist faszinierend, aber anstrengend!
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Maju,

hast du es mal irgendwann so deutlich hingeschrieben, um was es dir an erster Stelle geht? - nein.
Ich glaube nicht an die Geschichten von den anders-wie-Frauen-denkenden Männer.
Wenn du etwas einfachso hinschreibst und wartest, dass ich auf Schlagwörter anspringen möge: Das funktioniert bei mir nicht ;)

Nochdazu isses in letzter Zeit etwas unübersichtlich geworden. Da war auch schonmal von anderen Schwierigkeiten die Rede. Hm, man drückt sein aufrichtiges Bedauern dazu aus, wünscht einigermassen gute Besserung, aber mehr geht halt übers Internet nicht.

Tatsache: Sophie 1 ist nicht automatisch Sophie 2.
noch weniger Zeit für die Schule... noch weniger Zeit zum Schlafen... neue Hobbys...
^^Hier klingelt's allerdings bei mir!
Hier fängt's doch mit den Übereinstimmungen an. Aber das wird sicher nicht das sein, was du hier erwartest. Ich/wir knabbern da selber dran und behelfen uns mehr schlecht als recht.

Schönes WE :)
 

lilly7022

Ich wohne hier
Hallo Ihr beiden,

an uns ist das neue Hobby wohl doch vorübergegangen. Uff. Es wäre am Freitag das dritte zur ungefähr gleichen Zeit gewesen und es geht ja wohl meistens doch nur eine Sache zu einer Zeit. Aber meine beiden haben getestet und das ganze für nicht überzeugend erklärt. Auch gut. Was nicht heißt, daß bei uns beizeiten geschlafen wird.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ist das schön: Lilly, Gerhard und ich...wie in alten Zeiten (als wir noch nichts besseres zu tun hatten, hahaa)

Hobbys sind klasse! Ich bin heute nicht mehr so sicher, wo meine Kinder ihre Persönlichkeit am meisten und erfolgreichsten entwickelt haben. In der Schule jedenfalls nicht!!! Im Kindergarten ein bisschen, ja. Und in der Familie, auf Reisen und Ausflügen -hoffentlich auch da. Aber durch ihre Hobbys erst wurden sie genial in meinen Augen (und in manch anderer auch).

Kostet halt wahnsinnig viel Geld, seufz. Aber ein Hobbyloser hat kein Leben, er könnte genauso gut ein Roboter sein. Religion, Musik, Tanz oder Kunst machen das Leben erst sinnvoll. Goethe meinte z.B., dass man nur dann ein Mensch sei, wenn man Musik macht.
 
Ja, das stimmt genau. Wer hobbylos ist, muss erst noch anfangen zu leben. Ich kann es mir nur schwer vorstellen, aber das wenige, was ich mir vorstelle, ist alles andere als gut, geschweige denn schön. Aber ich hoffe ich bin kein "Hobbyloser", ich habe zwar Hobbys, aber ich bin mir sicher, dass die nicht jeder als Hobbys bezeichnet. Also relativiert sich die Bedeutung des Wortes.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Was ist denn das Leben ohne den Ausgleich durch ein Hobby?! Ich bedauere die Menschen, die sich für nichts begeistern können, die sich in nichts reinknien außer ihre Arbeit, Menschen, die nicht brennen für eine Idee. Es muß arm sein, so zu leben. Ist das wirklich leben? Oder nur ein funktionieren, vegetieren gar?

Ich liebe meine Hobbys und habe immer wieder nicht genug Zeit, um allem gerecht zu werden, was ich gern tun möchte. Zeit zum Faulenzen ist kaum mal, ich entspanne auf dem Arbeitsweg so gut wie möglich. Der heutige Tagestipp besagte allerdings, daß man täglich 10 Minuten wirklich NICHTS machen sollte. Wer es geschafft hat, nach 5 Minuten nicht aufzuspringen, weil ..., meldet sich bitte!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Doch, doch, Annabeth, ich habe es ganz deutlich vor Augen. Es gibt so viele Menschen, die nur für die Arbeit leben, nur Karriere machen, die Leiter immer weiter hoch klettern und wenn sie dann in Rente gehen oder krank werden, stehen sie vor dem Nichts. Menschen, die sich nur über ihren Titel, ihr Gehalt, ihr Ansehen im Geschäft definiert haben, fallen in ein riesiges Loch, wenn sie nicht mehr -aus welchem Grund auch immer- damit weiter machen können und stellen dann fest, dass sie nichts haben was Sinn stiftet.

Man sollte nur arbeiten um den Lebensunterhalt zu sichern. Selbstbewusstsein und Lebenssinn sollten woanders herkommen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Mobilität

Stetig erweitert sich der Radius. Ich fand es schon unglaublich spannend, als meine Kinder das erste Mal alleine in den Kindergarten oder auf den Spielplatz gegangen sind. In den vergangenen zwei Jahren wurden die Entfernungen dann so groß, dass man sie nachts mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr schaffen konnte und an den Wochenenden litt ich unter Schlafmangel wegen Taxidiensten.

Dann begann Marie natürlich, an ihrem Führerschein zu basteln. Da sie gleichzeitig ihre Berufsausbildung startete, ging es schon mit der Theorie nicht furchtbar schnell voran. Aber die Fahrstunden stellten alles in den Schatten, was wir uns schlimmstenfalls ausgerechnet hatten. Fahrstunde - Marie mehrere Wochen im Internat - Fahrstunde - Fahrlehrerin im Urlaub - Fahrstunde - Marie im Urlaub - Fahrstunde - Marie im Internat -usw. Es dauerte 18 Monate und kostete ein halbes Vermögen.

Zwischendurch der Schock: Eine Freundin verunglückte mit ihrem Auto. 18 Jahre. Tot. Mein Mann und ich kratzten unser Geld zusammen und kauften sichere Autos. Bis dahin fanden wir immer praktisch, dass unsere Autos alt und wertlos sind, wenn die Kinder ihre ersten Fahrexperimente machen. Heute sehe ich das anders. Lieber kein Geld auf dem Konto als ein totes Kind.

Und jetzt hat Marie den Führerschein, erweitert den Radius nochmal stetig um etliche Kilometer und es ist sogar noch spannender als damals als sie das erste Mal alleine zum Kindergarten gegangen ist. Es ist fast nicht auszuhalten, besonders wenn sie dann noch mit allen Geschwistern auf Tour ist. Ich schicke ihnen immer eine ganze Horde Schutzengel hinterher.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Vergangenen Samstag besuchte ich mit Anna einen Erste-Hilfe-Kurs. Sie brauchte die Bescheinigung, um damit ihren Führerscheinantrag komplett zu machen und ich dachte mir, es könne nicht schaden, wenn ich mir das Thema nach gefühlt hundert Jahren auch mal wieder näher bringen lasse. Schließlich wird man -und sein Umfeld- nicht jünger und gesünder.
Mit dem Führerscheinantrag lief es dann aber doch nicht so einfach wie gedacht, weil Anna den Sehtest nicht schaffte. Erst auf den Fotos sah ich, dass sie wieder mehr schielt. Verdammt, so schaut man seine Kinder an! Sie schielte früher stark, je nachdem wie sehr sie gerade im Stress war und die Augenklinik warnte uns schon, dass die Sehkraft nachlassen könnte irgendwann -was bis vor kurzem nicht der Fall war. Und jetzt ganz plötzlich kam es doch! Oder war es etwa nur tagesabhängig? Stressig war der Kurs ja schon...
Am Montag beschlossen wir, nochmal einen Test zu machen. Den schaffte Anna - aber nur knapp. Das schielende Auge ist nicht wirklich gut. Den Führerscheinantrag konnten wir wie geplant abgeben, aber eben mit einem lachenden und einem weinenden Auge -sprichwörtlich.
Nicht genug, dass Anna mit 17 zum Logopäden rennen muss, weil sie einen falschen Schluckreflex und zu wenig Muskeln in der Zunge hat. Nein, jetzt scheinen wir auch noch eine Therapie gegen das Schielen zu brauchen.
Zuerst riet ich ihr, zuhause das Smartphone nicht mehr zu benutzen. Der kleine Bildschirm reicht, um nur ein Auge draufzuwerfen und das andere macht Ferien. Es ist gut vorstellbar, dass der sprunghaft angestiegene Gebrauch des Handys schuld hat. Sie hat es vor einem Jahr bekommen und war sofort "abhängig" .
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Seit vielen Jahren schon behaupten mein Mann und ich, dass wir als erstes von daheim ausziehen würden. Und wir meinten das auch immer ernst und hätten es auch fast geschafft. Immerhin sind schon zwei von drei Töchtern in der Ausbildung und könnten auch ohne uns zurecht kommen. Im Februar dieses Jahres machten uns dann einige Umstände derart zu schaffen, dass wir beschlossen, unseren Auszug von daheim ein wenig zu beschleunigen. Und alle Kinder beschlossen mitzukommen.

Zu fünft umziehen, ist der Horror. Aber zu fünft in eine wesentlich kleinere Behausung umziehen ... ist ziemlich knifflig. Kein Drama, ich bin ja ohnehin ein Fan von "weniger ist mehr", aber es ist planerisch sehr anspruchsvoll. Ich begann schon wenige Tage nach unserem Beschluss mit dem Verkauf unserer Sachen. Und ich bin jetzt -nach dem Umzug- immer noch nicht fertig damit.

Das neue Heim haben wir vom 50er-Jahre-Style befreit und grundsaniert. Wir hatten keinen Urlaub seit einem Jahr und sind auch finanziell am Ende. Aber man muss es sportlich sehen: Ich hab 'ne Topfigur vom Renovieren und Umzugskartons schleppen!

Wenigstens konnten wir unseren Plan zur Hälfte umsetzen und im neuen Haus eine Eltern- und eine Töchterwohnung einrichten. Ich freue mich über die täglichen Besuche meiner Töchter und noch mehr darüber, dass in meiner Wohnung jetzt alles so ordentlich ist. Ob es meine Kinder jemals schaffen werden, ihre Etage ordentlich zu kriegen, bevor sie weiterziehen? Das muss mich nicht mehr kümmern!
 

lilly7022

Ich wohne hier
Hallo Maju! Schön, dass Du den Blog weiterführst. Es klingt spannend, was bei Euch so los ist. Bitte halt uns auf dem Laufenden! :D
 
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